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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1892
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- Deutsch
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mit dcm Namen und der Wohnung des Beklagten Unterzeichnete Bestellkarte auf rosafarbenem Papier. Preußler bestritt, seine Unter schrift auf diese Karte gesetzt zu haben, und wiederholte, daß er nur seine Adresse in das Notizbuch des Schaller geschrieben habe. Am 16 Mai beschwor Preußler, weder er'selbst, noch ein von ihm Beauftragter habe die Bcstellkarte unterschrieben. Nun wurde gegen Preußler die Anklage wegen Meineids eingeleitet. Der Beschuldigte wurde am 9. Dezember 1891 in Untersuchungshaft ge nommen, aber bei Vertagung der ersten Verhandlung auf Beschluß des Gerichts wieder entlassen, da er bei seinen bisherigen Angaben blieb und die Angelegenheit sehr zweifelhaft erschien. Der Schreibverständige, Hoflilhograph Hochstetter, hatte schon im ersten Verhandlungstermin die Ansicht ausgesprochen, die Unterschrift des Angeklagten unter dcrBestcll- karte sei echt, dieser habe aber nicht gewußt, daß er sie unter dieselbe gesetzt habe. Er wiederholte diese Ansicht auch in der am 4. Juli in Stettin stattgehabten Hauptversammlung vor dem Schwurgericht. Die fragliche Unter schrift fei dadurch hergestellt worden, daß der Kolporteur Schaller unter das Blatt des Notizbuches, auf dem P. seine vollständige Adresse schrieb, ein Blatt Graphitpapicr und unter dieses wieder die Bestellkarte gelegt, und, um das Verschieben dieser Blätter zu verhindern, das Bucd mit der Hand am oberen Teile festgchalten und an die Wand gedrückt habe. Der Sachverständige zeigte das von Schaller ausgeführte Verfahren und gab auch die Merkmale an, wie sich echte Bleististschrift von der durch- geschricbcnen unterscheiden läßt. Der Sachverständige führte weiter an, cs würden in der geschilderten Weise nicht selten systematisch Betrügereien verübt; ihm selbst seien drei Fälle aus neuester Zeit bekannt geworden. Sowohl der Staatsanwalt als auch der Verteidiger verzichteten hierauf auf weitere Beweisaufnahme. Ersterer beantragte selbst die Frei sprechung des Angeklagten. Die Geschworenen verneinten die Schuld srage. Das Gericht sprach den Angeklagten frei. Der Reisende Schaller, welcher nunmehr von der Staatsanwaltschaft wegen Meineides und Betruges verfolgt wird, hat bis jetzt noch nicht ermittelt werden können.» — Soweit der Bericht der Papier-Zeitung. Auffallend bleibt hierbei die Erhebung der Anklage wegen Meineids und die Verhaftung des völlig schuldlosen Angeklagten auf einen dürftigen Verdacht hin, ein Verfahren, das unter Umständen geeignet sein konnte, Ehre und Existenz des Mannes zu vernichten. Man sieht aus diesem Fall gleichzeitig wieder, wie wenig den Gutachten der Schreib-Sachverständigen Zuverlässigkeit beizumessen ist, denn Laß die Verhaftung ohne vorhergehende Anhörung des Schreib-Sachverständigen verfügt worden sein sollte, ist wohl nicht anzu nehmen. Die Nutzanwendung auf den Buchhandel, insbesondere auf Reise- und Kolportagebuchhandlungen, ergiebt sich von selbst. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Lestkeier avlässlicd des 20jäbrigen Bestehens ckes Xllg emsiuso Deutschen Lucb bandl uugs-Oebilksn-Verbandes am 16. duli 1892 im Deutschen Lnodbäudlsrdanss, veranstaltet vom Kreise Leipzig. 1872—1892. M. 16 8. Osologie, Oeognosis, Mineralogie, Kristallographie. Xntig. Katalog No. 29 von Langel L Lcdwitt (Otto Letter«) in Heidelberg. 8°. 22 8. 543 Nrn. Bibliographischer Monatsbericht über neu erschienene 8chul- u. Buiversitätsscbrikten. klrsg. v. ä. Zentralstelle kür Dissertationen n. Lrogrswme von Oustav Kock in Leipzig. 3. ckadrg. No. 10 u. 11. (15. doli 1892.) 8°. 8. 109-124. Drnck-Lroben äes Berliner Lithographischen Instituts du lins Moser in Berlin. 1 Bä. 4° mit Kunstblättern, Lianen unä Karten. Kart. Verlagskatalog äer Luchhanälung lür Xrcbitektvr, Kunstgerverbe unä Heraldik Heinrich Keller in Krankknrt a/M. 16<>. 16 8. Illustrierter Reisskatalog. Verzeichnis bewährter Reisehandbücher unä Lübrsr, Routen- u. Louristenkarteo, Rsiseboschreihnogsn, LiacbOverks, Konvsrsatiousbücber etc. Xusgabe 1892. Xnsge- gebsn durch (8ort.-Kirwa) 8". 68 8. Leipzig, K. L. Ko edler. Russischer bibliographischer Xozsigsr No. 2. duli 1892. gr. 8". 8. 9—16. Red. u. Verlag von Oarl Llalcomes (8tubr'schs Buchhandlung) in Berlin. Msdiciuae vovitates. Medizinischer Xnzeiger duli 1892 (Katalog No. 175) von Kranz Lietzcksr in Tübingen. 8°. 32 8. 967 Nro. Libliotbeo» bistorico-politica. Osscdicbts uud ihre Bilksvisssnscbaktsn oinscbl. Onltnrgescbicbts. Oensalogie. Münzkunde. Ooographis. Xrcdaeologie. Xbtb. I. X — Kraus. Xntigu. Katalog No. 130 von R. L. Lrager in Berlin. 8". 70 8. 1949 Nrn. Bericht über neue Krscbsionogsn und Xntiguaria aus dem Oesawmt- gebiets der Rechts- und Ltaatsvissznschaktsn. Hrsg, von dem Bpscialgescbäkt kür Rechts- und 8taatsvviss. von k. L. Lrager in Berlin, dabrg. VII. 1892. No. 2. 8°. 8. 41 — 80. Berlin, Verlag von R. L. Lrager. Katkoliscbe Theologie. Xntig. Katalog No. 3 von Oarl von Lama io Regeosburg. 8°. 17 8. 306 Nrn. Nachtrag zum Verlags Verzeichnis vom Lebruar 1889 von Karl 8choltrs in Leipzig, gr. 8°. 4 8. donrnal general de I'iwprimsrio st de la librairis. II. ssris. Toms XXXV. (80.) Xnves 1891. Tabls s^stematigue. gr. 8". 130 p. karis, 117 Boulevard 8t. Osrmaio, au Oerels de la librairis. Revue des livrss nouveaui. (Lärmt Is 1. et ls 15 de ebagne mois.) Directeur: 8. Ls 8oudisr. No. 281 st 282. I. et 15 dnillet 1892. (Donziems armes, vingt-troisiöms st vingt yuatriöme voluins.) gr. 8°. k. 318—336. 1—32.) Laris, Xdwioistration 174 et 176, Boulevard Laint-Oerwain. Gegen antisemitische Ausschreitungen. — In Berlin sind die Pächter der sogenannten Litfaßsäulen (Plakatsäulen), Nauck und Hartmann, der -Germania- zufolge vom Magistrat — in Beobachtung strenger Toleranz — angewiesen worden, darauf zu achten, daß sich auf den Plakaten der Litfaßsäulen keine Beleidigungen gegen die Juden be merkbar machen. Dem antisemitischen Verein -Westen» wurde deswegen der Druck von Plakaten, worauf zu einem -Volksgericht über daS Klever Schwurgericht- eingeladen wurde, verweigert. Ebenso wurde eS abge lehnt, auf den Plakaten die Notiz zu vermerken, daß Talmudauszüge im VersammlungSsaale verteilt werden. Auch die Bezeichnung -Volks- thing- wurde zurückgewiesen, so daß die Antisemiten sich mit der An- kündigung -Große öffentliche Volksversammlung- begnügen mußten. (Nat.-Ztg.) Unzüchtiges Buch. — Das Berliner Landgericht hat den natu ralistischen Schriftsteller Hermann Bahr, als Verfasser der Novellen sammlung -Lin de siecle-, die als unzüchtig bezeichnet wird, zu 150 ^ Geldstrafe verurteilt und die Beschlagnahme des Buches verfügt. Papiercrzeugung und -Verbrauch. — Nach der Berechnung eines französischen Statistikers sollen z. Z. aus der ganzen Erde circa 4000 Papierfabriken bestehen deren Erzeugung 952 Millionen Kilogramm Papier beträgt-! Die Hälfte hiervon werde in Druckereien verwendet, und davon entfielen wieder 300 Millionen Kilogramm auf Zeitschriften und Zeitungen, was seit zehn Jahren einer Steigerung des Verbrauches für den letztgenannten Druckzweig um ein Drittel gleichkomme. Rückfallsstrase in Reichsstempelsteuern. — Wer in Rcichs- stempelabgaben eine Strafe verwirkt hat und von neuem den Vorschriften zuwiderhandelt, hat neben der im Z 18 vorgesehenen Strafe eine Geld strafe von 150 — 5000 ^ verwirkt. Diese Rückfallsstrase tritt ein ohne Rücksicht darauf, ob die frühere Bestrafung in demselben oder in einem anderen Bundesstaate erfolgt ist. Sie ist verwirkt, auch wenn die frühere Strafe nur teilweise entrichtet oder ganz oder teilweise erlassen ist. Ausgeschlossen ist dieselbe, wenn seit der Entrichtung oder dem Erlaß der letzten Strafe bis zur Begehung der neuen Zuwiderhandlung 5 Jahre verflossen sind. (Lpzgr. Tgbl.) Auszeichnung. — Die Widmung des im Verlage -Leykam- in Graz erschienenen Werkes: -Erziehliche Knaben-Handarbeit. Metho disch geordnete Vorlagen-Sammlung zur Anfertigung einfacher Arbeiten in Papier, Pappe und Holz im Anschlüsse an den Kindergarten, für Schulen bearbeitet von Joses Urban, Heinrich Richter und Johann Blahowsky-, hat Se. kais. und königl. Hoheit Erzherzog Rainer huld reichst angenommen. Berichtigung. — In dem Bericht über das 25. Stiftungsfest des Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfen-Vereins (vcrgl. Nr. 164 d. Bl.) ist ein unliebsamer Irrtum zu berichtigen. Der dort erwähnte Bier pokal ist nicht von den -alten Hallensern- gestiftet worden, sondern vom -Buchhandlungs-Gchilsen-Vercin zu Leipzig»; erstere haben dem Vereine eine Adresse zugcdacht. » Sprechsaal. ^ Zur Weltausstellung iu Berlin. In verschiedenen Zeitungen wird folgende, wie es scheint, offiziöse Notiz verbreitet: -Berliner Weltausstellung. Die Untersuchung, welche der preußische Minister für Handel und Gewerbe in Sachen der Berliner Weltausstellung bei den gewerblichen Vereinigungen eingeleilet hat, ist eine außerordentlich umfangreiche. Das geht sowohl aus der
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