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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1871
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1871
- Sprache
- Deutsch
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2126 161, 17. Juli. Nichtamtlicher Theil. incbr gcwünschct pätte, als daß diese Siche sogleich rechtlich entschieden worden wäre, indem derselbe ein allcrtiöchst Kaiserliches 1'iiviiki-juin nicht über 6ol>erl8 Schriften allein, sondern über eine ganze Sannnlung der beste» deutschen m'v.ciischen Schriftsteller und Dichter erlanget liabc. Um jedoch der Intention Einer hoben Kaiserlichen Hof-Uoiumiüsw» sich gen,alt zu bezeigen; jo habe sein Urincipnlm zur Ausweichung des gcgcuthciligcn Klagwcrts bet) dem fünften Theil dieser Sammlung bereits wirklich einige Abänderung getroffen und »erhoffe, man werde damit sich hiebet) »nnmchro völlig beruhigen. Der von Ilecle beziehet» sich ebenfalls auf das erhaltene Kavscrtichc knvileAiuin und wollte sich im Namen seines Urincipaljz Fleischhauer anheischig machen, in Zeit eines Jahres »ichlS mehr davon zn veikanfen und zn verändern. Ülantlaiaritm v. I^alirieo blieb bei seinen ?ro>>ockt innen und zeigte: daß die gegnerische Erklärungen nicht Plast greifen könnten. Bcede ersterwähnte älanstatarii v. lliirenliaei, und v. Iteele erklärten sich annebst: keine nähere In8ti nolion zu haben und in nichts weiteres sich entlassen zu können. Worauf llomnnsnio dcncnsclbcn die Unbcfugniß ihrer l'rinoipsion Unternehmens vorstclletc und zu erkennen gäbe: das, die von dem v. i a- lnico vorgcschlagcne Untermischnng deren Schriften unter einen ßtvnvriilon und nicht 8p«-eiulen 1'itui das sicherste Ntittel zur Erreichung einer güt lichen Einverständnis zu sehn scheine. Und daß die Bnchbändlere Schmiedcr und Fleischhauer allerdings ver bunden wären, denen gemcltcn Leipzigern eine billige SchadloShaltnng zu ptaestiren und zivar Schnücder um w mehr, als dieser non attentn in- lnbilinne oae8i>rec> sich sträflich unterfangen, den Druck fortzusctzcn und nach seiner eignen Geständnis; bereits 24 Thcile hcrauSzngcbcn, wodurch derselbe sich einer Kayscrlichen scharfen Ahndung allerdings auSgcscstet habe. Uünnninsio verhosse aber auch entgegen, daß die Leipziger sich allent halben billig finden lassen werden v. lliirenliaelt und v. llsolc nahmen solches all roieromlnm und ver sprachen eine baldige nähere In-Nruetion hierüber bestmöglichst zu betreiben. Uoinint88io bestimmte ihnen hierzu einen Termin von vier Wochen. Sämmtlichc ist.null,larii statteten hierauf ihre schuldigste Danksagung ab und wurden aloann entlassen. Der Verlagsbuchhaildel und die Kritik. Jeder Verleger, dessen Streben über den bloß materiellen Ge winn hiuausgcht, hat ein doppeltes Interesse an der Art und Weise, wie die Kritik über unsere literarischen Erzeugnisse in den kritischen Zeitschriften geübt wird, und es ist heilige Pflicht, gewissenloses Treiben Solcher offen zu brandmarken, welche die Aufgabe haben, zugleich das Urtheil des Publicnms aufznklären und die Production leitend und fördernd zu überwachen. Obgleich ich seit eiuigcnJahrcn das „ LiterarischeCentral- b l a t t", hcransg. von Prof.Zarncke, nicht mehr regelmäßig lesen konnte, war ich doch bis heute der Meinung, daß cs unter den kritischen Zeit schriften eilte hohe und mit Recht geachtete Stellung cinuehmc. Diese gute Meinung hat durch eine in Nr. 25 (vom 24. Juni d. I.) ent haltene Besprechung von,,A. Spir, kleine Schriften" einen argen Stoß erlitten und mir die Uebcrzengung aufgedrängt, daß die hoch achtbare Redaction doch nicht in allen Fällen in der Heranziehung gediegener Mitarbeiter glückliche Griffe Ihut. Ich will nicht davon reden, daß einem ernsten wissenschaftlichen Streben gegenüber, wie cs Spir bekundet, läppische Witzelei, wie „dieses Findelkind", sich nicht sonderlich gut ausnimmt; ebenso wenig will ich betonen, daß wir in unserer an philosophisch-productiven Kräften so armenZeit redliche und leistungsfähige Denker weit lieber fördern und crmuthigcn soll ten, statt sie durch ganz unedles Vorhalten ihrer opferbereiten Wahr heitsliebe lächerlich zu machen und abznschrcckcn, wie es derRccenscnt des Ccntralblattes thut, desselben Ccntralblatts, welches dem Erst lingswerke Spir's („Die Wahrheit") so viel Lob und Anerkennung gezollt und eine so eingehende Würdigung zu Theil werden ließ; — davon und von manchem Anderen will ich nicht reden; aber darauf will ich aufmerksam machen, daß der Recensent des Ccntralblatts nachweisbar das Buch, welches er in so schnöder Weise abfertigt, nicht einmal gelesen hat. Was sage ich — das Buch? Nein, nicht einmal die Kapitelüberschriften, nicht einmal das .Jnhaltsverzeichniß! In beiden lautet die Ucbcrschrift einer der phi losophischen Abhandlungen „Versuch einer Erklärung der Hanpt- thatsachen der Wirklichkeit". Auf dem Umschlag des Buches da gegen steht ein sinnstörender, ja ein völlig sinnloser Druckfehler, nämlich „Hauptsachen" der Wirklichkeit. Der Recensent war ge dankenlos genug, diesen Druckfehler bei Aufzählung des Inhalts vom Umschlag zu copircn und damit zu verrathen, in wie gewissen loser Weise er zu Werke geht. Ja, ich gehe noch weiter und wage die Vermuthung auszuspre chen, daß der Recensent auch die Vorrede nicht ganz, sondern nur deren Schlußworte gelesen; denn ich habe soviel Vertrauen zu seiner besseren Natur und seiner sittlichen Gesinnung, zu glauben, daß er nach dem Durchlcscn der ganzen Vorrede eine solche Reccnsion, wie er sie in Nr. 25 des Ccntralblatts geliefert, unmöglich hätte schreiben könne n. Spir fällt über unsere Tagesphilosophie ein hartes Urtheil, fast so einschneidend wie Schopenhauer, und ist cs vollkommen be greiflich, wenn ihm ein Anhänger der metaphysischen Richtung als Gegner scharf cntgegentritt; aber ein anständiger Gegner würde doch sicher nicht umhin können, dieEhrlichkeit seinesStrebcns, seinen Wahrheitscifer, die Gründlichkeit seines Verfahrens und mindestens eine nicht gewöhnliche philosophische Begabung anzuerkenncn. Ich bin der festen Ueberzeugung, daß der Nedactcnr genannter Zeitschrift, Hr. Rector Zarncke, über Inhalt und Form des Urtheils, vor allem über die Leichtfertigkeit, womit cs nach dem bloßen Um schlag gefällt ist, eine gleiche Indignation empfindet, wie wir. Wenn auch ganz überflüssig, will ich zum Schluß nur noch be merken, daß ich als Verleger durch dieses Urtheil nicht geschädigt werde, da ein Jahr des Absatzes bereits hinter mir liegt und der Verfasser sein Werk ans eigene Kosten hat drucken lassen, da erfah rungsgemäß gegenwärtig unser Volk, „das Volk der Denker", für- philosophische Untersuchungen wenig Empfänglichkeit beweist. Vor stehende Zeilen entstammen daher keiner selbstsüchtigen Empfindung, sondern dem Bedürfnisse, die geschäftlichen und höheren Interessen des deutschen Buchhandels, wie die Ehre und Würde der Wissen schaft zu wahren. Ich glaubte, damit eine nationale Pflicht zu er füllen; denn dieser concrete Fall dürfte leider kein vereinzelter sein, und wenn Jeder seine Schuldigkeit thnt, wird solchem Treiben bald das verdiente Ende bereitet. I. G. Findel. Misccllen. Leipzig, 13. Juli. Gestern tagte hier dieDeutsche Ge nossenschaft dramatischer Autoren und Komponisten, um sich auf Grund der am 16. Mai d. I. in Nürnberg abgehaltenen vorbcreilendenVcrsammlung förmlich zn constitniren. Diedortschon verhandelten Statuten fanden einstimmige Annahme In den Vor stand, der seinen Sitz in Leipzig hat und dem daher auch jederzeit zwei Leipziger angehörcn müssen, wurden gewählt die Herren vr. Rod. Benedir und Hofrath Prof. vr. Osw. Marbach, beide von Leipzig, und Friede. v.Flotow, z. Z. in Wien, und als deren Stell vertreter die Herren Hofrath vr. Gust. Frcytag, Hofrath vr. Nud. Gottschall und Musikdirector Prof. Karl Riedel. Im weitern Ver laufe der Verhandlungen regte vr. PanlHeyse folgende zwei wichtige Fragen an: 1) wegen der Tantieme, 2) wegen des Verkehrs der dramatischen Autoren und Componistcn mit den Bühnenvorständen. Zur speciellcrn Bearbeitung dieser beiden Fragen und Unterbreitung der betreffenden Ausarbeitungen an den Vorstand der Genossenschaft erboten sich auf Wunsch der Versammlung: für die crstcre Frhr. v. Putlitz, für die zweite vr. Paul Heyse selbst. Der Zeitpunkt, von dem an die Agentur der Genossenschaft in Wirksamkeit tritt, wird vom Vorstande seiner Zeit öffentlich bekannt gemacht werden. Die Gesammtzahl der bisjctzt der Genossenschaft Beigclrctcncu beträgt 85; davon waren 56 thcils persönlich anwesend, theils durch Bevoll mächtigung vertreten.
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