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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1889
- Sprache
- Deutsch
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234, 7. Oktober 1889. Nichtamtlicher Teil. 5075 Deutsche Bcrlnav-Anftalt in Stuttgart. fNomanliibliotück, deutsche, zu Ueber Land u. Meer. 18. Jahrg. 1889/99. Nr. I. 4« (3 Bog.) Vierteljährlich *" 2. — Illcbcr Land ». Meer Deutsche illustrirtc Zeitung. 32. Jahrg. 1889/90 Nr. 1. Fol. (24 S.) Vierteljährlich 3. —; Künstlerausg. * 6. — khr. Frledr. Btcwcg'ö Bxchh. in Quedlinburg. Zimmer, F., Kirchenchorbuch f. Knaben- (Frauen- od. Männer-) Chor. Eine Sannnlg. v. liturg. Chorgesängen s. das ganze Kirchenjahr zunächst zum gottcsdienstl. Gebrauch. 2. HZ-' cnth. 3 stimm., meist polyphone Sätze. 8°. (III, 111 S.) * 1. - Wciduiannsche Bucht,, i» Berlin. ^Veisbnvb, 4., Intel der vlolknebsn Linus u. Eosinus, sarvik der vieltneken Linus versus v. Iileinsu VVinpvin, nebst 'Intel der einkaebsn InnAentso, xum lZebrauebe k. prnlct. 6eo- metsr u. Neebauilcsr nderbanxt u. I. Llarb- sebsider besonders. 4. Lter. - ^.ult. Ar. 8". <28 8.) * 1. — Verzeichnis künftlst erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer znm erstemnale anstekündiat sind. k. Bertelsmann in Gütersloh. Seite Löss Christliche Bedenken über modern christliches Wesen von einem Sorgenvollen. 3 Aust. Richard Sckstet» Nachs. lHammer L Nuuge, in Berlin. Los? Adel und Bürgertum. A. Vanmann'sche BcrlagShandlnng in Dülmen. Süss Cramcr, W., Der apostolische Seelsorger oder der Seelsorger, wie er sein und wirken soll. »lr. Moser s Buchhandlung <z. Mehcrhoff, inkGrar. Seite SÜSS keldnsr, V. 6., Oie I-sbro des bl. Ikomns von ^gnin über dis IVillsnstrsibei! der veruüoltiAon tVesen. Idssob, I'vter, Vas Vsxsttbum und das Völberreobt. Vominieus-Iralendsr 1890. Riegcr'sche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart. 5087 Tausend und eine Nacht. Neue illustr. Prachtausgabe. Uebers. v. Gustav Weil. Gnsta» Schloehmann in Gotha. soss Kaiser, Paul, Gustav Adolf. 2. Aust. Professor vr. Schmidt-Warnclk in Brannschwcig. sosa Schmidt-Wnrneck, Die Sociologie. W. Spcnian» in Stnttgart. sosa Picrer's Konversations-Lexikon. 7. Aust. Bd. 4. Bernhard Lauchnitz in Leipzig. S0S8 VouiiA Slistlex. Verlag Ser Gcwerbcschau, MiuSc» s- Wolters, in Dresden. sass Allgemeine Grundsätze bei der Ausbildung von Handwerkslehrlingen. Nichtamtlicher Teil. Urber Firmendeutsch. Die nachfolgenden Betrachtungen unseres Berussgenossen Herrn Artur Seemann über Behandlung und Mißhandlung unserer deutschen Sprache, mit welchen derselbe die Empfehlung seines »Litterarischen Jahresberichts- für 1889 begleitete, scheinen uns so ungemein zutreffend und zeitgemäß, daß wir uns die Erlaubnis erbaten, sie durch Abdruck in, Börsenblatt sestzuhalten. In einer Zeit, die mit so löblichem Eifer gegenüber den Fremdwörter» Reichtum und Schönheit unserer Sprache allenthalben anpreist, sollte nian doppelt bestrebt sein, die Muttersprache mit Härten und fremdartigem Wesen zu verschonen, und auf die Wahrung ihrer Biegsamkeit und Frische auch in der Schrift ein wachsames Auge haben. Jade», wir lediglich um der Sache willen den Aufsatz des Herrn ScciMnn in das Börsenblatt übernehmen, verfehlen wir nicht uns gegen etwch mögliche unrichtige Auslegung von seiten der hier betroffenen Firmen im/oraus ausdrücklich zu verwahren. Es liegt uns, gleichwie dem Herrn Verfasser, vollkommen fern gegen irgend eine der unten beispielsweise ge nannten hochachtbaren Firmen einen Vorwurf begründen zu wollen, da wir wohl wissen, einen wie großen Anteil die bürcaukratischc Gewissenhaftigkeit des Handclsregisterführers an der gerügten Firmeugestaltuug hat. Nachdem aber in neuerer Zeit das Sprachgcwissen vielfach geschärft worden ist, hielten wir für Pflicht, den auf die Besserung gerichteten Bestrebungen auch unsererseits nach Möglichkeit entgegenzukommen. Herr Seemann schreibt: Der Deutsche ist gelehrt, Wenn er sein Deutsch versteht. Goethe.*) Die' Sprache ist das Blut des Geistes. Wie das Blut die leibliche Ernährung vermittelt und sich nur rein im gesunden Körper zeigt, so ist die Sprache der Träger der geistigen Nahrung, und ihre Unreinheit läßt meist auf ungenügende geistige Ausbildung schließen. Seit wir wieder anfangen, uns als Deutsche zu fühlen, be ginnen wir auch unsere Gleichgiltigkeit gegen das geistige Mittel, welches uns verbindet, zu verlieren; wir meiden absichtlich Fremdes, erst vielleicht lächelnd über den Purismus, dessen wir uns zeihen zu dürfen meinen, dann- wohl im vollen Ernste, weil wir be ginnen, uns der fremden Tropfen in unserem Blute zu schämen. Jeder Deutsche verdankt seiner Sprache unendlich viel. Sie schließt eine ungeheure Arbeit ein, deren Ergebnisse wir jeden Augenblick nutzen. An dieser Arbeit haben alle Geschlechter, die der deutschen Zunge sich bedienten, teil; wir erfüllen nur unsere Pflicht, wenn wir uns Mühe um unsere Sprache geben, also fortfahren, an der Arbeit teilzunehmen, die zu leisten auch wir verpflichtet sind. Wir Buchhändler haben doppelt Ursache, uns ein wenig *) Der Spruch ist älter als Goethe; er kommt schon bei Bodmer vor. (A. Sn.) um die Sprache zu kümmern: sie bildet die Ware, aus der wir unseren Gewinn ziehen. Unsere Einzelwesenheit, um nicht zu sagen Individualität, beginnt mit dem Namen. Der Name unterscheidet unser Ich zunächst von der übrige» Menge, er zeichne! es schon aus, wenn wir auch noch nichts thaten, was uns von den übrigen Gliedern der menschlichen Gesellschaft unter- und abscheidet. Sv beginnt die geschäftliche Thütigkeit, unsere kaufmännische Eigentümlichkeit mit der Firma, d. h. mit jener Bezeichnung, die uns als selb ständig erwerbsthätig kennzeichnet. So sollten wir doch, mein ich, darauf achten, daß zuerst das Kennzeichen unserer geschäftlichen Eigentümlichkeit, nämlich die Firma, ein reines, unverfälschtes Deutsch aufweise. Wir bemühen uns wohl alle, gute Deutsche zu sein, ganz sicher ist jedenfalls, daß wir eifrig dahinterher sind, immer gute Deutsche genannt zu werden. Da müßte doch auch dasjenige, womit man uns nennt, in erster Linie gutes Deutsch genannt werden können. Das ist aber nicht immer der Fall. Ich will hier nicht wieder von der Fremdwörterei rede», die ja auch im Buchhandel erörtert worden ist, und, wie man mit Vergnügen sehen kann, mit Erfolg. Manchem mag sie schon langweilig sein, und andere mögen sich das bischen fremden Prunk, die armen erborgten Flitter, womit sie ihrer Sprachnot anfhelfcn zu niüsseu glauben, nicht gern nehme» lassen. Immer hin! Die meisten braucht man heutzutage nur auf die Abhängig keit vom Fremden aufmerksam zu machen. Denn entweder ver bessern sie sich stillschweigend und achten darauf, oder sie schelten erst über Schulmeisterei und verbessern sich hinterher im stillen dennoch. Nur ganz wenige Starrköpse verharren in gewollter Gegnerschaft bei den bequemen Fremdwörtern. Also hier rollt der Wagen schon von selbst. Man fängt von selbst an, die Expedition in eine Geschäftsstelle, die Redaktion in eine Schriftleitung, die Administration in eine Verwaltung umzubessern. Was aber weniger leicht, wie es scheint, bemerkt wird, als das Fremde, ist das Falsche in der Namengebung. Es ist zwar weit weniger häufig, aber viel gefährlicher, weil es das Sprachgefühl abstumpft. Im neuesten Jahrgange des Deutschen Buchhändler-Adreß buchs findet sich eine Reihe Firmen, bei deren Begegnung mich immer die Lust anwandelt, nach dem Korrekturstist zu greifen. Z. B: S. 4: Administration »Das interessante Blatt«; Administration der »Allgemeine Kaffeezeitung«; S. 107: Expedition des »Centralblatt für W. Stolzesche Stenographie«; 700*
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