Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1874
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- 21.09.1874
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- Deutsch
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3446 Nichtamtlicher Theil. HF 218, 21. September. Seehagc» in Berlin. 9722. Salomon's, S-, Comptoirhandbuch. 5. Aufl, gr. 8. * 1^ >/ 9723. — kaufmänisches Rechenbuch f. das Maaren- u. Bank-Geschäft. 3. Aufl. gr. 8. * 1-^ ^ Steinhäuser in Prag. 9724. VolkSkalcndcr f. Böhmen, gr. 4. In Conim. * 7 Tcubacr >» Leipzig. 9725. ,Vue!ljv1n, 3. ds, ^.rts de Frummutrau da lillAua wa-is usada UN eosta do Lrasil, uovumsuto dado ä tu^ por 1. kluirmLnu. gr. 8. In 6omm. * 8 ^ 9729. -Vesvtizlos tlALmemnou, llrsA. v. R. XvAsr. 2. iVutl., uwAsarb. v. W. Oilbsrt. Ar. 8. 2 25 H 9727. Itiluingurt, II., .-Vslius äristidss als koprueseutuut der sopbi- stisellen Rlletorilr d. 2. dabrli. der Xaissrreit. Ar. 8. * 6 9728. Olirist, IV., Netrilr der Orieellsn u. Römer. Ar. 8. * 14 ^ 9729. Oorssen, IV., üb. dis Lpraebe dsr Ltrusber. l. Od. Ar. 8. * 30 /: 9730. Dochlcr, E., das Zeitalter d. PerikleS. Nach M. E. Filleul deutsch bcarb. I. Bd. 8. 6 F 973t. Gilbert, R. O., Reden bei Schulfcierlichkciten. gr. 8. * 2 F 80 9732. ilult/muiiu, i., dsutsebe N)-tbotoAie. VorlesunAsa. Ar. 8. » 8 - 9733. Xrel>8, <4., LiuleituuA in ctie msobuuisvbs ^Vlirmstbeoris. Ar. 8. »4^ 9734. Liebe, O., methodische Grammatik der französischen Sprache. Ele- mentarcursus. gr. 8. 1 ^ 20 Teubn.'r i» Leipzig seiner: 9735. Hüller, I,., u. II. Oral, Xlora v. NbürivASu u. den unAren/.snäou OsASuüen. 1. Nbl. ?bansroALiueu. 8. * 2 ^ 40 sz 9736. Reidl, I ., Vorsclluls der Rllsoris der Ooterminunteu. Ar. 8. * 1 ^ 9737.8türm, I!., Illemeuts cler darstslieudsii Osourstrie. Ar. 8. * 4 F 9738. VeiAiI« beneide. 1'ür den LobulAsbrunob erläut. v. X. Xappes. 3. Utt. Ar. 8. 1 F 20 L 9739. Verhandlungen der auszerodentlichcn evangelisch-lutherischen Landcs- synode im Könige. Sachsen 1874. gr. 4. * 2 F 9740. Vollimiiiin, II., Oescbiebto u. Xritilr der IVolVsebsokrolsAoiasoa M Homer. Ar. 8. * 8 ^ 9741. IVnoliüiinilIi, 0., dis 8indt Rom im ^Itertbnm. 1. Ld. Ar. 8. * 20 ^ 9742. Uezrnnell, 3. 3., üb. die Arnpbisebs Ltatite. Ar. 8. * 1 / Wcdckind L Schwieger in Berlin. 9743. Bcrkow, K., Frauenliebe. Roman. 2 Bde. 8. 8 Wichura Co. in Natibor. 9744. Zusammenstellung der bis heute geltenden bcrgpolizeilichcn Verord nungen vom Herzogih. Schlesien u. der Lausitz. 2. Aufl. gr. 8. ^ ^ v. Wigand in Leipzig. 9745. Ehncrn, E. v., Wider die Socialdemokratic u. Verwandtes, gr. 8. * -/» Zeiser's Buclih. in Nürnberg. 9746. Krück, M., Zur Scdanfeier. Festrede, gr. 8. 2 N-F Nichtamtlicher Theil. Die Schund- und Schandprefsc unserer Taste. In diesem Jahrhundert der „Humanität" ist es selbstverständ lich, daß sich allerorten Vereine für Hebung des Volkswohles bil den; die einen fassen die materielle Wohlfahrt, die andern den Volksgeist, die dritten Beides in's Auge. Man hat zur Er reichung dieses erhabenen Ziels die verschiedensten Wege ein geschlagen; die Beleuchtung derselben und deren größerer und ge ringerer Erfolge soll indessen heute nicht unsere Aufgabe sein. Da gegen wollen wir auf eines der verbreitetsten und gefährlichsten Gifte aufmerksam machen, das in seinen Folgen für das Wohl des Volkes, für das Denken und Handeln jedes Einzelnen von der weitgreifendsten Bedeutung ist: wir meinen die üppig wuchernde Schand- und Schund - Roman - Literatur un serer Tage. Kaum ein Erzeugniß der modernen Presse dringt so tief, so maßgebend in alle Schichten des Volkes ein, wie die Zeitung und der Roman, erstere zumeist auf den Verstand, die politische Denk- und Handlungsweise, letzterer auf Phantasie und Geniüth, auf die Moralität der Leser wirkend, und zwar da am gewaltigsten, wo das Gemüth am empfänglichsten, das Urtheil am befangensten ist. Der Mann auf der Sonnenhöhe des Glücks intercssirt sich ebenso gut wie der Arbeiter in der Tiefe der Gesellschaft für die Erlebnisse und das endliche Schicksal eines interessanten Rvmanhelden; die Dame vom Stande vergießt in ihrem reizvollen Boudoir ebenso heiße Thränen über das traurige Loos einer unglücklich Liebenden, wie die arm selige Hökerfrau an ihrem Gemüsekram; die Jugend zumal ist eifrig bemüht, in der Romanleetüre die schlummernde Phantasie zu reizen, bis dahin verborgene Triebe zu wecken, sich ein Leben zu erträumen, das mit der Wirklichkeit in so rauhem Contraste steht. Es ist natürlich, daß diesem ungeheuren Consum die Produc tion entgegen zu kommen strebt, welche aber leider des Absatzes wegen nur zu oft dem rohen Gcschmacke der Menge fröhnt und da durch zum Entsetzen aller wahren Freunde des Volkes die außer ordentlichsten Erfolge erzielt. Wir richten unsere Worte haupt sächlich gegen die Verfasser und Verleger jener „blutigen" Ritter-, Räuber-, Ehebrecher- u. s. w. Romane, die im Wege des Col- portage-Handels angepriesen und in außerordentlich großen Massen in die breiten Schichten des Volkes mit vergiftender Wir kung eingeführt werde», ohne daß von irgend einer Seite eine Warnung kommt und ohne daß die Behörde in der Weise ent schreiten könnte, wie sie die ultramontane Broschüren- und Flug- schriften-Literatur überwacht. Wie oft kommen uns Colportagezettel in die Hände, auf welchen sich allerhand schauerliche oder „pikante" Geschichten angekündigt finden, angepriesen nicht nur durch „lecker" gemachte Angabe des Inhalts und durch Hinweis auf „schöne Bilder" (grellbunte Fratzen), sondern auch durch in Aussicht ge stellte „Prämien" gegen „geringe Nachzahlung". Ost ist jedoch die Anziehungskraft dieser Bilderprämicn wie des ganze» „mit Span nung erwarteten" Werkes noch nicht groß genug; deshalb hat man, um das mit Spannung erwartete Publicum noch mehr zu reizen, zu andern Gewaltmitteln gegriffen. So ist z. B. den Abonnenten eines „ohnehin schon durch seinen außerordentlich interessanten Inhalt alle Erwartungen der Leser bedeutend übcrtreffenden" Werkes, dessen Lectüre „jeder derselben in größter Zufriedenheit und innerer Beseelung (!)" beenden wird, außer den gewöhnlichen „prachtvollen" Bilderprämien noch als Extraprämie „ein prachtvoller, hocheleganter Wandspiegel in barockem Nußbaumrahmen, wohlverpackt, gegen die geringe Nachzahlung von nur 1 Thlr." in Aussicht gestellt. Auch das hat man noch zu überbieten gesucht; eine Berliner Vcrlagshand- lung z. B. gewährte den Abonnenten eines ihrer „zeitgemäßen" Romane die Möglichkeit, sich auf besonder» Wunsch gegen die ge ringe Nachzahlung von anfänglich 20 Sgr., später 1 Thlr., in de» Besitz zweier Goldschmuckgegenstände zu setzen, nämlich „einer großen brillanten, blendend schönen Damen broche in echtem Golde" und „eines Paares feiner, sehr geschmackvoller Ohrringe in echtem Golde, zur Broche passend". Der Abonnenten suchende Scharfsinn ging noch weiter; man versprach als Extraprämien „Prachtvolle Beigaben noch nie dagcwesener Art", und zwar ent weder zu dem hinsichtlich der Billigkeit „allerdings an das Unglaub liche grenzenden und nur durch große Opfer möglich gemachten Preise" von zusammen nur 3 Thlr. 12 Sgr. zwei Goldgar ni- turen, die „in jedem soliden Juwelengeschäst mit ca. 10 Thlr. ver kauft werden", oder cs erhalten die Abonnenten „eine prachtvolle, sauber gearbeitete Uhrkctte von ganz vorzüglicher Composition in starker, echter Vergoldung in drei verschiedenen Mustern". Sollte man glauben, daß den Abonnenten noch mehr geboten
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