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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.08.1871
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.08.1871
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- Deutsch
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2644 Nichtamtlicher Theil. 197, 28. August. Berichtigung zu der „Berichligung" in Nr. 1 91 d. Bl. —Hr-Julius Klinkhardt überläßt es in seiner Anmerkung zu einer Notiz aus Pctzholdt's Anzeiger dem Urtheile des Buchhandels, „ob ein Weihnachts-Katalog, dessen Hauptzweck die Bekanntmachung des Verlages dreier Firmen ist, den Wegweiser von Klüpfel, welcher sich namentlich durch seine Unparteilichkeit seit langen Jahren einen Nus erworben, zu ersetzen im Stande ist". Dagegen wäre an und für sich nichts einzuwendcn, wenn nicht die absprechende Charakteristik unseres Weihnachts-Katalogs durch die Parallele, die hier ge zogen ist, die Insinuation nahe legte, daß unserer Publication das Prädicat der Unparteilichkeit, auf welches Hr. Klinkhardt offenbar den Accent legt, nicht zuerkanut werden könne. Gegen diese Insinu ation wie gegen jene Charakteristik sehen wir uns veranlaßt entschie dene Verwahrung einzulegen. Nicht verantwortlich für die wohl wollenden Bemerkungen eines Dritten, die vielleicht besser gemeint als ausgedrückt waren, müssen wir doch für die Zusammenstellung des „Verzeichnisses cmpfehlenswerther Werke" ebensowohl wie für den „Jahresbericht" — und um diesen handelt es sich der Haupt sache nach — das Prädicat der „Unparteilichkeit" ganz in gleichem Maße, wie Hr. Klinkhardt für Klüpfcl's Wegweiser, in Anspruch nehmen, lieber unsere Absichten hätte Hr. Klinkhardt sich aus un serem Circulare und aus jenem von ihm auch heute noch übersehenen oricnlircnden Artikel im Börsenblatt belehren können und dann ab- warten sollen, bis das Erscheinen des Katalogs dem Urtheile eine feste Grundlage bot. Unsere Publication soll keineswegs der land läufigen Reclame dienen, und wie es durchaus nicht darauf abgesehen ist, bloß den Verlag „dreier Firmen" bekannt zu machen, mag die Thalsache illustrircn, daß in dem bis heutevorliegendenManuscripte zum „Jahresbericht" unter einigen 60 Werken nur je 2—3 Artikel der bewußten drei Firmen zur Erwähnung gekommen sind. Sollte Hr Klinkhardt etwa, den Jnseratentheil unseres Katalogcs der Par teilichkeit bezüchtigen wollen, so genügt bezüglich desselben die Be merkung, daß unter 83 inserirenden Verlegern sich jene drei Firmen ebenfalls in starker Minorität befinden, auch bezüglich ihres Kosten- anthcils an Druck und Papier keinerlei Ausnahmestellung cinnehmen. Wenn wir auch so parteilich waren, unsere Einladung zum Jnseriren aus guten Gründen zuvörderst nur an eine beschränkte Anzahl vo>r Verlegern zu richten, so haben wir bis jetzt doch noch Nie mandem den gewünschten Platz für Verlagsanzeigen verweigert. Sinn und Tragweite unseres Unternehmens hat der deutsche Buch handel im Allgemeinen besser zu würdigen gewußt als Hr. Klink hardt bei seiner irrigen Vorstellung vom Wesen der Sache. Das läßt sich klar aus der unsere Erwarlungen weit übersteigenden Teil nahme erkennen, die dasselbe bislang gefunden. Nur im Interesse der Nedaction des Jahresberichts hätten wir gewünscht, einer etwas geringeren Indifferenz seitens des Verlagsbuchhandels zu begegnen, insofern von den zur Besprechung kommenden Werken bis jetzt nnr höchstens ein Drittel zu diesem Zwecke eingesandt wurden. Jndeß hoffen wir, daß unser illustrirtcr Weihnachts-Katalog, wenn er sich nach und nach in die geschäftliche» Institutionen des Buchhandels einlcbt, auch nach dieser Seite hin künftig lebhaftere Unterstützung finden wird, unbeschadet des Klüpfel'schen Wegweisers, dem wir, als einer sehr anerkcnnenswerthen Leistung, von ganzem Herzen Gesund heit und langes Leben wünschen. Leipzig, 22. August 1871. Verlag und Nedaction des Jllustrirtcn Weihnachts-Katalogs. Meine Collcgen und Freunde im Buchhandel mache ich hiermit auf das bei I. A. Barth in Leipzig erschienene Buch „Litera rische Rücksichtslosigkc itcn" von Paul Lindau ganz beson dcrs aufmerksam; es ist ein Buch, das gewiß auf die, welche bereits im Ausland waren und die ausländische Literatur kennen — mehr kennen als zur gewöhnlichen Konversation nöthig ist —, wie ein erfrischender Regen nach langer Schwüle wirken wird. Hr. Lindau weist mit sarkastischem Humor die Schnitzer nach, welche selbst Männer, die einen Namen in Deutschland haben, sich bei derUebcr- setzung französischer und englischer Classiker zu Schulden haben kom men lassen; er hat in dem erwähnten Buche nur einiges ausgezeich net; man könnte aber Bände über dieses Thema schreiben, wollte man auch die Ueberkleckser „ohne Namen" kritisiren. Da ist ein Unfug, ein Gräuel eingerissen, daß es einem gebildeten Buchhändler Wohl nicht ansteht, dergleichen Nebersetzungen zu empfehlen. Aber man steckt nicht immer drin, und deshalb glaube ich sind dergleichen Fingerzeige, wie „Literarische Rücksichtslosigkeiten" für uns doppelt Werth. Ich denke nur mit Schaudern an die Zukunft; bis jetzt schon machten sich unsere Ucbersetzer stets mit einer Todesverachtung und einer unerschütterlichen Zuversicht ans Werk, wie wird das nun wer den, nachdem wir auch politisch unübertrefflich geworden sind! F. Flor. Hoppe's, Katalog d er wichtigeren, hervorragenden und besseren Schriften deutscher Literatur, welche in den Jahren 1801 bisEnde1868 erschienen sind (VIII, 1061 S. Ler--8. St. Petersburg 1871. 2 Thlr.), wird im „Literarischen Central blatt" niit folgenden Worten empfohlen: „Trotz der zahlreichen und großcntheils guten bibliographischen Hilfsmittel, welche sich als Wegweiser in unserer »an Fruchtbarkeit alle Erwartungen weit über steigenden« Literatur darbietcn, macht sich dock für Jeden, der viel mit Büchern umzugehen hat, in gar mancher Wcssensckast der Man gel an hinreichend umfassenden Fachkatalogen noch oft recht fühlbar, so daß man häufig auf das Durchsehen der wissenschaftlich geord neten Repertorien zu der unendlichen Reihe von Halb>ahrskatalogen angewiesen ist. Diese äußerst zeitraubende Arbeit in den meisten Fällen dadurch entbehrlich zu machen, daß eine nach den Wissenschaf ten geordnete und mit Autorcnrcgister versehene Quintessenz der bedeutendsten und dauerndsten Werke aus den ersten 68 Jahren unseres Jahrhunderts geboten wird, ist Zweck des vorliegenden Ka talogs. Die Auswahl ist eine sehr geschickte, so daß man kaum ein wirklich noch brauchbares Werk von einiger Bedeutung darin ver missen wird. Die Einordnung einzelner Literaturzweigc läßt sich allerdings nicht aus wissenschaftlich-bibliographischen Gründen recht- fertigen , doch wird man sich aus praktischen Gründen auch leicht hierein finden. Druck und Ausstattung sind sehr zweckmäßig und gut." Vorstehender Kritik hätten wir noch hinzuzufügen, daß dieser Katalog wegen seiner Handlichkeit und seines äußerst billigen Preises namentlich auch den Verlegern und den kleineren Sorti mentern, welche nicht in dem Falle sind, das ganze umfangreiche und kostspielige bibliographische Material derBücherlcrika und Fach kataloge anzuschaffen, und dock einen Ueberblick des Wichtigsten aus der Literatur unseres Jahrhunderts haben wollen, mit Recht zu em pfehlen ist. R. In Neapel soll den öffentlichen Blättern zufolge Ende Sep tember ein Typographen- und Vuchhändlereongrcß statt finden. Personalnachrichten. Der Herzog von Anhalt hat Herrn Emil Barth in Dessau das Prädicat „ Hofbuchhändler " verliehen. Herr Robert Seih in Leipzig und Weimar ist von dem Groß herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach zum Großherz. Sächs. Hof-Musikalienhändler ernannt worden.
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