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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1871
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- Deutsch
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3436 Nichtamtlicher Theil. 247, 25. Octobcr. Fünfzig Jahre deutscher Dichtung. 1820 bis 1870. Mit biogra phisch-kritischen Einleitungen hcrausgegcben von A d o l f S t e r n. Ler.-8. (X, 930 S.) Leipzig 1871, Wartig. Preis 2 Thlr. 20 Ngr.; geb. 3 Thlr. Wer da weiß, wie in den incisten Literaturgcschichten die deutsche Poesie der neuesten Zeit stiefmütterlich behandelt und einseitig be- urthcilt wird, den muß cs freuen, einmal ein Werk zu finden, das jener Kargheit und Einseitigkeit nicht durch Raisonucment entgegen tritt, sondern ihr auf die praktischste Weise entgcgcnarbeitet, die cs geben kann, indem es durch eine wohlgcwählte, sinnige Zusammen stellung der bedeutendsten oder charakteristischsten Leistungen der neuesten Periode unserer Nationalpoesie thatsächlich zeigt, was an derselben ist, und damit aufs schlagendste alle jene cavaliermäßigcn, vornehm vernachlässigenden oder absprechenden Beurtheilungen, die unter dem literarischen Publicum gäng und gebe sind, theils wider legt, theils auf ihr richtiges Maß zurückführt. Daß an jener Un billigkeit und Einseitigkeit der öffentlichen Meinung hauptsächlich ein thatsächlichcr Umstand, die Schwierigkeit der Beschaffung des massenhaft reichen und doch unendlich zerstreuten Materials, einen großen Theil der Schuld trägt, macht zwar die Erscheinung einer solchen literarischen Unbilligkeit thcilwcise erklärlich, kann uns aber doch nicht von der Verpflichtung entbinden, nach Kräften zur Besei tigung eines solchen Ucbclstandes beizutragen. Dies auf die glän zendste Weise gethan zu haben, kann sich mit Recht der Herausgeber Her vorliegendenSammlung rühmen. Es würde hier zu weit führen, im Einzelnen Nachweisen zu wollen, mit welcher Ein- und Umsicht, mit welch glücklichem Tact und feinem Geschmack, mit welcher um fassenden positiven Kenntniß und welchem ^richtigen Urthcil, mit welcher Vielseitigkeit und doch Welch scharfer Auswahl er sein schwie riges Werk vollbracht hat. Es genüge hier auszusprcchen, daß uns keine Chrestomathie bekannt ist, in welcher die Reihe cher neuesten Dichter von irgend welcher Bedeutung in vollständigerer Musterung und mit treffenderer Auswahl der zu ihrer Charakteristik geeigneten Stücke aufgeführt wäre. Nimmt man noch dazu, daß die Einleitun gen zu dem von jedem einzelnen Dichter Mitgcthcilten in prägnan ter Kürze die nöthigen positiven Angaben über die Person und die Werke des betreffenden Poeten, sowie eine kurze kritische Charakteri stik seiner Eigenthümlichkeit enthalten, so ersieht man, daß das vor liegende Werk ganz besonders jungen Buchhändlern zu empfehlen ist, die dadurch auf die instructivstc Weise, praktisch wie theoretisch, nicht bloß in die neueste poetische Literatur, sondern auch in die Literargeschichtc derselben eingeführt werden. Miscellen. Neue Oelfarb endruckbilder. — Schon mehrmals hatten wir Veranlassung zur Besprechung von ausgezeichneten Leistungen der Gerold'schcn Kunstanstalt für Oelfarbendruck zu Berlin, und immer waren wir in der angenehmen Lage, auf die mit jedem neuen Stück hcrvortrcteuden Fortschritte in der technischen wie künstlerischen Anwendung dieses neuen Kunstmittcls aufmerksam zu machen und zu zeigen, wie cs dem Oelfarbendruck immer mehr ge lingt, die Eigenthümlichkeiten der Originalölbilder in Zeichnung und Farbe treu wicderzugebcn und namentlich durch Erreichung der Weiche, Tiefe und Harmonie des Tons der Originale eine gelungene Gesammtwirkuug zu erzielen. Es ist für uns sehr erfreulich, auch bei den neuesten Erzeugnissen der Kuustanstalt von C. H. Gerold denselben Fortschritt in technischer wie künstlerischer Beziehung rüh men zu können und die Erwartungen bestätigt zu finden, zu denen die früheren Leistungen berechtigten. Vor uns liegen vier Laud- fchaftsbilder: Hafen im Winter, nach W. Meyerheim in Berlin (Preis 10 Thlr., Rahmen dazu 7 resp. 10 Thlr.); St. Goar mit Nheinfels, nach H. Pohle in Düsseldorf (8 Thlr., Rahmen 5 resp. 8 Thlr.); Partie aus dem Floiteuthal im obern Ziller- thal, nach G. Engelhardt in Berlin (5 Thlr-, Rahmen 3s4 resp. 5 Thlr.); Schloß Tyrol bei Meran, nach demselben (5 Thlr., Rahmen 3sh resp. 5 Thlr.). Wenn irgend coloristischc Schwierig keiten für den Oelfarbendruck zu besiegen sind, so ist dies Wohl am meisten bei Landschaftsbildern der Fall; um so mehr ist die Aus dauer anzuerkenucu, die gerade auf die treue künstlerischeWicdergabe dieser Erzeugnisse der Malerkunst verwendet worden ist, noch mehr aber das Geschick und das Glück, welche jene Ausdauer mit den schönsten Resultaten gekrönt haben. Dies ist vorzüglich an den beiden crsteren Bildern ersichtlich, namentlich au dem ganz ausge zeichneten „Hafen im Winter". Die Trefflichkeit der Bilder macht im Verein mit dem billigen Preise derselben (bei dem die Kunst anstalt auf die Bilder noch 33VzO,ö und auf die Rahmen, die in zwei verschiedenen Breiten zu haben sind, 209h Rabatt gibt) diese Land schaften zu einem ebenso schönen wie wohlfeilen Zimmerschmuck. — Aber nicht nur auf Landschaften glaubte sich der kunstsinnige Unter nehmer der Oeldruckanstalt beschränken zu müssen, wie sehr sie auch augcthan waren, allein für die Oclfarbendrucktcchnik ein würdiges Ziel abzugeben; er ging einen Schritt weiter, und diesem Schritt verdanken wir zwei ausgezeichnete Bilder aus einem andern Gebiete der Malcrkunst. Mau muß es in der That einen nicht nur vom Standpunkte der Kunst aus höchst glücklichen, sondern auch einen ausnehmend zeitgemäßen Griff nennen, den die Gerold'fche Kunst anstalt gethan hat, indem sie es unternahm, hervorragende, den letz ten Franzoscnkrieg behandelnde Gemälde in vollendetstem Oelfarben druck und in größerem Maßstabe zu vervielfältigen und zu einem billigen Preise (pro Exemplar Subscriptionsprcis 8 Thlr., nach Erscheinen 15 Thlr.; Goldrahmen zu 7 resp. 10 Thlr.) den weite sten Kreisen zur Erinnerung an die jüngst durchlebten großen Zeiten zugänglich zu machen. Wir verdanken diesem Entschluß bereits zwei Bilder, deren Herausgabe im Frühjahr 1872 erfolgen soll und denen wir nur mit dem größten Interesse entgegensehen können. Wir brauchen nur zu erwähnen, daß die erwähnten Bilder Dar stellungen aus den Schlachten von Gravclotte und Wörth in figurenreichen Tablcaur geben, auf denen die Hauptactorcn, Kaiser Wilhelm und sein Sohn, Bismarck und Moltke, sowie andere her vorragende Persönlichkeiten in größter Portraitähnlichkeit dargestcllt sind, um schon auf das gegenständliche Interesse aufmerksam zu machen, welches beide Gemälde in Anspruch nehmen. Die Herren Gebrüder Lang in Metz haben sich das Verdienst erworben, in dem wicdcrgewonnenen Grenzlande das erste neue deutsche Blatt, die „Metzer Zeitung" zu gründen. In seiner ersten Nummer, vom 18. Octobcr, bezeichnet dasselbe als seine Auf gabe: ein deutsches Organ für Metz-Lothringen zu werden, das zunächst die speciell deutschen Interessen vertreten, dabei aber auch den besonder» Elsaß-Lothringischen Angelegenheiten warme Theil- nahme widmen soll, und so an dem großen Werke der Vereinigung und Verschmelzung der wicdcrgcwonuenen deutschen Provinzen mit dem neugccinten, großen deutschen Vaterlandc mitzuarbeiten. Bei den außerordentlichen Mühen und Opfern, mit denen dies patrio tische Unternehmen den bestehenden Verhältnissen nach zu kämpfen haben muß, verdient dasselbe auch unsrem Leserkreise zur freund lichen Unterstützung, sowohl durch Verbreitung als auch namentlich durch Zuwendung von Inseraten, empfohlen zu werden. /ür u»cl llor- nuiiAbAobs» vou Oi. U. Uorrbolckt. ckubi'A 1871. bloki 10. Inllnlt: Ilsbsr Lsolrurton von .1. Lonljas. Osut8eli von bl. 0. Unckolzilli. — Ois vsrbisolls Xationnlbibliotils^ in Uol- Arnck, von 8t. Xovnüoviö. — blin ^u^tinA in ciuo 8üolr- sisollo bl,'2j;abirA<-.. — Oittoratur unck lUmcnHen. — inoins UiblioAk pbis.
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