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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1890
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1890
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- Deutsch
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5504 Nichtamtlicher Teil. 238, 13. Oktober 1890. Mitteilungen im Börsenblatt bekannt geworden ist, so wurde auf diesen Bericht verzichtet. Punkt 9: Antrag des Vorstandes, den Börsenvereins-Vo» stand zu ersuchen, anläßlich des »Deutschen Arzneibuches« bei der Reichsregierung bezüglich des Submissionsverfahrens vorstellig zu werden, wurde nach Begründung desselben durch den Vorsitzen den, und kurzer Besprechung, an welcher sich die Herren Boysen, la Motte und Pape beteiligten, einstimmig angenommen, und ebenso die Fassung eines von Herrn Pape im Aufträge des Vorstandes entworfenen und von ihm vorgetragenen bezüglichen Gesuches an den Börsenvereins-Vorstand genehmigt. Punkt 10: Antrag der Herren Wengler,Pape und 10 Ge nossen, l etr. Abänderung des tz 9 der »Bestimmungen für den Verkehr mit dem Publikum vom 16. Oktober 1887« rief eine längere Debatte hervor. Herr Pape, als Vertreter des Antrages, be gründete denselben in längerer Rede, unterstützt von Herrn Zinke-Itzehoe. Gegen den Antrag sprachen die Herren Boysen, Kloß, Laeisz, Seippel und Westphalen-Flensburg. Nachdem Herr Pape in seinem Schlußwort als Mitantragsteller nochmals in längerer Ausführung das gegen seine Begründung Vorgebrachte zu entkräften gesucht hatte, wurde die Abstimmung vorgenommen, welche Ablehnung des Antrages mit 27 gegen 8 Stimmen ergab. Punkt 11: Besprechung der Wiederverkäuferfrage, auf Grund einer vom Verbands-Vorstand erlassenen Aufforderung zur Beschickung einer Abgeoidneten-Versammlung am 12. Oktober d. I. in Weimar. — Der Vorsitzende verlas das bezügliche Rundschreiben des Verbands vorstandes, sowie ein weiteres Schreiben des durch Krankheit am Erscheinen verhinderten Mitgliedes, Herrn F. Schaumburg in Stade, in welchem dieser dringend empfahl, vor allem gegen die sogenannten Buchbinder-Kommissionäre Front zu machen. An der dann folgenden Besprechung der Vorlage beteiligten sich außer dem Vorsitzenden die Herren Gaßmann, Pape, Westphalen- Fleusburg und Zinke-Itzehoe; namentlich von den beiden elfteren wurde die Ansicht vertreten, daß eine allgemeine Einigung über den Wiederverkäuferrabatt und was damit zusammenhängt, bei der Verschiedenheit der dabei in Betracht kommende» Interessen z. Z. schwerlich zu erzielen, daß es aber von Wichtigkeit sei, die Versammlung in Weimar zu beschicken. Auf wiederholt und von verschiedenen Seiten geäußerten Wunsch gab Herr Westphalen die bedingte Zusage, das Amt eines zu diesem Zwecke Abgeordneten zu übernehmen, und wurde darauf beschlossen, falls Herr West phalen s. Z. verhindert sein sollte, ein schriftliches Gutachten nach Weimar zu senden, welches von Herrn Pape bereits im Entwurf fertig gestellt worden war. Dieser Entwurf wurde verlesen, und mit einigen von den Herren Gaßmann, la Motte und Zinke ge wünschten Zusätzen einstimmig genehmigt Punkt 12: Bestimmung des Ortes der nächsten Krcisvereins- Versammluug wurde nachdem Eutin, Lübeck und Kiel in Vor schlag gebracht, dadurch eilcdigt, daß man einstimmig Lütuck wählte Auf die übliche Anfrage des Vorsitzenden, ob »ach beendeter Tagesordnung noch jemand etwas vorzutragen habe, meldete Herr Gaßmann sich zum Wort, um namens aller Mitglieder dem Vorstände Dank für seine Mühewaltung auszusprcchen. In Erwiderung dieser anerkennenden Worte dankte der Vorsitzende den Anwesende» sür ihre freundliche Mitwirkung bei den heutigen Verhandlungen, und schloß dann die Versammlung nni 2 '/z Uhr mit dem Wunsche auf ei» frohes Wiedersehen übers Jahr. Das um 4^ Uhr beginnende gemeinschaftliche Mittagsmahl verlies in gewohnter Weise in ungetrübter Fröhlichkeit, gewürzt mit verschiedenen Trinlsprüchen; vor Schluß desselben wurde auf Antrag des Herrn Gaßmann ein Begrüßungs-TelcgraMm an den allverchrten Vorsteher des Börsenvcreins, Herrn A. Kröuer, ab- gcsandt. Der Rest des Abends verfloß in ungezwungener Unter haltung bei einem Glase Bier. Farben - Photographie. Von Hermann Schnauß. Unter der gleichen Ueberschrist enthielt Nr. 202 des »Börsenblattes« auf Seite 4558 eine der »Leipziger Ztg.« entnommene kurze Mitteilung, in welcher aus die Erfolge hin gewiesen wurde, die neuerdings der ungarische (nicht amerika nische!) Photograph Fr. Vereß mit seinen Versuchen aus dem Gebiete der Farbenphotographie erzielt hat. In Anbetracht der Wichtigkeit des hiermit berührten Verfahrens, an dessen Aus arbeitung seit einem halben Jahrhundert eine Unsumme von Geisteskraft, Scharfsinn und Ausdauer gewendet worden ist, dürfte es nicht überflüssig sein, die oft im falschen Sinne angewendete Bezeichnung »Farbenphotographie« an dieser Stelle zu erklären. Genau ist diese Bezeichnung nicht, denn man kann sie mit glei chem Rechte auf jedes der folgenden vier von einander verschiede nen Verfahren beziehen: 1) Herstellung von Photographieen, welche nach ihrer Fertig stellung koloriert werden (Photochromie); 2) Anfertigung mehrfarbiger Abdrücke nach mehreren mono chromatischen photographischen Negativen (Farbenlichtdruck, Farbenzinkdruck u. s. w.); 3) die photographische Wiedergabe von Farben in ihren richtigen oder annähernd richtigen Helligkeitswerten (orthochro matische oder farbenempfindliche Photographie); 4) Anfertigung von Photographieen, welche direkt während der Belichtung die natürlichen Farben des Aufnahmegegenstandes annehmen (Heliochromie). Das erste Verfahren interessiert uns hier weniger; es be steht einfach darin, daß der Abdruck nach einem photographischen Negative, nachdem er in geeigneter Weise dazu vorbereitet worden ist, mit Hilfe von Farben koloriert wird. Man kann diese Me thode als eine Art Miniaturmalerei bezeichnen, indem dieselbe lediglich auf kleinere Formate Anwendung findet. Methode 2 ist von ungleich wichtigerer Bedeutung für den Buch- und Kunstverlag; sie umfaßt die heute auf hoher Stufe der Vollkommenheit stehenden photographischen Pressendruck verfahren, welche in ähnlicher Weise wie die Chromolithographie durch Uebereinanderdrucken verschiedener Platten mehrfarbige Bilder liefern Die Resultate sind jedoch bei weitem künstlerischer und naturgetreuer als vie der Farbenlithographie, weil die Wieder gabe lediglich durch photographische Aufnahmen erfolgt. Der ver storbene Hosphotograph Josef Albert in München war einer der Ersten, welche das Verfahren praktisch ausgeübt habe». Er machte sür jede der drei Grundfarben eine besondere Aufnahme, indem er dabei zwischen Apparat und Vorlage eine farbige Scheibe einschaltete und hierdurch, sowie durch eine gewisse Präparativ» der lichtempfindlichen Platte alle Farben außer derjenigen, die wirken sollte, abfing. Er erhielt also drei Negative, von denen das eine nur die den roten Stellen der Vorlage entsprechenden Teile enthielt, das andere nur die den gelben Stellen entsprechenden Teile, und das dritte nur die den blauen Stellen entsprechenden Teile Selbst verständlich waren diese einzelnen Negative nicht selbst farbig, sie zeigten vielmehr nur eine monochrome Wiedergabe des be treffenden farbigen Bildes, und zwar in hellerem oder dunklerem Ton, je nach dem Helligkeitswerte der reproduzierten Farbe. Farbe wurde erst beim Drucken der Platten angewendet; die für Blau bestimmte Platte wurde mit blauer Farbe gedruckt, die für Gelb bestimmte mit gelber Farbe und die für Rot bestimmte mit roter Farbe. Durch geschicktes Uebereinanderdrucken der einzelnen Platten und Hinzusügung eines den Neutralton dar stellenden Negativs wurde dann eine Gesamtwirkung erzeugt, welche der des Originals gleich war. Albert nannte das Ver fahren »Lichtdruck in den natürlichen Farben«. Modifikationen desselben sind noch heute in praktischer Ausübung; namentlich
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