Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.11.1865
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- 22.11.1865
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- Deutsch
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143, 22. November. Nichtamtlicher Theil. 2687 So haben wir es hier in der That mit einem Unternehmen zu thun, durch dessen Unterstützung der gesammtc deutsche Buch- und Kunsthandel seine eigene Ehre fördert. Einen würdigeren und gleichzeitig lohnenderen Vorwurf auf diesem Gebiete möchte cs für seine Thätigkeir kaum geben. Ein anderes umfassendes Unternehmen desselben Verlegers hat sich inzwischen durch Ausführung und Umfang zu einem sehr beachtenswerthen erhoben. ,,D ieSchlössec und Wohnsitze der ritterschaftlichen Grundbesitzer im Preußischen Staate" liegen bereits in sieben stattlichen Banden vor, deren jeder 60 in Farbendruck vortrefflich ausgeführte Ansichten, und ebenso viel authentische Texte zu denselben enthalt. Das Werk hat für die Gegenwart, noch mehr aber für dieZukunft, eine hohe Bedeutung, und wird noch nach Jahrhunderten kommenden Ge schlechtern eine willkommene Quelle für die Geschichte der Lan deskultur und zum Verstandniß heutiger Verhältnisse sein. Die sieben Bande in Quer-Folio kosten 175 Thaler. Also auch ein selten umfangreiches Unternehmen, dessen Ruf sich, nament lich durch die immer vollendetere Ausführung der Ansichten, nach allenRichtungen hin fest begründet hat, und das trotz seiner Kost spieligkeit immer neue Freunde findet. Die Zeitungen meldeten kürzlich, daß für denselben Verlagauch eineSerie größerer in Schwarzkunst gestochener Kunstblätter zum Andenken an hervorragende Momente des für die E l b h e rz o g t h ü mer geführten Krieges erscheinen werde. Die Namen der für dieses Unternehmen gewonnenen Künst ler bürgen dafür, daß die zu Grunde gelegte Idee: ,, Kriegers Ruhm und Künstlers Ehre" in würdigster Weise zur Ausführung kommen wird. Wilhelm Camphausen, George Bleibtreu, Carl Steffeck, Constantin Cretius und Andere liefern die Compositio- nen, welche, ähnlich den berühmten Ruhmesbildern der Franzo sen, geeignet sind — nach der Intention des Verlegers — das Nationalbewußtsein auch diesseits des Rheines zu heben und zu kräftigen. Bei Erwähnung so umfassender Unternehmungen darf nicht übersehen werden, wie vielen Künstlern durch dieselben Gelegen heit zum Schaffen geboten ist, einer wie großen Anzahl von Ge- werbtreibenden eine reiche und andauernde Quelle des Unterhalts fließt, und wie, anderseits, dadurch auf die Bildung und Ver feinerung des Geschmacks fördernd eingewirkt wird: dem Trivialen undUnschöncn durch den Gegensatz entgegentretend, bereiten solche Unternehmungen dem ethischen, bildenden und vergeistigenden Prinzip einen unschätzbaren Gewinn. Möge aber auch dem Ur heber Kraft und Muth nie fehlen, diesen idealeren Zielen nachzu streben, und möge er in der Anerkennung solches Strebens durch das Publicum eine Entschädigung für die Opfer und Mühen fin den, die er zur Nealisirung solcher für das Culturleben der Gegen wart und Zukunft so bedeutsamer Schöpfungen nie gescheut hat. Entgegnung. Zur Beleuchtung des anonymen Angriffs im Börsenblatt vom 1. ds. Mts. erlaube ich mir dem deutschen Buchhandel folgende Mittheilung zu machen. Am 28. September bewilligte das Gericht auf Antrag von Hrn. Bassot, gerichtlichem Erbschaftspfleger der Herold'schen Masse, den Verkauf der A. Franck'schen Buchhandlung und be stimmte den 21. October dazu. Damit schwand für mich jede Hoffnung eines außergerichtlichen Vergleiches, und gab ich an demselben Tage meine Entlassung als Administrator des Ge schäftes, führte aber dasselbe auf ganz besonderes Drängen des Hrn. Bassot unter seiner Aufsicht und Verantwortlichkeit bis zum Tage des Verkaufes. Aus den Acten, die offen beim Notar Chardon liegen, muß Anonymus es ersehen haben; er verschweigt es aber wohlweislich. Die vom Gesetze vorgeschriebene Form ist auf das strengste beobachtet worden und bürgt dafür der Name des Hrn. Chardon, eines der bedeutendsten unbeachtetsten Notare, ebenso der des Hrn. Bassot, Männer, welche durch den fraglichen Artikel im Börsenblatte verleumdet sind. Dem Angriffe Punkt für Punkt folgend, bemerke ich zu der Verpflichtung, die Journale und Bücherreste zu liefern, daß allein an hiesige Revuen noch gegen 7000 Fr. zu zahlen waren und die englischen Journale und im voraus berechneten Bücher die Summe von 2000 Fr. übersteigen, des Sonstigen nicht zu ^ erwähnen. Obgleich ich ohne irgend einen Einfluß auf den Verkauf des Geschäftes war und einen solchen dem Gerichte gegenüber auch gar nicht hätte geltend machen können — demnach jeder Angriff auf meine Person unstatthaft ist und bleiben wird —, so will ich doch bemerken, daß die ^klioiios ?ari5iennes allerdings im Formate das kleinste der für gerichtliche Anzeigen bestimmten Journale, aber gerade das gelesenste und verbreitetste sind, in allen öffentli chen Orten aufliegen und wohl kein Journal mehr in allen Schich ten der Gesellschaft gelesen wird. Nach dem, das Placat betreffenden Passus dürfte ein jeder Leser des Börsenblattes annehmen, es wären im Ganzen nur drei Exemplare verwandt worden; es sind aber 500 Exemplare abge zogen und diese Anzahl von dem mit den gewöhnlichen gerichtli chen Afsichen beauftragten Ankleber in allen Theilen von Paris angeschlagen worden. Was die zwischen der Bekanntmachung und dem Verkaufe gelassene Frist anbelangr, so möge Anonymus das Gericht ver anlassen, für die Folge eine Verlängerung eintreten zu lassen. Wäre ich auch mit dem Verkaufe beauftragt gewesen, so würde ich jeden Schritt deshalb unterlassen haben, weil gegen gericht liche Formen anzukämpfen vergeblich ist. Das Tribunal schreibt die Bekanntmachung, die Art und Weise derselben vor und be zeichnet die Blatter, in denen sie zu erfolgen hat. Da Anony mus so genau von den hiesigen Verhältnissen unterrichtet ist, oder sich wenigstens den Anschein gibt sie zu kennen, so hätte er, wenn ein rechtschaffener Mann und nicht ein einfacher Verleumder, mich nicht für Handlungen verantwortlich zu machen gesucht, die außer meinem Bereiche liegen. Ebenso boshaft verschweigt er, daß im .4cts lls vvnls ganz besonders angegeben, der Käufer könne Zahlungsfristen erhalten, wenn er Hrn. Bassot genügende Sicherheit über seine Zahlungsfähigkeit gebe; ferner verschweigt er, daß das Geschäft ohne Activa und Passiva verkauft wurde, demnach die ganzen Außenstände, die hoffentlich mehr als 30,000 Fr. einbringen dürften, den Gläubigern noch zu gute kommen, auch hütet er sich wohl, die geringste Andeutung dar über zu geben, daß ich nebst meinem Freunde Franck noch über 120,000 Fr. an das Geschäft zu fordern habe, daß, wenn der deutsche Buchhandel 1 Fr. verliert, ich je 100 Fr. einbüße. Alle diese Angelegenheiten sind hier im Buchhandel be kannt und lag von meiner Seite kein Grund vor, sie geheim zu halten, so daß ich mit Bestimmtheit annehmen darf, der Ver leumder kenne alle sich auf diese traurige Angelegenheit beziehen den Daten. Die Interessen der deutschen Verleger, sowie aller übrigen Gläubiger sind mit den meinigen so eng verwachsen, daß eine Trennung unmöglich. Ich glaube alles dafür gethan zu haben, wenn ich den Tag und den größten Theil der Nächte für das Geschäft arbeitete und dafür nichts empfing als den mir vom Gericht ausgesetzten Gehalt, — und anonyme Angriffe. Bei meiner Entgegnung in Nr. 102 des Börsenblattes 374*
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