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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1867
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1867
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18670304
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53, 4. März. Nichtamtlicher Theil. 567 haltungsjournalistik und der periodischen Fachliteratur besteht, bedarf kaum der Erwähnung. In den Handels - und Seestädten kommt freilich auch mancher Eourszettel, hie und da eine Schiffs- oder ^ Frcmdcnliste unter die nichtpolitifchc» Zeitungen, di-eigentlich 1 kaum als solche gellen können, ja di-Frankfuter Post führt in ihrem ' Verzeichnisse sogar den Frankfurter Theaterzettel mit auf, und es unterliegt keinem Zweifel, daß es für sie eine nichlpolitischc Zeit schrift ist, sobald sie einen Abonnenten auf denselben in Hanau, Osfenbach oder Mainz aufzuweiscn hat. Bei der außerordentlichen Schwierigkeit, einen möglichst rich- I tigcn Zeitungskatalog herzustellen und die vorhandenen, sämmtlich mehr oder weniger von Fehlern wimmelnden Zeitungskataloge der ^ verschiedenen Inseraten- und Annonccnbureaus als Richtschnur zu j benutzen, da weder die Jnscrtionspreisc, noch auch (und begreiflicher ^ > Weise in noch weit geringerem Maße) die betreffende» Auflagen richtig angegeben sind, resp. richtig angegeben werden können, stellt sich immer mehr das Bedürfniß heraus, sich lediglich aus die im In- j scriren erworbene Erfahrungspraris zu verlassen. Wem aber diese fehlt, dem ist cs durchaus nolhwcndig, die Zeitungen, die er zu be nutzen gedenkt, aus eigener Anschauung kennen zu lernen, denn manches wenig versprechende Blatt läßt durch seine äußere Erschei nung, namentlich durch die Menge seiner Inserate sich sofort als ein zweckmäßigcsPublicationsmittel erkennen, während manche Zeitung mit ansehnlichem Namen sich beim Anblick ihrer Inserate als das Gcgenthcil erweist. Der Versuch sich von jedem deutschen Blatte eine Nummer zn verschaffen, ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, für den Einzel nen sehr schwierig und kostspielig, aber ein Leichtes wäre cs und in mehr als einer Hinsicht interessant, wenn der Börscnverein der deutschen Buchhändler mit Beihilfe der College», der Buchdrucker, der Handelskammern und der Negierungen sich alljährlich im Januar eine vollständige Nummer aller in deutscher Sprache erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften verschaffte, dieselben nach Ländern, Pro vinzen, Kreisen, Städten geordnet, während der Ostermcsse im Aus- stellungslocale der Buchhändlerbörse zu Jedermanns Einsicht aus legte und sie alsdann als schätzbares Material, oder als ei» zeitge schichtliches Cnlturbild in seinem Archive all acta legte. Die erste Jahresnummer oder resp. das erste Heft einer Zeitschrift wäre dazu am besten geeignet, indem darin gemeiniglich ein Rückblick, ein Pro gramm, oder derartiges enthalten zu sei» pflegt, welches auch solcher einzelne» Nummer einen gewissen Werth an sich verleiht. Mancher wird zwar einwendcn, ein Zcitungsblatt sei eben nur für den Tag da, dessen Datum es trage, und nicht werth, nach Jahr und Tag noch beachtet zu werden, allein mit demselben Rechte läßt sich entgegnen, daß, je ephemerer irgend eine Erscheinung sei, um so mehr Sorgfalt angewindet werden sollte, sie für die Nachwelt in irgend einer Weise zu conserviren. Stuttgart. Fr. Schl. Unmöglich möchte es aber sein, den Ausfall irgendwie zu berechnen, welcher durch eine solche zeitweise Krisis entsteht. Er kann auch da durch wieder gemindert werden, wenn die Verleger einfach die Hin ausgabe schon fertig gedruckter Bücher verschieben bis aus den wicdergekehrte» Frieden. Daß dies in der Krisis des letzten Som mers geschehen, beweist das Maß der unten mitgetheilten Bücher- vcrsendungcn des Monats September. Im Ganzen möchte daher die Gesammlverlagsproduction des Jahres 18L6nicht viclschwächerals die derVorjahregewesenseinzdies geht aus nachstehender Zusammenstellung der Stuttgarter Bücher- vcrsendungen nach Leipzig hervor, welche in Summa 11,612Ccnt- ncr betrugen. Die Vorjahre stellten sich so: 1861 — S63S Centner 1864 — 12691 Centner 1862 — 9479 „ 186S — 13806 „ 1863 — 11855 „ Es kommt also das Jahr 1866 dem von 1863 gleich. — Auf dis einzelnen Monate vcrtheilt, betrugen im Jahr 1866 jene Versen dungen : Januar. . 876 Centner Juli . . 334 Centner Februar . 903 „ August . . 413 „ März . . 1262 „ September. 1113 .. April . . 836 „ October 1922 Mai . . . 786 „ November . 1430 Juni . . 503 „ December . 1234 Die Gcwerbebewcgllng im württembergischen Buchhandel u»d de» verwandten Geschäftszweige» im Jahre 1866. Selbstverständlich ist diesmal die Frage des oben gestellten The mas schwerer zn beantworten als sonst. Der Einfluß der kriegerischen Verhältnisse mußte sich ja auf de» Buchhandel ebenfalls geltend ma chen. Und zwar stärker als in vielen andern Gebieten, denn der Buchhandel ist eine Kunst des Friedens, und besonders in Deutsch land noch allzusehr Sache des Luxus oder der Liebhaberei. Und wen» in solchen Perioden das Interesse an den Zeitungen alles ver schlingt, so werden die Bücher schlafen gelegt und der Ersatz für sie » Broschüren-Literatur und Kriegskarten ist ein sehr ungenügender. Dadurch, daß die Unterbrechung in Folge des Kriegs nur eine kurze war, ist der Einfluß aus den Gang der periodischen Unterneh mungen (illustrirte Untcrhaltungsblätter) ein vcrhältnißmäßig klei ner gewesen, der zum größten Theil wieder eingeholt werden konnte. Größer wird voraussichtlich für das Jahr 1867 der Ausfall sein, weil das Vertrauen in die Haltbarkeit der jetzigen Zustände noch kei neswegs wiedcrgekehrt ist und so in diesem Jahre die Spekulation im Ganzen nicht aufzublühcn vermag. Freudig begrüßt der Buchhandel die für Württemberg wenig stens theilweise cingetretene Erleichterung für Büchcrversendun- gcn durch die Post, und hofft sie nicht bloß allgemein für Len dcutsch-ocsterreichischcn Postverein werden zu sehen, sondern, wie z. B. in England, noch ans niedrigere Taren gesetzt, wozu namentlich die allgemeine Norm von 3 kr. für Briefe in ganz Deutschland ge- § hört. Die Lohn-Buchdruckcrcicn Stuttgarts habe» durch die Kricgsmonate deshalb mehr zu leiden gehabt, weil gerade während der Sommermonate sonst die für den Winter auszugebeuden neuen Bü cher gedruckt zu werden pflegen, und dies einzuholen nicht mehr all seitig möglich gewesen, Die Buchbindereien ebenso, denen nebenbei auch die an Orten wie Leipzig bestehenden vollkommeneren Einrichtungen und das größere Talent für Herstellung geschmackvoller Nen.rungeir m den Einbänden Concurrcnz machen. Die Papier fadrikation endlich mag aus den oben ent wickelten Ursachen einen Ausfall hinsichtlich der Quantität ihrer Pro duction erlitten haben. Th. Lg. (Südd. Buchh.-Zcitung.) Antwort für Herrn H. Haendcke. Bei allem Ueberzcugungsmuth habe ich doch nicht die Zeit, prin zipielle Erörterungen für das Börsenblatt bei einer Differenz von 12 N-? zu liefern (siehe Börsenblatt Nr. 41); — ich glaube zur Freude der Leser des Börsenblattes. Sollte diese Prinzipicnreiterei im Buchhandel heimisch werden, so dürften derartige Miltheilungen am besten ungedruckt bleiben. Hamburg, 24. Februar 1867. G. A. Schonlau. 87 >
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