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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1890
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- Erscheinungsdatum
- 25.10.1890
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- Deutsch
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5833 Künftig erscheinende Bücher. ^ 249, 25. Oktober 1890. Vorläufig mir hier cmgezeigt. X (39895) X X Jas Zwanzigste Jastrstnnckert. Dciitschimtionale Monatshefte für sociales Lebe», Politik, Wissenschaft, Kunst und Litteratur. Unter diesem Titel erscheint in wenig Tagen eine neue Zeitschrift in meinem Verlage, deren Leitung in den Händen des bekannten Pvlitikcrs und Schriftstellers Hrwin Mauer ruht. Das Erscheinen des „Zwanzigsten Jahr hunderts" ist in dem Sturm und Drange der Uebcrgangszcit begründet, die wir durchleben. Die zeitgenössische Kulturwelt steht im Zeichen der Morgenröte einer neuen Zeit, die ihre Keime sichtbar in der Gegenwart treibt und deutlich erkennen läßt, wie sich die Zukunft gestalren wird. Das Jahrhundert der französischen Re volution geht zu Ende, und mit ihm stürzt ein Teil seiner Gebilde zusammen, um neuen Schöpfungen der geschichtlichen Fortentwickelung Platz zu machen. Die Ideen und Schlagwortc, die dieses Jahrhundert beherrschten, haben sich überlebt. Die Welt ist, nachdem sich der Kamps um die politische Freiheit erschöpft hat, im Demokratismus, im Materialismus und im Naturalismus versumpft. Die Gesellschaft ist in der sozialen Lüge und im schwächlichen Dusel der Geist- und Thatenlosigkcit verkommen, die ihr als Erbteil von der doktrinären Generation von 1848 verblieben ist. Das Volk aber seufzt unter dem Drucke der „Systeme" und „Dok trinen" des neunzehnten Jahrhunderts und ihrer Schöpfungen. Gegen die Herrschaft dieser „Errungen schaften" des ins Grab sinkenden neunzehnten Jahrhunderts hat sich allenthalben in Deutsch land die Reaktion erhoben. Ein junges, that- kräftiges, mit neuen Idealen ausgerüstetes Ge schlecht ist erstanden, dessen Losung nicht mehr die „politische Freiheit", nicht mehr „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" im kosmopoli tischen und kommunistischen Sinne, sondern die soziale, wirtschaftliche und külistlerische Freiheit aus nationaler Grundlage ist. Dieses Geschlecht kämpft somit nickt mehr für politische Programme und doktrinäre Systeme, sondern für die nationale Idee und die soziale und wirtschaftliche Emanzipation der mittleren und unteren Stände, gegen die Schablone des untergehendcn neun zehnten Jahrhunderts, gegen seine gesellschaft liche Lüge und gegen die Mächte der demo kratisch-materialistischen Epoche von 1848, die das öffentliche Leben beherrschen: gegen den Kapitalismus, die Zügellosigkeit des Egoismus, das Fraktionsunwcscn und die verlogene politische Parteipreffe. — Auf dem Boden der Anschauungen dieses neuen Geschlechtes, dem die Zukunft im deutschen Vaterlande gehört, steht die neue Zeitschrift. — Aufgaben und Z'ele, die „Das Zwanzigste Jahr hundert" sich gestellt hat, sind groß und weit. Um sic durchzufllhren und zu erreichen bedarf cs zahlreicher Gesinnungsgenossen und treuer Mitarbeiter. Daß „Das Zwanzigste Jahrhun dert" solche Mitarbeiter besitzt, davon werden sich die Leser durch die Lektüre der einzelnen Hefte überzeugen, auch wenn sie durch das Kehlen prunkender Autornamen überrascht sein sollten: nicht wer für die neue Zeitschrift schreibt, sondern Was sie bietet, soll für ihre Beurteilung maßgebend sein. „Das Zwanzigste Jahrhundert" er scheint um die Mitte jeden Monats in zwang losen Heften von 6—8 Bogen Jedes einzelne Heft bildet ein abgeschlossenes Ganzes. Aus dem reichen Inhalt des erste» Heftes (Oktober 1890) sei folgendes zur Weiteren Orien tierung mitgeteilt: 1) In einem Artikel „Zur Einführung" legt die Redaktion die in diesem Rundschreiben nur flüchtig skizzierten Aufgaben und Ziele der neuen Monatshefte dar. 2) Ein energisches Gedicht „Das Gebet der Welt" von Victor von Andrejanoff, einem deutsck-bccktischen Dichter, behandelt in bemer kenswerter Weise den vorhandenen Widerspruch zwischen den Erscheinungen des Lebens und den Forderungen der evangelischen Lehre, wie sie im Vaterunser niedergclegt sind. 3) An der Hand bisher unveröffentlichter, hochinteressanter Briefe des Dichters Robert Hamerling wird das Mißverhältnis zwischen dichterischem Schaffen und Tageskcitik beleuchtet. 4) Ueber „die Bulgarische Frage" äußert sich ein offenbar Eingeweihter und erhebt auf Grund der bedeutsamen Wendung, die diese Frage neuerdings genommen, positive Forde rungen für eine rasche Lösung dieser europäischen Schwierigkeit. 5) Unter dem Titel „Nachdem I. Oktober" werden die Ziele der Sozialdemokratie erörtert und die Wege zu ihrer wirksamen Bekämpfung angedeutet. 6) „Das Programm der antisemi tischen Partei" gicbt einem ungenannten Ver fasser die Gelegenheit, nicht nur die Judenfrage kurz zu streifen, sondern auch auf eine bemer kenswerte Parteibildung hinzuweisen, die sehr wohl die Grundlage sür die unerläßliche große deutsch-nationale soziale Partei der Zukunft, um deren Zustandekommen „das zwanzigste Jahrhun dert bemüht sein wird, bilden kann. 7) „Das litterarische Berlin", diese Ausgeburt des k9. Jahrhunderts, wird in einem ersten offenherzige» Briefe des vr. Isi dor Feilchenfcld an den Ban guter Jtzig Tciteles in Posen mit köstlicher Laune und scharfer Satire gezeichnet." 8) In einem Artikel über „Die erste Auf führung der „Deutschen Bühne"" in Berlin von Erwin Bauer werden die Be strebungen dieses neuen dramatischen Vereines gekennzeichnet und wird das Drama „Schicksal" von Bleibtreu einer eingehenden Besprechung unterzogen. 9) Den Rest des Heftes bilden satirische und polemische Artikel, die sich in der Rubrik „Ein wenig Kannegießerei" mit der innerpolitischen Lage und in der Rubrik „Aus dem Narrcnhause der Zeit" mit verschiedenen aktuellen Borkommnissen und Aeuße- rungen des gesellschaftlichen mrd öffentlichen Lebens des 19. Jahrhunderts beschäftigen, wie z. B. mit dem „Fall Lindau" der „Freien littcrarischcn Gesellschaft" in Berlin, „Ein Beispiel geschickter Preßmache", „Der neueste „Witz" des Direktors Blumen thal" u. s. w. Wir mache» die Leser, denen der Triumph der Wahrheit am Herzen liegt, namentlich auf diese Rubriken aufmerksam. 10) Zum Schluß bietet die Redaktion in der Rubrik „Vom Büchertisch" einige Be sprechungen von Neu-Erscheinungen des Bücher marktes. Diese Rubrik wird in Zukunft ver größert und mit besonderer Sorgfalt behandelt werden. — Wie Sie aus dieser kurzen Inhaltsangabe ersehen haben, unterscheidet sich diese Zeitschrift schon von vornherein ganz wesentlich von ihren Schwestern, die schon länger bestehen oder die uns die jüngsten Tage bescheert haben. Es wird Ihnen leicht sein, bei einiger Thä- tigkeit schon mit diesem ersten Hefte bedeutende Erfolge zu erzielen. Ich bitte zu verlangen. Hochachtungsvoll Berlin V. 35, Ende Oktober 1890. Hans Lüstcnödcr, Verlagsbuchhandlung. Bezugsbedingungen: Jährlich --- 12 Hefte ----- 10 ^ — H. Halbjährlich --- 6 Hefte ---- 5 „ — „ Vierteljährlich — 3 Hefte — 2 „ 50 „ Gegen bar mit 25°/, Rabatt (13/12). Preis des einzelnen Heftes — 1 Bedingungsweise (a cond.) mit 25"/, — gegen bar mit 30"/,. Vcrtricbsmaterial: Das erste Heft, Welches ich Ihnen nach Möglichkeit in Kommission gebe. — Ich lasse außerdem ein Probeheft drucken, das Ihnen wesentliche Dienste beim Vertrieb leisten wird. Anzeigenpreise: Die 3 gespaltene Petitzeile (40 mm Spalten breite) kostet 25 H. Bei Aufträgen über 10 Preisvergünstigung. Rezensions-Exemplare finden eingehende Besprechung
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