Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.04.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.04.1888
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18880407
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188804073
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18880407
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-07
- Monat1888-04
- Jahr1888
-
1733
-
1734
-
1735
-
1736
-
1737
-
1738
-
1739
-
1740
-
1741
-
1742
-
1743
-
1744
-
1745
-
1746
-
1747
-
1748
-
1749
-
1750
-
1751
-
1752
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
79, 7. April 1988. Sprechsaal. — Vermischte Anzeigen. l751 Sprechsaal. -^5^ Verleger-Cirkularc. Bei einem auswärrigeu Kollegen sah ich dieser Tage eine ebenso interessante als lehr reiche Sammlung. Derselbe hat sämtliche besser ausgestalteten Cirkulare, betreffend litte,arische Erscheinungen, vom Jahr 1880 ab gesammelt. Welch' eine Summe Geldes mag wohl die Herstellung all' dieser Cirkulare gekostet haben und wie viel Zeit mag aus deren Zu sammenstellung verwendet worden sein! — Früher genügte unter dem üblichen Inserat im Börsenblatt die Notiz: »Vids Naumburgs Wahlzelle!.« — Wäre es nicht angebracht, im Interesse von Verleger und Sortimenter in diesem Sinne etwas zu sparen — Geld so gut wie Zeit? — U. »Kleinlichkeit« — Unart. (Vergl. Bbl. Nr. 63.) Im Sprechsaal Nr. 63 rügt Herr k. U. das Verfahren eines Verlegers, der den Betrag einer Postkarte per Vorfaktur in Leipzig erhob, meint aber am Schlüsse, besser sei 5 zahlen, als ohne Antwort bleiben. Mir ist in jüngster Zeit zweimal vor- gekomme». daß mich Verleger trotz wieder holter Ansrage ohne Antwort ließen. Es läge gewiß eben so sehr im Interesse der Verleger, die Sortimenter prompt zu bedienen, wie sich letztere dem Publikum gegenüber n ögllchstcr Zuvorkommenheit befleißigen und im wohlverstandenen Interesse des Geschäftes manche Postkarten und Briese opfern. Um so empfindlicher ist dann die Lässigkeit des Ver legers. die alle Bemühungen des Sortimenters zu Nichte macht I 3. R. Herrn 6. 8. zur Berichtigung. (Vergl. Börjenbl. Nr. 69.) Im Sprechsaal des Börsenblattes Nr. 69 vom 24. v. Mts. hat ein Herr 6. 8. unter der Aufschrift: »Für die Herren Verleger!« beweisen wollen, der Titel »Kaiser Friedrich III.« sei grundsalscki. Herr U. 8. hat sich aber geirrt. »Kaiser Friedrich III « ist gerade so richtig, wie »Kaiser Wilhelm I « Herr Kl. 8. hat die historischen Grundlagen der Kaiserwahl in Versailles nicht in Betracht gezogen. Darnach ist der König Wilhelm I. von Preußen und seine jedesmaligen Thron erben, also die künftigen Könige von Preußen als solche, mit der Würde und dem Titel »Deutscher Kaiser« geschmückt worden. Hätte also König Wilhelm statt Wilhelm I. als König von Preußen etwa Wilhelm V. geheißen, so würde er nur den Titel »Deutscher Kaiser« hinzugenommen und als solcher Kaiser Wil helm V. oder mit dem ganzen Titel: »Wil helm V., Deutscher Kaiser und König von Preußen« geheißen haben. Und hätte sein Sohn und Nachfolger als König von Preußen sich Friedrich Wilhelm V. genannt, so hieße er: »Friedlich Wilhelm V., Deutscher Kaiser und König von Preußen«. Ta er sich aber Fried rich III. genannt hat, so heißt er mit vollem Recht: »Friedrich III, Deutscher Kaiser und König von Preußen«, und die Abkürzung »Kaiser Friedrich III.« ist ebenso richtig, wie die frühere »Kaiser Wilhelm I.« Offiziell sind aber die Zahlenbezcichnungen nicht üblich. König Friedrich Wilhelm IV. Unterzeichnete sich nur »Friedrich Wilhelm«, sowie Kaiser Wilhelm I. sich nie anders als »Wilhelm« un terzeichnet hat. So lange Deutschland ein Wahlkaisertum war, wurden allerdings die Namen der Kaiser mit Folgezahlen bezeichnet: Karl I. bis VII., Heinrich I. bis VII. s. w.; heute aber, wo der Titel »Deutscher Kaiser« mit der Würde eines Königs von Preuße» unauflöslich ver bunden ist, kommt es nur noch aus den Namen des letzten, a»; der des Deutschen Kaisers folgt von selbst. Kurz, der Deutsche Kaiser heißt immer gerade so wie der König von Preußen. Die Herren Verleger brauchen sich alio nicht, wie Hr. 6. 8. meint, in die Zwangsjacke zu stecken und die Zahl III zu scheuen (was ja auch komisch wäre), sondern sie können dreist und richtig aus ihre Büchertitel setzen: »Kaiser Friedrich III.« »König Friedrich I.« freilich — »das ist, als preußischer König gedacht«, wie Herr 6. 8. ohne Rücksicht auf den Sinn und die deutsche Grammatik schreibt, — falsch. Da aber 3 nicht i, sondern jod bedeutet, und niemand, dem es nicht gesagt worden ist, 3. R. Imperator Rex lesen wird, so thäte man allerdings besser, mit deutschen Buchstaben, statt mit Antigua zu schreiben. Dann würde man die lateinischen Woite, resp. Buchstaben I R auch richtig latei nisch lesen. Berlin. 8. 8. Herrn 0. V?. zur Eiitgcgiiunst. (Vergl. Börsenbl. Nr. 74.) Auch Sie haben die Nebenbezeichnung unseres jetzigen Kaisers nicht richtig wieder gegeben; denn wenn Sie sagen: Friedrich III. König von Preußen und Kaiser von Deutschland«, so würde ja die Ziffer III auch gleichzeitig die Reihenfolge als Kaiser bezeichnen. Um unseren jetzigen Kaiser in der Ge schichte von anderen Friedrichs zu unterscheiden, kann es nur heißen: »König Friedrich der Dritte von Preußen, Deutscher Kaiser«. Einen »Kaiser von Deutschland« giebt es und gab es niemals; Deutschland ist nur ein geographischer Begriff; wir haben ein »Deut sches Reich«. Dieser Kaiser ist in erster Reihe König von Preußen, dann erst »Deutscher Kaiser«. In letzterer Eigen schaft bedarf er keiner Ziffer. Die alten römischen Kaiser deutscher Nation haben mit unserer jetzigen Kaiscrwürde und Kaiserreihen- 'olge nichts zu thuu. Wäre der jetzige Kaiser in erster Reihe »Kaiser« oder »Kaiser von Deutschland«, wie Sie sich ausdiücken, so müßte er Lehnsherr der übrigen deutschen Fürsten sein, was aber nicht der Fall. Der nächste Friedrich auf Preußens Thron wird heißen: König Friedrich IV. von Preußen, Deutscher Kaiser, der nächste Wilhelm wird beißen: König Wilhelm II. von Preußen, Deutscher Kaiser. Wollen Sie aber bei Porlraits oder Titeln die Kaiscrwürde gerne voransetzen, so sagen Sie: Kaiser Friedrich, König Friedrich III. von Preußen. München, 3. April 1888. Friede. Adols Ackermann. Herrn S. ^ (Vergl. Börsenblatt Nr. 74.) Für die gütige Belehrung, daß bereits ein Kaiser Friedrich l. regiert habe, freundlichen Dank! Das war das Neueste des Tages, denn nicht jedermann hat schon von Kaiser Barba rossa gehört. Auch das ist neu, daß es schon einen Kaiser Friedrich III. gab. Nun muß ich aber nach meiner unmaß geblichen Wissenschaft hervorheben, daß der von den Fürsten Deutschlands 1871 ohne jede päpst liche Beimischung berufene erste Deutsche Kaiser Wilhelm nichts gemein haben wollte mit den römisch-deutschen Kaisern, sondern daß mit ihm eine neue Reihe deutscher Kaiser be ginnt. Mithin ist unser preußischer König Friedrich in der Geschichte dereinst Friedrich III., unser deutscher Kaiser Friedrich aber Fried rich I. Will man ihn jetzt richtig bezeichnen, so folge maii de» Unterschriften in seinen Erlassen; da steht Friedrich, Weiler nichts. Ungenau wäre auch Ihre Unterschrift: Friedrich III., König von Preußen, Deutscher Kaiser; denn als letzterer ist er nicht Friedrich III. Reimt sich das nun? 6. 8. Bescheidene Randbemerkung für den »Festplan für die Einweihung des Buch händlerhauses.« »Sonntag den 29. April Festmahl in de» Sälen des Deutschen Buchhändlerhauses. Anfang 4 Uhr. Anzug: Frack!« — So lautet ein Teil des soeben veröffentlichten Programms. Ich weiß nicht, ob es anderen Kollegen so ergangen ist wie mir, als sie diese inhalts schweren Worte lasen: »Anzug: Frack.« Mit stiller Wehmiit gedachte ich meines vor mehr als 10 Jahren den Weg alles Fleisches ge wandelten Fracks, den ich nun so gut hätte brauchen können, dessen Nichtbesitz mich nun voraussichtlich von der Teilnahme a» einem Ehrentage des Deutschen Börsenvereins aus schließen würde. Bin ich der einzige Unglückliche, dem es an diesem Attribut der guten Gesellschaft ge bricht, nun, so werde ich mich wohl oder übel entschließen müssen, mit Hille meines Schnei ders diesem offenbaren Mangel abzuhelfen. Vielleicht spreche ich aber doch diesem oder jenem Kollegen, dem unter dem einfachen schwarzen Rock ein vollwertiges Herz im Busen schlägt, aus der Seele, wen» ich hier öffentlich die Frage auswerfe, ob denn wirklich der ranze deukche Buchhandel mit dieser Toiletteiiovi- schrift einverstanden ist, oder nicht vielmehr findet, es sei an der Zeit diesen Zopf abzu schneiden und es dem Gutdünken jedes Einzelnen zu überlassen, was für einen Schnitt er seiner Kleidung geben will 8., 2. April 1888. U. LXPVI'l-elvUI'Nill. k18919s Uentscd - englisck - tranxösiscke Uoiig.k886krikt kür Ü8II inksruLtioiikssii vueükiüiKjlsriseüsü Vsi^vür. 4 jährlich, Inserate 40 H dis /teile. lleüetei' in Ueipxig. Verleger illustrierter Werke jl 8920s ersucht eine solide Verlagsfirma uni geeignete Clichäs leihweise für einen stark verbreitete», guten Familienkalender. Warme Empfehlung der betreffenden Werke wird deren Absatz entschieden fördern. Ges. Anerbieten unter il. 8. 12227. an die Exped. d. Bl. s1892Is kluvsrlun^Ik j^ovu Kitts ick mir nickt sn senden; ksi ver langten 8sndungsn Kitts ick dies gsk. unk ! I'aütur xn kemsrksn, da mein Herr Lom- missionär alles Unverlangte xnrück- xnrvsissn ksanktragt ist. Lopenkasen. k. Kl. I>kilii»5en.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht