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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1865
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1865
- Sprache
- Deutsch
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2474 Nichtamtlicher Theil. »17 >34, I. November. selben die Dunckcr'schen und Frommann'schen Vorschläge zu sorgfälligster Bernthung und Erwägung zu empfehlen und ihn zu ersuchen, diejenigen Acndcrungen und Unord nungen, welche sich nls nolhwendig Herausstellen, noch vor der nächsten Ostermeffe zu treffen. Von diesem Beschlüsse unserer Hauptversammlung beehren wir uns dem geehrten Vorstande des Börsenvercins ergebene Mil- thcilung zu machen. Berlin, den 17. October 1865. Der Vorstand der Corporation der Berliner Buchhändler. Kaiser. Misccllen. Paris, 25. Ort. Am Sonnabend den 21. ds. wurde in dem Bureau des Notars Chardon der Ions äo commvrco der A. Franck'schenBuch Handlung, bestehend aus der Firma, Kund, schaft, Handlungsbüchcrn, Continuationslisten und sämmtllchem Mobiliar, ferner aus dem Rechte, in den Micthvertrag mit dem HauSeigenthümcr einzutrelcn, öffentlich versteigert und Hrn. F. Vicweg für 5100 Fr. zugcschlagen. Außer der für den koini llo commoeoo zu entrichtende» Summe lagen laut dem cakier äos ckorxes dem Käufer noch folgende Verpflichtungen ob: 1) das feste und antiquarischeLager, nebst sämmtlichenVcrlagsvorräthen zu dem von dem Buchhändler und gerichtlichen Taxator A.Labitte festgcstellten Schätzungsprcisc von 32,900 Fr. zu übernehme»; 2) die Summe von 2800 Fr. zu entrichten, wogegen der Käufer in Besitz des gleichen, von Hrn. Herold als Sicherheit fürrcchr- zeitigc Zahlung des Miethzinscs bei dem Hauseigenthümcr depo- nirten Betrages treten sollte; 3) für verschiedene von dcrFranck'- schen Buchhandlung genommene und noch nicht bczahlteAbonnc- ments auf Journaie und Revuen aufzukommen, sowie die von derselben eingegangenen Verbindlichkeiten zur Abnahme ganzer Werke, von denen erst einzelne erschienen, zu übernehmen. Diese dritte Verpflichtung sollte eine Summe von 10 bis 15000 Fr. repräscntiren und hätte, nach Angabe des Notars, von den mit dem Betriebe beauftragten Personen nicht genauer ermittelt wer den können. Diese Summe dürste als stark übertrieben erscheinen, da in Frankreich alle Abonnements baar bezahlt werden muffen, und die Verpflichtung zur Abnahme ganzer Werke nur höchst sel ten vorkommt. — Die erste Anzeige über den genannten Verkauf erschien Mittwoch den 11. October in dem Journale „ 4ü!oi,os Lsrisiennos", dem kleinsten undam wenigsten verbreiteten der fünf gerichtlichen Anzeigeblätker, welches, nur aus derartigen Be kanntmachungen bestehend, wohl von Advoraten, Notaren und Magistratspersonen, sonst aber wenig gelesen wird. Außerdem wurden am gleichen Tage in den Hausfluren des in der Sache be schäftigten Notars u. s. w., sowie am Hausthorc der Franck'schen Buchhandlung Placate über den Verkauf angeklebt. Daß diese Art der Bekanntmachung ungenügend war, liegt auf der Hand. Der Natur der Sache nach hätte jedenfalls im louraai äo la l.i- drsirio eine Anzeige erfolgen sollen, und hätte etwa eine im Börsenblatt gestanden, so hätte das gewiß nicht geschadet. Jeden falls wäre dadurch den Gläubigern Gelegenheit geboten gewesen, ihre Ansprüche gellend zu machen. — Auch die zwischen Ankün digung und Versteigerung gelasseneFrist war zu kurz. Der ganze Kaufschilling, inclusive der Verpflichtungen 2. und 3. sollte bei Ucbcrnahme baar bezahlt werden undauch dem wohlhabendsten Lieb haber hätte cs schwer fallen dürfen, in dieser kurzen Zeit eine solche Summe flüssig zu machen. Den gerichtlichen Vorschriften über derartige Bekanntmachungen war jedoch Genüge geleistet. Es war ein procös-vorbal ä'skllobos ausgenommen, und die Anzeige hatte in einem der dazu bestimmten Blätter gestanden. Die Ver antwortlichkeit des Notars und des Avouö war somit gedeckt. — Mochten nun aber diese ungenügenden Bekanntmachungen alle anderen Interessen schwer verletzen, so wahrten sie dagegen in ausgezeichneter Weise die des Hrn. Vicweg, welchem bei seiner Absicht, das Geschäft zu erstehen, es natürlich höchst unerwünscht hätte sein muffen, wenn sich noch andere Kauflustige eingefunden und besten Preis in die Höhe getrieben hätten. Ec darf sich auch von allem Vorwurf frei sprechen, zum Bekanntwerdc» der Ver steigerung irgend etwas beigetragen zu haben. Seitdem er die Administration der Franck'schen Buchhandlung angetretcn, pflegte er sich einfach dahin zu äußern, daß er das Geschäft wieder über nommen habe, und der Passus seiner,,Entgegnung" in Nr. 102 des Börsenblattes: „am Schluffe meiner Administration und beim Beginn meines neuen Geschäftes" läßt gewiß alles Andere eher, als einen bevorstehenden öffentlichen Verkauf vermulhen. Man darf darum auch zweifeln, ob er wirklich „seine Zeit dem Geschäfte im Interesse Aller" gewidmet habe, wie er cs in feiner „Entgegnung" einige Zeilen weiter unten ankündigt. Denn da eben der Kaufschiiling dazu dienen wird, die Gläubiger des Hauses nach Verhältnis ihrer Forderungen zu befriedigen, so lag es offen bar „im Interesse Aller", einen möglichst hohen Preis erzielt zu sehen, und dazu hätte Hr. Vicweg als Administrator der Buch- bandiung viel beitragen können, wenn er schon vor Monaten im Börsenblatt den zu erwartenden Verkauf derselben mitgethcilt hätte. . . . Ber ichkigung. — In der neulichcn Notiz über einen r y - lographischen F a r d e n d r u ck von F. Schütte hier (Nr. 131) muß es anstatt,,mittelst einer neu angewandten Druckmanier" heißen: mittelst einer für den Buntdruck neu ange- wandtenHoizschnittmanier. Personalnachrichtcn. Der Kaiser von Mexico hat Herrn W ilhclm Braumüller in Wien das Ritterkreuz des Ordens Unserer lieben Frau von Guadalupe verliehe». Leipzig, 30. Ort. Der Nestor der Buchhändlerwelt, Martin Bossänge in Paris, ist in voriger Woche in seinem nahezu vollendeten hundertsten Jahre verstorben. Er war im Februar 1766 zu Bordeaux geboren und errichtete 1785 zu Paris eine Buchhandlung, welche jetzt noch von seinem Sohn und Enkel fortgeführt wird. An seinen Namen knüpfen sich für den französischen sowohlals auch für den deutschen Buchhandel beson dere Erinnerungen. Für den erster» namentlich deshalb, weil er durch seinen großen Unternehmungsgeist dem französischen Buch handel eine große Zahl neuer Absatzgebiete in den entferntesten Ländern eröffnele, indem er neben seinem Hause in Paris noch weitere Zweiggeschäfte gründete, in London, Leipzig, Neapel, San-Domingo, Montreal, Mexico und Rio-de-Janciro; für den deutschen Buchhandel deshalb, weil er bei Gründung seines Zweiggeschäftes in Leipzig 1833 zugleich auch die in England und Frankreich vorher schon in Aufnahme gekommene Benutzung der Holzschnittillustration für die populäre periodische Presse zuerst in größerem Maßstabe auf deutschen Boden einführte durch Herausgabe des damals von beispiellosem Erfolg begleiteten „Pfen nig-Magazin", das später in,den Verlag von F. A. Brockhaus über ging und bis 1855 erschien. Unter dem ersten Kaiserreich war Martin Boffangc mehrfach mir wichtigen Missionen betraut und schon 1811 war ihm der Orden der Ehrenlegion versprochen oder doch in Aussicht gestellt worden, doch hat er denselben erst 54 Jahre später und kurz vor seinem Tode, im AugustdiesesJahres, erhalten. (Dlsch. Ailg. Zlg.)
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