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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1871
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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JL 245, 23. October. Nichtamtlicher Theil. 3405 sicher», daß man nük dem Heidesheimcr Projccteur und seinen Windbeuteleien auch nicht das Mindeste zu thun hat. Die mächtigen HandlungscoUegen aber werden gewiß dazu beitragen wollen, „daß der stolze Psass öffentlich gebrandmarkt werde und ehrliche Leute in sein Spiel nicht einwebe, die jeder Zeit gottesvergcsscne Nachdrucker verabscheut haben. Außerdem ist die Bitte wohl gerechtfertigt, daß Wcidmann's Erben und Reich das bisherige Vcrhältniß zur Kric- ger'schen Buchhandlung sich nicht durch die Lugen des schwarzen Bahrdt stören lassen und auch in diesem Sinne bei den Geschaftsgc- nosscn wirken. Und ein langer, erhitzter Brief dieses Inhalts kam von der Lahn zur Pleiße. Solch widrige Verhältnisse verleiden Wohl die Lust am Ge schäft. Jedes kräftigen Rechtsschutzes baar, opfert man Vermögen und Kraft, ohne zu wissen, woher der Ersatz kommen soll. Unge- scheut zeigt der Nachdrncker seine Erzeugnisse iir den Zeitungen an, die „Gesellschaft zur Beförderung der Gottseligkeit in Usingen" die Geschichte der drei letzten Lebensjahre Jesu, eine Nachdruckcrgescll- schaft in Speyer eine Sammlung der besten Rcligions- und Silten- schristen, Schmieder in Carlsruhe und Fleischhauer in Reutlingen ihre Sammlung poetischer und prosaischer Schriften. Derartigen An zeigen begegnet man häufig, wenn man einige Bände der Frankfurter Reichs-Oberpostamtszeitnng und des Frankfurter Staats-Ristretto durchsicht. Freilich, dann schweigen auch die rechtmäßigen Verleger nicht, Orell, Geßner und Co., in Zürich, Gebauer in Halle, Weid- mann's Erben und Reich und Fritsch in Leipzig, Nicolai in Berlin, letzterer in seinem Streit mit Bahrdt. Aber man warnt „alle Herren Buchhändler und andere ehrliche Leute vor Einkaufung der lei verdächtiger Waare" vergeblich. Die wiederholten Anzeigen der Nachdrucker erweisen, daß ihre Unternehmungen fröhlich fortschreiten. Im Frühjahr 1775 ist bei Herrn Fleischhauer nun auch der zweite Theil von Wieland'» Agathon erschienen, „nebenbei ist auch wieder eine neue Auflage von Kleist's Werken und Wieland's goldncm Spiegel veranstaltet". 1777 zeigt Herr Schmieder a», daß jetzt der 63. und 64. Theil seiner Sammlung (Zachariae, poetische Schriften) die Presse verlassen hat. Die vorhergehenden Theile enthalten Wie land's neueste Gedichte, Lessing's Luft- und Trauerspiele. Für die Ausbreitung solcher Waare ist Gelegenheit zur Genüge vorhanden, doppelt, seitdem das Streben nach Selbstverlag mehr in den Vordergrund tritt. Nicht allein arme Teufel, Schulmeister, Klcinkrämcr, Thorschreibcr — wie der in Pirna, von dem die Wal- ther'sche Handlung an Reich Meldung thut — befassen sich damit, sondern auch die besseren Stände liefern ihre Helfer. Daneben ist auch die Post zur Vermittelung bereit. „Die Vorjchußgelder werben franco gesendet, und so es auf der Post geschieht, noch vier Kreuzer für das Einschreiben in des Briefträgers Buch." Und für die Herren College», welche die Frankfurter Messe besuchen, ist gleichfalls ge sorgt. Schmieder zeigt 1779 im Staats-Ristretto an, daß seine Sammlung — 88 Theile zum Preise von 32 fl. 52 kr. — in der Messe bei Herrn Johann Christian Ruff neben der Katharinenpfort zu haben ist. (Fortsetzung folgt.) Miöcellen. Aus dem Postwesen. — Infolge wiederholt ausgesprochener Wünsche, die Korrespondenzkarten bei der Versendung mit der Post auch als Formulare zu Drucksachen benutzen zu dürfen, hat das General-Postamt unterm 12.October dieVerfügung erlassen, daß eine derartige Verwendung der Korrespondenzkarten von jetzt ab sowohl im internen Verkehr, als auch im Wechsclverkehr mit den Süddeutschen Staaten, Oesterreich und Luxemburg unter folgenden Bedingungen zulässig sei» soll: 1) Die Mitlheilungen müssen auf derRückfeite der Korrespondenz karte durch Drnck, Lithographic oder sonst auf mecha nischem Wege hergestcllt sein; sie dürfen keine weitergehen den schriftlichen Einschaltungen odcrZusätze enthalten, als nach dem Reglement bei Drucksachen, bczw. offenen Karten, welche gegen die ermäßigte Tare befördert werden sollen, überhaupt gestattet sind. 2) Das Porto von Vs Groschen bczw. IKr. muß in gleicherWeise wie bei den sonstigenDrucksachen, im voraus entrichtet werden, thunlichst unter Verwendung von Freimarken. Formulare zu derartigen Korrespondenzkarten (welche als Druck sachen zur Versendung gelangen sollen) können in Quantitäten von je 5 Stück zum Preise von Groschen von den Postanstaltcn bezogen werden. In allen übrigen Beziehungen sollen auf die vor- bezeichnetcn Sendungen dieselben Bestimmungen Anwendung finde», welche für Drucksachen gelten. Die Postmandate sind nun auch für den inner» Badischen und Württembcrgisch en Postverkehr, sowie für den Verkehr zwischen dem Norddeutschen Postgebicte und Elsaß-Lothringen einer seits und Baden und Württemberg andererseits zu dem bekannten Gebührensätze von 5 Sgr. bezw. 18 Kr. eingeführt. MAWiencr Kunst-Auction. — Am 16. November und die folgenden Tage wird in Wien die Sammlung eines Kunstfreundes, bestehend aus Original-Handzeichnungcn und Aquarellen berühmter Meister aller Zeiten und Schulen, öffentlich versteigert. Der soeben erschienene Katalog enthält 1636 Nummern, darunter über 500 Zeichnungen alter Meister. Unter den neuern Meistern ist besonders die Wiener Schule durch eine große Anzahl von Handzcichnungen sowohl als auch Aquarellen und Oelstudicn vertreten. Einzelne Namen hier hcrauszuheben, würde zu weitläufig sein und müssen wir deshalb auf den Katalog selbst verweisen. Bei dem anerkannten (Imstande, daß Sammlungen von Handzcichnungen und besonders solche von so großem Umfange und so reicher Auswahl berühmter Namen aller Zeilen und Schulen nur äußerst selten auf den Markt kommen, wird diese Versteigerung gewiß verdientes Aufsehen er regen. — Der Katalog ist von Kuppitsch Wwe. (R. Schmidt) in Wien zu beziehen. Neucste Manier auf kürzestem Wege in Besitz eines Buches zu gelange»! „Löbliches Polizei-Amt zu Heidel berg erlaube ich mir in Nachstehendem mit einer ganz ergebenen Bitte zu stören, da ich hier durch Vermittelung der bedeutendsten Buch handlungen nicht im Stande gewesen, zum Ziele zu gelangen. Vor längerer Zeit war in einem Fachjournal das Erscheinen einer Bro schüre in Betreff von Gährungsuntcrsuchnngen angekündigt und als deren Verfasser Hr. Or. Adolf Mayer in Heidelberg genannt. Ich möchte nun gern in den Besitz jener Broschüre*) gelangen und ver- muthc, daß deren Hr- Verfasser selbst dort wohnt, und haben Sie vielleicht die Gewogenheit, einliegenden Brief zu schließen und mit der resp. Adresse versehen zur Post zu geben. Ich bitte sehr um Ver gebung, daß ich mir erlaube, Löbliches Polizeiamt mit einer der artigen Bitte zu stören, doch ist mir durch Ihre Güte Sicherheit gegeben, daß mein Schreiben an seine Adresse gelangt, wenn Hr. Mayer überhaupt dort wohnt oder gewohnt hat. Mit der Versiche rung meines Dankes nnd größter Hochachtung rc. Leipzig, 14. Ok tober 1871. O. K., Brennerei-Techniker." *) llr. Adolf Mayer (Prwatdoccnt der Agneulturcheinic an der Universität Heidelberg), Untersuchungen über die alkoholische Gährung, den Stofsdedarf und den Stossivechtcl der Hcfepflauzc ic. Heidelberg 1869, Winter. Siche Hinrichs' u. a. Kataloge.
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