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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-08-08
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1892
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- Deutsch
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^ 182, 8. August 1892. Nichtamtlicher Teil. 4635 Daß wir für das »historische« Recht keinen Sinn mehr haben, sondern jedes Recht durch Pflichten erworben wissen wollen, das müssen in Deutschland die »Reichsunmittelbaren« erfahren. Deren Recht auf Steuerfreiheit ist ja zweifellos; es stützt sich aber nur darauf, »historisch« zu sein, und die allgemeine Rechtsanschauung geht dahin, daß dieses historische Recht eigentlich ein historisch gewordenes Unrecht sei. Ebenso würde es sich mit dem ewigen Schutze des geistigen Eigentums Verhalten. Es würde als ein Unrecht empfunden werden, wenn späte Nach kommen eines Urhebers ohne jede Gegenleistung für sich allein reiche Früchte aus den Werken ihrer Ahnen ziehen sollten. Die Forderung des »ewigen« Urheberrechtsschutzes, möge sie theoretisch noch so berechtigt sein (wie es ja nach den Ausführungen Osterrieths in der That glaubhaft gemacht wird), ist darum in der Praxis ein großes Unrecht. Die moderne Rechts anschauung gestattet es noch, daß die nächstfolgenden Generationen von den Früchten der ersten leben; infolgedessen ist ein dreißig Jahre nach dem Tode des Urhebers währender Schutz des geistigen Eigentums nur recht und billig; fünfzig Jahre sind als Maximum der Dauer anzunehmen, jeder länger währende Schutz aber wäre ein schreiendes Unrecht gegen die gesamte übrige, nicht zur Nachkommenschaft des Urhebers gehörende und schwer den Kampf ums Dasein ringende Kulturmenschheit. Der Theorie des Verfassers ist damit kein Abbruch gethan und seine For derung nach einer »modernen« Rechtsanschauung (wenigstens in Bezug auf die Schutzfrist) damit erfüllt. Sein Werk »Altes und Neues zur Lehre vom Urheberrecht« ist eine genußreiche Lektüre für jedermann, der den Fragen des Urheberrechts Interesse entgegenbringt. — Erwähnt mag noch werden, daß der Verfasser die Verlagsordnung des Börsenvereins nicht günstig beurteilt und dieSchürmannsche Grundordnung vorzieht. Friedrich Streißler. Hivrichs' Halbjahrskatalog. 188. Fortsetzung. Verzeichnis der im deutschen Buchhandel neu erschienenen und neu auf gelegten Bücher, Landkarten, Zeitschriften -c. 1892. 1. Band. Mit Angabe der Formate, Seitenzahlen, Verleger, Preise, mit litterarischen Nachweisungen, wissenschaftlicher Ueber- sicht und Stichwort-Register. Herausgegeben und verlegt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung, Leipzig. 8<>. 207* u. 620 S. In der üblichen Ausstattung und mit selbstverständlicher Beibehaltung der in letzter Zeit eingeführten Verbesserungen, namentlich des sehr willkommenen Stichwortregisters, ist in diesen Tagen der erste Band 1892 des Hinrichs'schen Halbjahrskataloges erschienen. Die wissenschaftliche Uebersicht zeigt dieselbe, teilweise neue Einteilung, wie sie beim zweiten Halbjahrsbande 1891 eingeführt und dort in einer kurzen Vorbemerkung begründet wurde (vgl. Börsenblatt 1892 Nr. 75). Seit langer Zeit zum ersten Male zeigt sich bei der voll kommen gleichen Druckeinrichtung eine Verminderung des Um fanges gegen den entsprechenden Band des Vorjahres. Die wissenschaftliche Uebersicht hat annähernd 2, das alphabetische Ver zeichnis, der eigentliche Katalog, 36 Oktavseiten weniger als der erste Band von 1891. Daß demungeachtet das Stichwortregister gegen 1891, I. 9 Seiten mehr umfaßt, zeugt"für die Sorgfalt, die dieser Abteilung zugewandt worden ist. Die Verminderung der Verlagserzeugung, die) aus diesen Zahlen spricht, würde als ein Zeichen betrachtet werden können, daß Sortiment und Publikum an der Grenze ihrer Aufnahme fähigkeit angelangt seien und der bisherigen maßlosen Ueber- erzeugung endlich die Erkenntnis dieser Grenze aufgegangen sei, wenn nicht, was sehr wahrscheinlich, ein äußerer Umstand diese Einschränkung beeinflußt haben möchte,! nämlich der Buchdruckerstreik mit seinen Folgen. Wenn man erwägt, daß der letzte Halbjahrs band (1891. H.) die Autorennamen aus ^ und 8 nur bis zum 7. November, bis 8 nur bis zum 26. November, bis X nur bis zum 8. Dezember u. s. w. ausgenommen hat, so ist klar, daß die lähmenden Wirkungen des Streiks in diesem ersten bibliographischen Halbjahr 1892 zum Ausdruck kommen mußten. Daß der Streik außerdem die eine wohlthätige Folge gehabt haben mag, daß er die Drucker zu größerer kaufmännischer Vorsicht nötigte und auch hierdurch mittelbar die Verlagserzeugung einschränkte, kann nicht geleugnet und soll mit Vergnügen verzeichnet werden. Der Druck des Textes des vorliegenden Bandes ist schon am 7. Mai begonnen worden. Was aus ^ und 8 nach diesem Datum erschienen ist, fällt also hier aus und kann erst im zweiten Halbjahrsbande Aufnahme finden. Für die Autoren mit den Anfangsbuchstaben bis 8 war der 18. Mai, bis X der 23. Mai, bis 8 der 28. Mai, bis 2 der 9. Juni der Abschluß für die Aufnahme. Für die mit einzelnen ihrer Artikel durch diesen frühzeitigen Abschluß notgedrungen ausgeschlossenen Verleger mag es ein Trost sein, daß der Hinrichs'sche Vierteljahrs- Katalog und auch die wöchentliche Bibliographie derselben Herausgeberin sich mehr und mehr in der Gunst der Sorti menter befestigen, dort fehlende Titel also hier alsbald und von Vielen gefunden werden. Vermischtes. Deutscher Kolportagebuchhändler-Verein .Palm» in München. — Der »Verein Deutscher Kolportagebuchhändler Palm- in München ist auS dem Rahmen seiner ursprünglichen Bestimmung eines Lokalvereins herausgctreten und bestrebt sich Mitglieder auS dem ganzen Gebiete des deutschen Kolportagebuchhandcls zu gewinnen. Diesem Ziele entsprechend ist auch der Name wie oben geändert worden. Der Verein giebt ein eigenes Blatt heraus unter dem Titel »Freie Zeitung», deren erste Nummer unS vorliegt. Die Redaktion besorgt Herr O. Th. Scholl. München, Thcrcsienstr. 130. Eine Generalversammlung wird am 28. und 29. August d. I. im Saale des »Hotel Roth-, Neuthurmstraste, in München zusammentrcten. Aus den Anträgen zur Tagesordnung verzeichnen wir hier folgenden: »Es sei an die Leitung des Börsenvcreins die Bitte zu richten, bei Erscheinen des nächsten Adreßbuches vor den über Leipzig verkehrenden Mitgliedern des Vereins ein zu vereinbarendes Zeichen zu setzen». Weitere Anträge, die Herr H. Kolck (Troppaui einbringen wird, bezwecken die der Programm-Erweiterung des Vereins entsprechende Statutenänderung bezw. -Ergänzung, ferner die Entsendung zweier Ver einsmitglieder nach Stuttgart. Berlin und Leipzig, um durch persönlichen Gedankenaustausch mit den Verlegern die vom Verein angcstrebtc Er höhung des Rabatts (vgl. Börienbl 1892, Nr. 134) zu erwirken. Die Begrüßung der eintreffenden Teilnehmer findet am 27. August abends 8 Uhr im Versammlunqssaal statt. Für Sonntag den 28. August ist ein Ausflug nach dem Starnberger See geplant. Den Beratungen wird der Montag, 29. August, gewidmet sein. Schriftstellertage. — Die fünfte ordentliche Versammlung dcS Deutschen Schriftstellervcrbandes wird in den Tagen vom 2.—ü. September in Wien stattfinden. Soweit die Tagesordnung bis jetzt bekannt ist, erstrecken sich die Beratungsgegenstände nur aus innere An gelegenheiten des Verbandes. Ein allgemeiner deutscher Journalisten- und Schriststellertaq ist von der Deutschen Schri ft st ellergenossenschaft auf den 11. September nach Weimar zusammenberufen worden. Gegenstand der Beratungen sollen sein: Stellungnahme zu dem zwischen dem Deutschen Reiche und den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Urheberrcchtsschutz-Vertrage, zur Frage der Schaffung eines deutschen PrcßrechtS und zu der vom Börsen verein angenommenen Verlagsordnung. Entscheidung des Reichsgerichts. — Die Nachbildung eines eingetragenen Musters ist, nach einem Urteil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vom 25. April 1892. allgemein verboten, also auch in einem anderen Gewerbe als in demjenigen, für welches das Muster zunächst bestimmt ist. sowie auch, wenn zur Hervorbringung der Nachbildung ein anderes Verfahren angewendet wurde oder wenn die Nachbildung in anderen räumlichen Abmessungen hergestellt wurde als das Original. Faust-Litteratur. — Der Nationalzeitung entnehmen wir folgende Mitteilung: -In Sorau starb dieser Tage ein Mann, der die größte Faust- Sammlung der Welt sein eigen nannte, die selbst die deS Britischen Museums überragte. Er war kein Zunftgclchrtcr und kein Gelehrter im Schulsinne überhaupt. Seines Zeichens Major der Artillerie, hatte 630*
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