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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1871
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1871
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^ 149, 3. Juli. Nichtamtlicher Theil. 1971 währten und wohlorganisirten Bau des deutschen Buchhandels doch noch gar manches ohne plötzliche Einführung von Neuerungen besser und weiter ausführen lässt, und daß hierzu auch jeder Einzelne für sein Theil vieles beitragen, namentlich einem gemeinsamen Vor gehen durch persönliches Wirken gegen Mißbräuche kräftig Vorarbei ten kann. 8. 8. Ein neuer Weihnachts-Katalog. Vor einigen Jahren hatte, irren wir nicht, die G- Grote'sche Vcrlagshandlung in Berlin die Absicht, für den deutschen Buchhandel ein ähnliches Anzcigcmittel in's Leben zu rufen, wie es England in seinem alljährlich in vielen Tausend Eremplaren verbreiteten „6I,rist- mns LooIr8öller" besitzt. Dergleichen fremdländische Erzeugnisse lassen sich jedoch nicht leicht so ohne Weiteres auf andern Boden verpflanzen und die Ausführung des im Allgemeinen sehr erfreulichen Gedankens scheiterte einesteils an dem allzugroßen Apparate, der dabei in Be wegung zu setzen war, anderntheils an den andersgearteten An sprüchen, die bei uns an dergleichen Hilfsmittel des literarischen Ver kehrs gestellt werden. Jndeß hat die damalige Anregung doch den Nutzen gebracht, daß nunmehr die Grote'sche Idee in etwas verän derter, den deutschen Verhältnissen mehr entsprechender Form der Verwirklichung entgegengcführt ist. Nach einem nur in engerem Kreise verbreiteten Circular der zu diesem Zwecke vcrbundenenFirmcn Alph onsD ürr, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung und E-A. Seemann ist das Programm zu die sem „Jllustrirten Weihnachts-Kataloge" folgendes. Außer dem üb lichen systematischenVerzeichnißder gangbarsten und hervorragendsten Werke, welche für das große gebildete Publicum von Interesse sind, wird die Pnblication eine Uebcrsicht aller im Jahre 1871 bis znm September erschienenen, zur Aufnahme in den Katalog geeigneten Werke der Literatur und Kunst mit daran geknüpften kritischen Be merkungen enthalten und dadurch einigen Ersatz bieten für den „Weg weiser" von Schwab und Klüpfcl, welcher, da seit Jahren kein Heft mehr erschienen, wohl auf den Aussterbe-Etat zu stellen ist. Der eigentliche Katalog, die linken Spalten füllend, welcher auch der Probecolumne zufolge innerhalb der verschiedenen Disciplinen sccundäre und tertiäre Unterrubriken enthalten soll und dadurch den Ueberblick über die Spceialliteratur in sehr erwünschter Weise erleich tert, ist ebenso wie die, über die neuen Erscheinungen des Jahres orientirende, die rechten Spalten füllende Abhandlung der Redaction des Or. G- Wustmann, Sccretärs der Stadtbibliothek in Leipzig, unterstellt. DieWahl dieses jungen Gelehrten, der durch seineArbeit über Apelles (Verlag von W. Engelmann) und die Schulausgabe von Gocthe's Götz (Verlag von E. A. Seemann) genugsam seine Befähigung und seinen Beruf zur Lösung dieser schwierigen Aufgabe documcntirt hat, ist jedenfalls eine sehr glückliche zu nennen. Um dem Katalog sowohl wie dem Text auch äußerlich etwas Anziehendes zu geben, wird derselbe von künstlerisch ansgeführten Vignetten und Initialen durchwebt sein, zu deren geschmackvoller Wahl den drei „illustrirten" Unternehmern ein mehr als ausreichen des Material zur Verfügung steht. Die letzte Abtheilung der Publication bilden, wie gewöhnlich, die bnchhändlcrischen Anzeigen, zu welchen außer den drei Unterneh mern auch andere Firmen gegen Zahlung des Herstellungspreises (18 Thlr. pro Columne gr. Lex-8. bei 20,000 Auflage) beisteuern können, soweit der in Aussicht genommene Raum dazu ausreicht. Zur Deckung der Herstellungskosten und Regicspesen — die Unternehmer verzichten auf jeden Gewinn —, die mit besagtem Be trage von 18 Thlr. pro Columne bei der intcndirten eleganten 'Ausstattung natürlich nicht ausreichen, soll zum kleineren Theilc auch der SortimentsbuchhLndlcr resp. das Publicum herangezogen wer den, indem der Katalog einen Ladenpreis von 2^ Ngr. (für 6—7 reich illustrirte Bogen gr. Ler.-8.) erhalten, an den Sortimenter aber für Zi/->—4 Thlr. pro 100 Eremplare abgegeben werden soll. Wer also seinen Kunden die Wcihnachtsfreude, das schmucke Merkchen mit seinem amnuthigen Bilderputz zubesitzcn, nicht gratis bereiten will, findet gewiß Gelegenheit genug, dasselbe in Menge zum Ladenpreise an den Mann zu bringen. Wir zweifeln deshalb nicht, daß der Be gehr ein sehr starker sein und zu einer weit größeren Auflage als der zunächst in Aussicht genommenen Anlaß geben wird. Wenn die ebenso schöne wie praktische Idee dieses schon als literarisches Hilfsmittel für jeden Fachgenossen werthvollen Jahr buchs die ihr gebührende Unterstützung seitens der angeseheneren Ver lagsbuchhandlungen findet, so wird damit eine Institution ins Leben gerufen, die von Bestand und Dauer, alljährlich die lebhafteste Er wartung in der literarisch gebildeten Welt wachzurufen geeignet ist. I>2. Miscellen. Ans Berlin. Das Reichskanzlcramt erwiderte auf betreffende Anfragen, die wiederhcrgestellte Literarconvention mitFrank - reich lasse eine Frist für etwaige in der Zwischenzeit bewerkstelligte Nachdrucke zu, ähnlich wie dies bei dem Abschlüsse der Convention im Jahre 1862 der Fall gewesen. Unter dem Titel „Der neue Colporteur" erscheint seit kurzem im Selbstverläge des Herausgebers, Hrn. Fritz Lämmel in Hamburg, ein neues Colportageblatt, welches sich die Aufgabe ge stellt hat, durch belehrende Aufsätze und praktische Fingerzeige den Vcrkchrsinteressen dieses neuen Geschäftszweiges zu dienen und alle Betheiligten durch systematische Ucbersichten, sowie durch einen be sonder» „Geschäfts-Anzeiger" mit den zur Colportage geeigneten Erscheinungen bekannt zu machen. Außerdem aber will das Blatt auch durch offene Besprechung von Mißständen und die Führung einer „Schwarzen Liste fauler Kolporteure rc." purificircnd auf das Colportagewesen einznwirken und so demselben mehr Ansehen zu verschaffen suchen, als dasselbe jetzt noch im Buchhandel wie beim Publicum genießt. Dies sind ohne Zweifel sehr anerkcnnenswerthe Ziele, zu denen der Hr. Herausgeber durch sein praktisches Verständ- niß aller einschläglichen Verhältnisse, wie auch durch sein bekanntes energisches Wesen wohl berufen zu achten ist. Das Blatt wird sich daher voraussichtlich für die betreffenden Kreise sehr nützlich erweisen, und den Herren Verlegern von zum Colportagevertrieb geeigneten Schriften dürfte cs eine sehr empfehlenswerthc Gelegenheit zur wei testen und zweckmäßigsten Verbreitung ihrer Ankündigungen bieten. Dasselbe erscheint zunächst am 15. jeden Monats und kostet bei Zu stellung über Leipzig halbjährlich 6 Ngr., bei Zusendung per Post franco innerhalb des deutschen Postgebicts 8 Ngr. Das Generalpostamt in Berlin empfiehlt wiederholt bei Ver sendung von Palleten die vollständige Adresse des Empfängers übereinstimmend mit dem Begleitbriefe auf dem Packet anzugcben, wodurch eine erhöhte Sicherheit für die richtige Ueberkunft der Sen dung erreicht werde. Personalnachrichten. In Karlsruhe starb am 21. Juni der Hofbuchdrucker Wilhelm Hasper (geb. 1796 in Annaberg in Sachsen), eine in typographi schen Kreisen wohlbekannte und hochgeachtete Persönlichkeit. 286*
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