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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1893
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1893
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- Deutsch
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«531 «. »Ichl«r « «Uwe » «-I,n i» «t«n. Maiß, Aufgaben über Elektricität und Magnetismus. Jelinek, mathemat. Tafeln s. technische Anstalten. Netoliezka, Experlmentierkunde. Pavei, der junge Lateiner. I»r. Heinrich Pudor <vsrm. Verl-q d. »re»»n«r v,och»udIS>t«r) i» Leipziq. Pudor, englische Reiseskizzen. <5ar> Rauch » Buchhandlung lH- «chwick) in Ann»dru<k. «533 IVornä!« von Xälsrskelä, kiiäsroz'Iclus a. ä. Dsdso <!. VValtber von äsr VoAslivsiäs. «S2S Ev. Lchriftenverein in «arl»ruhe. Hausbibliothek. 13. Volksbücher. 12. 13. vtt« «pamer in Leipzig. Riecke, Pythagoras. 2. Aust. Hirschfeld, die feindlichen Brüder, v. Hahn, Buch der Spiele. veruhard Lauchnitz in Leipztg. Llarsbull, X 1>ily amonx Tborua. 2. Aust. s'l'. oä. vol. 2918) «531 «533 6533 «S«S Nichtamtlicher Teil. 1- Theodor Lsmpart. Nicht ohne aufrichtige und tiefe Betrübnis werden weite Leserkreise des Börsenblattes die Nachricht von dem unerwarteten Hinscheiden Theodor La m Parts in Augsburg ausgenommen haben, der, erst einuudfünfzig Jahre alt, am Sonnabend, den 21. Oktober, bei anscheinend voller Gesundheit Plötzlich aus diesem Leben ab- geruscn worden ist. Niemand hatte bei dem thatkrästigen und lebensfreudigen Manne das Vorhandensein eines beginnenden schweren Gehirnleidens vermutet, das so plötzlich zum Ausbruch gekommen ist und seinem Leben ein vorzeitiges Ziel gesetzt hat. Das allgemeine und tiefe. Bedauern über dieses schmerzliche Ver hängnis ist um so berechtigter, als es einem Manne gilt, der sein Leben mit großer Uneigennützigkeit in den Dienst des öffent lichen Wohles gestellt und — wie wir allem Anschein nach leider annehmen müssen — dessen übermäßigen Anforderungen thatsächlich geopfert hat. Aus den hier mitgeteilten Berichten aus seiner Vaterstadt Augsburg ist ein unglaublich umsangreiches Verzeichnis der Ehrenämter zu entnehmen, die er dort bekleidet hat, und der Buchhandel weiß dieser Ueberlast noch manche an dere ihm obgelegene berufliche Amtspflicht hinzuzufügen. Wer aber je mit dem Verstorbenen verkehrt hat, der kennt auch den Ernst, mit dem er sich allezeit rücksichtslos seinen Aufgaben gewidmet hat, und weiß, mit welcher leidenschaftlichen Hingabe er seine starke Persönlichkeit in ihren Dienst zu stellen gewohnt war, um nicht zu ruhen, ehe er die übernommene Pflicht ganz und voll kommen erfüllt hatte. Wenn man sich ferner der Wahrnehmung nicht verschließen will, daß öffentliche Acmter überhaupt, und nicht am wenigsten diejenigen, die der deutsche Buchhandel seinen Erwählten auferlegt, diesen letzteren eine Fülle von Arbeit und Verant wortung bringen, die der Fernstehende nicht immer in ihrem vollen Umfange kennt oder nur vermutet, so mag es begreiflich werde», wie das Uebermaß der Anforderungen, die doch immer neben der Sorge für das eigene Geschäft und Haus einhergehen, eine Gesundheit untergraben, ein Leben zum Erliegen bringen konnte. Theodor Lamport wurde am 6. Oktober 1842 in Augsburg als ältester Sohn des verstorbenen, im besten Andenken stehenden Buchhändlers und Magistratsrates Johann Georg Lamport in dessen Ehe mit Frau Jda, gcb. Reichel, geboren. Nach dem Elementar-Unterricht durch die Volksschule besuchte er die latei nische Schule St. Stephan in Augsburg und trat schon in jungen Jahren in den Beruf ein, nachdem er eine vorbereitende Lehre unter der gewissenhasten Leitung des Vaters durchgcmacht hatte. 1856 kam er als Lehrling nach Würzburg zu Veit Josef Stahel, der ihn nach drei Jahren mit glänzendem Lehrzeugnis entließ; weitere drei Jahre arbeitete er als Gehilfe bei Max Glonner in Salzburg und zog von da »ach Bremen zu I. Kühtmann L Co., von wo er aber schon nach einem Jahre abberufen wurde, um fortan daheim dem kränkelnden Vater zur Seite zu stehen. Das war 1863; er hat also gerade dreißig Jahre lang das väterliche Geschäft geleitet, zunächst sieben Jahre als Prokurist und vom 1. Juli 1870 an auf eigene Rechnung. Sein Haus ist eines der ältesten im deutschen Buchhandel. Es wurde um 1680 unter der Firma Veith L Rieger'sche Buchhandlung gegründet. Der letzte Sprosse des alten Buch händlergeschlechtes der Veith, Martin Veith, war nicht weniger als siebzig Jahre im Buchhandel thätig und übergab 1838 in seinem fünfundachtzigsten Lebensjahre seine gesamten Sortiments- und Verlags-Vorräte an Johann Georg Lamport und Eduard von Jenisch, die das Geschäft unter der Firma Lamport L Co. (vor mals Veith L Rieger'sche Buchhandlung) fortführten. Eduard von Jenisch starb 1849; seitdem blieb Johann Georg Lamport alleiniger Inhaber, bis er 1870 in seinem ältesten Sohne Theodor den berufenen Nachfolger fand. Der verhältnismäßig junge Mann nahm die ihm zugefallene Aufgabe mit achtungswerter Thatkrast in die Hand und hat den alten Erfolgen des Hauses viel neue hinzugesügt. Seiner ge schäftlichen und persönlichen Gewandtheit verdankt es das Sorti ment, daß es, mit den modernen Anforderungen fortschreitend, sich seine alte Blüte erhalten hat. Daneben ließ er nach Ab stoßung des älteren Verlages einen ansehnlichen neuen Verlag entstehen, dem hervorragende Autoren angehören, und dessen ge schäftliche Erfolge zum Teil bedeutend waren. 1882 zweigte er seinen alpinen Verlag unter besonderer Firma aus dem allge meinen Verlage ab und widmete sich ihm mit einer Vorliebe, die ihren Ursprung in seiner persönlichen Leidenschaft für die Alpeuwelt und seinem Bethätigungsdrange auf diesem speziellen Gebiete seiner Neigung hatte. Aber seine außergewöhnliche Regsamkeit konnte sich in der Tagesarbeit des eigenen Geschäftes nicht erschöpfen und suchte und fand weiteren und überall fruchtbaren Boden für willcns- krästige Arbeit. So zunächst innerhalb seiner persönlichen Lieb habereien, im Turnwesen und aus dem verlockenden Gebiete der Alpen wanderungen, das er mit Vorliebe pflegte. Beständige Leibesübung war seiner kräftig angelegten Natur ein Bedürfnis; so war es na türlich, daß er am turnerischen Leben Augsburgs und am Alpensport mit Eifer teilnahm und ihnen manche fröhliche Stunde seiner Muße widmete. Und was er that und unternahm, das geschah mit ebenso voller Hingabe, wie mit absichtslosem Hervortreten seiner energischen Persönlichkeit; und ohne im geringsten ehrgeizig nach Anerken nung zu streben, fand er sich daher bald in beiden Richtungen dieser erfrischenden Bethätigung an leitender Stelle. So war er viele Jahre lang Vorstand des Turnvereins Augsburg, so gründete und leitete er die Sektion Augsburg des deutsch-österreichischen Alpenvereins. Auch im politischen Leben seiner Vaterstadt stand er als Vorstandsmitglied des liberalen Bürgervereins alsbald im Vordergrund der Bewegung, und kämpfte, von warmer Vater landsliebe beseelt, nachdrücklich für die deutsche Sache. Im Vor stande des Handelsvereins Augsburg wirkte er als Schriftführer und den besonderen Interessen seiner Vaterstadt widmete er die letzten fünfzehn Jahre seines vorzeitig abgeschlossenen Lebens als Gemeindebevollmächtigter, in deren Kollegium er Jahre lang das wichtige und schwierige Amt des Finanzreferenten musterhaft ver waltete. Ein deutscher Mann durch und durch, ergriff er ferner mit Begeisterung den Gedanken der deutschen Kolonialbestre bungen und wirkte, auch hier — wie immer — sofort zur That schreitend, im all koe gegründeten Augsburger Zweigverein der deutschen Kolonialgesellschaft mit der ihm eigenen Arbeitskraft und Hingebung für die Verwirklichung des patriotischen Gedankens.
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