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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1881
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18810105
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1881
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40 Nichtamtlicher Theil. ^ 3, 5. Januar. Luther's N. Testament 1522 schnitt L. Cranach die apokalyptischen Bilder; unendlich reich ist unsere Sammlung an solchen werth vollen Bibeln; manche sind herrlich gemalt, so das Neue Testament von 1527 durch Bogtherr ganz gemalt, die schöne Weigel'sche Bilderbibel prachtvoll illnminirt. Aber man sieht auch die Ab nahme der Kunst in zahllosen schlechten Holzschnitten, bis sie in unserem Jahrhundert wieder zu neuer Herrlichkeit erstanden ist; eine Probe davon bilden Schnorr's und Dorö's Bilderbibeln; daß es an Curiositäten nicht fehlt, läßt sich denken; das griechische N. T. von Stephanus 1545 zeigt in seinen Initialen den Kampf des Hercules mit der lerniiischen Schlange, mit dem nemeischen Löwen u. s. w., man nahm eben die Clichös, wo man sie fand, und wenn Noah's Arche hie und da von Meerweibern begleitet wird, so tragen sonst häufig dieBilder den Typus der Zeit, in welcher sie ent standen sind, nicht welche sie darstellen sollen. Ein letzter Blick gilt dem Kleide des Buches, dem Einband; so verschieden, wie Format und Alter, ist auch dieser, auch seine Geschichte könnte man einigermaßen hier verfolgen; es sind einige wenige Schmelzarbeitcn ans den mit Metall überzogenen Buch decken da; die alten mit Leder überzogenen Holzeinbände zeigen Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts die Rautenordnung der Teppichmuster, einfach und schön; reicher und voller wird die Behandlung, die Handarbeit wird ersetzt durch die Fabrikthätigkeit, aus den braunen oder weißgegerbten Lederdecken breitet sich die reichste Ornamentik aus, in der Mitte eine Hauptfigur, umgeben von zierlichen Arabesken und Leisten, Köpfen und Bildern ver schiedener Art; auch dies wurde später aufgegeben, der glatte eng lische Einband drang immer mächtiger vor; Geschmacklosigkeit und Armuth machte sich auch hier geltend. Besonders werthvolle Ein bände besitzen wir nicht, Jean Grolier ist nicht vertreten, wohl aber de Thon; auch eine Liblia. oatouats. mit der Oese für die Kette ist vorhanden. DerGoldschnitt war so häufig wie jetzt; oft wurden Punkte oder kleine Figuren eingegraben, der Staub von Jahrhunderten hat nicht spurlos auf ihnen geruht, aber er war meistens nicht im Stande, den echten Goldglanz ganz zu verdunkeln. Eine postalische Unebenheit. II. *) Unter diesem Titel bringt das Börsenblatt vom 6. Dec. eine Auslassung der „Papier-Zeitung" zum Abdruck, welche den Zweck verfolgt, eine Agitation anzuregen behufs Erstrebung einer Er mäßigung des Porto für Kreuzbänder innerhalb Deutschlands und Oesterreich-Ungarns. Sosehr ich einer derartigen Agitation von meinem Stand punkte als Buchhändler einen vollen Erfolg wünschen möchte, ebenso sehr glaube ich einen solchen ganz entschieden bezweifeln zu sollen. Der Artikel der „Papier-Zeitung" geht von der Voraus setzung aus, daß bei Rormirung der Portosätze der Grundsatz maß gebend gewesen sei, daß im Weltpostverkehr das Doppelte der Sätze gezahlt werden solle, als im deutsch-oesterreichischen sogen. Wechsel verkehr. Es steht nun aber fest, daß dieNormirung einsach von dem Satze von 25 Cent, sür den einfachen Brief im Weltpostgebiet aus ging und aus Grund dieses Satzes die ferneren Bestimmungen ge troffen wurden. Es ist nun ein reiner Zufall, daß 25 Cent. — 20 Pf., und ebenso die sich ergebende unbestreitbare Thatsache der Verdoppelung der Sätze des deutsch-oesterreichischen Verkehrs gegen den Wcltpostverkehr Aber selbst die Richtigkeit der Motivirung der „Papier-Zeitung" angenommen, würde von derselben immer übersehen worden sein, daß bei Normirung der Portosätze der weitere Gedanke maßgebend gewesen ist, möglichst wenig Porto- *) l. S. is«o, Nr. 28g. sätze, einen möglichst gleichmäßigen und einheitlichen Porto satz für In- und Ausland sestzusetzen. Dies erreichen thatsächlich die heute bestehenden Sätze. Abgesehen von Circularen, kleineren Zeitungsnummern und Katalogen, wiegt der größere Theil der Krenzbandsendnngen zwischen 7» und 80 Gramm, und ist damit cin gleichmäßiges Porto sür In- und Ausland erreicht und ferner, daß das Porto im Großen und Ganzen nur vier Abstufungen darbietet: 3 Pfennig für kleinere Kreuzbänder iw Inland. 5 Pfennig für kleinere Kreuzbänder im Ausland und sür Inland Postkarten. 10 Pfennig sür die große Masse der mittleren Kreuzbänder, In land und Ausland, für Inland-Briefe und Ausland-Postkarten 20 Pfennig sür Ausland-Briese. Wenn nun die Einführung eines Satzes von 5 Pf. sür Kreuz bänder von 50—100 Gramm für das Inland scheinbar nur eine Verschiebung dieser Scala zu sein scheint, so bedeutet sie doch that- sächlich eine vollständige Umwerfung des Systems. Es kommt hinzu, daß der erheblichen Mindereinnahme der Postverwaltung min destens eine ebenso erhebliche Mehrleistung gegenüberstchen würde. Statt wie heute bei Kreuzbändern im Großen und Ganzen mit nur zwei Gewichtssorten unter und über 50 Gramm rechnen zu müssen, hätte der Beamte nunmehr mit drei Gewichtssorten zu rechnen, und daß er dabei bedeutend öfter, als das relative Verhält- niß es bedingt, würde zur Wage greisen müssen, wird Jeder, der die Sache kennt, zugeben. Das Bestreben, das Jnland-Kreuzband-Porto herabgesetzt zu erhalten, ist übrigens nicht neu. Bor Jahr und Tag ist aus buch händlerischen Kreisen den: Generalpostmeistcr eine Petition über reicht worden, welche das Maximalgewicht eines 3 Pf.-Kreuzbandes aus 100 Gramm erhöht wissen wollte. Diese Petition ist durchaus abschlägig beschicken worden. Erwägt man nun, daß die Erfüllung des Begehrens der „Papier-Zeitung" den Einkünften der Postver waltung nur um cin Kleines weniger weh thun, dagegen entschieden größere praktische Schwierigkeiten darbicten würde, so ergibt sich die Aussichtslosigkeit einer solchen Agitation von selbst. Das Petitionsrecht des Staatsbürgers ist ein sehr wichtiges Recht; durch falsche Benutzung aber soll eine solche Waffe nicht ab gestumpft werden. Berlin, December 1880. R. L. Prager. Misrellen. Aus Oesterreich. — Aus dem Preisverzeichniß der in Oesterreich-Ungarn und im Auslande erscheinenden Zeitungen und periodischen Druckschriften sür 1881 ist die für den Buchhandel nicht unbedenkliche Neuerung zu ersehen, daß der Stempelgebühr, welche bisher nur für politische und belletristische Wochen- und Tagesblätter bestand, nun alle Zeitschriften unterworfen werden, sobald sie wenigstens Imal im Monat erscheinen. So ist z. B. das Börsenblatt für den deutschen Buchhandel mit einer Stempelgebühr von 3 fl 12 kr. belegt. Bei dem Umstande, daß mancheZeitungsverlegerProbenummern nach Oesterreich versenden, dürfte diese Maßregel häufig zu Zurückweisungen von Seiten der Adressaten führen und sonach den Berlagshandlungen unnütze Portospesen verursachen. — Französische, englische -c. Blätter, die außerhalb Deutschlands erscheinen, sind mit der doppelten Stempel gebühr belegt. Verbote. Auf Grund des Socialistengesetzes ist verboten: Was die Socialdemokraten sind und was sie wollen. Rießbach- Zürich, Herter.
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