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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1892
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- Deutsch
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3302 Nichtamtlicher Teil. ^ 126, 2. Juni 1892. Po st vertrag, der am I. Juli d. I. in Kraft treten wird, veröffentlicht. Dieser Vertrag umfaßt folgende besondere Verträgei 1) Ucbcrcinkommcn, bctr. den Austausch von Briefen und Kästchen mit Wertangabe. 2) Ucbereinkommcn, bctr. den Postanwcisungsdicnst. 3) Ucbercinkunft, bctr. den Austausch von Postpaketen. 4) Uebcreinkommen, beir. den Postaustragsdienst. 5) Ueberciukommcn, bctr. den Postbezug von Zeitungen und Zeit schriften. Dem neuen Weltpostvereine werden angehören: Deutschland und die deutschen Schutzgebiete, die Vereinigten Staaten von Amerika, die Argen tinische Republik, Oesterreich-Ungarn, Belgien, Bolivien, Brasilien, Bul garien, Chile, die Republik Columbien, der unabhängige Kongostaat, die Republik Costa-Rica, Dänemark und die dänischen Koloniccn, die Republik San Domingo, Acghpten, Ecuador, Spanien und die spanischen Koloniccn, Frankreich und die französischen Koloniccn, Großbritannien und die verschiedenen britischen Koloniccn, die britischen Koloniccn von Austral asien, Canada, Britisch-Jndien, Griechenland, Guatemala, die Republik Haiti, das Königreich Hawaii, die Rcpublik Honduras, Italien, Japan, die Republik Liberia, Luxemburg, Mexiko, Montenegro, Nigaragua, Norwegen, Paraguay, die Niederlande und die niederländischen Koloniccn, Peru, Persien, Portugal und die portugiesischen Koloniccn, Rumänien, Rußland, Salvador, Serbien, das Königreich Siam, die Südafrikanische Republik, Schweden, die Schweiz, die Regentschaft Tunis, die Türkei, Uruguay und die Vereinigten Staaten von Venezuela. Fortschritt in den Photomcchanischcn Verfahren. — lieber die Photographie in natürlichen Farben, über die wir vor einigen Tagen hier berichtet haben, wird dem Rcichsanzciger folgendes weitere mitgctcilt: Wenn diese außerordentliche Erfindung auch noch nicht so weit ge diehen ist, daß sie lebende Personen in natürlichen Farben photographiert, so kann doch über das endliche Gelingen kein Zweifel mehr obwalten, da mit der Erfindung von Vogel-Ulrich das Problem gelöst ist. Um zur Lösung des Problems zu gelangen, hat man zwei Wege «ungeschlagen: I) Direkte Ausnahme mittels photographischer Schichten, die für alle Farben empfindlich sind und die Wirkung jeder Farbe in der Originalfarbe wiedcrgcbcn Dahin gehören die Versuche von Sce- bcck (Goethes Farbenlehre 1810), Becquerel, Niöpcc de St. Victor, Poitcvin, Zenker, Lippmann re. Diese Methode hat den Uebclstand, daß die wicdcrgcgebcne Farbe aus physikalischen Gründen nicht genau der Natur gleicht, daß sic ferner nur die Aufnahme glühend Heller Körper (Spektrum, durch elektrisches Licht beleuchtete bunte Scheiben) gestattet und sür jedes neue Bild eine neue Ausnahme nötig macht. 2) Aus nahmen mit Benutzung des Farbcndruckprinzips und der damit möglichen Vervielfältigung Dieser zweite Weg wurde bereits von Ronsonnet in Oesterreich, Collen in England 1865 vorgcschlagcn,- sic verlangten die Herstellung dreier Aufnahmen nach demselben farbigen Gegenstände durch rotes, gelbes und blaues Glas. So sollten drei Negative entstehen, in denen einerseits nur die roten, anderseits nur die blauen und gelben Strahlen der Natur gewirkt hätten. Diese sollten auf Stein kopiert und die erhaltenen photolithographischen Steine in Gelb, Blau und Roth auf dasselbe Papier abgcdruckt werden. Der Gedanke war nicht ausführbar, weil man rot- und gelb-empfindliche photographische Platten nicht kannte. Erst 1873 wurden solche durch vr. H. W. Vogel, Berlin, erfunden und nunmehr nahmen Cros, Ducos du Hauron in Frankreich, später Albert in München den Gedanken wieder auf, indem sic sich der nach Vogels Prinzip -farbencmpfindlich- gemachten Platten bedienten. Albert benutzte statt der Lithographie den sogenannten Lichtdruck (besser Lichtlcimdruck), bei welchem das photographische Negativ auf eine mit lichtempfindlichem chromicrtcn Leim bedeckte Glasplatte kopiert wird. Diese zeigt dann ein Bild, welches wie jede lithographische Platte schwarz oder in Farbe abdruckbar ist. Bei der Wahl der Abdruckfarbe ergaben sich aber Eigentümlichkeiten. Jedes gewöhnliche (schwarze) photographische Bild wird bekanntlich mit Hilfe des Lichts nach einer Negativplatte, auf welche Schwarz nicht gewirkt hat, aus im Lichte schwarz werdendes Papier kopiert. Analog braucht man für die Herstellung der Kopie in Gelb bei dem Natur farben - Lichtdruckversahren eine Negativplatte, auf welche Gelb nicht gewirkt, sür die Herstellung der Kopie in Rot eine Negativplatte, auf welche Rot nicht gewirkt hat. Kurz, cs stehen die Druckfarben und die aus das betreffende Negativ wirksamen Naturfarben in einem Gegensatz zu einander. So gelangte man zu dem Schluß, die für Rot empfindliche Negativplatte müsse in der Komplcmentärsarbc (Grün), die sür Gelb empfindliche Platte in der Komplcmentärsarbc (Blau) abgcdruckt werden re. re. In der That erhielt man dadurch eine Annäherung an die Naturfarbe, keineswegs aber die wirkliche Naturfarbe selbst. Die Abweichungen waren unter Umständen der Art, daß die Bilder künstlerisch völlig wert los wurden. Professor H. W. Vogel wies 1885 den Grund dieses Fehlers dahin nach, daß der Begriff Komplementärfarben ein in hohem Grade schwan- kcnder ist, daß ein und dieselbe Farbe sogar mehrere Komplementär farben haben kann, unter denen die Drucker diejenigen aussuchten, welche ihnen am besten dünktcn. Diese Willkür beseitigte H. W. Vogel durch Ausstellung eines einfachen Gesetzes. Zur Herstellung der oben erwähnten drei oder mehr farbenempfindlichcn Platten (sür die Aufnahme hinter rotem, gelbem oder blauem Glase) sind nämlich Färbungen betreffender Platten durch gewisse lichtempfindliche Farbstoffe nötig, welche betreffendes rotes, gelbes, grünes oder blaues Licht verschlucken. Genau dieselben Farbstoffe oder aber ihnen spektros'opisch gleichende müssen nach Vogels Gesetz als Druckfarben genommen werden, um wirklich naturähnliche Drucke zu erreichen. Herr Ulrich, Chromolilhograph in Berlin, war der Erste, der die Richtigkeit dieses Prinzips praktisch erwies, 1890 bereits derart gefertigte Lichtdrucke in der Amateur-Ausstellung in Berlin, 1891 aus der deutschen Ausstellung in London ausstelltc und dort den ersten Preis erhielt. Um dieselbe Zeit trat Or. E. Vogel jun. in die Sache ein und erzielte durch Anwendung neuer Plattcnsärbungen, die er selbst präparierte, sowie durch Anwendung neuer korrespondierender farbiger Strahlcnsiltcr an Stelle der in der Färbung wechselnden farbigen Glasscheiben Resultate, die alle bisherigen übertrafen. Infolge dessen hat denn unter Direk.ion von Herrn Pächter, in Firma R. Wagner in Berlin, Dcffaucrstraßc 2, der die hohe Bedeutung der Sache erkannte, die »Gesellschaft für Natur- sarbenlichtdruck- die weitere Kultivierung des Verfahrens in die Hand genommen. Die Gesellschaft tritt jetzt, nachdem sie zur Zufriedenheit der Ur heber die ersten Meisterwerke von Menzel, Knaus, Gracb, Aiwasowsky, Breitbach, ferner auch Teppiche des Kunstgewcrbc-Museums danach reproduziert hat, mit ihren Leistungen an die Ocffemlichkeit. Die Be deutung des Verfahrens liegt aus der Hand. Was bisher nur mühsam der Chromolilhograph in monatelanger Arbeit leistete, unter Aufwand von zwanzig und mehr Steinen, das leistet der neue Prozeß in acht Tagen mit nur drei Platten. Selbstverständlich ist das Verfahren nicht nur für Lichtdruck (Lichtlcimdruck), sondern auch für Photolithographie und für Zinkographie (Buchdruck) verwendbar und es dürfte durch letztere eine ncue Acra cinleiten für die Buch- und Zeitungsdruck-Jllustration in Naturfarben. Bald dürsten jene Oelgcmäldc, die bisher bei Ausstel lungen in Schwarz reproducicrt dem Publikum angcboten wurden, in Naturfarbcndruck ausiicgen. Aus dem Antiquariat — Die wertvolle Bibliothek des ver storbenen Professors vr. M. von Lexer in München ist in den Besitz der Buchhandlung Joseph Baer L Co. in Frankfurt a M. über- gegangen. Sie ist, besonders in lcxikographischer Hinsicht, von seltener Vollständigkeit. Verein -Rübezahl- in Breslau. — Der Verein jüngerer Buchhändler -Rübezahl- in Breslau unternahm am 15. Mai eine Besich tigung der Breslauer Stadtbibliolhek, unter Führung des Kustos, Herrn vr. Frenzcl. Von den reichen Schätzen interessierten vor allem die mittelalterlichen Handschriften und Urkunden, da cs wohl den meisten zum erstenmal vergönnt war. solche zu betrachten. Besonders die Juwelen der Bibliothek, die vielbändige Handschrift des Froissart und die des Valerius Maximus erregten durch ihren reichen Bildcrschmuck allgemeine Bewunderung. Das mit der Bibliothek verbundene Münz kabinett, das nahezu sämtliche schlesische Münzen, sowie eine große Zahl Denk- und Schaumünzen enthält, konnte leider nur durcheilt werden. Von hervorragendem Interesse war es, die Einrichtung und Anordnung einer großen Bibliothek kennen zu lernen. Jedenfalls haben alle Teil nehmer aus dem Besuch der Bibliothek reiche Belehrung und Anregung geschöpft. -Conform- Verein jüngerer Buchhändler in Prag. — Der Verein -Consorm- in Prag feiert am heutigen Donnerstag den 2. Juni sein cinundzwanzigstcs Stiftungsfest durch eine musikalisch-dekla matorische Abcndunterhaltung in der Bclvcdsrc-Rcstauration. Für die Pfingsttage ist ein Ausflug in die sächsische Schweiz geplant, an dem sich auch die befreundeten Vereine -Alte Hallenser- in Leipzig und -Bastei- in Dresden beteiligen werden. Die beabsichtigte Teilnahme von Kollegen wolle ehestens Herrn Paul Mentzel (i. H. Andre'sche Buchhandlung) in Prag bekannt gegeben werden. Das Programm des Pfingstausfluges ist folgendes: Pfingstsonntag: Abfahrt von Prag: 5.35 früh ab Staats bahnhof. Ankunft in Bodenbach 7.55 und Weiterfahrt nach Rathen. — Ankunft in Rathen 9.23 Vorm. — Daselbst Zusammenkunft mit den Teilnehmern des Ausflugs im Restaurant beim Bahnhof in Ober- Rathen. — Ausbruch nach der Bastei — Schwedeniöcher — Amsclfall — Hockstein — Polcnzthal — Waltcrsmühle und zurück nach Rathen und von da per Schiff oder Bahn nach Schandau oder von Hockstcin — Hohnstein über den Brand nach Schandau, allwo Abendschoppen und Nachtquartier. Pfingstmontag Frühzeitiger Abmarsch von Scbandau nach dem Lichtenhaincr Wasserfall — Kuhstall — Wintcrberg — Prcbischihor — Herrnskretschen.
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