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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1892
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- Deutsch
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Kardinal erhoben im Jahre 1602, der von seinem Onkel zum Biblio- Ihekar der heiligen Römischen Kirche ernannt wurde. Auch alle weiteren Nachfolger des mächtigen und über mehr als fürstlichen Reichtum ver fügenden Hauses ließen sich die Ausgestaltung und Mehrung des großartigen Familienschatzes mit ausgezeichnetem Verständnis ange legen sein. Eine große Reihe der erlesensten Inkunabeln in prächtigster Aus stattung und sorgfältigster Erhaltung, an denen jeder Kenner und Lieb haber seine aufrichtige Freude hat, findet sich in diesem seltenen Kata loge verzeichnet. Ein anderes besonders wertvolles Kleinod der Bibliothek ist eine Sammlung von Musikwerken aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die Werke der Vokal-und Instrumentalmusik enthaltend, die meist bisher unbekannt geblieben sind und noch keinen Bibliographen und Erforscher gefunden haben. Auch an Manuskripten aus dem 12., 13., 14. und 15. Jahrhundert findet sich ein reicher Bestand. Der Katalog nennt sich »Premiers Partie». Ein zweiter Teil wird folgen und die Liste der erzielten Vcrstcigrrungspreise bringen. Beide zusammen werden als schätzbares Nachschlagcbuch des Antiquars bleibenden Wen behalten, zumal viele hier angegebene Werke, namentlich unter den musikalischen, in bibliographischen Handbüchern bisher vergeblich ge sucht wurden. Neue Dichtungen eines Berufsgcnosscn. — Von Ernst Fest (Pseudonym des Buchhändlers Eduard Heinrich Mayer in Köln) zeigt die Berlagshandlung Felix Bagel in Düsseldorf einen neuen Band Dichtungen an, der unter dem Titel »Im Kreislauf des Lebens» in diesen Tagen erscheinen wird. Eine erste Sammlung Gedichte desselben Verfassers erschien im Jahre 1887 unter der Auf schrift »Im Fluge der Zeit». Verein -Krebs» in Berlin. — Im -Krebs- hat die zweite Hälfte des Winterhalbjahrs noch reges Leben gebracht. Seit Mitte Februar hat der Verein, an dessen Spitze seit I. Januar wieder Herr Sprengholz getreten ist, ein neues Vereinslokal (Bcreinshaus, Wilhclmstraßc 118) bezogen, in dem nach einer fröhlichen Einweihungs feier bereits einige gesellige Zusammenkünfte stattgcsunden haben; auch ein Vortrag des bekannten Schriftstellers Johannes Trojan übte große Anziehungskraft aus die Mitglieder und ihre Damen aus. W.itere Vorträge stehen in Aussicht; u. a. wird nächsten Sonnabend den 14. d. M. Heinrich Seidel einige seiner fein humoristischen Dichtungen vortragen. Daß ernste Bestrebungen im »Krebs» großen Anklang finden, ist auch aus dem fleißigen Besuch zu sehen, den die beiden vom Verein veranstalteten Kurse für Buchsührung und Stenographie gefunden haben. An dem Kursus in der doppelten Buchsührung haben sich zwanzig zum Teil ältere Mitglieder beteiligt; eine Anzahl weiterer Anmeldungen konnte nicht berücksichtigt werden, da, um einen Nutzen zu erzielen, die Zahl der Teilnehmer eine beschränkte bleiben mußte. Einen ähnlichen Erfolg hatte der stenographische Kursus, wenn auch die Anzahl der Teilnehmer nicht so groß war. In beiden Kursen wurde der Unterricht von Mit gliedern, beim Buchführungskursus von Herrn Drcssel, beim steno graphischen Kursus von Herrn Bartsch, unentgeltlich erteilt. Eine Wiederholung der Kurse im Herbst ist beabsichtigt. Von neuem hat der Krebs den Beweis geliefert, daß er bestrebt ist, den Mitgliedern nicht bloß einseitig in geselliger Beziehung etwas zu bieten, sondern sic auch in ihrer Berufsbildung zu fördern. Dabei hat sich gezeigt, daß für derartige Bestrebungen auch in der an Zerstreuungen so reichen Neichshauptstadt ein günstiger Boden vorhanden ist und daß es nur einer energischen Initiative bedarf, um sie mit gutem Erfolg ins Leben zu rufen. —I. Sprechsaal. 'Eine Schädigung des Sortimentsbuchhandels'-. (Vergl. Börscnbl. Nr. 94 u. 100.) Antwort auf die Frage des Herrn 8ol>. im Sprechsaal der Nr. 100 dieses Blattes. Wenn Herr 8eb. in Berlin meine Ausführungen in Nr. 94 dieses Blattes ausmcrksam gelesen hätte, so würde er seine Frage wahrschein lich selbst für überflüssig gehalten haben. In jenen Ausführungen ist deutlich gesagt, daß ich jetzt nach Oldesloe 7 Exemplare liefere, nicht 4, wie Herr 8eb. annimmt. Ferner geht aus der ganzen Sache hervor, daß die Lieferung früher durch die Buchhandlung des Herrn Meyer in Oldesloe ging und daß cs deshalb falsch ist, wenn Herr 8od. bei seiner ErträgniSbcrcchnung dem jetzt der Innung bewilligten, herabgesetzten Preis für die frühere Lieferung den Ladenpreis gcgcnübcrstellt.' Hier für muß in jenes Exempel des Hern 8ek. der Nettopreis eingesetzt werden, und dann stellt sich dasselbe wie folgt- früher lieferte ich an Herrn Meyer in Oldesloe 3 Exemplare ä 9 jährlich — 27 jetzt liefere ich 7 Exemplare L 8 jährlich — 56 das ist also eine Vermehrung an Exemplaren um 4 und eine Vermehrung des Erträg nisses um 29 Vielleicht vermag Herr 8eb. darin einen Fortschritt zu erkennen. Dies zur ^ thatsächlichcn^Richtigstcllung der von ihm ausgestellten Rechnung. Wenn er wünscht, daß ich mich mit ihm auch über die Frage der aus der direkten Expedition erwachsenden Mehrunkosten, die er als selbstverständlich voraussctzt, und über die Aussicht, daß der Sortimenter bei mehr Rabatt mit größerer Energie Vorgehen würde, unterhalten soll, so muß ich ihn schon bitten, vorher seine Anonymität fallen zu lassen und etwaige Anfragen mit seinem vollen Namen zu unterzeichnen. Ich !bin dann zur ausführlichen Antwort mit Ver gnügen) hcreit. München, den 5. Mai 1892. Georg D. W. Callwey. Eingesandt. Die Kontroverse zwischen den Herren L. H. Meyer in)Oldesloe und Georg D. W. Callwcy in München (siche Sprechsaal d/B.-Bl. Nr. 94 vom 25. April)'betreffend,' »Eine Schädigung des Sortimentsbuchhandels ruft, abgesehen von dem dort behandelten Fall, auf welchen nochmals hier cinzugehcu weder die Absicht noch eine Veranlassung vorliegt, eine Frage von ganz allgemeinem Interesse für den ganzen deutschen Sortiments- und Vcrlagsbuchhaudcl auss neue hervor, und wir können den von Herrn Callwcy in seinem Schlußsatz bei dieser Gelegenheit ausgesprochenen Ansichten nur voll und ganz bcipflichten. Namentlich ist,)cs eine leider nur zu sehr zu beklagende That- sache, daß der deutsche Sortimentsbuchhandel in neuester Zeit immer mehr und mehr sich vom Vertrieb wissenschaftlicher Fach werke ab- und dagegen der Verbreitung von Journalen undTages- littcratur (Broschüren und Flugschriften) aller Art vorzugs weise zuwendet, abgesehen vielleicht von einzelnen durch außerordentliche Publikationsmittel, namentlich eine ausgiebige Reklame unterstützten größeren Werken, mit denen manche Firmen wohl einen erklecklichen Er folg erzielen mögen. Es kommt dies u. E. daher, daß ein nicht unbe deutender Teil der heutigen Sortimenter, sei es aus ungenügender Litte- ratur-Kenntnis, sei cs aus Bequemlichkeit, den für die Wissenschaft und den eigentlichen Kern des Käuserkrcises wichtigsten Teil, nämlich den Vertrieb gediegener Fachliteratur mehr und mehr beiseite liegen läßt und damit u. E. gleichzeitig, vom rein kaufmännischen Standpunkt aus betrachtet, nicht nur > Käufer und damit die gc^ Wir könnten aus eiis und Sortiment hierfür die den deutschen Büchel und ausländische Journal wissenschaftlichen als aul Gebieten, das ihrige beit/ beklagtes, leider mehr dem neuerlich stärker > Werke, oft mehr oderl zuneigend, eine Verfluch/ gereicht. Daß unter solche» standcncn Interesse mal wahrlich nicht verargen. Sortiments, so ist u. E. dl nicht nur lobenswert, soii welche sich unentwegt für den Absatz wissenschafllichcr Werke interessieren, werden auch sicherlich die wünschenswerte Unterstützung der beteiligten Verleger finden. Ein mit Sortiment verbundener Verlag wird es an ständigerweise unterlassen, nach solchen Gebieten direkt thätig zu sein. Anfrage. Ein Verleger zeigte in einer Fachzeitschrift ein Werk an. Am Schlüsse des Inserates wurde bemerkt, daß das betreffende Werk bei Nicht- Konvcnicrung jederzeit zurückgcnommen wird. Auf Grund dieser Anzeige bestellte ein Kunde das Werk bei einem Sortimenter, ohne jedoch demselben von dieser Klausel Kenntnis zu geben. Nach Empfang des Werkes, das der Sortimenter fest bestellt hatte, gab der Kunde das Werk zurück und berief sich aus die Anzeige des Verlegers; der Verleger weigert sich aber, das Buch wieder zurück- zunchmen. Kann der Sortimenter den Verleger zwingen, das Buch wieder zurückzunehmen? 6. 8. in L.
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