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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1889
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1889
- Sprache
- Deutsch
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4220 Nichtamtlicher Teil. ^ 194, 21. August 1889, Verlag in Stuttgart. Laupp hatte die Serien der in seinem Verlage erscheinenden Zeitschriften ausgestellt (Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft, 45 Bände; Theolog. Quartalschrist, 71 Bände; Jahresberichte über die Leistungen und Fortschritte im Gebiete der Ophthalmologie, 18 Bände rc.), Göschen hatte die weltbekannten Prachtdrucke aus dem Ende des vorigen und Anfang dieses Jahrhunderts (Homers Ilias, Griesbachs dlovum Pestamontuw graoeo, Vitruv lateinisch und deutsch, Wielands und Klopstocks Werke, Prachtausgaben in 4°. und Fol.), daneben die Verlagswerke der Neuzeit (Lachmanns Ausgabe von Lessings Werken in der neuen Auflage rc., einzelnes besonders sorgfältig nur in drei oder vier Liebhaber-Exemplaren hergestellt) zur An schauung gebracht. Eine Ergänzung hierzu bot sich auf der oberen Galerie, wo Illustrationen zu Wielands Oberon, zu Mörikes Historie von der schönen Lau von Gabriel Max, G. Cloß und M. v. Schwind in Holzschnitt, zum Teil in Originalen dem Publikum sichtbar gemacht waren. Die dritte Koje hatte Carl Krabbe, Stuttgart, in Be schlag genommen. Krabbe hat es verstanden einige junge Künstler, wie Schlittgen, an sich zu fesseln; die flott und schneidig ge zeichneten Umschläge und Illustrationen zu den lustigen Lieutenants- crzählungen von Hackländcr, Höcker rc. amüsierten das Publikum höchlichst. Die nächstfolgenden fünf Koje» (4—8) umfaßten die Aus stellung der Gebrüder Kröner und der diesen besonders nahestehenden Firmen Cotta, Keil und Schönlein. In der ersten Koje waren Typen, Satzkolumnen und eine Darstellung der Stereotypie ausgelegt, an den Wänden schöne Accidenzen und Arbeiten der xylographischen Anstalt ausgestellt Auf zwei monu mentalen Tafeln sind die Namen der Autoren verzeichnet — die glänzendste» Namen, die Deutschland auf dem Gebiete der Wissen schaft und schönen Lilteratur aufzuweisen hat — ihre Werke standen in Repositorien und lagen ans den Tischen ausgebreitet. Unter Glas waren aus dem reichhaltigen Archive der I. G. Cotta'schen Buchhandlung Briefe von Goethe Schiller, Humboldt, Boß, Platen, Schlegel u. a., von Uhland das Manuskript seiner Gedichte ausgestellt. Aus den so weltbekannten Verlag des näheren einzugehen, ist bei der Beschränktheit des Raumes unmöglich; erwähnen möchte ich mir die zum Teil in ganzen Serie», zum Teil in den ersten und letzten Bänden ausgestellten Zeitungen und illustrierten Zeitschriften (Allgemeine Zeitung, Ausland, Dinglers Polytechn. Journal, Gartenlaube, das Buch für Alle rc.) und von den auf Tischen ausliegenden Prachtwerkeu namentlich die Münchener Galerie, Lithographieen von Strixner, Piloty u. A., wohl mit das Beste, was auf dem Gebiete der Schwarzlithographie geleistet worden ist Die nächste Koje (9) enthielt den Verlag von I. Engel horn. Leider ist im Kataloge der Ausstellung ein Verzeichnis der ausgestellten Werke nicht enthalten, aber die großen Pracht werke sind allbekannt, die roten Bände der Engelhorn'schen Romanbibliothek in den Händen Aller, und die Leistungen auf kunstgewerblichem und auf architektonischem Gebiete (ich erwähne nur die Gewerbehalle und die architektonische Rundschau) hoch bedeutend. Die letzte Koje (10) umfaßte den Verlag der vereinigten Firmen Paul Neff und Ebner L Seubert, Stuttgart. Die Werke über Kunst und Kunstgeschichte von Schnaase, Kugler, Lübke, Burckhardt, Gurlitt, Jännicke, Herdtle u. a., der Wcissersche Bilderatlas zur Weltgeschichte, die Denkmäler der Kunst von Lübke u. Lützow und anderes, namentlich die Publikationen von Paulus (Maulbronn, Bebenhausen, die Kunst- und Altertums- Denkmale im Königreich Württemberg) zeichnen sich durch schöne Ausstattung und reiche Illustration ans. Sämtliche Kojen, reich geschmückt mit Stoffen, grünen Guir- landen und dekorativen Malereien, mit den Büsten berühmter Autoren, Gemälden und Zeichnungen bekannter Meister zu den darunter ausgestellten Vcrlagswerke» machten in ihrer Gesamtheit einen sehr angenehmen und harmonischen Eindruck. In der Mitte des Ausstellungsraumes waren in Pavillons und Ständen das Süddeutsche Verlagsinstitut (Stuttgart); I. Ebner (Ulm); Ad. Lung (Eßlingen) vertreten, ferner K. F. Glässers Kunstverlag (Stuttgart), dessen »Portraitgalerie der regierenden Fürsten und Fürstinnen Europas« (Radierungen nach Originalaufnahmen mit Text von vr. v. Zoller, gedruckt in der Stuttgarter Vereinsdruckerei) schon auf der heurigen Leipziger Ostermesse berechtigtes Aufsehen erregt hatte. Gustav Weise (Stuttgart) hatte in Rahmen Tafeln aus Hottenroths »Geschichte der Kostüme« ausgestellt; ei» besonderer Pavillon, durch seine Buntheit von weitem auffallend, enthielt die Jugendschrifteu und Bilderbücher aus dem Verlage von F. Löwe (W. Effenberger), W. Nitzschke, K. Thienemann, dem Süddeutschen Ver lagsinstitut (sämtlich in- Stuttgart) und I. F. Schreiber (Eßlingen). Die Privilegierte wärttembergische Bibelanstalt in Stuttgart, die seit ihrem Bestehen (18l2) fast 2 Millionen hei lige Schriften verbreitet hat, hatte neben ihren vielen anderen Aus gaben eine vollständige Bibel in erhabenem Druck für Blinde, das Alte Testament in 49, das Neue Testament in 15, zu- sammen in 64 Bänden groß Oktav ausgestellt. Ein elegant eingerichteter Sortimenterpavillon gab dem Publikum Gelegenheit, sich und den Seinen ein Andenken an die Ausstellung mitzunehmen. — Von Antiquariatsbuchhandlunge» hatte I. Heß (Ellwaugen) auf der Galerie in einem großen Glasschrank alte Drucke, Manuskripte mit Miniaturen u. s. w. aus seinem reichen Lager ausgestellt. Besonders fiel mir auf: ein Fragment eines alten holländischen Druckes, das wohl der niederländischen Prototypographic zu Utrecht zuzuweisen ist. Auf der dem Eingänge gegenüberliegenden Schmalseite der Halle waren in Schränken und Vitrinen die Schätze der Kgl. Bibliothek und des Haus- und Staatsarchives ausgestellt: Ur kunden, Briefe der württembergischen Fürsten und berühmter württembergischer Gelehrten und Staatsmänner, Ansichten von Städten und Schlösser» Württembergs u. s. w. Besonders er wähnt sei hier eine kleine Sammlung schöner Einbände aus dem zehnten bis achtzehnten Jahrhundert und unter diesen namentlich: Einband, Holz mit Seidenstoff bezogen. IX. Jahrhundert. Einband mit seidengestickter Leinwand bezogen. Xll. Jahr hundert. Einband, Pergament farbig bemalt und mit durchsichtigen Hornplatten belegt, die durch Silberstreifen auf dem Deckel festgehalten werden. XV. Jahrhundert. Einband mit dem württembergischen Wappen in Vergoldung und farbiger Bemalung. XVI. Jahrhundert. Einband, Sammet mit reicher Gold- und Silberstickerei. XVIII. Jahrhundert. Ferner Pergamentbände mit dem württembergischen Wappen mit Vergoldung und farbiger Bemalung XVIII. Jahr hundert. Es wäre sehr zu wünschen, daß die König!. Bibliothek dem Beispiele anderer Anstalten (Kgl. Bibliothek zu Dresden, Bri tisches Museum, Nationalbibliothek zu Paris und Kgl. Bibliothek zu Bamberg) folgte und diese Schätze durch eine würdige Publi kation zu einem Gemeingut aller machte. Die Buchbinderei war auf der Ausstellung nur durch Stuttgarter Firmen vertreten. N. L A. Crönlein hatten eine vollständige Buchbinderei in Betrieb gesetzt. Drahtheft- und Be schneidemaschinen, Vergoldepressen und andere Maschinen wurde» von flinken Arbeitern und Arbeiterinnen bedient, und das Publi kum konnte hier das Entstehen eines gebundenen Buches ver folgen. Ein Marmorierer stellte Farbschnitte her, Schnitt- und Fertigmacher gaben dem Buche den letzten Glanz. — Von den Ausstellern ist an erster Stelle Albert Feucht zu nennen.
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