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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1889
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1889
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- Deutsch
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194, 21. August 1889. Nichtamtlicher Teil. 4221 Seine Handarbeiten sind vorzüglich, seine geschnittenen Leder arbeiten sehr gut modelliert; namentlich zu erwähnen ist ein Album, das auf der Vorderseite einen Löwen mit dem württem- bergischen Wappen trägt, ein Geschenk des Offizierskorps des 2. wnrttembergischen Dragonerregiments an dessen Kommandeur. — C. H. Schwabe, W. Kraushaar und G. R. Hasenohr hatten Handarbeiten und Verlegerbände ausgestellt. Benj. Jung hanns, der Geschäftsführer der Buchbinderei der Deutschen Ver lags-Anstalt, zeigte seine Kunst an einigen gntgearbeiteten Bänden mit ciseliertem Schnitt und Handvergoldung. — Von Heinrich Koch sind unter anderem zwei Handarbeiten, ein Album mit farbigen Lederauflagen und ein Kasten niit Handvergoldnng zu erwähne». — Von Graveure» ist neben Carl Hasert namentlich Paul Heckel zu nennen; eine schöne Arbeit des letztere», ein Gesangbucheinband, in Silber getrieben, ciseliert und graviert nach einem Entwürfe von R. Mayer war leider ziemlich ver steckt ausgestellt. — W. Leo (Stuttgart) hatte Buchbinderei bedarf aller Art ausgestellt, während die Buchbindermaschinen in glänzender Weise durch die Erzeugnisse der großen Leipziger Fabrikanten Carl Krause, CH». Mansfeld, Aug Fomm und Gebr. Brehmer vertreten waren. Die Schriftschneiderei und -Gießerei wurde ganz vor trefflich von Otto Weisert in Stuttgart dem Publikum vor Augen geführt In Glasschränken waren Stempel, Matrizen, Schriftproben aller Art, Einfassungen und Ornamente ausgestellt; daneben waren vier Küstermannsche Gießmaschinen (zwei Kom plettmaschinen und zwei Maschinen anderer Konstruktion) in Be trieb. Unter anderem wurde eine besonders für diese Gelegen heit geschnittene Festtype mit dem Bilde des Königs Karl von Württemberg gegossen. Zwei andere Stuttgarter Firmen, W. v. Maur und C. E. Weber, hatten die neueren Erzeugnisse ihrer Werkstätten ausgestellt. Auf dem Gebiete des Buchdrucks waren nicht allein die Stuttgarter, sondern auch eine ganze Reihe von Buchdruckern aus der Provinz auf dem Schauplatz erschienen: P. Baumann (Oehriugen), Jac. Bohn (Eßlingen), A. Gottlieb (Kirchheim n. T), C. W. Mayer'sche Buchdrnckcrei, I. Rösler (Schorndorf), Jac. Mech (Neuenbürg), C. Rembold (Heil bronn), C. Rupp (Reutlingen), E. Schwend (Schwäbisch-Hall), Ulrich'sche Buchdruckerei (Riedlingen). Von den Stuttgartern waren besonders zu nennen: Gebr. Kröner, A. Bonz Erben, GreinerLP fei ffer,H offmann sch eBuchd rucke rei(F.Krais)u»d die Vereinsbuchdruckerei. VerschiedeneBnchdrnckpressen waren in der Ausstellung in Thätigkeit gesetzt, Stähle L Friedel und Greiner L Pfeiffer druckten auf einer Schnellpresse aus der Fabrik von Klein, Forst L Bohn Nachfolger zu Johannisberg, A. Stöffler ans zwei Maschinen von Bohn L Herber, Würzburg, I. Fink aus einer Libertypresse von Weiler. Eine neu konstruierte Zwei- farben-Tiegeldrucktretpresse aus der Fabrik von Hölzle L Spranger in München wurde von Fr. Braunbeck vorgeführt. Die Cann- statter Maschinenfabrik von G. Mailänder hatte drei verschiedene Pressen, eine Buchdruckschnellpresse, eine Lichtdruck- und eine lithographische Presse in Betrieb gesetzt. Die Stuttgarter Holzschneidekunst nahm von jeher eine hohe Stelle in Stuttgart ein; die Ausstellung zeigte, daß die Stuttgarter bestrebt sind, sich nicht nur auf der gleichen Höhe zu erhalten, sonder» immer Besseres zu leisten. Die Leistungen von Ad. Cloß, R Brend'amour L Co bedürfen keiner weitere» Empsehluag. G. Rau hatte in einem Rahmen schöne Arbeiten ausgestellt; besonders eine Abbildung eines romanischen Grab denkmals (nach einer Photographie?) war sehr gut geschnitten. O. Hirrlinger (Stuttgart) stellte seine Spezialität, Photo- graphieen auf Buxbaum für den Holzschnitt aus. E. H. Rei- mann (Stuttgart) zeigte neben fertig geschnittenen Holzschnitt- platten und den Instrumenten, die die Holzschneider gebrauchen, schwarze und farbige Holzschnitte. Die Lithographie war durch eine Reihe tüchtiger Firmen vertreten. Ebenhusen L Eckstein (Stuttgart), deren farbige Beilage zum Kataloge allerdings recht unglücklich entworfen und gezeichnet ist, hatten zwei belehrende Farbeufolgen aus einem »aturgeschichtlichen Werke für den Anschauungsunterricht ausge stellt: Specht an der Eiche und Eiche. H. Volk (Heilbronn) hatte gleichfalls eine Farbenfolge ausgestellt. Die Leistungen von A. Gatternicht und M. See ger sind allbekannt; Seeger ist namentlich durch seine schönen Plakate berühmt. E. Hochdanz hatte sich nicht an der Ausstellung beteiligt, ich erwähne ihn nur wegen einer Beilage zum Kataloge, ein Blatt aus den deko rativen Vorbildern (Verlag von Jul. Hoffman», Stuttgart), das in der Farbengebung etwas verunglückt ist; der Lithograph hat hier zu viel mit violetten Farbentönen gearbeitet. Louis Rachel (Stuttgart) hatte Wandkarten für den Schulunterricht ausgestellt; besonders eine große Karte von Stuttgart und Um gebung zeichnete sich durch außerordentliche Deutlichkeit und Sauberkeit aus. Rommel L Co., Lichtdruckanstalt (Stuttgart), hatten nicht allein Lichtdrucke auf Papier, sondern auch ans Holz, ferner Farbenfolgen von Farbenlichtdrucken ausgestellt. Eberhard Schreiber (Stuttgart) pflegt neben dem Lichtdruck namentlich die photochemischen Verfahren, und er verwendet beide auf dem selben Blatte nebeneinander, so z. B. bei dem Titelbilde des Kataloges. Die Porträts des Wmttembergischen Herrscherpaares dort sind Lichtdrucke, während die ornamentale Umrahmung mit einer Anzahl Farbenplatten chromozinkographisch hergestellt ist. Es wäre zu wünschen gewesen, daß die Chokoladenfarbe des Lichtdruckes in eine bessere Uebereinstimmung mit den Farben der Umrahmung gebracht wäre. Die Platten dieser Farbenfolge waren gleichfalls ausgestellt. Die Papierfabrikation war durch C. Beckh (Faurndau), Göttling L Steinbuch (Stuttgart) (Buntpapiere), die Preß- spahn- und Kartonfabrik Roigheim (CH. Autenrieth), Ge brüder Rauch, B. Siegismund L Co. und Ziegelmcyer vertreten. Die Papierfabriken der Deutschen Berlags-Anstalt haben wir schon oben genannt. Wir vermißte» unter de» Aus stellern Schäufelen (Heilbronn), der unseres Wissens allein in Deutschland waschbare Kartons herstellt. Dem Wunsche einer Papierfabrik, die Herstellung des Papieres dem Publikum vor- znfnhren, hatte leider aus räumlichen Gründen nicht entsprochen werden können; cs wäre sicher ein Anziehungspunkt mehr für die Besucher gewesen. Znm Schluß sind namentlich noch die zwei Sammlungen zu erwähnen, die sich auf der oberen Galerie befanden. Louis Rath, Kunsthandlung in Stuttgart, hatte eine ausgezeichnete Sammlung moderner Radierungen und Stiche unter Glas aus gestellt. Die großen jetzt lebenden Meister der Radiernadel und des Stichels nicht allein Deutschlands, sondern auch Frankreichs und Englands, waren mit Prachtblättern, vielfach mit Künstler- druckcn vertreten. Ich erwähne nur Köpping (Kalvarienberg nach Munkaczy und die Vorsteher der Tnchmachergilde nach Renibrandt), ferner Blätter von Laguillermie, dem Engländer Haigh (Pampelona), Doris Raab, Mannfeld, Stauffer von Bern (Porträt Menzels). Die Aoebelsche Sammlung zur Geschichte des modernen Buchdrucks und der Entwickelung der graphischen Künste im neunzehnten Jahrhundert mit wenigen Worten zu schildern, ist nicht möglich. Durch seine weitverzweigten Verbindungen mit den Typographen der ganzen Welt ist es ihm möglich gewesen, eine Sammlung anzulegen, wie sie in dieser Reichhaltigkeit nicht zum zweiten Male existiert. Ein Teil dieser Sammlung war in zwölf Kojen und außerdem auf Tischen und in Glaskästen untergebracht. Die erste Koje führte die verschiedenartigen Reproduktions verfahren vor, in der zweiten Koje waren Drucke aus Rußland ausgestellt. Die folgenden- Kojen enthielten Drucke aus Austra lien, Amerika, England, Spanien und Portugal, Belgien und
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