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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1893
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1893
- Sprache
- Deutsch
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244 19. Oktober 1893. 6243 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. sehen in nicht zu langer Zeit einer gleichen Festlichkeit entgegen. Es ist das ei» Zeichen des guten Verhältnisses, das zwischen Prinzipal und Gehilfen herrscht. Diesel bereist hauptsächlich einen Teil Obersrankens und ist überall, wohin er kommt, ein gern gesehener Mann; er weiß jeden seiner Kunden seiner Stellung nach zu behandeln. Durch seine Pünktlichkeit und Solidität hat er in jedem Hause, bei reich und arm Zutritt, ja, man freut sich aus ihn, daß er kommt, und jedermann unterhält sich gern mit ihm, da er viel belesen und weit in der Welt herumgckommen ist. Am vergangenen Montag hatte Herr Diesel einige Freunde und Bekannte zu sich geladen, um seinen Ehrentag gemütlich und freudig zu begehen. Unter den Anwesenden waren auch sein jetziger Ches, Buchhändler Spindler, und sein früherer Ches, Buchdruckereibesitzer Teich, vertreten. Unter den verschiedenen Anerkennungen, die dem Jubilar zugegangen sind, befand sich auch ein sehr schmeichelhaftes Schreiben der Deutschen Veilagsgesellschast Union und der Deutschen Verlagsanstalt (vormals Eduard Hallberger), beide in Stuttgart.» Markthelfer-Jubiläum. — Am 15. Oktober waren es fünf undzwanzig Jahre, seit der Markthelfer Heinrich Kahlert, ein dienst eifriger, pflichttreuer Mann, im Hause des Herrn Julius Haitianer in Breslau thätig ist. Demselben Hause gehören noch zwei andere An gestellte schon über fünfundzwanzig Jahre an. Gestorben; am 30. September, vicrundsünszig Jahre alt, in der Landeskranken anstalt in Brünn Herr Georg Hetschko, Inhaber der Firma seines Namens in Mähr.-Schönberg (vormals Ed Hölzel) und früherer langjähriger Geschäftsführer der erst kürzlich von ihm übernommenen Handlung Ed. Hölzel daselbst; am 2. Oktober der leitende Verwaltungsrat der Druckerei und Ver lags-Aktiengesellschaft -Leykam- in Graz Herr Albin von Lenk. Die im Verlage der Gesellschaft -Leykam- erscheinende -Tagespost- ! widmet dem Entschlafenen den folgenden ehrenden Nachruf; -Die Firma -Leykam- und mit ihr unser Blatt sind von einem harten Schicksalsschlage getroffen worden. Eine tückische Krankheit hat den leitenden Verwaltungsrat der Firma, Herrn Albin von Lenk, in der Vollkraft seines Wirkens hinweggerafft. In tiefer und aufrichtiger Trauer stehen seine Kollegen, die Beamten und die Mitarbeiter unserer Anstalt, sowie die Redakteure dieses Blattes an der Bahre des Mannes, der durch viele Jahre dem Unter nehmen Vorstand. Im ganzen Hause befindet sich keiner, dem dieser Chef einmal ein bewußtes Unrecht zugefügt hat, keiner, der nicht Gelegenheit gehabt hätte, die Leutseligkeit und Herzensgüle Lenks kennen zu lernen, keiner der nicht volles Vertrauen zu dem geschäftskundigen Leiter gehabt hätte. Aber auch in weiteren Kreisen wird das Hinscheiden unseres Direktors warme Teilnahme erwecken; denn wir wissen, daß seine geschäftliche Tüchtigkeit ebenso geschätzt wurde, wie sein strenger Rechtlichkeitssinn und seine ge winnende Bescheidenheit. -Herr Albin von Lenk, ein Urenkel des Andreas Leykam, der unsere Druckerei gründete, wurde am 13. August 1835 zu Graz geboren, absolvierte das Untergymnasium, die Oberrealschule und die technische Hochschule zu Graz, trat dann in die Papierfabrik seines Vaters in der Wienerstraße und wurde bei Begründung der Aktiengesellschaft Leykam-Josefsthal Centraldirektor sämtlicher mit diesem Unternehmen vereinigten Betriebszweige, deren Leistungs fähigkeit und Prosperität durch ihn wesentlich gehoben wurden. Als im Jahre 1883 die Gefahr eintrat, daß mit dem Hauptunternehmen auch die Leitung der Druckerei und des Verlags- und Zeitungs- unternehmens aus dem Lande verlegt werde, gelang es den Be mühungen Lenks, ein Konsortium unabhängiger Männer zu bilden, welche die Gesellschaft -Leykam- gründeten und so diesem Unternehmen seine bisherige Unabhängigkeit sicherten. Auch an der Spitze dieser Gesellschaft hat Herr von Lenk durch gründ liche Fachkenntnisse, emsige Thätigkeit und streng solide Gebarung den Ausschwung und das geschäftliche Ansehen der Firma wesent lich gefördert und befestigt.- >- Sprechsaal. -- Rechtsfrage. Im Jahre 1888 bot ein rheinischer Industrieller, der ein patrio tisches Epos verfaßt halte, einer Berliner Vcrlagshandlung das auf seine Kosten hergestellte Werk in Kommissions-Verlag an mit der Bitte; den Vertrieb zu übernehmen und das Werk als eigenes Verlagswerk erscheinen zu lassen, also nicht mit dem Vermerk -in Kommission- re. Die Verlagshandlung lehnte es ab, weil sie sich keinen Erfolg von dem Vertrieb versprach; auf wiederholtes Bitten des Autors und in Rücksicht aus den patriotischen Zweck und die glänzende Ausstattung des Werkes übernahm sie den Kommissions-Verlag derart, daß der Autor nach jeder Ostermesse für jedes verkaufte Exemplar einen gewissen Beirag ausgezahlt erhalten sollte. Die Kritik, sowie das Publikum lehnte — wie vorauszusehen — das Werk ab, der Autor willigte noch in die Gratis - Verteilung einiger Hundert Exemplare; als aber auch dieses Mittel keinen Absatz erzielte, ergriff ihn der ganze Groll eines enttäuschten Dichters, und seine zuerst sehr höflichen Briese wurden derart unhöflich, daß die Verlagshandlung den schriftlichen Verkehr mit dem Dichter abbrechen mußte und die Zurücknahme der noch vorhandenen Exemplare, von denen bis 1890 nur wenige abgesetzt waren, erbat. Der Autor rechnete sich nun aus den bewilligten Rezensions- und Geschenk-Exemplaren eine hübsche Anzahl als nicht bewilligte und mithin zu bezahlende heraus und forderte Zahlung dieser Summe und Franko- Rücksendung der Exemplare, ohne Rücksicht darauf, daß die Verlagshand lung durch die Versendung und den Rückempfang vieler Hundert Exem plare schon bedeutende Verluste neben vergeudeter Arbeit gehabt hatte. Sie verlangte deshalb bis 1892 die Rücknahme des Werkes mit Abrechnung nach ihren Büchern, erhielt aber von dem Dichter keine Antwort mehr. Aus welche Weife entledigt sich nun die Berlagshandlung dieses völlig unverkäuflichen und inzwischen veralteten Werkes? Kann sie sür die vier Jahre Lagermiete beanspruchen? 8. Eine neue Art Kollegen. In einer Stadt am Ostseestrande hat jetzt ein Schulunternehnrer eine Privat-Real- und Handelsschule gegründet als Filiale von einem ähnlichen Geschäft anderswo. Dieser Herr ist jedenfalls der Ansicht, daß der Sortimenter ein überflüssiges Subjekt und daß neben den Direktorats- geschästen ein kleines Nebengeschäst in Schulbüchern wohl zu betreiben sei. Gedacht — gethan! Flugs meldete er sich beim Börsenverein als Mitglied nur zu dem Zwecke, sür die selbst zu liefernden Schulbücher den vollen Buchhändler-Rabatt einzuheimsen, und das Adreßbuch hätte sofort mit einer neuen Firma glänzen können, die sicherlich eine große, frische Thätigkeit — ohne rv — für die Verleger entwickelt haben würde. Doch der Vorstand wies den Herrn Schulunternehmer an den Kreis verein und dieser, noch in alten zopfigen, beschränkten Anschauungen ver- schlummert, teilte dem Herrn brieflich mit, daß beide Vereine solche von und sür Buchhändler seien, nicht aber sür Privatleute. Damit müßte eigentlich die Sache beendet sein; doch haben die Sorti menter zu häufig die Erfahrung gemacht, daß leider von vielen Seiten, von denen man einen Widerstand gegen derartige Zumutungen aus Privatkreisen voraussetzen müßte, ein solcher versagte, und dann giebt es ja so viele Schleichwege für den Bücherbezug, und hilfsbereite Vermittler bieten sich genug an. Neugierig sind aber die Buchhandlungen der nichtgenannten Seestadt, wie der Herr Schulvorsteher seinen buchhändlerischen d. h. Rabatt-Gelüsten fröhnen wird — bezw. welche Verleger kein Bedenken tragen werden, ge- stützt auf die Klausel der Börsenvereinssatzungen tz 3. 5 b. diesem Herrn die Buchhändler-Bedingungen einzuräunren. Bitten an die Herren Verleger! ii. (Vgl. Börsenblatt Nr. 223.) Die im Börsenblatt Nr. 223 von Herrn Kollegen Karl Hartmann in Hamburg ausgesprochene Bitte taucht nicht zum erstenmal im Sprech saal des Börsenblattes aus. Leider scheinen die Herren vom Verlage wenig geneigt zu sein, diese doch im Interesse aller Beteiligten gethane Bitte zu erhören. Mir liegt ein in technischer Hinsicht vorzüglich ausgestattetes An schreiben einer großen wissenschaftlichen Verlagsfirma vor, in dem der Rabattsatz von 2b Prozent (mehr wird von keinem Artikel gegeben!) jedem Ladenpreis ausgerechnet an die Seite gesetzt ist! 6ui bovo? Mit bedauerndem Achselzucken wird der Sortimenter dieses Muster-Betspiel der Rabatt-Berechnungskunst in den Papierkorb versenken. Wenn es auch ein frommer Wunsch des vielbeschäftigten Sorti menters bleiben wird, alle Verleger-Cirkulare uniform mit abtrennbaren Bezugsbedingungen und Verlangzetteln zu erhalten, so dürfte sich doch ein kleines Entgegenkommen der Verleger in dieser Hinsicht für beide Teile reichlich lohnen. Berlin. Fritz Rühe. III. Um eine Etikette mit Titel aus dem Rücken des Schutz-Kartons ! bei gebundenen Werken sei hiermit gebeten; auf dem Deckel, wohin manche der Herren Verleger sie kleben zu lassen belieben, hat sie gar keinen Zweck, wie sie sich in jeder Buchhandlung leicht überzeugen können. Es würde dies eine große Zeit- und Arbeits-Ersparung sein, welche von 835'
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