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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1892
- Sprache
- Deutsch
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208 1. September 1892. SpreLsaal. — AeschSsÜitbe Einrichtungen ,md Veränderungen 8103 cS einfaib Geldspekulationen sind, die nach dem bekannten Satz cko nt ckes auf den Markt geworfen werden. Außerdem sind Verfasser und Verleger bei der unglaublichen Konkurrenz von jedem Schulvorstcber abbängig. Droht dieser mit Abschaffung, dann muß geändert werden, mag eS auch noch so tböricht sein. ES überrascht mich gar nicht, wenn die jetzigen Zustände im Schulbuch bandel einzelne Lehrer so vollständig verwirrt haben, daß sie, wie mir dies wiederholt vorgekommen ist. alle Bücher als alte Auflagen zurück- weisen, die nicht die lausende Jahreszahl tragen. Wenn die Herren Verfasser und Verleger nur selbst einmal die uns Sortimentern seitens der Käufer (Lehrern und Eltern) zu Obren kommenden Bemerkungen und Klagen über die ewig veränderten Auf lagen hören könnten, ich glaube, sie würden etwas konservativer werden. Hamburg, 28. August 1892. Christian Boysen. Was ist schlüpfrige Litteratur? Wer wird es wagen sich als Schiedsrichter über die Frage -Was sind Erzeugnisse schlüpfriger Litteratur- hinzustellen und volle Verantwortung für das gefällte Urteil zu übernehmen? Veranlassung zu dieser Frage giebt mir die so grenzenlos verschiedene Beurteilung des kürzlich in meinem Berlage erschienenen BucheS: »AuS beiden Hemisphären- von Bechtold Brandies. Man urteile selbst: Am 25. Mai 1892 schrieb die Berliner Börsenzejitung: Ein überaus empfehlenswertes Buch. Es ist launig geschrieben und belebrt, ohne die Absicht merken zu lasten; am 26. Mai 1892 die Berliner Gerichtszeitung: Die Reisezeit naht, und da — nach heutiger Beurteilung — das Wetter nicht immer warm und sonnenklar sein wird, so darf man sich nach angenehmen Reisebegleitern umthun. Zu diesem Zweck sei dieses Novellenheft empfohlen: am 26. Juni 1892 der Pestcr Lloyd: Eine novellistische Spezialität aanz eigener Art bietet ein bei Ed. Rentzel (Berlin) erschienenes Bändchen von Bechtold Brandies Dies Büchlein ist betitelt »Aus beiden Hemisphären- und enthält sechs anthropologisch-ethnologische Novellen, welche den Leser mit dem japanischen, spanischen und amerikanischen Frauencharakter vertraut machen; die Erzählungen sind belehrend und unterhaltend, besitzen daher einen zweifachen RechtStitcl, um das Interesse des Publikums wachzurufcn: am 17. Juli 1892 die Hamburger Nachrichten: Nicht eine Bereicherung der Haus- und Frauen-Bibliothck, aber eine unterhaltsame, stofflich amüsante Lektüre für nicht ängstliche, nicht um höhere Töchter-Rücksichten bekümmerte Naturen bietet Bechtold Brandies in seinen bei Eduard Rentzel in Berlin verlegten anthropologisch-ethnologischen Novellen »Aus beiden Hemisphären-; und am 5. Juli 1892 die Leivziger Zeitung: DaSgelchrteAushängeschild »anthropologisch-ethnologische Novellen- könnte manchen Leser täuschen. Nur das hat uns bestimmt, das Buch zu besprechen. Wer in ihm irgend etwas Wissenschaftlich- Interessantes oder Wertvolles in Novellenform vermutet, irrt sich ganz gewaltig. Es enthält sechs sinnlich-schlüpfrige und dabei alberne und sinnlose Erzählungen aus fremden Ländern und Erdteilen. — Wenn die Geschichten überhaupt etwas Gemeinsames haben, so ist es der Gedanke, daß es überall sinnliche Lüsternheit giebt. Diese traurige Thatsache war auch vor dem Erscheinen der Brandics'schcn Novellen bekannt. Eine gewisse Begabung für »pikante Schriit- stellerei- und eine gewiss« Routine in der Ausmalung gemeiner Sccnen und in der Andeutung des Gemeinsten ist In den Novellen unverkennbar. Vielleicht wäre es bezeichnender gewesen, dem Buche den Titel zu geben: »Pornographische Novellen aus verschiedenen Weltteilen--, dann hätte es wenigstens niemanden getäuscht und daS »Lesepublikum- gesunden, auf das es doch rechnen muß. Nach solchen Urteilen ist cs doch wohl berechtigt zu fragen: Wer von den Kritikern hat recht? Gehört daS Buch zur wirklichen schlüpf rigen Litteratur, wie die Leipziger Zeitung sagt? Es ist kaum anzu- nehmcn, wenn man die anderen Beurteilungen der Zeitungen gelesen, die doch mindestens eine ebenso hervorragende Stellung in der Presse einnehmen, wie die letztere. Wer garantiert, daß die Richter, deren Amt es ist, Erzeugnisse schlüpfriger Litteratur zu beurteilen, nicht sämt lich ebenso urteilen werden, wie der Kritiker der Leipziger Zeitung, und wer würde dem betreffenden Verleger in einem solchen Falle den etwaigen dadurch entstandenen Schaden bezahlen? Daß es angesichts solcher Thatsachen ganz überaus schwierig sein wird, sich als Sittenrichter auszuwersen, haben sich die Herren Inserenten über dieses Thema wohl sicherlich nicht überlegt; meiner An sicht nach ist cs gänzlich unmöglich diese Frage in einer solchen Weise zu behandeln, wie es zur Zeit geschieht, und ebenso überflüssig wird es sein, weil von jedem ehrenwerten Buchhändler schon von vornherein anzunebmen ist, daß er sich nicht mit dem Vertrieb von Litteratur befassen wird, die ihm die Nichtachtung seines gesamten Kundenkreises znziehen würde. Verbreiter schlüpfriger Litteratur wird es geben, so lange der Buch handel bestehen wird: ebenso wird es Liebhaber solcher Litteratur geben, so lange es Buchhändler geben wird, und leider muß ich aus eigner langjähriger Sortimenter-Praxis bekennen, daß sich die Lieb haber derartiger Litteratur vorwiegend aus den am besten situierten und sogenannten gebildeten Kreisen rekrutieren. Berlin, 26. August 1892. Eduard Rentzel. Aazcigcblatt. Bekanntmachungen buchhändlerischer Vereine, soweit nicht Organe des Börsenvereins. Sekanntmachung. siiij Die Buchhändler-Bestellanstalt zu Berlin W., Linkstraße 29, läßt alle von aus wärts franko für Berliner Buchhändler oder deren Kommittenten ihr zugehenden Sendungen regelmäßig täglich den Adressaten bezw. deren Kommissionären zufahren. Eine Versicherung der Güter seitens der Absender ist nicht nötig, da die Korporation alle an die Bestellanstalt gerichteten Sendungen durch Generalversicherung gegen jeden etwaigen Schaden auf dem Landtransport versichert hat. Da sonach den auswärtigen Herren Kollegen durch die Benutzung unserer Bestell anstalt durchaus keine weiteren Kosten, sondern nur Vorteile erwachsen, laden wir dieselben ein, schon im eigenen Interesse sich der Vermittlung unserer gemeinnützigen Anstalt möglichst viel zu bedienen. Den Sendungen ist ein Avis beizusügen, besser aber noch durch die Post an diesBc- stellanstalt cinzusenden. Der Vorstand M """ der Korporation der Berliner Buchhändler. Gerichtliche Bekanntmachungen. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Ver mögen des Buchhändlers Wickel zu Kol- berg ist infolge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags -u einem Zwangsvergleicbe Lerglcichstermin auf den 8. September 1892, vormittags 11 Uhr. vor dem Königlichen Amts gerichte Hierselbst.-Lims Terminszimmer Nr. 8, anberaumt. Kolberg, den 22. August 1892. Getzrin, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s34491j Burgdors (Schweiz), 1. September 1892. Den Vorschriften des schweiz. Obligationen- rechtcs Folge leistend, sehen wir uns genötigt, unsere seit 1831 bestehende Firma C. Langlois umzuändern. Wir firmieren nun fortan; K. Langlois L ßie. und bitten höfl. von dieser Aenderung Kenntnis zu nehmen. Hochachtungsvoll L. Langlois. Herr I. Engels wird zeichnen- C. Langlois L Cie. Herr Alfred Carl Langlois wird zeichnen: C Langlois L Cie. Ein eigenhändig Unterzeichnete? Exemplar dieses Rundschreibens ist in der Geschäftsstelle d. B.-B. hinterlegt. (35001) lest vsrlkssto mein OescIiäK von Orssäon nach Der) in-6>iarl ottenburg-, Xnnt- strasso 55 II (in nächster Mlie cles Daiin- ftofs äsr Ztaätbaßn) nnä verkehre nncl> -vis vor nur äirskt. Ful 'Wunsch auch 8sn- äunssen über ImipriA. Oanr ergebenst Lorlin-Okarjottonbnrx, 27. ^.ussnst 1892. Nirsed, Xunstantiguar. 694'
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