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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1892
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- Deutsch
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265, 14. November 1892. Nichtamtlicher Teil. 6969 auch der Schriftführer Herr Alt verhindert seien, den Verhand lungen beizuwohnen. In Abwesenheit des letzteren verlas Herr Neu mann-Frankfurt den eingesandten Bericht über das abge laufene Vereinsjahr (Punkt 1 der Tagesordnung) und übernahm die Führung des Protokolls. Der Bericht lautet: Hochgeehrte Verbandsgenossen I Der Mitteldeutsche Buchhändler-Verband hat von jeher an der Gepflogenheit festgehalten, seine Mitglieder zwei Mal im Jahre zu kollegialen Beratungen und Besprechungen zusammen zurufen im Frühjahr und im Herbst, und da über die wesent lichsten Vorkommnisse des Winterhalbjahrs bereits in der Ver sammlung vom 3. April berichtet wurde, so bleibt heute nur übrig, der geehrten Versammlung bekannt zu geben, was in den letzten Monaten Benierkenswertes sich zugetragen. Was zunächst den Bestand unserer Mitgliederzahl betrifft, so haben wir im verflossenen Jahre zwei werte Kollegen durch den Tod verloren, deren bereits auf letzter Versammlung ehrend gedacht wurde. Ein Mitglied, das wir gewohnt waren bei Vereins-Versammlungen ziemlich regelmäßig in unserer Mitte zu sehen, hat sich zu unserm Bedauern veranlaßt ge fühlt, die Mitgliedschaft zu kündigen, wie wir vermuten infolge notwendiger Auseinandersetzungen auf der letzten Vereins- Versammlung, wegen Verletzung der Satzungen. Wegen Rabatt-Ueberbietungen innerhalb unseres Verbandes hatten wir im verflossenen Jahre zwei Fälle zu behandeln, die beide durch willige Unterwerfung der betreffenden Firma unter die Satzungen und durch Zurücknahme ihrer satzungs widrigen Rabattofferte ihre Erledigung fanden. Ist somit unsere Rabattkonvention im verflossenen Jahre nicht erheblich gestört worden, so müssen wir doch zu unserem Bedauern anderseits konstatieren, daß das Andrängen der königlich preußischen Behörden immer lebhafter empfunden wird und bereits da und dort zum Aufgebeu des Widerstandes genötigt hat. Punkt 6 der Tagesordnung wird noch Gelegenheit geben, dieses Thema näher zu beleuchten. Auf der diesjährigen Delegierten-Versammlung des Verbandes der Kreis- und Orts-Vereine war der Mitteldeutsche Buch händler-Verband durch fünf Abgeordnete vertreten, die gleich zeitig auch an den Abstimmungen in der General-Versammlung des Börsenvereins mit der üblichen Stimmenzahl sich beteiligten. Die Verhandlungen über die Versammlungen liegen gedruckt vor und verweisen wir auf die betreffenden Nummern des Börsenblattes. Besonders hervorheben möchten wir indes, daß dem Mitteldeutschen Buchhändler-Verband die Ehre zu teil geworden ist, seinen ersten Vorsitzenden, Herrn Bergstraeßer, wiederum in einhelliger Weise zum zweiten Vorsitzenden des Börsenvereins gewählt zu sehen. Ueber die Kassenverhältnisse des Verbandes erstattete sodann Herr Karl Aussarth Bericht. Die Einnahmen ergeben 630 die Ausgaben 473 ^ 09 H. An Mitgliedern hatte der Verein verloren durch den Tod 2, außerdem sind ausgetreten 2; neu hinzugekommen 7, so daß der gegenwärtige Bestand der Mit gliederzahl sich auf 109 stellt. Der Voranschlag Pro 1892/93 wird in Einnahme und Aus gabe mit 654 ^ genehmigt und der Jahresbeitrag wiederum auf 6 festgesetzt. (Punkt 3.) Folgt Punkt 4 der Tagesordnung und wird der gegen wärtige Vorstand einstimmig wiedergewählt. Ferner wird als Ort der nächsten Haupt-Versammlung Frankfurt a. M. bestimmt. (Punkt 5 der Tagesordnung.) Zu Punkt 6 wird beschlossen, die Eingabe der Wiesbadener Sortimentsbuchhändler an das Königlich Preußische Ministerium der Finanzen und des Innern zu verlesen, ebenso die darauf erfolgte Antwort der Königlichen Regierung zu Wiesbaden*) Beide Aktenstücke wurden seitens der Versammlung mit *) Abgedruckt im Börsenblatt 1892, Nr. 262. Neunundfünfzigster Jahrgang. lebhaftem Interesse entgegengenommen und einmütiges Lob dem Wiesbadener Buchhändler-Verein sowohl, als auch insbeson dere den Verfassern der Eingabe, wegen der überaus geschickten und wirkungsvollen Abfassung erteilt. Im weiteren wurde be schlossen, den Wiesbadener Buchhändler-Verein zu ersuchen, den Wortlaut der Aktenstücke dem Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine in Dresden zu übermitteln mit dem Ersuchen, davon den Preußischen Buchhändler-Verbänden ge eignete Mitteilung zu machen. Im Anschluß hieran fand ein Antrag des Herrn Neu- mann-Frankfurt die Zustimmung der Versammlung: »Künftig hin die Protokolle der Generalversammlung mit sämtlichen Bei gaben gedruckt den Mitgliedern des Mitteldeutschen Buchhändler- Verbandes zuzustellen«. Der Antrag bezweckt, auch den nicht anwesenden Mitgliedern des Verbandes jeweilig Kenntnis von den Beschlüssen der Hauptversammlung zu geben. In Betreff des Bezuges französischer Journale und Bücher durch das Mitteldeutsche Vereins-Sortiment wurde Herr F. A. Brockhaus in Paris als Kommissionär empfohlen. Endlich wurde von einer Seite noch aufmerksam gemacht auf den geringen Verdienst, der dem Sortimenter beim Vertrieb billiger Zeitschriften namentlich in größeren Städten und bei größerer Entfernung von Leipzig verbleibe, wenn man die teuren Mieten und Lohnverhältnisse und die großen Ausgaben für Fracht und Emballage in Betracht ziehe. Erhöht würden diese hohen Spesen in letzter Zeit namentlich noch durch die häufigen, sogar nichtbuchhändlerischen Beilagen, für die der Buchhändler unge fragt auch Eilfracht und Emballagegebühr bezahlen müsse, während anderseits durch die vielen mit einander konkurrierenden Journale sich die Kontinuationen immer mehr zersplitterten, wodurch sich die Bezugsbedingungen zum mindesten nicht verbesserten. An der Hand einer Aufstellung wurde nachgewiesen, wie sich der Nettoverdienst am einzelnen Exemplar dieser Zeitschriften nur auf Pfennige im Jahr beziffere. Es wurde deshalb der näheren Erwägung der Kollegen anheimgestellt, ob hier nicht in der Weise einigermaßen Abhilfe zu schaffen sei, daß der Buchhändler aus diese billigen wöchent lich erscheinenden Journale, sowie auf alle Modezeitschriften pro Quartal eine kleine Bestellgebühr, wie das ja auch die Post längst thut, in Anrechnung bringe. Pünktlichste Zustellung müsse dem Publikum dafür jedoch ein Aequivalent sein. Allerdings sei einiges Vorgehen der Kollegen an jedem Platze unerläßlich; aber wie man den Rabatt-Ueberbietungen durch Einigkeit mit Erfolg entgegengetreten sei, so sei jedenfalls durch gegenseitige Verständigung auch hier etwas zur Besserung der Lage des Sortiments zu erreichen. Schaden könne dem Verleger wohl nicht erwachsen, das Publikum würde sich an die kleine Mehr- Ausgabe, wenn allgemein eingesührt, leicht gewöhnen, und der bessere Verdienst könne ja den Sortimenter nur veranlassen, energischer und mit mehr Freude für den Vertrieb der Journale einzutreten. Referent ist der Ueberzeugung, daß sich eine der artige Maßregel durchaus bewähren würde, und empfiehlt die selbe dringend den Kollegen größerer Städte zur Durchführung. Schluß der Versammlung 2 Uhr. Bericht über den geselligen Teil. Der vorstehende rein sachliche Bericht giebt Zeugnis von den ernsten auf der Hauptversammlung des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes gepflogenen Verhandlungen; doch würde der Berichterstatter glauben, nicht voll seine Pflicht erfüllt zu haben, wenn er dem geselligen Teile der Versammlung nicht auch einige Worte widmen würde. Denn die geselligen Stunden sind keineswegs die unwichtigsten unserer Versammlungen; in ihnen entwickeln und zeitigen sich die schönen Früchte der engeren persönlichen und gar oft freundschaftlichen Beziehungen. Wenn in den schweren Kämpfen um die Besserung unserer buchhändle rischen Verhältnisse wir uns streng und kalt gegeniiberstehen und Meinung und Gegenmeinung scharf verteidigen, so mildern und versöhnen sich diese Gegensätze unter dem Einfluß der Geselligkeit und wir lernen unsere vermeintlichen Gegner achten und schätzen. Dieser Gedanke war es auch, mit dem Kollege Limbarth die Ver sammlung auf dem Neroberg herzlich begrüßte und damit die freudigste 941
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