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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1892
- Sprache
- Deutsch
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191, 18. August 1892. Nichtamtlicher Teil. 4841 an die Berufsgenossen richtete, noch volles Gehör, trotzdem ihnen auch ein wenig Ernst beigemischt war. Den Schluß des Festes bildete eine Klütpartie, und auch hierbei war Fortuna den Teilnehmern hold; denn vom Klüt turm aus genossen sie das Schauspiel eines prächtigen Sonnen unterganges. Die letzten Stunden des Beisammenseins waren noch äußerst fidel, so daß die Wehmut des Abschieds von unfern so gastfreundlichen Hamelner Kollegen und ihren liebenswürdigen Damen nur durch die Hoffnung baldigen Wiedersehens gemildert werden konnte. Alle Teilnehmer werden wohl das Gefühl mit nach Hause genommen haben, daß wieder einmal in Hameln ein Fest in echt buchhändlerischer Weise gefeiert ist; es wirkte wie ein erfrischendes Bad, aus dem sich der alte Buchhändler-Idealismus frisch und gestärkt wieder erheben konnte. Dem Verbände selbst, der in den zehn Jahren seines Bestehens schon manches hat durchmachen müssen, wünschen wir auch für die Zukunft eine recht segensreiche Thätigkeit. H. L. v. Schwedischer Zolltarif. neue Zolltarif für die Einfuhr 1892) enthält folgende Sätze, die in Schweden (in Kraft seit für unsere Leser Interesse frei Der 2l. Juni Haben- Bücher, in schwedischer Sprache gedruckte: Uneingcbundcn Gebunden: Bücher und Psalmbücher: in Einband von Papier oder Leinen ohne Vergoldungen l l-x in anderem Einband, auch mit Vergol dungen 1 IcA Andere Arten — in fremden Sprachen gedruckte oder mit erhabener Schrift für Blinde mit eingebundenem reinem oder liniiertem Papier 1 Lx (Für Schachteln, Futterale u. Papierumschlägc findet Gewichtsabzug nicht statt). Bücherdcckel, lose, auch Deckel zum Einbindeu von Briefen, Rechnungen re. I kx (Für Schachteln, Papier und ähnliche Umschläge findet Gewichtsabzug nicht statt). Klischees, Sterotypcn, Elektrotppen, Holzschnittblöcke und Platten, geätzt oder graviert zum Druck Karten, geographische, mit schwedischem Text in losen Blättern oder geheftet 1 kartoniert, eingebunden oder aufgeklebt 1 andere Arten Lithographische und photographische Arbeiten, Kupferstiche, Stahlstiche und Holzschnitte, auch Orldruckbilder, ohne Rücksicht auf das Material, auf dem sie angebracht sind: zu Drucksachen gehörend andere Arten I Lx (Für Schachteln, Papier und ähnliche Umschläge findet Gewichtsabzug nicht statt). - 50 ^ 2 — frei frei — 35 4 1 ^ frei ^ 50 ^ — frei frei 50 Vermischtes. Berliner Weltausstellungsplan. — Der Reichsanzeiger ver öffentlichte folgendes: In Sachen der Berliner Weltausstellung ist die Entschließung Seiner Majestät dcS Kaisers von dem Reichskanzler durch nachfolgenden Be richt erbeten worden: »Wie Eurer Majestät aus meinem allerunterthänigsten Vortrage bekannt ist, sind die Bundesregierungen um eine Aeußerung da rüber ersucht worden, welchen Standpunkt sie dem Projekt einer Berliner Weltausstellung gegenüber einnehmen und welche Ansichten in der Industrie über die Zweckmäßigkeit einer derartigen Aus stellung bestehen. Die nunmehr eingegangcnen Antworten lassen erkennen, daß die inländische Industrie nur zu ihrem geringeren Teile eine solche Aus stellung für wünschenswert erachtet. Die überwiegende Mehrzahl der deutschen Industriellen, vor allem auch aus dem Bereiche der Groß-Jndustrie, steht dem Unternehmen, wo nicht entschieden ab lehnend, so doch durchaus kühl gegenüber und glaubt sich einen nennenswerten Erfolg für die Erweiterung unserer Handelsbe ziehungen davon nicht versprechen zu können. Wirtschaftliche Gründe, Neunundfünfjigster Jahrgang. welche auf die Veranstaltung der Ausstellung hindrängten, liegen nach ihrer Ansicht nicht vor. Allerdings hat sich auch in diesen Kreisen eine große Zahl von Industriellen mit anerkennenswerter Hingebung bereit erklärt, zu dem Gelingen der Ausstellung nach Kräften bcizutragen, falls es aus anderen, als rein wirtschaftlichen Gründen zu derselben kommen sollte. Aber überall und auch dort, wo das Unternehmen warme Befürwortung gefunden hat, ist der Voraussetzung Ausdruck gegeben, daß der Industrie nicht zu hohe Opfer würden angcsonnen werden und daß daher nicht nur die gesamten allgemeinen Kosten des Unternehmens aus öffentlichen Mitteln bestritten, sondern auch den jenigen Industriellen, welchen die selbständige Aufbringung der aus ihrer Beteiligung erwachsenden Kosten schwer fallen würde, Beihilfen von seiten des Reichs oder der Einzelstaaten gewährt werden müßten. Die Bundesregierungen haben, davon ausgehend, daß die Frage, frei von allen politischen Erwägungen, nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten beantwortet werden könne, in ganz überwiegender Zahl das wirtschaftliche Bedürfnis zu einer Ausstellung verneint. Insbesondere hat auch Preußen, dessen Urteil schon deshalb, weil in seiner Hauptstadt die Ausstellung stattfindcn müßte, besonderes Gewicht beansprucht, sich gegen dieselbe ausgesprochen. Im großen und ganzen schließt die Beurteilung der Bundesregierungen der jenigen der industriellen Kreise sich an. Wenn man daS Ergebnis nach der Zahl der Stimmen zusammenfaßt, welche den Regierungen verfassungsmäßig im Bundesrate zustchcn, so sind 40 Stimmen »gegen- und 7 Stimmen »für- die Ausstellung abgegeben, während II Stimmen unentschieden lauten. Eine erfolgreiche Durchführung des Unternehmens hat die allge meine und einmütige Ueberzeugung von dem Nutzen desselben für die deutsche Industrie und das opferwillige Zusammenwirken aller beteiligten Kreise zur unbedingten Voraussetzung. Da beides fehlt, so muß ich von einem Eintreten des Reichs abraten. Eure Majestät bitte ich ehrfurchtsvoll, zu einer entsprechenden Kundgebung mich allergnädigst ermächtigen zu wollen.- Seine Majestät der Kaiser hat auf Grund dieses Berichts dahin entschieden, daß dem Plane einer Weltausstellung in Berlin von Reichswegen nicht näher zu treten sei. Vom Buchdruck. — Der von den Buchdruckerprinzipalen aufge stellte neue Entwurf eines Lohntarifs, der von ersteren in so weitgehend rücksichtsvoller Weise auSgearbcitet war, daß das Unterliegen der streikenden Gehilfen hierbei fast garnicht zum Ausdruck kam, ist gleichwohl kürzlich von Leipziger Gehilfen in höchst unverständiger Weise beurteilt worden. Eine, allerdings von nur etwa 200 Personen besuchte Gehilfenversamm- lung in den »Drei Mohren- in Leipzig-Anger nahm am 12. d. M. folgende Resolution an: -Die Versammlung protestiert ganz entschieden gegen die von den Prinzipalen beabsichtigte einseitige und somit rechtswidrige Fest setzung des Tarifs, die sich in keiner Weise rechtfertigen läßt. Die selbe ist vielmehr als ein Akt brutaler Vergewaltigung streng zu verurteilen, und die Versammlung erwartet von der Gehilfenschaft, daß sie die Mitwirkung an einem solchen unedlen Werke versage. Die Versammlung macht es jedem zur Pflicht, an den Organisationen festzuhalten und sich denselben anzuschließen, um ähnlichen Angriffen gebührend entgegentreten zu können». Volksbibliotheken. — Der Münchener -Allgemeinen Zeitung entnehmen wir folgende Betrachtungen: Den großen, meist altberühmten Staats- und Fachbibliothekcn sind in der Neuzeit die Volksbibliotheken zur Seite getreten. Sie bieten jenen Bevölkerungsklassen, welche von der Benützung der großen öffent lichen Büchereien wenig oder gar keinen Gebrauch machen, Anregung, Erquickung, Erhebung und Belehrung in reichem Maße und ergänzen die Volksschule. Ihr segensreiches Walten zeigt am besten die rasche Entfaltung, wo sie einmal Wurzel gefaßt haben, und die große Opfer- Willigkeit des Volkes dafür. Am weitesten voraus sind in dieser Be ziehung England und Amerika, wie sich denn überhaupt im gesamten Bibliothekwesen eine Verschiebung nach dem Westen und zwar in auf fallendem Maße zu dessen Gunsten vollzogen hat. Zahlen sprechen am beredtesten: Im Zeitraum 1825—1850 wurden in den Vereinigten Staaten 550 Bibliotheken gegründet, 1850—1875 da gegen 2240 und 1885 bestanden 5340 öffentliche Bibliotheken mit 20 Millionen Bänden. In den letzten Jahrzehnten bewilligten die Ge meinden so bedeutende Mittel und machten die reichen Bürger so große Stiftungen, daß uns viele amerikanische Städte bereits überflügelt haben. So entfällt auf einen Einwohner von Wien noch nicht einmal ein Band der Hof- und Universitätsbibliothek, zu Boston aber je 2 Bände der Public Library und des Athenäums. Auch in Bezug auf die Benutzung stehen die amerikanischen Biblio theken voran. New-Aork z. B. zählt in 4 großen Bibliotheken eine halbe Million Bände und etwa 1 Million Benützungen, wovon 100 000 auf die von Herrn Ottendorfer und anderen mächtigen Förderern gegründeten Volksbibliothcken entfallen; die zwei Volksbibliotheken von Chicago (1850 659
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