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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1871
- Sprache
- Deutsch
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steht, so hat er auch, namentlich seit den Versammlungen der schwe dischen, norwegischen und dänischen Buchhändler im Sommer 1856 in Kopenhagen, im Sommer 1866 in Stockholm, dahin gestrebt, solche Verbindung mit Norwegen und Schweden zu etabliren, und in allen drei skandinavischen Reichen befinden sich jetzt Depots, in welchen sowohl dänische als norwegische und schwedische Literatur- erzeugnissc zu haben sind. Seit der Einführung der freien dänischen Verfassung am 5. Juni 1849, mit welcher natürlicherweise alle censur- ähnlichen und andere die Thätigkeit der Presse und des Buchhandels hemmenden Bande gelöst wurden und die Verkehrsmittel und die Theilnahme am öffentlichen Leben sich in dem kleinen Lande allmählich wahrhaft erstaunlich erweitert und gehoben haben, ist auch der Boden des Buchhandels viel günstiger und ergiebig er geworden als ehedem, und neben wissenschaftlichen und belletristischen Werken kann der Buchhan del nun auch die Hand dazu bieten, eine gediegene Literatur auf dem Gebiete der Fachjournalistik zu schaffen, und sie hat hier ihr Mög lichstes in bester Weise gethan. Auch eine Jllustrirte Zeitung, zwar nach Muster der Leipziger Webcr'schen, aber sonst durchaus original, besitzt Dänemark, dieselbe wird durch einen Actienverein der Firmen Gyldendal, Lose, Gad und Delbanco herausgegeben und ist in allem eine Zierde der Literatur. Wenn wir nun noch hinzufügen, daß der Buchhandel in Däne mark natürlicherweise gesetzlich gegen Nachdruck und andere Ueber- griffe geschützt ist, das literarische Eigenthumsrecht sich bis auf drei ßig Jahre nach dem Tode des Urhebers erstreckt, und daß sowohl der wissenschaftliche als auch der populäre Verlag in Dänemark blüht, so haben wir das Wesentliche, für Deutschland Interessante aus unserer im Eingang genannten Quelle geschöpft und schließen mit der uns sehr erfreulichen Aussprache des dänischen Verfassers, daß es die deutsche Entwickelung ist, die wesentlich die der dänischen auf dem Gebiete der Buchdruckerkunst bedingte, und daß es sich gerade ebenso auf dem des Buchhandels verhält. Zu den Eisenbahnverkehrs-Störungen. II.*) Mit Bezugnahme auf meine Mittheilung im Börsenblatt Nr. 109, die Beschwerde des Brandenb. Provinzialvereins bei dem königl. Handelsministerium in Berlin betreffend, lasse heute in Nach stehendem die darauf ergangene Antwort vom 22. Mai folgen; sie lautet: Auf Ihre an den Herrn Handelsminister mit Ucbergchung der Unter zeichneten Stelle gerichtete und uns als der ressortmäßigen Behörde zur instanzenmäßigcn Beifügung zugefertigtc Vorstellung vom 28. v. Mts. — deren Anlagen anliegend zurücksolgen — betreffs der verzögerten Beförde rung des allwöchentlich von Leipzig an Sic abgchcuden Eilballens mit Zeit schriften, erwidern wir Ihne», daß die Direktion der Bcrlin-Anbaltischen Eisenbahn-Gesellschaft eine Ueberschreitung der rcglemcntSmäßigen Lieferfrist in Abrede stellt, indeß Veranlassung genommen hat, ihren betreffenden Beamten die möglichst prompte Beförderung der quasi. Eilballcn anzu- cmpfcklcn. In den meisten Fällen wird die quäst. Verzögerung des Guts durch dessen Ucberführung von dem Berlin-An baltischen Bahnhof hier nach dem hiesigen Ost-Badnhofc durch die Roll-Untcrnehmer insofern herbeigeführt, als dieselben mit kleinen Colli den weiten Weg nicht gern fahren wollen und erst andere Güter dazu laden- Wenn die Lieferfrist nicht überschritten, läßt sich diesseits nichts machen und nur rathen, sich mit dem Fahr-llntcruehmer spccicll in Verbindung zu setzen wegen vorzugsweiser Beschleunigung dieser Bücherpackete. Berlin, den 22. Mai 187 l. Königliches Eisenbahn - Commissariat. (gcz.) Düring. Wenn in diesem Schreiben des königl. Eisenbahn-Commis- sariats von einer „Uebergehung dieser Stelle" die Rede ist, so muß ich zu meiner Entschuldigung anführen, daß mir die Existenz dieser vom Handelsministerium rcffortirendcn Behörde nicht bekannt ge wesen ist, andernfalls ich mich zuerst an dieselbe gewendet haberr würde. Bei weitem wichtiger ist die Mittheilung, „daß die Direction der Berlin-Anhalt. Eisenbahn-Gesellschaft eine Ueberschreitung der reglcmcntsmäßigen Lieferfrist in Abrede stellt" — „indeß Ver anlassung genommen hat, ihren betreffenden Beamten die möglichst prompte Beförderung der guäst. Eilballcn anzucmpfehlen". Es wäre nun eine möglichst präcise Beantwortung der Frage wüuschcns- werth: was unter der „reglementsmäßigen Lieferzeit" für Eilgut zu verstehen ist? Ist dieselbe in allen Punkten streng innegehalten worden, so bedarf es eben keiner weiteren Empfehlung zur „möglichst: prompten Beförderung" unserer Eilballcn für die betreffenden Be amten. Ferner entsteht die Frage: wo hört die „reglcmentsmäßige Lieferzeit" für die Anhaltische Bahn auf, und wo beginnt dieselbe für die Ostbahn? Meiner Ansicht nach erstreckt sich dieselbe für erstere bis dahin, wo sic das Eilgut an die Ostbahn abgeliefert hat. Daß diese Auffassung die richtige ist, scheint mir aus dein Umstande hervorzugehen, welchen das königl. Eisenbahn-Commissariat als Grund für die vorgekommenen „Verzögerungen" angibt, wenn es sagt: „In den meisten Fällen wird die guäst. Verzögerung des Guts durch dessen Ucberführung von dem Berlin-Anhaltischen Bahnhof hier nach dem hiesigen Ostbahnhof durch die Roll-Unter nehmer insofern herbeigeführt, als dieselben mit kleinen Colli den weiten Weg nicht gern fahren wollen und erst andere Güter dazu laden." Die seit Monaten andauernde verspätete Ankunft unserer pünkt lich abgesandten Eilballcn hat also „in den meisten Fällen" nicht ihre Ursache in dem verspäteten Eintreffen der Züge in Berlin ge habt, auch nicht in dem Mangel an Transportmitteln, oder in der Sistirung des Gütertransportes überhaupt, sondern in der Be quemlichkeit der Hrn. Berliner Rollfuhr-Unternchmer, welche mit der Ucberführung nach dem Ostbahnhofe betraut sind und „mit den kleinen Colli den weiten Weg nickt gern fahren wollen", sondern es vorziehcn, so lange zu warten, bis sie „erst noch mehrere Güter dazu laden" können. Wenn man bedenkt, mit welcher Sehnsucht wir dem jedesmaligen Eintreffen unsres Eilballens, welcher Bazar, Garten^ laube, Modenwell re. re. für so und so viel ungeduldige Abonnenten enthält, entgegensetzen, und wie wir außer den theuern Porti für Postpackete wöchentlich die wahrlich nicht billige Fracht für Eilballcn ausgeben, um unsere Kunden rechtzeitig befriedigen zu können, so wird man von obiger Enthüllung nicht besonders erbaut sein, zumal man in derselben auch nicht einmal das Ende derartiger Unregel mäßigkeiten absehen kann, welche unfern Geschäftsbetrieb so empfind lich stören. Freilich ist zur Beseitigung derselben von dem königl. Eisenbahn-Commissariat der Rath erlhcilt, sich „mit dem Fahr-Un- tcrnchmer speciell in Verbindung zu sehen, wegen vorzugsweise! Be schleunigung dieser Bücherpackete", doch kann dies unmöglich ernst gemeint sein, da man uns, bei den verschiedenen Entfernungen von Berlin, doch Wohl nicht zumuthen kann, diesen mit unendlichen Schreibereien verknüpften, jedenfalls resultatlosen Weg einzuschlagen, um unfern Zweck zu erreichen. Wenn wir Güter mit der Eisenbahn beziehen, so haben wir nicht nöthig, das pünktliche Eintreffen der selben von der Gefälligkeit dabei bctheiligter Rollfuhr-Unternehmer abhängig zu machen, sondern der Staat ist entweder als Besitzer, oder als überwachende Behörde der Privat-Eisenbahn verpflichtet, für Aufrechlerhaliung der Ordnung und Pünktlichkeit Sorge zu tragen^ Thatsache ist, daß wir früher unsere Eilballcn, bei der gleichen Ab gangszeit von Leipzig, stets pünktlich am Sonntag Vormittag er hielten, und verlangen wir daher nichts Unausführbares, wenn wir jetzt, nach Beendigung des Krieges, und bei wiederhergestclltem regele mäßigen Verkehr dic gleicheLicferzeit innegehalten zu sehen wünschen. Cüstrin, den 31. Mai 1871. Alb- Maffute. »s I. S. Nr. 109.
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