s51346j Smil SIrimß Ncrlag i« Ko«» X condition kann ich erst nach Erledigung der festen Bestellung liefern. Reine ü conditton-Bestellungen bleiben unberücksichtigt! U heit, von Geschlecht zu Geschlecht, durch die ver schiedensten Religionsformen hindurch unver änderlich die gleiche» geblieben sind und in der christlichen Sitlenlehre ihren reinsten Ausdruck gefunden haben Am 27. Dezember gelangt in Leipzig zur Versendung: Ernst Hacckel (Prof, in Jena), Dkl Wimms, als Band zwischen Religion und Wissenschaft. Glaubensbekenntniß eines Naturforschers, vorgetragens am 9. Oktober 1892 in Altenburg beim 75jäljrigen Zuöiläum der Ilatiirsorfchriiden Gesellschaft -es Oster- lnndeö. -- 8°. Geh. Preis 1 60 H. --- Bedingungen: Rabatt in Rechnung 25«/«, gegen bar 7/6; 20 Exemplare 20 ^ bar, 50 Exemplare 48 ^ bar, wenn auf einmal bezogen. Versand: Die erste Ausgabe erfolgt unmittelbar nach Weihnachten am 27. Dezember in Leipzig. Da sich die ganze Auflage in Leipzig befindet, so kann ich direkte Sendungen von hier aus erst > Pater bewirken. Die vorliegende Rede des Forschers und Denkers Ernst Hacckel ist eine dankenswerte Thal, ein rückhaliloses Glaubensbekenntnis, zu dem jeder Gebildete Stellung zu nehmen ge zwungen sein wird Hacckel faßt die Ergebnisse der rastlos fortschreitende» Wissenschaft in großen Zügen zusammen, folgert mit unerbittlicher Logik aus ihnen die llnhaltbarkeit der alten dualistischen Vorstellung von Gott und Welt, und gründet aus sie den Glauben an die un lösliche Einheit von Materie und Geist — des Monis m u s Den klaren Darlegungen und Schlüssen muß jeder unbefangen denkende Naturforscher, jeder Gebildete zustimnien, der genügende Geistes kraft besitzt, um sich auf Grund eigenen gesunden Denkens von den herrschenden religiösen Vor urteilen zu befreien, besonders von jenen ver nunftwidrigen Dogmen, die uns seit frühester Jugend als unerschütterliche religiöse Offen barungen fest eingepflauzt werden. Haeckel's Glaubensbekenntnis ist das er lösende Wort, die verdiente Antwort aus die un geheuerliche Zumutung, die dem freien deutschen Volke noch kürzlich mit jenem von einer mittel alterlichen Weltanschauung gezeugten Volksschul gesetze angesonnen war und welches der Deutsche Reichskanzler zur Hellen Freude der papistischen Heerschar durch die Parole „Entweder Christen tum oder Atheismus" empfehlen und stützen zu müssen glaubte * Wenn Hacckel auch jenen gegenüber, die in der Anbetung alter Kleidungsstücke und WachS- puppen die allein selig »lachende Religion, den Inbegriff des Christentums erblicken, gerne als „Atheist" gelten will, so ist er doch weit entfernt sich zu einem trost- und reizlosen Ma terialismus zu bekennen. Mit tiefer religiöser Empfindung zeigt er uns, wie wir Gott in der Natur überall finden. Auf die klar erkannte Naturnotwendigkeit gründen wir die ewigen, sittlichen Gesetze, die, ein Eigentum der Mensch- I» dem Erkennen der Natur entdecken wir die wundervollen Wahrheiten der Welt entwickelung, eine Fülle von Schönheit, die überall in ihr verborgen liegt, für uns eine unerschöpfliche Quelle ästhetischen Genusses, welche volle Befriedigung und unvcrsiegliche Nahrung dem sehnenden Gemütc gewährt. Dir monistische Ratnrforschnng als Erkenntnis des Wahren, die monistische Ethik als Er ziehung znm Guten, die monistische Acsthcttk als Pflege des Schönen, das sind die Haupt punkte der monistischen Religion; durch ihre harmonische und zusammenhängende Aus bildung gewinne» wir jenes wahrhaft be glückende Band zwischen Religion nnd Wissen schaft, das heute noch von so vielen schmerzlich vermißt wird. Das Wahre, das Gute, das Schöne, das sind die drei hehren Gottheiten, vor denen wir anvctcnd unser Knie beuge». Das Lesen der Rede Ernst Haeckels ge währt einen besonderen Genuß durch die vollendete Kunst der Sprache, die dem Verfasser eigen, durch den warmen Herzenston, zu dem ihn seine Sache begeistert, und durch den idealen Zug, der sich in der feinsinnigen Verknüpfung des Dichterwortes mit Kritik und Forschung überall kund giebt. Nicht ödes Negieren, son dern warme Begeisterung für das Positive, für die gefundene Wahrheit, männlicher Kampses- mut gegen die dunkeln Mächte, deren Ziel geistige Knechtung ist, und Zorn über die mnttherzigr Trägheit »nv Feigheit der Wissenden, die dem Kampfe um die Freiheit des Denkens nnthätig zuschauen, charakterisieren das Glaubensbekenntnis des großen Natur forschers und kühnen Philosophen, — auf den daS deutsche Volk stolz sein darf. Cmil Straus; Verlag. x x x