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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1884
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1884
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- Deutsch
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5772 Nichtamtlicher Theil. äk 281, A. December. zeichnungen, die wiederholt Herrn Schumacher von allerhöchster Stelle zutheil geworden seien. Obwohl nun ihm wie allen Mit arbeitern des Wagner'schen Hauses bekannt sei, daß ihr Ches, den sie alle wegen seiner erfolgreichen Thätigkeit und seines edlen Charakters verehren, kein Freund von prunkenden Festlich keiten sei, so hätten sie doch sich nicht versagen können, diesen wichtigen Abschnitt in dessen Leben zu feiern. Als bleibende Erinnerung an den heutigen Tag übergebe er dem verehrten Chef eine von sämmtlichen dreiundfünfzig Angestellten des Hauses Wagner Unterzeichnete Adresse. Nach Verlesung dieser Adresse, die sowohl in Bezug auf ihre von Herrn Karl Jenewein herrührende kalligraphische Ausstattung als rücksichtlich des gediegenen geschmackvollen Ein bandes ein Prachtstück genannt werden darf, und nach Ueber- reichmrg derselben schloß ein dreifaches Hoch auf den Jubilar, in das alle Anwesenden kräftig einstimmten, diese erste Ansprache. Tief ergriffen dankte Herr Schumacher, indem er bescheiden meinte, er wäre froh, wenn er das ihm so reichlich gespendete Lob wirklich verdienen würde, seinen Geschästsgeuossen für ihre treue Mitarbeiterschaft und Anhänglichkeit an sein Haus, ihnen und allen Festgästen, die ihm diesen Abend zu einem unvergeßlichen gemacht hätten. Auf das Wohl aller Anwesenden leere er seinGlas An diese ersten Ansprachen schloß sich in rascher Folge eine so stattliche Reihe von Toasten, daß es unmöglich ist, jedes einzelnen in einem Festberichte zu gedenken. Im Namen der Autoren, deren Werke im Wagner'schen Verlag gedruckt seien, brachte Herr Oberlandesgerichts-Präsident Baron Mages dem Herrn Schumacher sein llorsat arosoat! als ältester unter den anwesenden Autoren, indem poetische Erzeugnisse von ihn! schon 1845 in den „Frühliedern" gedruckt seien. Der Rector Magni- sicus Professor vr. Tschurtschenthaler hob den Zusammenhang zwischen der Universität und ihrer (der Wagner'schen) Buchhand lung hervor, die Wechselwirkung beider aufeinander zu beider seitigem Gedeihen. Der Jubilar antwortete den Vorrednern mit einem Hoch auf die Autoren und das wissenschaftliche Leben in Innsbruck. In zündenden Worten feierte Herr Bürgermeister vr. Falk im Namen der Stadt Herrn Schumacher als einen Wohlthäter und einen Förderer des Ruhmes derselben, — keine bessere Wvhlthat lasse sich erweisen, als Bielen Gelegenheit zu lohnender Arbeit zu geben, wie der Jubilar es thue. Der Ruym der Wagner'schen Firma reiche über den Ocean — auf allen ihren Verlagsartikeln aber trage sie den Namen Innsbruck in die fernsten Gegenden. Daß hiermit nichts übertrieben, lehrten die massenhaft aus allen Richtungen der Windrose eingelaufenen Briese und Tele gramme, die später verlesen wurden. Unter den Gratulanten figurirte eine stattliche Reihe von Männern der Wissenschaft, Namen von bestem Klange, die Werke bei Wagner in Verlag haben. Die technische Leistungsfähigkeit des Geschäftes wurde den Anwesenden aä ocutos demonstrirt durch die sinnig und schön allein mit den Mitteln der Wagner'schen Druckerei hergestellte Adresse, die Herr Factor Döttling überreichte mit dem Bemerken, daß die Maschinen und sonstigen den Anforde rungen der Neuzeit entsprechenden Einrichtungen, deren sich die Wagner'schc Druckerei erfreue, nicht ausreichen würden, das Beste zu leisten, ohne den Geschmack ihres Chefs. Der Dekan der philosophischen Facultät, Professor t>. Pfaundler brachte dem „schlechten" Geschäftsmann Schumacher ein Hoch, der nicht, wie es doch der „gute" thun solle, nach der Rentabilität eines zu übernehmenden Vcrlagsartikels frage, und feierte so in feiner Weise den ideale» Eifer des Jubilars für die Ehre seines Ver-! lags, mit dem er unbekümmert um materiellen Erfolg so manchem ! jungen Gelehrten den ersten Schritt in die Oefsentlichkeit möglich gemacht hat. Herr Rhomberg pries Schumacher's Wirken in der jetzt aufgelösten Handelskammer, Sectionsrath von Au der Lan erinnerte an ein zweites Jubiläum, das Schumacher Heuer ge feiert, als Landesvertheidiger vom Jahre 185g und an die Verdienste, die er als Buchhändler und Drucker um die Sache der Landesvertheidigung sich erworben habe. Auch zu Ehren der Gemahlin des Jubilars erklangen die Gläser zu einem kräftigen Hoch. Wir können, wie gesagt, nicht alle gehaltenen Reden hier einzeln erwähnen, obwohl so manche der noch gehaltenen das wohl verdient hätte, und schließen daher unseren Bericht mit Hervorhebung dessen, was während des ganzen Festabends in angenehmster Weise zu Tage trat, mit der Erwähnung der Kundgebungen, die das schöne Verhältniß feierten, das zwischen dem Jubilar als Arbeitgeber und seinen Geschässgenossen und Arbeitern besteht. In wirklich zu Herzen gehenden Worten kam das zum Ausdruck in einer Rede des Herrn Hosp, Vorstandes des Kroulandvereins der Buchdruckerund Schrift gießer für Tirol und Vorarlberg, der das Fest kennzeichnete als ein Fest der Arbeit und der Buchdruckerkunst, und betonte, daß der, welcher fünfundzwanzig Jahre wie der Jubilar mit Energie und Ausdauer, aber auch mit Humanität und Gerechtigkeit einem solchen Geschäfte vorstehe, den Dank der Arbeiter verdiene, den er im Namen seines Vereines und des Gesangvereins Typographia ausspreche Herr Hosp überreichte zugleich dem Jubilar ein schön ausgestaltetes Diplom in geschnitzter Holzumrahmung, um diesem Dank dauernden Ausdruck zu geben. Dieselbe Saite erklang in wohlthuender Weise in den Glück wünschen, welche von der Filiale der Kronlandsgenossenschaft in Meran und von den Buchdruckergehilfen in Bozen eingelaufen waren, in der Rede des Herrn Glonner, welcher der Zeit gedachte, da er vor 42 Jahren in der Wagner'schen Buchhandlung thätig, den jetzigen Jubilar als talentvollen Jüngling kennen gelernt habe, und der Freude Ausdruck gab, jetzt nach so langer Zeit Zeuge des Aufschwunges des Wagner'schen Geschäftes sein zu können, wie in den warmen Worten, die der Jubilar dem Herrn Hosp erwiderte, in der Versicherung, daß er stets dem Kronlaud- verein in seinem bisherigen Bestreben seinerseits auch fernerhin treue Hilfe leisten werde. Dies so prägnant während des ganzen Abends hcrvortrctende schöne Verhältniß zwischen dem Jubilar und den Arbeitern gab dem Feste, dessen auch äußerlich glänzender Verlauf durch die mit den Reden abwechselnden Vorträge der Regimentsmusik und des Gesangvereins „Typographia", (der ganz besonders Pembaur's Chor „Tirol mein Vaterland" wirkungsvoll zur Geltung brachte), gefördert wurde, die rechte Weihe, machte cs zu einem Bürger fest im besten Sinne des Wortes. Wohl jeder, der das Fest be sucht hat, wird von demselben die Uebcrzeugung mitgenommen haben, daß bei demselben nichts gemacht, nichts gekünstelt war, sondern daß alles, was gesprochen wurde, voll und ganz aus aufrichtiger Ueberzeugung kam. Der Jubilar darf stolz sein aus diesen Ehrentag, den ihm so verschiedenartige Elemente, alle einig in der ihm geschenkten Anerkennung, bereitet haben. Möge er in der Erinnerung an denselben neue Kraft finden, um noch lange rüstig und erfolgreich wie bisher nachzustrebcu dem schönen alten Wahlspruch seiner Firma: I-abors purts. gloria imiuortulis! Ordensverleihung. — Dem Geheimen Commerzienrath von Bacnsch in Dresden wurde bei Gelegenheit der Bewilligung seines Abschiedsgesuches aus dem von ihm während fünfundzwanzig Jahren geführten Amte als württcmbergischcr Gencralconsul für Sachsen ein höherer württembergischer Orden verliehen.
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