5 §. 10. §. 12. Die zur Durchfuhr mit der Post bestimmten Pakete unterliegen der tarifmäßigen Durchgangsabgabe. Wer verpackte Gegenstände mir den Staatsposten durchführen zu lassen beabsichtigt, muß ebenfalls dem Post- stücke eine Erklärung, wie §. 1. vorgeschrieben worden, bei fügen. Fehlt diese Erklärung, oder ist sie unvollständig, so muß die Höchste, für den Cours, welchen das Postsiück nimmk^ im Tarife festgesetzte Durchgan^äabgabe vom Brut- dig sichernden Verschluß gesetzt werden, dergestalt, daß eine Veränderung des Inhalts nicht Statt finden kann. Ist die Verpackung des Posistücks zur Anlegung eines solchen Verschlusses geeignet, so wird die Durchführung weiter nicht aufgehalien, andernfalls aber das Paket für Rechnung des E^enthümers mit einer solchen Emballage, die einen völlig crci,/ ' t^ ^ 6 wie Me, die eö cnsgchl, gebührend zu achien. ^ Dresden, den 4. December 1833. F inanz-Ministerium, von Zeschau. Buchhandel. D i e Bedeutung des deutschen Buchhandels, besonders in der neuesten Zeit. Das „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel" tritt unleugbar in einer für den gesammten literarischen Verkehr höchst merkwürdigen und bedeutungsceichen, aber auch gefahrdrohenden Zeit auf, und es dürfte für eine seiner ersten Obliegenheiten erachtet werden, auf die wichtigsten Momente und Erscheinungen in dieser Bezie hung aufmerksam zu machen und sie klar zu bezeichnen, den dabei Betheiligten ebensowohl zur zeitigen Ermuthi- gung als nöthigen Warnung. Mögen diese Zeilen da zu den Anfang machen, zur Fortsetzung aber für das Wohl und die Ehre des deutschen Buchhandels alle die jenigen Mitwirken und beitragen, welche, neben dem klei nen Bereiche des eigenen Geschäftes, auch das Ganze nicht aus dem Auge verlieren, sondern in semer allsei tigen Entwickelung verfolgen und beachten. Unverkennbar ist seit einigen Jahren im deutschen Buchhandel eine Unruhe, ein Drangen, Treiben und Jagen bemerkbar geworden, von welchem die frühere Ge schichte desselben wohl schwerlich ein Beispiel aufzustellen hat. Im unaufhaltsamen Forlschreilen vermehrte sich in dem letzten Jahrzehnde die Zahl deutscher Buchhandlun gen dergestalt, daß jetzt-fast jede nur einigermaßen be deutende LandIadl auch ihren Buchhändler hat, der sich nicht etwa auf ein der Oerclichkeit angepaßtes- Sorti- mentsgeschast beschrankt, sondern sofort auch einen eige nen Verlag zu erstreben sucht, wozu ihm, im besten Falle, die Nähe und der bereitwillige Fleiß irgend eines Gelehrten, öfters aber freilich, leider! nur ein ver sprengtes Glied der federschnellen Zunft der Sccibler die allzeit fertige Hand bietet. Dadurch ist unser Bücher markt mit einer Fluth theils unnützer und überflüssiger, theils wirklich schlechter und schädlicher Schriften über schwemmt worden, und die Abfassung aber Ausarbei tung eines Buchs ist, — eben so wie das Ad sch rei ben desselben vor Erfindung der Buchdruckerkünst — jetzt nur zu häufig und augenfällig zum fabrikmäßigen Betrieb, ja zum Handwerk herabgewürdigt worden. Man wollte den Geist wie- Waare, die dem bloßen Erwerb dient, behandeln, und er entwich zürnend und ließ nur seine Hülle zurück, deren Blöße aber keine auch noch so elegante Ausstattung durch Druck und Papier zu decken vermochte. Daß aber die geldjagcnde Hast, 1 "