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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1871
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1871
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- Deutsch
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Nümpler in Hannover. 9372. Brachvogel, A. E., das Räthsel v. Hildburghansen. Roman. 4 Bdc. 8. 6 ^ N. Schaefer S Verlag in Leipzig. 9373. Miniatur-Almanach, humoristischer, des Kladderadatsch f. 1872. 16. " 6 N-l Schwetfcbke Sohn in Braunschweig. 9374. Berlepsch, H. A., Schweizcrkunde. Land, Volk u. Staat. VolkS-AuSg. 1. Lsg. gr. 8. 6 N/l Veit Ac Co. in Leipzig. S375. ^riglopliau««' IVerlco. Uebersotrl v. 1. 6. vroysen. 2. Xutl. Wokl- leile ^U8^. ^r. 8. » 31/2 VerlagS-Bureau in Altona. 9376. Herbst, P., Jena u. Straßburg. Novelle iu 2 Bdn. 8. 2 ^ Werther in Stuttgart. 9377. Hausfreund, der pädagogische. Zeitschrift f. populäre Psychologie u. Erziehungskunst rc. Hrsg. v. S. Dessau. 1. Jahrg. (12 Hste.) 1. Hst. gr. 8. Vierteljährlich 12 Nichtamtlicher Theil Die Anfänge der periodischen Literatur des Buchhandels. II.*) Von literarhistorischem Interesse ist die Anzeige in No. 51 des ersten Jahrgangs: „Ankündigung eines neuen Lesebuchs für Kin der von Campe". Dies Lesebuch ist der weltbekannte Robinson, und die Ankündigung bietet des Interessanten ungemein viel. Campe gibt zuerst seine Ansichten über ein solches Lesebuch, wie er durch die Lectüre von Rousscan's Cmil auf Robinson Crusoe gekommen sei, und daß er, obschon ein anderer diesen Roman pädagogisch bearbeitet habe, doch an die Arbeit gehen wolle. Der Pränumerationspreis ist auf 18 Gr. in Gold gestellt. Die 1. Auflage war nach einer spätern Mitlheilnng 2000 Eremplarc. — No. 20 des dritten Jahrganges bringt die Anzeige von Voßcns Uebersehung von Homer's Odyssee, die wir wörtlich und orthographisch getreu wiedergeben. Nachricht von der deutschen Odiissee. DaS Publikum hat sich seit einiger Zeit angcstelll, als ob es begierig wäre, die Gedichte Homers, wovon mau so viel Wescny macht, etwas näher kennen zu lernen. Ich ließ mich bewegen, die Odüsse, die ich vorzüglich liebe, zu verdeutschen und zu erklären, und gab 1777 im May-Monat des Museums eine Probe, hie, so weit ich hören konnte, mit Beyfall ausgenommen wurde. Ich vollendete die Arbeit mit einem Eifer, den daS Gefühl, etwas zum Besten und zur Ehre des Vaterlandes bcizutragcn, durch alle Hindernisse, die ich aus dem nicht sehr gebahnten Wege des homerischen Ausdrucks, und auf dem wider mein Vcrmuthen noch ungebahnteren der Erklärung antraf, hindurch führte. Weil meine Zeit nicht mir allein zugchört, so war es mir so wenig erlaubt als beliebig, meine Arbeit für den gewöhnlichen Bogenlohn eines Verlegers wegzuschcnkcn; und den Selbstverlag durfte ich, wegen der Nachdrncker, ohne Unterstützung nicht wagen. Ich bat das Publikum um Pränumeration, und als dicse nicht zu gefallen schien, nur um Snbscription, bedung, im Vertrauen aus dessen Geschmack und Billigkeit den Druck, und kaufte Pa pier. Aber meine Erwartung hat mich sehr getäuscht; ich habe nicht ein mal so viel Subscribenien. daß mir die Kosten gesichert sind, da ich für 2 Thlr. in Golde über 2 Alphabete in größerem Oktav, auf besserem Schreibpapier und enger gedruckt, als Stolbcrgs JliaS zu liefern hatte. Ob der Kaltsinn der meisten Bücherleser, oder die Gleichgültigkeit der mei sten Herren, die ich um Beförderung der Subscription bat, hieran Schuld scy, wäre jetzt eine überflüssige Untersuchung. Ich wenigstens glaubte, mich an lauter Aufrechthalter der Wissenschaften zu wenden, die es so fühl ten, wie man eine ungerechte Sache fühlt, daß für Arbeiten dieser Art in Deutschland keine Belohnung, oft nicht einmal Entschuldigung, zu hoffen scy, als etwa durch Subscription; und man wird aus folgender Liste sehen, daß es an einigen Orten auch weder am Eifer der Collekteurc noch der Subscribciilen gefehlte habe. Aber ließe ich mit so geringer Hülfe die Odüsscc drucken, so kaufte der Kerl, der unter dem Schilde: Sammlung auswärtiger schöner Geister, mit Druck und Papier wuchert, oder ein anderer privile- girter Strajsenräuber eines der ersten Eremplarc, druckte es unter dem Schutze der höchsten Obrigkeit nach, und verkaufte mein Eigenthum für einen so billigen Preis, das alles zu seiner Bude lief. Aus Schwaben ist mir ganz offenherzig gemeldet worden, daß man den wohlfeile» Nach druck abwartcn wollte; und ich kenne selbst manchen Gelehrten, der sich kein Gewissen daraus macht, solche gemeinnützige Anstalten, wen» nur Papier und Druck nicht gar zu elend beschasten ist, durch Kaufen und An- preiscn zu unterstützen. Ich sehe also nichts übrig, als daß ich meinen Freunden, die sich der Odiissee, mit Erfolg oder ohne Erfolg angenommen haben, und besonders dein, der mir anbot, 100 Eremplarc auf seine eigne Rechnung zu nehme» und voraus zu bezahlen, meinen wärmsten Dank abstatte, das Papier, das ich schon seit einem Jahre gekauft habe, so gut ich kann, wieder verkaufe, und meine Arbeit cinschließe, bis sie gefordert ») I. S. Nr. 217. wird, oder bis unsre Durchlauchtigsten MLcenen uns wenigstens das jenige, was jeder andre Bürger in einem wohleingerichteten Staate genießet, Sicherheit des Eigenthums, huldreichst angedeihen lassen. Dies sind die Subscribenien: Altona 3, Anspach 1, Augustenburg 1, Aurich 1, Berlin 4, Brandenburg 1, Braunschweig I, Bremen 4, Bresc bei Dannen berg 1, Brunsbüttel 6, Buchsweiler 2, Calmar 2, Danzig 6, Detmold 5, Doiiaueschingen 10, Dresden 1, Elrich 3, Emden I, Eutin 9, Frankfurt a. M. 1, Göttingen 5, Grcifswalde l, Haag 2, Halberstadt I, Hamburg 66, Hannover 22, Hildesheim 1, Kiel 16, Kopenhagen 40, Lemgo 7, Lübeck 2, Lüneburg 1, Magdeburg im Pädagogik» ll. Lieben Frau26, Melders 4, Melk 1, Midlum 1, Mietau 1, Minden 1, Ocdenburg >, Osnabrück 1, Ottern dorf 23, Quedlinburg l, Schwerin 1, Stade 7, Stolzenau 1, Stuttgart 2, Ulm 2, Weimar 5, Wien 2. In Breslau, Düsseldorf, Stralsund u. Wol fenbüttel sind noch einige, deren Anzahl ich nicht weiß. Boß. In Nr. 4 des vierten Jahrgangs zeigt Voß an, daß ihm von Süddeutschland aus, von einem Gelehrten die Mittheilung gemacht werde, daß, wenn er die Ohüssce für zwei Rcicksgulden Massen wolle, ihm 600—1000 Abnehmer sicher seien, sonst würde sie nach gedruckt werden. Boß will darauf eingchen. In Norddeutschland hätten sich nur 400 Subscribenien gemeldet. Das Papier scheint er also noch nicht wieder verkauft zu haben. — Nichtminder interessant sind die Ankündigungen einer Uebersehung der 1001 Nacht von Voß und Bürger, die hier ebenfalls ganz getreu wiedergegeben werden: Ankündigung. Ich habe manchmal, nicht ohne Rührung, dem Durste meiner lieben Landsleute nach Romanen und Histörchen zugeseben. Gleich den Belagerten, denen der Feind die Wasserröhren verstopft hat, lechzen sie mit heißem Munde, und schütten alles hinunter, wenn« nur naß ist. Ich kaniis also nickt leiden, daß man über die Herren Verleger, Ueber- sctzcr und Bücherschrcibcr spöttelt, die aus wahrer Menschenliebe ibre Keller und Borralhskammer aufschließen, waS da ist, ihrem armen Nächsten, ffür eine billige Vergütung, freundlich mittheilen. Man sagt, der eine zapfe verröchelten Franzwein, der andre saures englisches Bier, dieser einheimischen Krczer, jener schaligen Kofent, oder ein dickes süßliches Gesöff, das mit Empfindsamkeit, Zoten, Afterlaunc, Scheniewcscn und anderen berauschen den Siebensachen abgezogen sey. und mancher schöpfe sogar, ich weis nicht woraus. Das mag alles seyn; es kühlt doch die Zunge, und ein Schelm gieblS besser, als ers hat. Bey dem Scharfsinn unserer Ucbersetzer, und bcy ihrer rühmlichen Auf merksamkeit auf alles, was zum Vergnügen und zum Unterricht der Deutschen auch nur das geringste beytragcn kann, scheint cs wirklich etwas sonderbar, daß inan ein Buch, welches viel Vergnügen und Unterriwt gewährt, so lange bat mben lassen. ES enthält die kühnste» und trefflichsten Erdichtungen einer morgenländischen Nation, deren feurige Einbildungskraft berühmt ist, und wird seil 60 Jahren und darüber, so lange wirs in Europa kennen, von allen, die ihren Geschmack verfeinert, oder wenigstens nickt verderbt haben, geschätzt und bewundert. Ich meine die Arabischen Erzählungen, unter dem Titel: Die 1001 Nacht, wovon die franz. Ucbersetzung des Hrn. A. Galland in den Jahren 1704—17 erschien- Die alte deutsche Ueber- setzung aus dem Franz, ist selbst für ihre Zeiten schlecht und für die un- srigen ganz unbrauchbar. Es scheint mir daher ein gutes Unternehmen, wozu ich eingeladcu wurde, eine neueUebersetzung dieses Werks zu verfertigen. Der erste dieser Bände erscheint Ostern zur Probe. Gefällt das Buch, so erbittet sich die Cramersche Buchhandl. in Bremen auf die folgenden Prä numeration, weil sie einen Nachdruck befürchtet u. s. w. Otlcrndorf, May 1781. Voß. Dicse Ucbersetzung erschien wirklich. Gleich hinter vorstehender folgt nur durch einen Strich getrennt: Ankündigung. Help Gott met Gnaden! Hie ward ok Seepe gesaden.
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