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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1892
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- Deutsch
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4904 Nichtamtlicher Teil. 194, 22. August 1892. Gilman, Wcholas Paine, Die Teilung des Keschäfts- gewinnes zwischen Unternehmern und Ange stellten. Ein praktischer Beitrag zur Arbeiter- und Lohn frage. Mit Erlaubnis des Verfassers umgearbeitet und auf den neuesten Stand ergänzt von Leopold Aatscher. 8°. (XVI n. 352 S.) Leipzig, Ed. Wartigs' Verlag (Ernst ^ Hoppe) 1891/92. «Es handelt sich nicht um die Verkürzung des UnternehmerrockeS, sondern um die Verlängerung der Arbciterbluse». So lautet das Motto, das dem hier kurz zu besprechenden Werke vorangesctz! ist. Daß hier mit nichts Unwahres behauptet wird, scheint der Inhalt des Buches zu beweisen. Alle in dem Werke ausgczähltcn Firmen, welche die Gewinn beteiligung ihrer Angestellten eingeführt haben, nehmen einen beständig wachsenden Ausschwung und erzielen von Jahr zu Jahr höhere Gewinne. Es sind dies in Frankreich in Deutschland . . 18 „ in Großbritannien und Irland . . . 73 „ in der Schweiz 12 „ in Nordamerika (Ver. Staaten) . 49 „ in verschiedenen anderen Ländern 16 „ zusammen 252 Firmen.') Biele von diesen Firmen ragen durch Großartigkeit ihres Betriebes besonders hervor. Zuerst lim Jahre 1842) wurde die Gewinnbeteiligung der Ange stellten von Leclaire in Paris «jetzt die Firma Rcdouly L Co.) cin- gcführt. Das Gilmansche Werk zählt übrigens auch 38 Firmen aus, die die Versuche mit der Gewinnbeteiligung wieder eingestellt haben. Wir erwähnen hier nur diejenigen Firmen, die mit dem Buch gewerbe in Verbinduna stehen. Es sind dies folgende: Papeterie Coopörative, Angoulsme. Papierfabrik Erncst Laroche de Lachorandy L Cie, Nouthicr (Charente) Papierfabrik. Georg Adler, Buchholz. Pappfabrik, verbunden mit Stein- und Kunst» druckcrei. -Schlöglmühl- - Papierfabriks - Aktiengesellschaft. Thomas Bushill L Sons, Coventry. Papierfabrik. Hcpburn L Co, Cullompton. Papierfabrik. Westmoreland Paper Company. Jmprimcrie Chaix, Paris. Aktiengesellschaft für Druck und Verlag. Paul Dupont, Paris. Druck und Verlag. A. Godchaux L Co. Druck und Verlag. G. Gounouilhou, Bordeaux. Zeitungsverlag. Gustave Masson, Paris. Verlag und Sortiment. Alfred Marne et fils in Tours. Druck und Verlag. H. Briere et fils in Rouen. Verlag. Casscll L Co. Limited, London. Aktiengesellschaft für Verlag. Rand, Macnally L Co., Chicago. Kartographischer Druck und Verlag. Century Company, Newyork. Verlag. Verlag der deutschen Ncwyorkcr Staatszeitung. G. W. Childs, Besitzer des Blattes Public Lcdgcr in Philadelphia. I W. Arrowsmith, Bristol. Druck und Verlag Fletcher L Son, Norwich. Vcrlagsdruckerei L. Gasts >M. Garantie), Paris Lithographie, Kupferstecher« und Ge- schäftsbüchcrerzeugung. E. Bultner-Thicrry, Paris. Steindruckerei. Montorier, Paris. Buchdrucker«. E. Aubcrt, Versailles. Buchdruckcrei. Aubert-Schuchardt, Genf. Buchdrucker«. H. O. Hougthon L Co, Cambridge Massachusetts, Nordam.) Druckerei. Hazcll, Walson L Vincy, London. Buchdruckcrei und Buchbinderei. Goodall L Suddick, Leeds (England). Drucksortcnerzcugung. 3 kleinere englische Firmen (6, 9 u 17 Angestellte) sür Drucksorten erzeugung. Debcrny L Co., Paris, Schriftgießerei. Ein altes Sprichwort sagt: -Probieren geht über Studieren». Die vorstehende Liste enthält zwar relativ wenig, doch immerhin eine ziem liche Anzahl von Firmen des Buchgewerbes, die sich beglückwünschen, die Gewinnbeteiligung in ihren Betrieben cingesührt zu haben. Das großartigste Beispiel im Buchgewerbe bietet wohl die Iw- priweiis Obair in Paris, die der Schreiber dieses aus eigener An schauung kennt. Die 1845 gegründete Firma führte 1872 die Gewinn beteiligung ein, und hat von dieser Zeit an einen großartigen Aufschwung genommen. Gegenwärtig beschäftigt das Haus ca. 1500 Arbeiter. Von 1872 bis 1883 sind rund 720 000 Fr. an die Angestellten zur Verteilung bczw. zur Gutschrift gelangt. Aber auch viele kleine Betriebe stehen bei der Gewinnbeteiligung ') Auf Seite 339 sind (wohl irrtümlich) 262 Gewinnbeteiligungs- Firmen angeführt. gut. Die Hauptvorteile, die das Geschäft bei diesem Systeme erzielt, sind: die Arbeiter gehen sehr sorgsam und sparsam mit dem Material um, und das Haus wird nie von einem Lohnkampse berührt. Herr Georg Adler in Buchholz, der 1885 rund 280 Arbeiter und 30 Arbeiterinnen beschäftigte und 1869 die Gewinnbeteiligung der Angestellten cingesührt hatte, konnte bereits nach achtjähriger Erfahrung schreiben: -Mein System hat aus den Charakter und den Geist der Leute einen günstigen Einfluß ausgeübt. Sic haben jetzt eine höhere Auffassung von ihrer Stellung, arbeiten mit Eifer und Vergnügen, und legen eine große Anhänglichkeit fürs Geschäft an den Tag. Sie weisen die Angriffe der Sozialdemo kraten auf meine Einrichtungen entschieden zurück und erklären aus eigenem Antriebe öffentlich mit den Aufwieglern durchaus nichts zu thun haben zu wollen.» Wir glauben, daß das Gilman-Katschersche Werk, welches die Vor teile der Gewinnbeteiligung in zahlreichen Beispielen vor Augen führt, vielleicht manchen veranlassen wird, dieser Frage näher zu treten, obwohl die schlimmen Erfahrungen des letzten Jahres gerade sür das Buchge werbe wenig Ermutigendes haben Wer sich über das Wie der Ein führung und über die Klippen, die vermieden werden müssen, unterrichten will, dem können wir das Studium dieses Buches empfehlen 8d. Vermischte-. Buchhändler-Verband -Kreis-Norden». — Die diesjährige ordentliche Generalversammlung des Buchhändler-Verbandes »Kreis- Norden- wird am Sonntag den 18. September in Hamburg stattfinden. (Vgl. die Bekanntmachung im amilichen Teile der heutigen Nummer) Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt ist eine Auswahl von Momentaufnahmen von vr. A. Vianna de Lima. Die unter dem Titel -Nach der Natur- (Berlin, Artistische Union) in vier Mappen erschienenen 60 Kunstblätter geben Genrebilder, Strand- scencn, Charakterköpfe, Seemannsgestalten, Interieurs u. s. w. in vor züglicher Treue wieder. Die Vollendung jedes einzelnen Bildes legt volles Zeugnis ab gegen die Annahme, daß aus dem Leben genommene Sujets nicht unmittelbar mit malerischer Wirkung photographisch wiedcr- gcgeben werden können. Die nach den Originalnegatioen selbst herge- slellten Bilder sind in der rühmlich bekannten Lichteruckanstalt von Schober in Karlsruhe ausgeführt. Entscheidungen des Reichsgerichts. — Läßt ein Groß- kausmann einen von ihm acceptiertcn und nicht eingclösten Wechsel in Protest gehen, weil ihm die Mittel zur Einlösung fehlen, so kann, nach einem Urteil des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 7. April 1892, dieser Umstand zur Annahme der Zahlungseinstellung ge nügen, auch wenn der Kridar später vor der Konkurseröffnung an andere Gläubiger Zahlungen geleistet hat. — Hinsichtlich der Anfechtbarkeit einer Veräußerung des Schuldners in der Absicht, seine Gläubiger zu benachteiligen, aus Z 3 des Reichs-Anfechtungsgesetzes, hat das Reichsgericht, VI. Civilsenat, durch Urteil vom21. April 1892, ausgesprochen, daß die Benachteiligung vorhanden ist, wenn durch die Veräußerung sich die Vermögenslage des Schuldners -u Ungunsten des seine Befriedigung suchenden Gläubigers verändert und seine Befriedigung erschwert ist. Eine solche Erschwerung liegt vor, wenn das Kausgeld sür den veräußerten Gegenstand dem Käufer kreditiert ist, oder wenn das Kausgeld nur für die Kinder des Schuldners bedungen ist und diese zur Herausgabe des Geldes sich nicht ohne weiteres verstehen. Bibelübersetzungen. — Die Zahl der Bibelübersetzungen auf der ganzen Erde wird in sehr verschiedener Höhe angegeben; zuweilen wird gar davon gefabelt, daß die Bibel in alle oder doch fast alle Sprachen übersetzt sei. Dem gegenüber stellt Missionar Handmann nach sorgfältiger Untersuchung fest, daß man ln den vier außcreuro- päischen Erdteilen 315 Sprachen mit Bibelübersetzungen findet, darunter etwa 110—120, die erst zu Schriftsprachen erhoben werden mußten. Rechnen wir dazu noch die 55 Sprachen und 25 Mundarten Europas, so bekommen wir 395 Sprachen oder richtiger 333 Sprachen und 62 Dialekte, von denen freilich erst 88 die ganze Bibel haben. Nun werden allerdings von den 1440 Millionen Bewohnern der Erde gegen 3000 Sprachen gesprochen. Es sind hierbei aber die aus- stcrbcndcn und isolierten (Insel) Sprachen von den erobernden zu unterscheiden. Zieht man diesen Unterschied in Betracht, so wird man annchmen können, daß 1000 Millionen Menschen, also zwei Drittel der Menschheit, die Bibel oder doch Teile derselben in ihrer Muttersprache haben. Dieser großartige Erfolg ist vorzugsweise die Frucht der Arbeit im laufenden Jahrhundert. Bis 1804, dem Gründungsjahre der britischen Bibelgesellschaft, gab es die Bibel nur in 57 Sprachen Welche An strengungen die genannte Gesellschaft neuerdings gemacht hat, geht daraus hervor, daß sie ln den Jahren 1881—91 nicht weniger a s 50 neue Sprachen in Angriff genommen hat, allein im letzten Jahre 9. Verhält nismäßig gering ist der Anteil der deutschen Missionare und Sprach-
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