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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1874
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1874
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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Verleger ist zugleich Commissionär, er liefert mir mein Buch aus, doch nicht von sich zur Post, sondern er übergibt es meinem Com missionär und meine Fünfgroschenmarke dazu; mein Commissionär schreibt sorgsam eine Adresse, macht einen Bogen Papier um das Packet und schickt es mir ohne Verzug per Post, nur rechnet er mir für dieses directc Postpacket für seine Mühe 5 Ngr., was ich ihm weder wehren noch übelnehmen kann. Mich kostet aber der Postbe zug: Briefporto 1 Ngr., Commissionär 5 Ngr., Francatur 5 Ngr., macht 11 Ngr. Wie ich mit solchen Spesen meinen Kunden befriedigen soll, ist mir noch dunkel; ob der betreffende Verleger meinem Kunden bei dirccter Bestellung nicht direct ohne Mittelsmann mit einem er heblichen Rabatt geliefert hätte, ist eine zweite Frage, die mir nicht ganz so dunkel ist, wie die erste; wenn nian aber das Publicum zu lautem Schreien bringen will, daß der Buchhandel langsamer und theurer sei, als unsere Zeit, und daß man ein Post-Buchamt haben müsse, so ist die Praxis solcher Herren Verleger dazu ganz geschaffen." Mitzrellen. Illustration zur Fracht- und Portotaxe. — Die Vor theile, welche die am 1. Januar d. I. eingeführte Postpacketporto- taxe besonders auf größere Entfernung bietet und sich bei der neuer dings erfolgten kolossalen Erhöhung der Eisenbahnfrachtsätze gegen bisher noch bedeutend günstiger gestaltet, finden leider noch immer nicht die genügende Beachtung und Ausnutzung von Seiten des Buchhandels. Einsender wohnt von Leipzig 40 Meilen — Luft linie — entfernt und zahlt jetzt für seinen Eilballcn incl. Anfuhr 2 Thlr. 6 Ngr. per 100 Psd. Diese 100 Pfd., ans 10 Pallete vcr- theilt, befördert die Post bekanntlich für 2 Thlr. incl. 1 Ngr. Be stellgeld für jedes Packet, mithin um 6 Ngr. billiger als die Eisen bahn. Immerhin ist aber diese Differenz zu geringfügig, um mich zn einer Aendcrung in dem Bezug meines Leipziger Eilballens zu veranlassen, weil derselbe notorisch schneller in meine Hände ge langt als Poststücke, was namentlich bei Journalen wesentlich ist. Wenn sich, wie hieraus ersichtlich, die beiden Tarife bei einer Entfernung von vierzig Meilen ziemlich die Wage halten, so wird jedoch darüber hinaus der Unterschied zn Gunsten des Posttarifs um so erheblicher, je größer die Entfernung ist. Ein Beispiel, ganz besonders geeignet, dies klar zu machen und die sich von selbst ergebende Nutzanwendung aä oonlos zu demon- striren, erlaube ich mir an dieser Stelle mitzutheilen. Ein Verleger, dessen Wohnort 75 Meilen von dem meinigen entfernt ist — eine Strecke etwa wie von Berlin bis Cöln — sendet mir direct in Eil- fracht (nota bens gegen halben Frachtantheil) ein Collo von 26 Psd., wosür ich 1 Thlr. 21 Ngr. Fracht zu zahlen hatte; die Post würde dasselbe Quantum, da der Inhalt aus einzelnen Heften bestand und sich daher leicht ans drei Pallete vertheilen ließ, für 15 bez. 18 Ngr. oder um circa 200°/g billiger geliefert haben! Aber selbst angenommen, das Collo habe wirklich 60 Pfd., als das zur Berech nung kommende Minimalgewicht, voll gewogen, so würden die Postgebühren für 6 Zehnpfnndpackctc immerhin noch 15 Ngr. weniger als die Eiscnbahnfracht betragen haben. 0. 8. Zur Ostermcsse 1875. — Bei der im nächsten Jahre all gemein einzusührcnden Markwährung werden sich wahrscheinlich eine große Anzahl von Verlegern jegliche Disponenden verbitten. Diese Herren Verleger möchte ich mir erlauben aus das für Verleger, wie Sortimenter Nachthcilige dieser Maßregel aufmerksam zu machen. Wie es manchem Verleger wohl bekannt ist, hat sich auf jedem grö ßeren Sortimentslager ein Stock besserer Artikel angesammelt, der stets vorräthig gehalten und aus welchem dem Kunden, der gerade nicht nach einem bestimmten Buche fragt, sofort ein oder das andere Buch offerirt wird; ja selbst demjenigen, der nach einem nicht vor- räthigen Buche fragt, werden einige der beliebten Concurrcuzartikel vorgeschlagen und in 9 Fällen von 10 wird sich der fragliche Kunde für eines der offerirten Bücher entscheiden. Werden diese Bücher nun zurückverlangt, so gewöhnt sich das Personal in der Zeit der Abwesenheit dieser Bücher an andere Titel, viele der remittirten Bücher werden, wenn sie nicht unumgänglich nöthig sind, gar nicht wieder bestellt, um Fracht und Spesen zu sparen, und auf diese Weise erleidet auch mancher Verleger von besseren und gesuchten Artikeln eine bleibende Einbuße. Es wäre daher für beide Thcilc angenehm, wenn ein allgemeines Zurückvcrlangcn so wenig wie möglich cin- trcten und das vorige Ostermesse schon von Hrn. Chclius, Spamer rc. beobachtete Verfahren, die Disponenden in Thaler- und Mark währung auszuwcrfen, durchweg angenommen würde. Der Ver leger könnte dabei eine Abrundung resp. Erhöhung seiner Preise vornehmen, der Sortimenter ersparte viel Spesen und beide Theile viel unnöthige Arbeit. Jedenfalls möchte Schreiber dieses die Herren Verleger, die trotzdem sich jegliches Disponiren verbitten wollen, ersuchen, dies schon jetzt anzuzeigen. Denn einerseits be ginnen die größeren Geschäfte bereits Mitte Januar ihre Mcßarbei- tcn mit dem Aufnehmen der Disponenden, andererseits ist es oft kaum möglich, ein dem Kunden in neue Rechnung zur Ansicht ge sandtes Buch alter Rechnung noch bis Ostermcsse resp. zur Nach- remittendenzeit zurückzuerlangen, und da der Sortimenter dann diese Bücher weder von den Disponenden streichen, noch bezahlen will, ehe er Gewißheit über deren Absatz hat, schleppen sich die Differenzen ins Unendliche fort. Rüge. — Schon oft ist im Börsenblatt auf den Krebsschaden der Schleuderet hingewiesen worden; man hat auch Sortimenter namhast gemacht, welche die von den Verlegern festgesetzten Ver kaufspreise mißachten und in öffentlichen Anzeigen verkünden, daß sie billiger wie andere solide Firmen verkaufen. Viele, ja man kann sagen, die meisten Verleger Deutschlands wissen das richtige Mittel, um solchem Treiben von Schleuder-Firmen die Spitze abzubrechen. In Nürnberg tauchte z. B. im vorigen Jahre eine Firma ans, die öffentlich Schlcuderofferten machte. Infolge des einmüthigcn Vor gehens der Nürnberger Sortimenter entzogen die angesehensten deutschen Verleger dieser Firnia den Credit, und nachdem die Krüll'- sche Buchhandlung wenige Monate geschleudert hatte, hörte sie auf zu cxistircn. Eine andere Nürnberger Handlung, Fr. Heerdegen (Barbcck) kündigt jetzt wiederholt „eine große Auswahl der neuesten und hervorragendsten Werke sämmtlich in den neuesten Auflagen und in höchst eleganten Einbänden zu ermäßigten Preisen" an und „besorgt alle angekündigten Bücher zu billigeren Preisen". Im Interesse solider Sortimenter wird der deutsche Verlagsbuchhandel wohl auch von den Manipulationen des Hrn. Heerdcgen-Barbeck Notiz nehmen, da dieser Herr die neuesten Bücher billiger wie andere Firmen zu liefern offerirt. Den meisten Verlegern ist es aber nicht gleichgültig, ob die von ihnen angcsctzten Verkaufspreise illusorisch gemacht werden und die Thätigkeit solider Sortimenter durch solche Schleudere! gelähmt wird. x. Notiz für Leihbibliotheken.— Jökai, „Gebrochene Farben", 4 Bde., ganz kürzlich bei W. Bacnsch in Leipzig erschienen, ist dasselbe Buch, welches bereits im Jahre 1872 bei Fr. Rautmann in Pest unter dem Titel: „Wie wird man grau?", 4 Bde., erschien, mit der Bezeichnung: „Einzige rechtmäßige deutsche Ausgabe"! Ein „Rreingefallener". Erwiderung. — Wenn in vorstehender Notiz unterstellt werden soll, es habe sich bei der Herausgabe des Romans „Ge brochene Farben" um eine beabsichtigte Täuschung gehandelt, so ^mnß ich mich hiergegen auf das entschiedenste verwahren. Der Ucbcrsctzcr hat mir diesen Roman verkauft unter der ausdrücklichen 6/5*
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