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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1897
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18970405
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189704058
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1897
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Käufer, der den Laden verläßt, müßte es zu Hause beim Aus packen seines Kaufes finden, in jede Jouuialnummer müßte es hineingesteckt, von den Bahnhossbuchhandlungen freigebig verteilt werden. Soeben ist der erste Versuch gemacht worden, den Vor schlag Lomes' in die Wirklichkeit zu übersetzen, indem fl. v Decker's Verlag in Berlin eine Probenummer des »Offelten blatts. Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung des Deutschen Reiches« versendet. Der Titel scheint mir nicht ganz glücklich; er ist zu steif, und der Vorschlag Lomes', das Unternehmen »Litterarisches Anzeigeblatt« zu nennen, gefällt mir ungleich besser. Der Vertag hat für die Anzeigen das Kastensystem gewählt und als grüßten Umfang einer Anzeige den Raum von vier Kästchen bestimmt. Ueber diese Beschränkung kann man verschiedener Meinung sein; beim Börsenblatt hat sich eine solche Einengung des Anzeigenbedürfnisses bekanntlich nicht halten können. Ebenso soll von einer Ordnung der Inserate nach Wissenschaften abgesehen werden, »damit die Leser nicht nur ihre Spezialwerke an bestimmter Stelle auf suchen, sondern gezwungen werden, alte Inserate zu über- tesen«. Ich fürchte, daß dieser »Zwang« nicht erreicht wird und viele, welche von den sie interessierenden Reuerscheinungen Notiz genommen Hütten, wenn sie hübsch zusammen gefunden werden könnten, nun auf das mühsame Aussuchen verzichten. Zum wenigsten müßte ein systematisches Inhaltsverzeichnis beigegeben werden. Diese Kleinigkeiten werden sich bald nach dem Bedürfnis regeln. Was nun aber bei dem Unternehmen gänzlich ver fehlt scheint, ist die Preisberechnung. Ein Anzeigenpreis von einer Mark für cm Kästchen von 10 Petitzeiten Höhe bei einer Auflage von 800 000 Exemplaren ist erstaunlich niedrig; dagegen ist ein Preis von ebenfalls erner Mark für 100 Nummern des Blattes für den Sortimenter viel zu hoch. Der Bezugspreis soll derart sein, daß kein Sortimenter vor einer möglichst ausgiebigen Verwendung zurückzuschrecken braucht; er soll eigentlich nur dazu da fern, um zu verhindern, daß einige Firmen das Blatt als Gralismakutatur beziehen. Dieser Zweck wird aber erreicht, wenn 1000 Nummern etwa mit einer Mark berechnet würden. Es muh daran fest- gehalten werden, daß für die Bekanntmachung eines Buches durch die Presse der Verleger zu sorgen hat; dem Sortimenter ist es unmöglich, diese Kosten mit zu übernehmen. Es wirü wohl nicht zu bezweifeln sein, daß unter sol chen günstigen Verhältnissen alle Sortimenter das ihrige dazu beitragen werden, den Plan >m Sinne, wie er gemacht ist, auszusühren. Dem Sortimenter wird die geschickte Ausnutzung des ihm gebotenen trefflichen Mittels zur Hebung des Ab satzes und Steigerung des tilterarischen Interesses die geringe Mühe reichlich lohnen; dem Verleger aber wird das vorge schlagene Blatt ein geeignetes Mittel zu einer teilweisen Lösung der Frage des Rezensionsexemplares sein. Köln, im März 1897. G. Hölscher. Kleine Mitteilungen. Bilderdiebstahl. — Zum Bilderdiebstahl in der ungarischen Landesgalerie zu Budapest wird der Neuen Freien Presse folgen des gemeldet: Die polizeiliche Untersuchung wird mit großer Energie gesührr. Alle Umstände weisen daraus hin, daß der Bilder- raub von sachverständigen Personen verübt wurde. Die Größe der Buntdrucke, die an Stelle der Originale gesetzt wurden, entspricht vollkommen den Größenverhätlnissen der Bilderrahmen. Entgegen den bisherigen Meldungen wird bekannt gegeben, daß kein echter Murillo gestohlen wurde, von welchem Künstler die Galerie mehrere Drücke besitzt. Das Bild -Der heilige Joseph mit dem Jesuskinde- ist aus Lemewand gemalt, 31x23,5 Cenlimeter groß und stammt aus der Schute Murillo. Es wird mit 8000 fl. bewertet. Das Van der Neersche Bild ist aus Hotz gemalt und hat eine Dimension von 35x28 Cenlimenter. ES ist aus 8000 Francs geschätzt. Des Diebstahles verdächtig ist ein junger Mann, der sich in Gesellschaft von drei Malern in der Bildergalerie ausgehalten und sich mit der Kopie des Bildes «Catos Tod- beschäftigt hatte. Da die Bilder nur ganz klein waren, so konnten sie von Dieben leicht aus den Rahmen herausgenommen und zusammengewickelt in den Kleidern davon getragen werden. Der Umstand, daß die Originale so rasch durch die wertlosesten Buntdrucke ersetzt werden konnten, weist daraus hin, daß die Thal von langer Hand vorbereitet wurde. Wie weiter mitgeteilt wird, haben die Nachforschungen der Polizei bereits eine kleine Spur ergeben. Der eine der jungen Leute, die zur Zeit des Diebstahls in der Bildergalerie anwesend waren, wurde ausgeforscht. Doch will er von dem Diebstähle keine Kennt nis haben. Es wurde weiter erhoben, daß die Bilder schon am Lage des Diebstahls einem Buüapester Antiquar zum Kaufe an geboren wurden, der jedoch den Kaufpreis zu hoch fand. Die Polizei fahndet nach zwei Deutschen, die mehrere Tage in einem Budapester Hotel wohnten und etwa eine Stunde nach Verübung des Dieb stahls plötzlich abreisten. Außerdem wird eine Frauensperson Namens Lora Stein der Mitwissenschast beschuldigt, die gleichfalls von dort abgereist ist. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. üsselnebts; Uztbologis; Kunst unll Kunst^ssediobts. öibliotbsN äss 6sll. ltsAisrnngsrat IW Laust, ltösstsr. Isit I. Kntiq.- XutatoA IW. 15 von IW K. llünsburg in Nünobsn. 8". 64 8. rM43 dlro. Iwprsssions ein 15« st du 16« sisots. Kvse uns tabts llss irn- prirnsurs. Kutiq.-Katalog kW 273 von Nartinus Kijbott im Huag. 8". VI, 169 8. mit sinsm Kaesimils. 1199 kirn. Vsrsvdisäsns Wisssnsetmt'tsn. Kntiq.-Katatog kW 95 von V. liaunselrsr in Kürgsnturt. 8«. 10 8. 3t7 IWn. Katalog äss Kunstvselagss Luton 8obrott L 6o. in Wisn. NI. 8". 24 8. m. 3 Lbbilänugsu. Die Druckerei der Karthäuser. — Die merkwürdigste Druckerei der Wett ist die der Mönche von Neuville im nördlichen Frankreich, wo alle Bücher für öen klösterlichen und gottesdienst lichen Gebrauch der Mitglieder des Karthäuser - Ordens aus der ganzen Erde geüruckt werden. Exemplare dieser Werke sind nicht käuflich; sie werden nur an die Ordensbrüder verabjolgt. Es sind fehr schöne, aus dem feinsten Handmacherpapler (mit dem Wasser zeichen des Ordens) hergestellte Erzeugnisse, vom größten bis zum kleinsten Format, in Rot oder Blau gedruckt und mit Noten und verzierten Initialen versehen. Die Mönche des Klosters gießen auch ihre Leitern selbst, binden die Bücher ein und sind in allen Nebenfächern erfahren, so daß sie sogar die Zeichnungen für die Lettern, wie auch Holzschnitte und Lickstdruckbitder für Bücher in ihrer vielseitigen Anstatt Herstellen. Das Vermächtnis Alfred Nobels.— Gegen das bekannte großartige Vermächtnis Alfred Nobels, der die vielen Millionen seiner Hinterlassenschaft zu Wissenschaftszwecken bestimmt hat, haben, wie aus Stockholm gemeldet wird, die Erben gerichtlich Einspruch erhoben. Anerkennung. — Auf die seitens deS Verlegers, Herrn Hof buchhändlers Alexander Duncker in Berlin, an Seine Maje- tät den Kaiser eingereichle erste Lieferung des Werkes: «Wilhelm der Große; ein Bno seines Lebens, historisch erforscht von Pro fessor IW Ernst Berner-, erfolgte aus dem Kabinett Sr. Majestät nachstehende allerhöchste Bescheidung: -Seine Majestät der Kaiser und König begrüßren das Werk mit Freuden als einen neuen Beitrag zur Geschichte des glorreichen Lebens Allerhöchstihres großen Vorfahren und hosfen, daß es dazu beitragen wird, das Andenken des verewigten Fürsten allezeit in unserem Volke lebendig zu erhalten. Seine Majestät lassen für die Mitteilung freunülichft danken und dem Werke einen weiteren guten Fortgang und weite Verbreitung wünschen. — Berlin, den 27. März 1897. (gez.) Der Geheime Kabinets-Nath, Wirkliche Geheime Rath von Lucanus.» Personalnachrichten. Berufsjubiläum. — Der Buchhändler Herr Dagobert Köchling, seit acht Jahren Mitarbeiter in der Nationalen Verlags anstalt in Regensburg, feierte am 1. d. M. in aller Stille den ünfzigsten Jahrestag seiner buchhändlerischen Laufbahn. Ec be gann diese am 1. April 1847 in Wetzlar und gehört somit dem deutschen Buchhandel seit einem halben Jahrhundert in ununter brochener Thätigkeil an, sowohl als Gehilfe auf verschiedenen ersten Posten in Berlin, Innsbruck, Prag rc., wie auch zwanzig Jahre lang als Geschäftsinhaber in Wasserburg am Inn. Der Jubilar erfreut sich der besten Gesundheit und Rüstigkeit.
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