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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1897
- Sprache
- Deutsch
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daraus entstandene Teilung der Arbeit. Der Zeichner hat oft kein Verständnis für die so mannigfachen Arten der Re produktion, ist daher auch nicht imstande, sich auf deren Technik einzurichten. (Häufig weiß er gar nicht, für welchen Maßstab und für welche Vervielfältigungsart die bei ihm bestellte Zeichnung bestimmt ist. Der Referent.) Er kann dann unmöglich sicher sein aus seinem Wege. Zur gesunden Entwickelung des Buchornaments scheint es erforderlich, daß, wie früher, Künstler und Drucker mehr Hand in Hand gehen und sich gegenseitig verständigen. Die Erfindung guter neuer typographischer Formen ist enorm schwierig. Wirklich ernste Fortschritte werden daher unter den gegenwärtigen schwierigen Verhältnissen nur erzielt durch Heranziehung frischer, hervorragend begabter Künstler, die nicht im Spezialstudium ausgewachsen sind. Die Spezialisten und Kunstgewerbler, die gegenwärtig auf diesem Gebiete thätig sind, werden allein der großen Aufgabe nicht gewachsen sein und sich über frische Anregungen freuen. Das Gleiche ist ja auch auf anderen Gebieten des neuesten Kunstgcwcrbes der Fall; dies ist ja das Geheimnis des großen Erfolges der modernen Engländer. Unsere Schriftgießer sollten den Mut und die Kraft anwenden, junge künstlerische Kräfte für ihre wichtigsten Arbeiten zu gewinnen, die in enger Fühlung mit den Ansprüchen der Buchdruck-Technik schaffen. Die An regungen, die einst von den großen Meistern der Renaissance- Buchkunst ausgingen, und die bedeutenden Fortschritte, die wir z. B. Männern wie William Morris und Otto Hupp ver danken, sind nur auf diesem Wege erzielt worden. Es wird wohl oft nicht mit Unrecht geklagt, daß solche Anstrengungen sich nicht lohnen, weil die Nachtreter gewissenlos die Früchte solcher aufopfernden Arbeit an sich reißen. Hier müßte un ermüdlich und unnachsichtlich dahin gestrebt werden, daß jeder seine Ehre darin suche, das Beste in künstlerischer Selbständig keit zu leisten, und daß auch die durch die Gesetze hindurch schlüpfenden »Anlehnungen« für das gelten, was sie sind: für Diebstahl auf künstlerischem Gebiete. U. U. (Schluß folgt.) Der Allgemeine Deutsche Vuchhandlungs - Gehilfen - Verband. In Nummer 81 dieses Blattes hatte Herr —ä. die Freundlichkeit, den Rechnungsabschluß des Allgemeinen Deut schen Buchhandlungs-Gehilfcn-Verbandes über das Jahr 1896 einer näheren Beleuchtung zu unterziehen, und es ist dankbar anzuerkcnnen, daß er dies in einer objektiv gehaltenen Weise gcthan hat Es sei mir jedoch gestattet, auf einzelne Punkte und auf seinen Vorschlag wegen vorteilhafterer Vermögens anlage hier zurückzukommen. Vor allem möchte ich der Meinung entgegcntreten, als ob der Verband in seiner Entwickelung — ich will damit sagen in der Anwerbung neuer Mitglieder — stehen geblieben oder gar in seinem Bestände zurückgegangen wäre. Wenn auch die Mitgliederbeiträge im Jahre 1896 mit ca. 700 weniger als im Vorjahre zu Buche stehen, so hat dies lediglich darin seinen Grund, daß wir leider eine große An zahl Restanten am Schluffe des Jahres 1896 aufzuwcisen hatten. Es ist und bleibt eine beklagenswerte Thatsache, daß viele die Notwendigkeit nicht cinsehen können, die pünkt liche Zahlung der Beiträge müsse eine Lebensbedingung für einen jeden sein. Wenn man berücksichtigen wollte, welche großen Vorteile der Verband seinen Mitgliedern und einstigen Hinterbliebenen bei den immerhin minimalen Beiträgen bietet, so müßte man annehmen, daß die Zugehörigkeit zum Ver bände nicht nur Ehrensache, sondern Pflicht eines jeden vor sorglichen Gehilfen sein sollte. Leider ist dem nicht so und man möchte allen denen Recht geben, die von einem Jn- diffcrcntismus des Gehilfcnstandes sprechen. Wenn auch nicht unberücksichtigt gelassen werden darf, daß die jüngeren Gehilfen bei ihren bescheidenen Salären und bei der außerdem hier und da im Reiche bestehenden Versicherungspflicht keinen besonderen Drang zum Verbände fühlen mögen — obgleich für die Versicherungspflichtigcn eine wesentliche Ermäßigung der Beiträge vorgesehen ist —, so sollte sich doch immer mehr und und mehr der Grundsatz geltend machen, daß man in jungen Jahren für das Alter sorgen soll. Eine große Unterstützung könnte uns auch in dieser Beziehung von seiten der Herren Prinzipale zu teil werden, wenn sie bei dem Engagement die Mitgliedschaft zu dem Verbände zur Bedingung machen oder wenigstens als wünschenswert hinstellen wollten. Muß es ja doch auch im Interesse der Herren Prinzipale selbst liegen, zu wissen, daß ihre Gehilfen und deren Angehörige durch den Verband vor der größten Not sichergestellt sind. Der anscheinend kleine Gewinn, den die Stellenver mittelung pro 1896 gebracht hat, kommt daher, weil im Vorjahre überhaupt die erste Abrechnung der Stellenvermitte lung stattgefunden hat und diese sich damals auf drei Jahre er streckte. Im allgemeinen aber sei bemerkt, daß sich die Stellen vermittelung des Verbandes einer regen Inanspruchnahme von seiten der Gehilfen wie der Prinzipale zu erfreuen hat. Es ist ja auch ganz selbstverständlich, daß gerade unsere Stellenvermittelung hier an der Centrale des gesamten Buch handels, wo sich so viele Interessen berühren, am erfolg reichsten wirken kann. Vorauszusehen war, daß die freiwilligen Zuwendungen für die Witwen- und Waisenkasse in dem abgeschlossenen Rechnungsjahre nicht die Höhe des Vorjahres erreichen konnten, in dem das Ergebnis der vom Vorstand mit so vieler Mühe, aber auch mit erfreulichem Erfolge veranstalteten Sammlung — darunter viele einmalige Beiträge — zur Verrechnung kam. Eine Hauptsorge des Vorstandes wird darauf gerichtet sein müssen, daß die jährlichen freiwilligen Beiträge der Herren Prinzipale auch für die Zukunft ungeschmälert er halten bleiben und daß etwa durch Tod oder Geschäftsverkauf entstehende Lücken durch Gewinnung weiterer Kreise ersetzt werden. Dem Herrn —ä stimme ich aber vollständig zu, wenn er in dem zur Zeit festgesetzten Einheitssatz der Pen sionen das Maximum unserer Leistungen erkennt. Die In anspruchnahme ist doch eine viel größere, als man gedacht hat, und namentlich die seinerzeit in die Satzungen aufge- nommene humane Bestimmung, den Witwen derjenigen Mit glieder, die in den letzten fünf Jahren der Sammelperiode gestorben sind, gleichfalls die volle Pension zu gewähren, legte der Kaffe gleich bei Beginn ihrer Wirksamkeit große Verpflichtungen auf, die man damals entschieden nicht ge nügend in Betracht gezogen hat. Das Jahr 1897 hat bereits mit einem Bestände von 75 Witwen, 28 Waisen und 1 Doppel waise begonnen, und immer neue Pensionäre treten von Monat zu Monat hinzu. Es gehört also ein ganz respektables Kapital dazu, um allen diesen Anforderungen nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft gerecht werden zu können. In Betreff der Unkosten ist das Bestreben des Vor standes stets darauf gerichtet, sie auf das äußerste Maß zu beschränken. Aber bei der Ausdehnung, die der Verband durch die Erweiterung seiner Kassen von Jahr zu Jahr ge nommen hat, und auch durch die Sicherstellung und Verwaltung seines Vermögens durch die Bank ist es ganz unausbleiblich, daß mit der vermehrten Arbeit auch die Spesen wachsen. Bei dem Jahre 1896 ist zu berücksichtigen, daß die Anschaffung eines feuerfesten Aktenschrankes im Betrage von 500 als einmalige Ausgabe in Ansatz kam, und ferner darf nicht außer acht gelassen werden, daß sich die durch unsere 1896 er Haupt versammlung hervorgerufenen bedeutenden Unkosten nur alle zwei Jahre wiederholen. Erfreulich war es auch für uns,
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