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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1871
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1871
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- Deutsch
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richtigen Zeit bezahlt hatte; aber Herr Ohlenschlager, der das Geld in Empfang genommen, vergaß die Buchung. Und dem guten Pater ward dann auf dem Conto mit einer Zeile die befleckte Ehre wieder zum alten Glanz zurückgeführt. — Doch nicht allein Klöster und Patres sind Gefchäitsfreunde der Weidmannschen Handlung, auch die Universität Würzburg steht mit der Firma in Verbindung. Sie schickt 1744 eine Reihe von Dissertationen und ähnlichen Schriften nach Leipzig in Commission, leider aber mit schlechtem Erfolg. Dreizehn Jahre später ist fast alles von der Pleiße wieder nach dem Main zurückgekehrt. Dagegen hat die königliche Bibliothek in Dresden zu jener Zeit mancherlei Bedarf an Schwerwissenschaft lichem. Doch kommt auch hier vor, was anderweit gefunden wird, daß der Bediente einige Thaler als „Abbruch" gutschreiben muß. Und in Ermangelung eigentlicher Buchhändlerconten, die über den Hauptverkehr der Firma einiges Licht verbreiten würden, muß man sich mit den beiden Firmen begnügen, denen der Weidmannsche Bediente gleich auf den ersten Seiten des Hauptbuches für gebüh renden Raum sorgte. Da sind zunächst die Herren Otte und vom Kampe in Hamburg, denen namentlich der Geldverkchr zwischen Schweden und Leipzig zur Regelung zufällt. Nicht unbeträchtliche Summen wandern in Wechseln auf Stockholm an jene Firma, diese dagegen leistet die Zahlung per Cassa, dazwischen muß jedoch auch der Bediente Protcstkosten und Porti auf deren Haben buchen. Die Herren Johann Nicolaus Ohlenschlager und Comp, in Frank furt a. M. aber, dieselben, welche der Ehre des Herrn Pater Gropp vorübergehend einen Schandfleck aufgehcftet, besorgen die mannich- faltigeren Speditions- und Bankgeschäfte nach dem Süden. Sie empfangen für Rechnung der Leipziger Geschäftsfreunde Bücher ballen und Gelder, und die nach Genf oder sonst wohin bestimmten Ballen finden sich in ihrem Haben wieder. Weiter schließen sich daran die Zahlungen, die in den Messen für Rechnung der Leipziger an befreundete Firmen geleistet werden, die Sendungen nach Leipzig selbst, Gold, das, als zu leicht, zurückgegeben worden, Differenzen, die durch verschiedcnwcrthiges Geld entstanden sind. Mancherlei Posten gibt es zu buchen, und der Weidmannsche Bediente hat oft Veranlassung, seine Kunst in zierlichen Schnörkeln zu bethätigen. (Fortsetzung folgt.) Miscellen. Aus Preußen. Das Obertribunal hat kürzlich in einem gegen die Neue Stettiner Zeitung angestrengten Prozesse eine für die gesammte Presse wichtige Entscheidung in Betreff der Auffassung des §. 26. des Preßgesetzes vom 12. Mai 1851 gefällt. Hiernach ist die Redaction einer Zeitung zur Aufnahme einer Berichtigung auch dann verpflichtet, wenn sie die (Überzeugung gewonnen hat, daß die „Berichtigung" unwahre Behauptungen enthält, also keine wirkliche Berichtigung im allgemein gültigen Sinne des Wortes ist. Aus Frankreich. Die LiblioArapIria cks In Kranes vom 23. September bringt in ihrer Lllronign« ein Circular, welches soeben eine Anzahl Pariser Verleger an die Provinzial-BuchhLndler Frankreichs hinsichtlich ihrer künftigen Rechnungsverhältnisse erlassen hat. Sein Inhalt ist auch für den deutschen Buchhandel von großem Interesse, denn die angekündigtcn Preisaufschläge dürften voraus sichtlich für den Verkehr mit den Kunden mancherlei unangenehme Folgen haben. Wir unterlassen darum nicht, das Circular hier zur allgemeinen Kenntnißnahme mitzutheilen; es lautet in wortgetreuer Uebersetzung folgendermaßen: Mein Herr und lieber Geschäftsfreund, Zu den neuen verschiedenartigen Abgaben, welche den französischen Handel treffen, ist für den Buchhandel noch eine dircctc Besteuerung des Papiers und einer gewissen Anzahl Gegenstände gekommen, die zur Her stellung der Bücher gehören, dergestalt daß unser Handelszweig ohne Frage mit ani meisten von den letzten Finanzgesetzen betroffen wird. Es folgt hieraus eine Steigerung der Herstellungskosten, welche uns nöthigt, für die Preise und den Verkauf unsrer Erzeugnisse einige ver änderte Bestimmungen zu treffen. Nm Ihnen jedoch die Lagerergänzungen, welche Sie zur jetzigen Jahres zeit zu machen haben können, soviel als möglich zu erleichtern, haben wir uns entschlossen, diese Aenderunge» erst vom nächsten I. November an ein- treten zu lassen und jede Verschreibung, die uns noch vor diesem Zeitpunkt zukommt und sofort zn erledigen ist, zu den seitherigen Bedingungen zu erpcdircn. Im Lause des Monats October werden wir Ihnen unsre neuen Kata loge mit den gemachten Abänderungen übersenden rc. rc. Paris, den 20. September 1871. Be. Euftöne Velin, Bleriot, Boycr L Co., Brat) L Retaur, CH. Delagrave L Co-, JuleS Delalain L Fils, Ducrocq, P. Dupont, Gaume Fröres L Duprep, Lccofsre Fils L Co., CH. Fouraut K Fils, Hachctte L Co., Lethielleur, Victor Massen L Fiis, Poussielgne Fröres, Putois-Crette. Der Deutsche Reichs-Anzeiger schreibt: „Es wird noch häufig viel Mühe und Zeit darauf verwendet, die mit der Postzu versendenden Packete ohne Werthangabe und die zugehörigen Begleitbriefe zu versiegeln. Nach den bestehenden Bestimmungen brauchen jedoch die Begleitbriefe zu gewöhnlichen Packeten überhaupt nicht versiegelt zu sein. Auch bei fest verklebten, gehörig verschnürten, gut ver nähten Packeten, vernagelten Kisten, verschlossenen Koffern u. dgl- ist eine Versiegelung nicht nothwendig. Dagegen ist es wichtig, daß alle Packete mit der vollständigen Adresse signirt werden, damit, wenn sich bei der Beförderung Packet und Begleitbrief trennen sollten, die Ueberkunft des Packets auch ohne den Begleitbrief ge sichert ist." Die Postanstalten haben Anweisung erhalten, es nicht mehr zu beanstanden, wenn bei Packeten mit Werthangabe die Signa tur durch Aufkleben eines Stückes Papier hergestellt ist. Doch muß das Papier seiner ganzen Fläche nach auf die Sendung anf- geklebt (nicht aufgcnäht rc.) sein. Ein Aufnagcln von Pappstücken auf Kisten, Fässern u. dgl. zum Zwecke der Signatur ist nickt gestattet. Personalnachrichten. Vom Prüfungs-Ausschuß der Lehrmittel-Ausstellung zu Baden bei Wien ist ferner Herrn Wilhelm Roth in Wiesbaden für die ausgestellten zweckmäßigen Lehrmittel ein E hrendiplom zucrkannt worden. Am 9. October starb nach kurzer Krankheit Herr Ferdinand Seidel in Leipzig. Der Verstorbene besorgte bekanntlich seit einigen Jahren die Leitung unsrer Ostermcß-Ausstellungen und in diesem Amte hat er sich ebensowohl durch seinen großen Eifer wie durch gewinnende Dienstfertigkcit in weilen Kreisen ein dankbares und freundliches Andenken gesichert. Am 6. ds. fand die diesjährige October-Generalversammlung des „Buchfink", Verein jüngerer Buchhändler in Wien, statt; deren Aufgabe war es, den gesammten Vorstand, da der bisherige an diesem Tage statutenmäßig ausschied, neu zu wählen. Ungeachtet die sämmtlichen Vorstandsmitglieder ihren Pflichten in ausgezeichneter Weise nachgckommen, fand man es doch, unter dem Eindruck einer von Herrn Schurig gehaltenen bezüglichen Ansprache und vorheriger Verzichlleistung einiger Herren auf Wciterbekleidung ihrer Ehren ämter, für angemessen, durchweg anderen Persönlichkeiten die Ver waltung zu übertragen und wurden demnach gewählt die Herren: E-Kosmack (Gerold L Co.) zum Vorsitzenden, V. Schurig (W- Braumüllcr's Verlag) zum Schatzmeister, O. Kaemnitz (Carl Gerold's Sohn) zum Schriftführer, E. Diegcl (H. Martin) zum Bibliothekar, O. Hcidmüller (Gerold L Co.) und Schalter (C- A. Spina) zu Ausschuß Mitgliedern. Dem seitherigen Vorstande wurde hierauf seitens aller Anwesenden der lebhafteste Dank für seine Vereinsthätigkcit ausgesprochen.
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