Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1871
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18710821
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187108212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18710821
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1871
- Monat1871-08
- Tag1871-08-21
- Monat1871-08
- Jahr1871
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
bewahren werden, wie jetzt scheu die größere Anzahl der wissenschaft lichen Gesellschaften und mehrere Verleger, wie Braumüller in Wien und Schauenburg in Lahr auch ihre künftigen Veröffentlichungen der Bibliothek zu überlassen erklärt haben. Es ist zunächst als ein äußerer Ausdruck dieser inncrn Beziehung zwischen der Bibliothek und ihren Stiftern zu betrachten, wenn das Comitä mit Genehmigung der kai- scrl. Regierung sich entschlossen, in jedes gestiftete Buch den Namen des Gcschenkgcbers in einem künstlerisch ausgeführtcn Bücherzeichen einzuklcben, wodurch die Beziehung des Gebers zu seiner Gabe in dankbarer Anerkennung dauernd erhalten bleibt. „Während das durch die wissenschaftlichen Gesellschaften und den Buchhandel gebotene Material vorzugsweise neuere Literatur umfaßt, so bieten die andern Schenkungsguellen mehr frühern wissenschaftlichen Perioden angehörcndc Werke. Ich freue mich ins besondere mittheilen zu können, daß manche Bibliotheken und Antiquare bestrebt waren, clsässische Jncunabeln und clsässische Drucke aus dem 16. Jahrhundert ihren Geschenken beizufügen, deren wir jetzt schon mehrere hundert besitzen, darunter Stücke von hohem Werth. Ich nenne allein 10 Jncunabeln von dem Straßburger Drucker Meutc- lin, deren älteste vom Jahre 1469 datirt ist. Die meisten verdanken wir den Bibliotheken zu Heilbronu und Trier. Auch der Anfang zu einer Handschriftensammlung ist durch Schenkung mehrerer Cbro- nikcn und zweier Bruchstücke niederdeutscher Gedichte gemacht. „Um das bisherige Ergcbniß der Thätigkeit unser? Comitös in Zahlen auszudrückcn, so glaube ich eher zu wenig als zu viel zu sagen, wenn ich die Zahl der durch Schenkung gesicherten Bände aus 120,000 ausetze. Damit ist aber die Thätigkeit desselben noch lange nicht abgeschlossen, sie wird vielmehr durch die Thatsachc der nun mehr in Angriff genommenen Organisation einen neuen Impuls erhalten. Indem ich als Geschäftsführer diesen reichen Ertrag unserer Sammel-Arbcit der neu zu gründenden Anstalt übergebe, kann ich nicht umhin, in meinem und meiner Mitarbeiter Namen der innig sten Freude und Genugthuung Ausdruck zu geben, daß cs uns, die wir nicht berufen waren, auf andere Weise für die heilige Sache des Vaterlandes einzustehen, bcsckiedcn war, ihm durch dieses Friedens- Werk den schuldigen Tribut abzutragen. „Es erübrigt noch darauf hinzuwcisen, daß schon ein namhaf ter Grundstock für die künftige große Bibliothek in der bisherigen 40,000 Bände starken Akademicbibliothek vorhanden ist. Rechnet man dazu die durch die kaiserliche Regierung schon angetanste bedeu tende juristische Bibliolhck des verstorbenen Geheimen Raths von Vangcrow mit ca. 7000 Bänden und die in Aussicht genommenen Erwerbungen zweier andern Privat-Bibliotheken, so hat Straßburg, dessen glaube ich sicher zu sein, vor Abfluß eines Jahres wieder eine Bibliothek von mindestens 200,000 Bänden. „'Noch ist unsere Rechnung damit nicht abgeschlossen. Wie Straßburg jederzeit Männer gehabt, deren höchster Stolz die Bürger- tugcnd und der Glanz ihrer Stadt in Wissenschaft und Kunst gewesen ist, so darf unsere Anstalt dereinst zwei Männer verehren, die in hochherziger Freigebigkeit die Ergebnisse langjährigen Sammelfleißcs und liebevoller Bücherpflegc, zwei wahre Perlen von Bibliotheken, in den reichen Kranz der gestifteten Büchcrjuwclen einzureihen ver heißen haben. Ich meine die Schenkungen der Herren Professoren Reuß und Kunitz. Ihr Name wird mit der jetzigen Bibliothek in der gleichen Weise verbunden sein, wie der Schöpflin's mit der früheren und in der Geschichte dieser Stadt und der künftigen Universität fort- lebcn. Möge Straßburg und mit ihm das ganze Elsaß diesem edlen Beispiele gemeinsam folgend, die Hand reichen zum Aufbau eines.Denk- mals, das wie ein lebensgrüner Baum in ihm Wurzeln fassen soll und ihm selber hinwieder reiche Früchte zu bringen bestimmt ist! „Möge darüber walten der Segen des Himmels und der Genius Deutschlands!" Schließlich ergriff Hr. von Sybcl nochmals das Wort, um im Namen Sr. Erc. des Hrn. General-Gouverneurs die Mittheilung zu machen, daß eine clsässische Bibliothckscommissiou gebildet worden, welcher dicHerrenProfessoren Bruch, Neuß, Wteger, Lederlin,Berg mann, Heitz, Schimpcr, Abbv Straub, Dircctor Spach, und als Ehrenmitglied der Maire von Straßburg angchöreu. Der Redner schloß die Feier mit den Worten: „Und so erkläre ich imNamen des Vertreters Sr. Maj. des Kaisers die Bibliothek in Straßburg für neu gegründet. Möge sie bestehen und wachsen, geführt und ge pflegt von der Wissenschaft zu ihrem eigenen Nutzen und Ruhm, der geistigen Entwicklung dieses Landes und dieser Stadt znm Segen, unter dem Schutze des hoheuzollcrnscheu Kaiserhauses! Das walte Gott!"... MiScellen. Zur Berichtigung. — Mit Bezug auf einen Aufsatz in Nr. 119 d. Bl., den ich leider s. Zt. übersehen habe, geht mir soeben nachstehende Notiz zu: In Nr. 119 des Börsenblattes stellt ein Hr. Pz. Ihren „Schwab n. Klüpsel'schen Wegweiser" ans den Aussterbc-Etat. Jni Interesse dieses vor züglichen Handbuches scheint es mir geboten, Ihne» nachstehende Notiz ans Petzholdt's Anzeiger für Bibliographie nntmtbcilen: „Aus Leipzig hat ein Hr. Pz. im Börsenblatt dir. 149 eine Mittheilung abdrncken lassen, worin er dem Publicum von einem neuen illustrirlen Wcihuachlskataloge, welchen die Firmen AlphonS Dürr, G. Grote'sche Berlagsbaudlnug und E. A. See mann herauszugcben beabsichtigen, »ädere Nachricht gibt. Nach dieser Mit- tbeilnng soll der Katalog unter anderem »eine Uc'bcrsicht aller im Jahre 1871 bis znm September erschienenen, zur Aufnahme in An Katalog geeig neten Werke der Literatur nud Kumt mit daran geknüpften kritischen Be merkungen enthalten und dadurch einigen Ersatz bieten für den Wegweiser von Schwab n. Klüpfcl, welcher, da seit Jahren kein Heft mehr erschienen, wohl auf den Ausstcrbe-Etat zu stellen ist«. — 8i unmwsos, pbllosoplnm iminsisslw, Hr. Pz.! Von dem aus den Ausstcrbe-Etat gestellten Schwab- Klüpfcl'schcn Wegweiser ist erst zu Ende des lctztvcrgangcncn Jahres eine 4. gänzlich nmzcarbcitetc und bis auf die Gegenwart fortgeführie treffliche Ausgabe erschienen, deren Uebersehen von großer Leichtfertigkeit zeigt." Vorstehendem habe ich nur hinzuznfügcn, daß die erwähnte4. Auf lage des Wegweisers in meinen Verlag überging, nnd wie außer dem Börsenblatt zahlreiche andere Receusioncn sagen, durch ihre Umarbeitung wesentlich an Ucbcrsichtlichkeit nnd Brauchbarkeit ge wönne» hat; um das Ausstcrbcu desselben (wie sich Hr. Pz. auszu- drückeu beliebt) zu verhindern, wird nach wie vor alle zwei Jahre ein Nachtrag erscheinen. Ob ein Weihnachtskatalog, dessen Haupt zweck die Bekanntmachung des Verlags dreier Firmen ist, den Weg weiser durch die Literatur der Deutschen, welcher sich namentlich durch feilte Unparteilichkeit seit langen Jahren einen Ruf erworben hat, zu ersetzen im Staude ist, überlasse ich dem Urtheil der Herren Buchhändler. Leipzig, 15. August 187 l. Julius Klinkhardt. Prrsonalnachrichteil. Herr Oscar Noloff in Berlin ist zum großherzogl. mccklcn- burg-schwcrin'scheu Hofphotographcn ernannt worden. Herrn Fr iedrich Lang, in Firma G. L. Lang in Speyer, welcher bereits im März l. I. das bayerische Militärvcrdienstkrcuz erhalten, wurde neuerdings auch das Eiserne Kreuz 2. Elaste am weißen Baude verliehen. Derselbe organisirte bei Ausbruch des Krieges besonders in der Pfalz mehrere Sanitätscorps und führte das Speycrer Sanitätscorps (das auf den Schlachtfeldern von Weißcnburg, Wörth nnd Sedan thätig war und sich besonders in letzterer Schlacht auszcich- netc) in's Feld; später stand er zum zweiten Male einem pfälzischenSaui- tätscorps, welches von Octobcr bis März vor Paris thätig war, vor. Mit dem Eisernen Kreuz ist ferner dccorirt worden: Herr Louis Eber Hardt in der Hinstorff'schcn Hofbnchhandlung in Wismar, seiner Zeit Sergeant beim Stabe der Artillerie der 18. Division.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder