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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-04-09
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1897
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Gerichtsverhandlung. Unzüchtige Schrift. Verlei tung zum Verkauf durch den Käufer. — Ein scharfes Urteil über die Art und Weise, in der ein Pfarrer geglaubt hat für Sitt lichkeit wirken zu sollen, fällte am 3. d. M-, wie die -Braunschweiger Landeszeitung- berichtet, das Schöffengericht zu Braunschweig, unter Vorsitz des Amtsrichters Damköhler Der auf Sittlichkeits- vcrgehen lautenden und gegen den bisherigen Bahnhofs-Buchhändler A. N. sich richtenden Anklage lag folgender Thatbestand zu Grunde. Als am 16. Oktober v. I. nachmittags auf dem Hauptbahnhofe zu Braunschweig der V-Zug Köln-Berlin Aufenthalt hatte, trat ein anständig gekleideter Reisender an N. heran und fragte ihn, ob er nicht -pikante Lektüre- habe. Aus Namhaftmachung mehrerer Bücher durch N. erklärte der Fremde, alles das sei ihm nicht pikant genug. Daraufhin verkaufte der Buchhändler die »Geschichte der Demoiselle Brion- an den Fremden für drei Mark. Nach Monaten erfuhr N. zu seinem Schrecken, daß er mit jenem Kauf geschäft in eine ihm gelegte Falle gegangen war. Der Käufer des Buches war der in Berlin V. wohnhafte Pastor F., der Sekretär des Vorstandes des Berliner Männerbundcs zur Be kämpfung der Unsittlichkeit. Erst am 12. Dezember erfolgte die Anzeige gegen N, und zwar gleich an zwei Stellen, erstlich bei der königlichen Eisenbahndirektion Magdeburg, dann bei der herzog lichen Staatsanwaltschaft Braunschweig, bei letzterer mit dem Er suchen um Mitteilung des Ausganges des gegen N. einzuleitenden Strafprozesses. Die Folgen für den Bahnhofs-Buchhändler waren Entziehung seiner Konzession, die er 36 Jahre lang inne gehabt hat, Haussuchungen, Beschlagnahmen und Anklagcerhebung. Nach der vor dem Schöffengericht geführten Verhandlung wurde N., dem Anträge des Amtsanwalts gemäß, zu 20 Mark Geld strafe verurteilt mit der Begründung, als strafmildernd habe das Gericht die Art und Weise angenommen, wie der An geklagte zur Begehung seiner Strafthat verlockt worden sei! Diese Methode erachte das Gericht als verwerflich und in keiner Weise zu billigen; auf Einziehung des Buches habe nicht erkannt werden können, da der Pastor F. der Besitzer des einzigen als vorhanden bekannten Exemplars sei. — Uebrigens gab der Ver teidiger N's seiner Verwunderung Ausdruck, weshalb sich der Pastor F. als Anstifter der zur Anklage gestellten Strafsache nicht auf der Anklagebank befinde, und sprach die Erwartung aus, daß — sobald gegen ihn Strafanzeige erstattet werde, was sicher noch geschehe — diese Unterlassung gutgemacht werde. Die erste deutsche Zeitung in deutschen Schutzgebieten. — Die deutsche Kolonialgesellschast für Südwestafrika beabsichtigt, in Swakopmund ein deutsches Blatt herauszugeben, das zunächst wöchentlich einmal zur Ausgabe gelangen wird. Die Behörden haben dem Unternehmen, mit dem die erste deutsche Zeitung in deutschen Schutzgebieten ins Leben treten würde, ihre Unterstützung zugesagt. Holländische Zeitungen. — In holländischer Sprache er scheinen, wie der Frankfurter Ztg. berichtet wird, gegenwärtig 973 Tages- und Wochenblätter, davon 924 in Holland selbst und 49 im Ausland. In Amsterdam erscheinen 157, im Haag 63, in Rotter dam 50, in Utrecht 34 Blätter. Bilderdiebstahl. — Die Entwendungen von wertvollen Bildern aus Museen mehren sich seit einigen Tagen in bedenklichem Grade. Auch aus Madrid wird unter dem 6. d. M. der Diebstahl eines wertvollen Bildes gemeldet. Im Museo del Prado, der königlichen Gemäldegalerie, ist eines der schönsten von den vielen dort befindlichen Werken des großen spanischen Meisters Bartholoms Esteban Murillo, das Bild, das den Unterricht der kleinen Maria durch die heilige Anna darstellt, gestohlen worden. Neue Sternwarte in Rußland. — In Odessa soll eine Sternwarte errichtet werden, die eine Filiale des astronomischen Centralobservatoriums in Pulkowo bilden wird. Ausstellung von Kolportagewerken. — Vom 2l. bis 23. Juni d. I. findet in Leipzig die Generalversammlung des Centralvereins Deutscher Kolportage-Buchh ändle r statt. Mit ihr wird, wie alljährlich, eine Ausstellung von solchen Werken, die sich besonders für Kolportage- und Neisevertrieb eignen, verbunden sein. Da seit Bestehen des Vereins (11 Jahre) die General versammlung zum erstenmale in Leipzig abgehalten wird, so hat es sich das Komitee angelegen sein lassen, den Besuchern der dies jährigen Generalversammlung Leipzig in Bezug auf seine hervor ragende Leistungsfähigkeit im Buchhandel und Buchgewerbe in entsprechender Weise oorzusührcn. So wird den Mitgliedern durch Besuch einer Anzahl der ersten Etablissements ein anschauliches Bild von der Buchherstcllung gegeben werden. Da hierdurch eine ganze Anzahl von Vereinsmitgliedern zur diesjährigen Generalver sammlung herangezogen werden wird — ganz abgesehen davon, daß viele Kolportagebuchhändler, die ihren Bedarf von Leipzig beziehen, die Gelegenheit, ihrer Bezugsquelle bezw. ihrem Kommissionär einen Besuch abzustatten, gern benutzen — so dürfte, im weiteren Hinblick auf die Sächsisch-Thüringische Ausstellung gerade die dies jährige Generalversammlung sich eines besonders regen Besuchs zu erfreuen haben. Es liegt daher im Interesse aller Verleger solcher Werke, die sich besonders für Kolportage- und Reiseoertrieb eignen, die diesjährige Ausstellung des Centralvereins Deutscher Kolpor tage-Buchhändler zu beschicken, zumal, wie wir hören, im Interesse einer allgemeinen Beteiligung, eine nur mäßige Platzgebühr erhoben wird, so daß sich ein Ausstellen auch für den kleinsten Verleger als lohnend erweisen dürfte und die großen sich größere Flächen sichern werden. Allgemeiner Deutscher Journalisten- und Schrift stellertag. — Der V. Allgemeine Deutsche Journalisten- und Schriftstcllertag wird in den Tagen vom 7.—12. Juni d. I. in Leipzig abgehalten werden. Seine Majestät der König von Sachsen hat das Protektorat des Tages zu übernehmen geruht. Personalnachrichten. Hoftitel. — Seine Majestät der König von Sachsen hat ge nehmigt, daß der in Sachsen staatsangehörige Verlagsbuchhändler Herr Alfred Schall in Berlin den ihm von Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog Carl in Bayern verliehenen Titel als Herzoglich Bayerischer Hosbuchhändler annehme und führe. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. (17190) Aus dem Verlage von A. Thiem in Weimar*) ging die Halbmonatsschrift Warlburgherold. Mitteilungen über Thüringer Land und teute mit allen Vorräten in meinen Verlag über. Preis vierteljährlich l ^ 50 ord., 1 ^ no. Anzeigen für die 3spalt. Petitzeile 15 H. Probenummern bitte zu verlangen. Weimar, im April 1897. Ludwig Thelemann. *) Wird bestätigt: A. Thiem's Verlag. Anzeigevlatt. Oet'. i» den LntatoAeu notieren! (16583) Busser äsu von mir bsisits ssit laugsa ög-brev äsbitisrtou kanl cls Im- garcls'öellsL IVsrirsu üdsrgab mir äis llgl. dessllsobakt clsr IVisssusebaktsu diorsslbst uosd tolgsucis 'lVsries rium Vsrtrisbs: I^LßLräs, äsntsods Lodriktso. — aus ä. dslsstrtsnlsdev. — Imtdsrbibsi. — Z^mwiota. I. — 6säicdte. ^ctvliriolttsil 6. König!. 6sss1l8olmst 6sr tVisssnsob. fladrzävzs.) vsr Sättingor lAussnalnranaok kür 1886 ging sbslltalls in msiuso Vsrlag übsr. döttivgsu, 1. -Vpiil 1897. DüNsr Lorstlnann. (17157) Schwerin i/M., 1. April 1897. Hierdurch beehre ich mich ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich die seit 16 Jahren be stehende Papier- und Schreibwarenhandlung des Herrn Herm. Kühn käuflich übernommen habe und damit verbunden eine Schul buchhandlung einrichten werde. Meine Vertretung für Leipzig hat Herr L. Staackmann sreundl. übernommen. Hochachtungsvoll Herm. Kühn Nachflgr. G. Dalchau. (17158) Ich habe mein Geschäftslokal mit dem heutigen Tage nach Karkstraßc 25, Hof part. verlegt. Berlin den 5. April 1897. Marti» Boas, Buchhandlung für Medizin.
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