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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1874
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1874-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1874
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Die Verleger also versenden großenteils die in ihrem Verlage erschienenen Novitäten an alle größeren deutschen Buchhandlungen, und ermessen nunmehr nach den eingelaufenen Nachbestellungen die Nothwendigkcit einer zweiten Auflage. Eine andere Frage ist es wiederum, ob dieses Verfahren ihnen zweckdienlich sei und nicht auch sehr häufig gcmißbraucht wird. Der Sortimenter hat in diesem Falle die Avantage, ohne Geldeinsatz Waarc zum Verkauf resp. zum Verdienst zu bekommen, über welche er erst ein ganzes oder halbes Jahr später dem Verleger Abrechnung zu geben hat. Dieser Fall ist ja dem Verleger ganz recht, wenn das Buch keine oauss oölöbrs wird, und keine zweite Auflage erheischt. Tritt aber der entgegen gesetzte Fall ein, daß eine solche zur Nothwendigkeit wird, so werden gewöhnlich die Aufforderungen der Verleger zur Rückgabe der L con- dition-Sendungen übersehen oder überhört, und wenn er eine zweite Auflage von einigen tausend Exemplaren abgezogen hat, kommen ihm am Ende des Jahres oder zur Messe Hunderte nicht abgesetzter Exem plare der ersten Auflage zurück, wodurch er positiven Schaden erlei det. — Sie sehen also, gnädige Frau, daß jedes Ding zwei Seiten hat, und — Und daß darüber zu sprechen durchaus nichts schadet; aber darüber zu schreiben, mein Herr! ist immer ein heikliches Geschäft. Eine Partei machen Sie sich unbedingt zum Feind. — — Feind oder Freund! gnädige Frau, die Schriftstellerei kann ein Handwerk, eine Kunst, oder eine Tugend sein, doch „ist's das Höchste von des Dichters Rechten, daß er da redet, wo die Menge schweigt! —" — Diesmal empfahl ich mich höflicher. — Siegmey. Miscellen. Auch einige Sortimenter-Klagen. — Daß bei der aner kanntermaßen nicht glänzenden Situation des Sortimenters Klagen zur Tagesordnung gehören, ist eine leicht erklärliche Thatsache; um so eher sollte aber auch nichtschwerabzuhelfendenMißständen, zumal wenn wiederholt darauf aufmerksam gemacht wird, wirklich Abhilfe geschafft werden. Heute wollen wir nur auf wenige recht schreiende Calamitäten Hinweisen. — Wohl jede Sortimentsfirma hat, wenn es ihre Geschäftsumstände wünschenswert!) machen, auf ihren Ver langzetteln stehen: „per Post — Eilfuhre — Frachtfuhre" und Pflegt auch bei Verschreibungen darauf zu achten, daß die für das Verlangte nicht gewünschte Beförderungsart durchstrichen wird. Es liegt dem Sortimenter (zumal dem entfernt von Leipzig wohnen den) natürlich daran, seinenichtunerheblichenSpesenaufdasgeringste Maß zu reduciren und ist ihm u.a. viel damit gedient, all die Sachen, die keine sonderliche Eile haben, mit Frachtfuhre zu erhalten; ist doch diese Beförderung eine um bis N billigere, als die mit Eilfuhre. Aber sehr weit davon entfernt ist ein großer Theil der Herren Ver lagsexpedienten, die fragliche Notiz auf den Verlangzetteln zu be achten; ohne jegliche Bemerkung betreffs Beförderungsart wird das Packet expedirt und dann folgegemäß nicht selten, wenn nicht fast regelmäßig, in falschen Ballen weiter befördert. Besonders wird bei Expedition der Verlangzettel in dieser Hinsicht von den verehrl. Commissions-Firmen gesündigt, während es doch ein Leichtes ist, aus den Facturen (denen es ja auch fast stets aufgedruckt ist) das Wort „Eil", „Fracht" rc. zu durchstreichen und event. zu unter streichen, zumal ja Verlangzettel, welche Sachen mit Frachtfuhre be ordern, nie in Eile expedirt werden, sondern manchmal 3 bis 4 Tage der Expedition harren. Und wenn auch noch so schnell expedirt wer den muß — die kleine Rücksicht kann leicht auf den Sortimenter ge nommen werden, wird auch von mancher Handlung genommen, wie wir mit besonderer Freude constatiren wollen; so z. B. ist die Firma B. G. Teubuer äußerst gewissenhaft in der Expedition der Verlang zettel und ebenso befleißigt sich Fr. Volckmar (Commission wie Baar-Sortiment) besonderer Genauigkeit in dem beregten Punkt. — Ein fernerer Mißstand ist das Nachnehmen von Heft, resp. Lieferung 1. pro complet bei Büchern, deren nachfolgende Hefte manchmal ein Jahr und länger auf sich warten lassen; z. B. expe- dirte die Firma Ernst L Korn bereits im Januar d. I. vom „In genieur-Taschenbuch" Liefg. 1. pro complet baar und heute (Mitte August) ist noch nicht einmal Liefg. 2. erschienen. Wo soll denn da der Sortimenter hinaus? Kann er sich vom Kunden derartig nicht Geliefertes Monate im voraus bezahlen lassen? Wohl schwerlich! Er verliert seine Zinsen und muß auf den Verleger warten. Wes halb wird denn da nicht die Lieferung apart berechnet und event. nachgcnommen? Daß dies sehr wohl zu ermöglichen, zeigen z. B. Breitkopf L Härtel (Samml. klin. Vortr.), Hoffmann L Campe (Heine), G. Hempcl (Nation. - Bibl.) rc. rc. und gewiß sind die Arbeiten dieser Firmen bei derartigen Expeditionen nicht gering. — Schließlich noch eins. Es wurde vor kurzem im Börsenblatt darauf hingewiescn, daß diverse Journale jetzt Inse rat-Beilagen bringen würden, und darüber Klage geführt, daß hiermit das Porto vertheuert werde; eine Stimme in einer späteren Nummer des Börsenblattes wies die Klage etwas brüsk zurück. Schreiber dieses möchte doch die Herren Collegen vom Sor timent auffordern, einmal möglichst genau anszurechnen, wieviel sie denn eigentlich bei Vertrieb von Journalen verdienen, wenn sie das Porto für die einzelnen Sendungen zusammenzählen und die Kosten dafür berechnen, sodann bedenken, daß die Zeitschrift so und so billig ist, 25<X> Rabatt gibt, pränumerando baar nachnimmt rc. rc.! Wirk lich sehr wenig, und es wäre dem Sortimenter in Orten fern von Leipzig wohl zu empfehlen, bei solchen Journalen die Verwendung eher cinzustellen als zu vermehren — erst recht, wenn diese billigen Zeitschriften noch Inserat- rc. Beilagen bringen wollen. — Ueber- haupt sollte der Sortimenter mehr rechnen; dann würde er auch eher für die Verleger seine Thätigkcit anstrengen, bei deren Verlag dieselbe sich wirklich lohnt, und er könnte trotzdem immer noch der guten Literatur den Vorzug geben, wie es Schreiber dieses thut. Ein Sortimenter. Das König!. Preuß. Haupt-Bank-Directorium in Berlin hat unterm 26. August folgende Bekanntmachung erlassen: „Höherer Bestimmung zufolge soll vom 1. Januar 1875 ab auch bei der Preußischen Bank die Reichsmarkrechnung eingeführt werden. Da diese Maßregel nur durchzuführen ist, wenn die, erst im Jahre 1875 fällig werdenden Wechsel nicht auf Thaler, Groschen und Pfennige, sondern auf Mark und Pfennige lauten, so richten wir an den Handelsstand hiermit die ergebene Aufforderung, alle Wech sel, welche später als am letzten December d. I. fällig werden, aus schließlich in Mark und Pfennigen auszuschreiben, da vom 1. Januar 1875 ab von sämmtlichcn Anstalten der Preußischen Bank kein Wech sel angckauft werden wird, der nicht in Reichsmark ausgestellt oder auf solche umgerechnct und überschnellen ist. — Sehr wünschens- werth wäre es, wenn auch die noch in diesem Jahre zur Bank ge langenden, aber erst im nächsten Jahr fällig werdenden Wechsel schon in Reichsmark umgerechnet und überschrieben würden, da diese Umrechnung für den Einzelnen nicht besonders zeitraubend und schwierig ist, während das Geschäft bei den Bankanstalten im höchsten Grade erschwert und zum Nachtheile des Publicums verzögert wer den würde, wenn die Umrechnung und Ueberschreibung aller dieser Wechsel erst bei der Bank erfolgen müßte. Wir richten deshalb an das betheiligte Publicum die ebenso dringende wie ergebene Bitte, sich dieser Mühewaltung im Interesse des Verkehrs gefälligst zu un terziehe». Bei der Umrechnung werden 2 Pfennige außer Ansatz gelassen, 3 oder 4 Pfennige dagegen für 5 gerechnet."
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