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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1871
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1871
- Sprache
- Deutsch
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und gefunden, nach bestem Wissen und Willen für die Wohlfahrt unserer Stadt gewirkt und die Achtung der Mitbürger sich erworben zu haben. Möge es ihm vergönnt sein, noch eine lange Reihe von Jahren in dieser Versammlung zu weilen; niöge das vom Vater ihm überkommene Erbtheil an Vaterlandsliebe und Gemeinsinn gleich stark auf seine Kinder und Kin- dcSkinder sich übertragen, damit der Name Reimer in »»geschwächter Ach tung sortlebe in der Geschichte unserer Stadt, und möge sein Beispiel recht vielen unserer Mitbürger zur Nacheiferung dienen. Lassen Sie uns unseren Gefühlen für ihn Ausdruck geben, indem wir als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für seine Leistungen und als Beweis unserer Liebe und Hochachtung uns erheben. Ich bitte Sie, dies zu thun. Nachdem die Versammlung dieser Aufforderung 'entsprochen hatte, entgegncte der Stadtverordnete Reimer mit tiefbcwegterStimme, daß ihn diese Ansprache um so mehr überrascht habe, als er sich gar nicht bewußt gewesen sei, heut einen solchen Jahrestag zu begehen. Er danke im Besonderen, daß dem Andenken seiner Eltern solche Anerkennung geworden, im klebrigen aber, wie wenig er selbst auch geleistet haben sollte, könne er doch nur wünschen, daß die Stadt stets recht viele Bürger haben möge, die ihr so gern und willig, wie er selber, ein Leben lang zu Diensten sein möchten. (Allseitige Zu stimmung.)" lieber den Verkauf der Mode-Zeitung „Der Bazar" gehen uns von gut unterrichteter Seite folgende Mittheilungen zu: Die Käuferin des „Bazar" ist die deutsche Unions-Bank in Berlin. Das Grund-Capital ist auf 850,000 Thlr. festgesetzt; da jedoch der größte Theil desselben bereits privatim untergebracht ist, so wird eine öffentliche Subscription voraussichtlich nicht stattfindcn. Der „Bazar", vor 17 Jahren von Hrn. v. Schäffer-Voit begründet, hat seine Auf lage von Jahr zu Jahr gesteigert; imJahr1871 hat dieselbe bereits eine Höhe von mehr denn 130,000 Exemplaren erreicht. In ähn licher Weise sind auch die fremden Ausgaben, besonders die fran zösische, englische und amerikanische gestiegen. Die Fusion mit dem projectirten Concurrenzblatt, an welchem eine Anzahl hervorragen der Kräfte, die früher am „Bazar" thätig waren, Mitwirken sollten, hat diese letzterem, dem Stamm-Unternehmen wieder zugeführt und es darf mit Sicherheit erwartet werden, daß mit vereinten Kräften nun das Beste und Gediegenste geleistet werden wird. Hr. Or. Carl Heigel übernimmt wiederum die Redaction des belletristischen Thciles und hat bereits die namhaftesten Schriftsteller zu gewinnen gewußt; ebenso sind für den technischen Theil alle Fächer mit den besten Kräf ten besetzt. Im buchhändlerischen Betriebe wird keine Acnderung stattfindcn. Die Teubner'sche Druckerei in Leipzig wird nach wie vor den Druck besorgen, ebenso Hr. Wagner dort die Versendung behalten und in gewohnter Weise sortführcn. Hr.A. Hofmann (Ver leger des Kladderadatsch) in Berlin ist von Seiten der neuen Käu ferin als Delcgirtcr des Verwaltungsrathes dem Unternehmen bei gesellt. Die Actien sollen in möglichst kurzer Zeit amortisirt werden und zwar in der Weise, daß bis lOtzs, Dividende vom Reingewinn zur Verkeilung kommt, der Ueberschuß zu mindestens U des Rein gewinnes aber zur Amortisation verwandt wird. Für die amortisir- ten Actien werden Genußscheinc, welche zum Fortbezug der Dividende berechtigen, ausgegeben, so daß von Jahr zu Jahr das Capital sich verringert und die Dividenden naturgemäß sich steigern. Letztes Wort. — Hr.H. Kolck in Troppau benutzt den Umstand, daß ich das Manuscript der öffentlichen Rüge über zweifelhafte ge schäftliche Prinzipien desselben xsr procura zeichnete szum Abdrucke war natürlich die durch mich vertretene Firma allein bestimmt *)j, um eine gegen mich persönlich gerichtete Philippica zu eröffnen. Persönliche Angriffe dieser Art richten sich durch sich selbst und kann ich nichts Besseres thun, als mich deni Beispiele des Urhebers des ersten Artikels gegen H. Kolck, Hrn. C- G. Lohsc in Dresden anzu- *) Der Abdruck erfolgte genau so, wie das Manuscript lautet. D. Red. schließen, das heißt, die persönlichen Ausfälle Hrn. Kolck's einfach zw ignoriren. Ich halte zugleich Namens der Firma A. Hartleben in Wien (Hr. Kolck möge sich aus der Unterschrift dieser Zeilen über zeugen, daß „das ehrenwerthe Haus A. Hartleben" sich einigerma ßen mit mir identificirt), den Inhalt der öffentlichen Rüge gegen Hrn. Kolck vollkommen aufrecht, und bin, dem entsprechend, was ich im Laufe der Zeit von diversen anderen Verlegern vernommen, die wahrscheinlich gleich Hrn. Lohse und mir nicht „morss" gelernt ha ben, überzeugt, daß noch mehrere Stimmen sich an dieser Stelle ge gen Hrn. Kolck erheben werden. Wien, 20. September 1871. Eugen Marr, Theilhaber u. Procurist der Firma A. Hartleben. Würden sich nicht schon jetzt angesehene Firmen, welche Willens sind, das überaus zeitraubende und widersinnige „Meßagio" schon vom nächsten Jahre ab zu beseitigen, bereit finden, ihre Namen im Börsenblalte zu veröffentlichen? IInus pro multm. Die englischen Blätter bringen interessante Auszüge aus einem „Blaubuche" der Regierung, worin die Berichte der englischen Kon sulate in Japan über die Papierfabrikation zusammengestellt sind. Konsul Lawder in Kanagava theilt mit, daß die Bereitung von Papier von Maulbeerbäumen (Lrormsonstis. pap^rikers.) schon im Jahre 610 n. Chr. in Japan eingeführt worden und daß der Sohn eines regierenden Micados, NamensTaischi, sich durch Begünstigung der Manufactur und durch ausgedehnte Anpflanzungen des Papier maulbeerbaumes verdient gemacht habe. Lawder gibt ausführliche Mittheilungen über das Verfahren beim Fällen des Maulbeer baumes, das Abdampfen der Haut vom Holze, das Trocknen der Haut, das Waschen derselben, das Absondern der Fasern, das Aus- quetschen des Saftes und das Kochen des ,,Sofort". Er beschreibt dann, wie die gekochten und zerdrückten Wurzeln des „Tororo" bei der Papierbercitung benutzt werden, einer Pflanze, die wie die ge wöhnliche oder kleine rothe Bohne gezogen wird, und schildert dann die Fabrikation des Papiers, „Hausti" genannt, sowie des Papier tuches, das sich waschen läßt. Konsul Arneslcy von Nangasaki be schreibt, wie Papier aus der Rinde eines Baumes, genannt „Kaji", bereitet wird, und sendet die verschiedenen, von ihm gesammelten Proben der Regierung in einer ausschließlich aus Papier angefertig ten Kiste ein. Die Mannigfaltigkeit des in Japan angefertigten Papicres ist unendlich groß, und nur einige der im Verkehre und Gebrauch befindlichen papierenen Gegenstände sollen hier Er wähnung finden, als: Fächer, Puppenkleider, Kistenfutter, Wand schirme, Bücher, Regenschirme, Taschentücher, Arzneikästchen, Geld säcke, Matten, Laternen, Tabacksbeutel, Zahnpulverkästchen, Oel- durchschläge und Verzierungen für Damen für das Haar. Die Be richte schließen mit Auszügen aus dem Werke eines Gelehrten „Kami Dsuki-Choto-Ki", das die Papicrfabrikation bespricht und stolz auf die Kultur Japans ist, die aus Papier Fernröhre, Regenschirme, wasser dichte Röcke, Tschakos für Soldaten und Stiefel herzustellen vermag. Personalnachrichten. Von dem Ausschuß zur Prüfung der bei der Lehrmittel-Aus stellung in Baden bei Wien ausgestellten Gegenstände haben ferner Ehrendiplome für zweckmäßige Lehrmittel erhalten: Herr Karl Czermak in Wien, Herr Carl Grouemeher (Prandel'sBuchh.) ebendaselbst, und Herr Paul Holtsch, Besitzer der Gust. Köhler'- schen Buchhandlung in Löwenberg. Die auch in buchhändlerischen Kreisen durch ihre Redactiou der „Modenwelt" bekannte Frau Frieda Lipperheidc, die Gattin unsres Kollegen Franz Lipperheidc in Berlin, hat das Verdienst - kreuz für Frauen und Jungfrauen erhalten.
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