erscheint Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Amtlicher Theil. Verhandlung der Hauptversammlung des Bdrscnvereius der Deutschen Buchhändler am Sonntag Cantate, den 14. Mai 1865. Die diesjährige Hauptversammlung des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler, zu welcher statutenmäßig im Börsen blatt für den Deutschen Buchhandel und außerdem noch durch Karten eingeladen worden war, wurde von dem Vorsteher, Herrn Carl Hoffmann aus Stuttgart, um 9 Uhr Vormittags eröffnet. Nachdem die Anwesenden an die Abgabe ihrer Stimmzettel erinnert und bemerkt worden war, daß das Ergebniß der »omWahlausschuß morgen vorzunehmendenAuszählung wie üblich werde bekannt gemacht werden, ernannte Herr Vorsteher Herrn Holtze aus Leipzig, Herrn Gaertner aus Berlin, Herrn Nolte aus Hamburg undHcrrn Holzel aus Olmütz zu Ordnern und verlas den diesem Protokolle sub ä. angehängtenGeschäftsbericht. Rach Vollendung desselben erhielt der Vorsitzende des Rechnungsausschuffes, Herr Georg Reimer aus Berlin, das Wort, um über daS Rechnungswesen im Jahre 1864—1865 Bericht abzustatten, wobei er den sub L. angeführten Rechenschaftsbericht, das Budget sub L. und den Abschluß des Börsenblattes sub v. vortrug, und erklärte, daß der Rechnungsausschuß dem Vorstande mit Vorbehalt der Genehmigung der Hauptversammlung Decharge in Bezug auf die Rechnung 1864—1865 ertheilt habe, welcher Dechargeertheilung die Versammlung auf Anfrage des Vorstehers bei trat und sodann das Budget genehmigte, wobei zugleich die Versammlung die Abschaffung des monatlichen Verzeichnisses der an gebotenen und gesuchten Bücher bewilligte. Da Niemand das Wort ergriff, ging man zum III. Gegenstände der Tagesordnung über, dem Antrag des Hamburg-Altonaer Vereins überAbänderung des Börsenblattes, der vom Vorsteher verlesen und sodann von Herrn Nolte aus Hamburg begründet und als ein von vielen Genossen mit Freuden begrüßter bezeichnet wurde, weil durch Ausführung des neuen Planes für daS Börsenblatt dem Buchhändler eine große Menge unnökhiger Arbeit erspart werde. Wenn nun auch von anderer Seite die Ansicht gehegt werde, daß die Ausführung viel Schwierigkeiten haben würde, so müsse man davor nicht zurückschrecken, sondern dahin streben, eine so große Erleichterung dem ganzen Stande zu verschaffen. Er trage daher darauf an, einen Ausschuß zu ernennen, welchem die Ausführung übertragen werde. Herr Gerold aus Wien spricht nicht gegen die Sache, aber gegen dieErncnnung eines Ausschusses zur Ausführung, da erst eine genaue Erörterung der Einrichtung und der Kosten der Hauptversammlung vorgelegt werden müsse, bevor sie zu einem Beschlüsse darüber kommen könne, ob sie den Antrag annehmen solle. Herr Spamer tritt dieser Ansicht unter Hinweisung auf frühere kostspielige Versuche ohne Resultate bei, und verlangt, daß dem zu ernennenden Ausschüsse nur die Prüfung des Antrages und die Vorlegung des Ergebnisses an die Hauptversammlung aufgegebcn werde. Herr Springer knüpft an eine Aeußerung des Herrn Nolte an, daß er nur begehre, die Versammlung solle den Wunsch aussprechen, daß eine Aendcrung des Börsenblattes wünschenswerih sei, und glaubt dadurch den ganzen Antrag auf ein ganz anderes Feld versetzt. So sehr er nun die Schwierigkeit anerkenne, ein Blatt zu schaffen, welches dem Verleger und dem Sortimenter gleichmäßig ganz genüge, so dürfe man doch über den Antrag nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern er vereinige sich mit der Ansicht, eine Commission zur Prüfung des Antrages und zur Berichterstattung an die Hauptversammlung zu ernennen. Herr O. keiner aus Leipzig dagegen wünscht einen sofortigen Beschluß der Versammlung, welchem Herr G. Reimer enlgegenkrilt und dem Anträge des Herrn Gerold beifügt, daß der Commission nicht nur der Antrag allein, sondern auch überhaupt die Frage zur Prüfung übergeben werde, inwiefern Aenderungen deö Börsenblattes zur Verbesse rung desselben getroffen werden können. Herr Lechner aus Wien erklärt, daß er den Nutzen des Antrags in der Beseitigung des bestehenden Prival-WahlzcttelS durch den ofsiciellen des Börsenblattes finde, wogegen Herr Springer aus Berlin bemerkt, daß dies ein Jrrthum sei, wenn man glaube, durch den ofsiciellen Wahlzettel die Privalindustrie zu beseitigen, denn wenn auch der gegenwärtige Wahlzettel eingehen sollte, so würde gewiß ein Anderer sich auf diesen Gegenstand werfen. Zweiunddreißigster Jahrgang. 152