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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1874
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1874
- Sprache
- Deutsch
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Verleger, durch Unkenntniß veranlaßt, die Autorisation des Ver-! fassers eingeholt und vielleicht gar bezahlt hat. Eine solche kann doch vernünftiger Weise nur Werth haben, wenn ihr auch der gesetz liche Schutz gewährt wird, sonst ist sie nichts als eine Zierde des Titels. Daß im Allgemeinen der deutsche Buchhandel meine Ansicht theilt, beweisen die verschiedenen Uebersetzungen von Andersen, Sue, Dumas rc., die zum Theil bei Verlegern erschienen, die wohl den Ver gleich mit der Firma Zanke vertragen. Ein solcher Fall liegt aber hier gar nicht vor. Ich weiß wenigstens nichts davon, daß ein, dem Hrn. Zanke allein antorisirtes Werk irgendwo in einer andern Uebersetzung erschienen wäre, oder daß eine solche projectirt würde. Das einzige Werk, das hier über haupt in Frage kommen könnte, ist der „Goldmensch", der in der Jäkai-Janke'schen Warnung ausdrücklich genannt wird. Als ich die Uebersetzung dieses Romans erwarb, war diese bereits im Feuille ton des Berliner Tageblattes erschienen und Hr. Kertbeny ver sicherte mir, daß er von Hrn. Jökai speciell zur Uebersetzung dieses Romans autorisirt sei. Kann nun aber die „Warnung" nachträg lich die Autorisation wieder nehmen? Philipp Reclam jnn. in Leipzig. Die obige Beschuldigung des Hrn. Reclam jun, daß ich eine autorisirte Ausgabe von „Jökai, die Narren der Liebe" veranstaltet hätte, während ich von der Existenz einer bereits erschienenen deut schen Ausgabe gewußt hätte, erkläre ich einfach für unwahr. Abgesehen davon, daß sämmtliche bei mir erschienene Ausgaben der Jükai'schen Romane in Uebereinstimmung mit dem Autor veranstaltet wurden und daher von einer Wandlung der An sichten von Ehrenhaftigkeit nach Zeit und Umständen überhaupt nicht die Rede sein kann, beziehe ich mich über die mir zugesügte Belei digung auf die im Jnseratentheil dieser Nummer befindliche „Ab wehr". In derselben befindet sich die schlagende Widerlegung der unwahren Behauptung, es sei die Reclam'sche Ausgabe des Romans „Der Goldmensch" mit Bewilligung des Hrn. Jokai erschienen. Auf diese Thatsachen gestützt, erkläre ich, daß ich mich sowohl Hrn. Reclam jun., wie Hrn. Kertbeny gegenüber in eine Polemik über die Begriffe von Ehrenhaftigkeit nicht weiter einlassen werde.*) Otto Zanke. Misccllen. Auch ein „pium cks8icksrinm". — Ein sehr arger Uebcl- stand, gleich peinlich und lästig für den Sortimenter wie für das Publicum, ist meines Wissens noch nie im Börsenblatt zur Sprache gekommen, verdient es aber wahrlich in höchstem Maße! Es ist dies das zu frühe Versenden der Recensions-Exemplare. Jede Handlung wird schon die Erfahrung gemacht haben, wie unangenehm es ist, wenn Novitäten, welche oft noch nicht einmal ganz vom Buch binder abgeliesert worden sind, bereits in den gclesensten Journalen angezeigt und in Feuilletons besprochen werden. Natürlich eilt der betreffende Interessent sofort in seine Buchhandlung und wünscht das kritisirte Buch zu sehen, zu kaufen — aber der Verleger selbst hat noch keine Exemplare, geschweige denn der Sortimenter! Der Besteller wundert sich gewaltig, behauptet, das Buch müsse erschienen sein, cs stehe ja in der Zeitung u. s. w. Abgesehen von den höchst unerquicklichen Erörterungen, welche das obengerügte Verfahren mit sich bringt, liegt es klar auf der Hand, daß eine derart überstürzte Bekanntmachung auch für die zu publicirendc Erscheinung selbst nicht vortheilhaft sein kann. Gar häufig unterläßt es der ursprüng *) Die Redaktion sieht die vorliegende Frage hiermit für den Nicht amtlichen Theil des Börsenblattes als erledigt an und könnte also etwaige weitere Auslassungen darüber nur im Anzeigeblatt zulassen. liche Interessent, ein zweites Mal nachzufragen, vergißt wohl zu weilen die Sache gänzlich und sieht von einer späteren Anschaffung überhaupt ab. Wäre es daher nicht entschieden besser, für alle Theile ersprießlicher, wenn die Recensions-Exemplare, wie dies von Seiten praktischer und einsichtsvoller Verleger stets zu geschehen Pflegt, erst mit der allgemeinen buchhändlerischen Versendung cxpedirt würden? Es ist immer noch früh genug. 'lV. —Ic. Der Preis deutscher Bücher. — Eine der letzten Nummern der Londoner „Heacksm/' brachte nachstehenden Artikel: „Eine der bedeutendsten Verlagshandlungen Leipzigs, B. G. Teubner, hat vor kurzem in einer Veröffentlichung die Gründe für die große Preissteigerung der Bücher in Deutschland auseinandergesetzt. Es geht daraus hervor, daß in Leipzig während des letzten Jahres der Preis für den Satz mathematischer Werke um 100 Procent, für den Satz anderer Werke um 40 bis 50 Procent gestiegen ist. Was aber noch mehr ins Gewicht fällt, sind die großen Summen, die jetzt für Corrccturen ausgegeben werden. Die deutschen Autoren scheinen ihre Manuscripte den Druckereien in einem gänzlich unvollkommenen Zustande zu übersenden. Die Setzer haben die größte Mühe, diesel ben zu entziffern und die ersten Correcturabzüge sind voll der störendsten Fehler. Viele Autoren scheinen diese ersten Abzüge als eine Art bequemer Copie anzusehen, bei der sie ack libitum ändern und hinzufügen können. Das Resultat ist, wie die Firma Teubner beweist, daß die 'Ausgaben nun verdoppelt und verdreifacht sind; und da die Autoren sich weigern, die durch ihre eigene Nachlässigkeit verursachten Mehrkosten zu zahlen, so müssen die vermehrten Kosten natürlich auf den Preis des Werkes geschlagen werden. Es erscheint sonderbar, daß die deutschen Verleger noch keine Lösung für diese Schwierigkeit in der Art gefunden haben, wie sie in England schon längst Usance ist, nämlich daß alle Kosten, die über eine vorher be stimmte Summe hinaus an Corrccturen erwachsen, von dem Honorar des Autors abgezogen werden; — oder ist etwa dieses Honorar in den meisten Fällen so gering, daß es einen Abzug nicht verträgt? Ferner soll auch der Absatz streng wissenschaftlicher Werke gegen wärtig in Deutschland ein bedeutend geringerer sein, als bei uns, sodaß auch aus diesem Grunde die Bücherpreise erhöht werden müs sen. Trotzdem steht aber soviel fest, daß deutsche Verleger es unter nehmen, auf ihr eigenes Risico Werke herauszugeben, die kein eng lischer Buchhändler den Muth hätte zu drucken. Welche Firma in England würde wohl gewagt haben, Corssen's Werk über die etrus kische Sprache oder selbst Curtius' Grundsätze der griechischen Ety mologie in Verlag zu nehmen? Dennoch hat letzteres Werk vier Auflagen erlebt und der Absatz des ersten Bandes von Corssen soll die Erwartungen weit übertroffen haben. Weiter sehen wir, daß Teubner eine neue Ausgabe der „8oboliu Zraeoa mllomsri earmina", von A. Ludwich, anzeigt. In England werden dieselben „8obolis>" in nächster Zeit in einer wahrscheinlich vollständigeren Ausgabe von Dindorf erscheinen. Aber bei uns würde sich an ein solches Unter nehmen nie eine Privat-Firma gewagt haben, und die Kosten der englischen Ausgabe werden daher von der Olarenckou I'ross getragen." Berlin. I-. U. Treuer An/e/Aer Mr HlMwAr'ap/ir'ö unck blsr- ausx. von Or. ck. kstrbolckt. cka,br§. 1874. Ooosmbsr. Inbalt: blln OlllsllbsrKLbibol-b'unck. — Invsutarium cksr vom UsrroA v. 8amt-8imon bintorlassonsn HaacksobriUsu. (8ob1n8S.) — Vis Msörs cksr IVisnsr öllsotUebsa Libliotbv- ksn unä ckis b'ra^s, ob ckis Lokbibliotbslc sm 8ta.at8M8t.itut> ist. — Nouvsau s/stömo pour Is8 oataloxuss cko bibliotbs- qus8. — I-ittsratur unck LlivosUsn. — HcklAsmsms Uiblio- Arapbis.
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