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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1892
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18920523
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die, ob sich der Dresdener Antrag mit den Satzungen im Einklang befinde, fliese Frage habe bejaht werden müssen. Im besonderen habe er sich fragen müssen, erstens, ob das nötige Geld verfügbar sei, zweitens, ob auch die nötigen Kräfte vorhanden seien. Bei Verneinung einer dieser Fragen würde das ganze Projekt haben fallen müssen. Zur ersten Frage sei ein Betrag von 200000 als das mindeste berechnet worden. Wenn auch die Wahrschein lichkeit einer Verzinsung dieser Summe nicht ausgeschlossen sei, so habe der Vorstand doch Bedenken getragen, in gegenwärtiger Zeit, so lange nicht ein großer Teil der 500 000 betragenden Bauschulden des Börsenvereins abgetragen sei, eine so erhebliche Ausgabe anzuraten. Auch die Personenfrage habe zu Bedenken Anlaß gegeben. Wenn Redner auch das harte Urteil des Herrn Georg-Hannover nicht zu dem seinigen machen wolle, daß cs ->im Buchhandel an Männern fehle, die bibliographische Arbeiten machen können«, so müsse doch zugegeben werden, daß wirklich geeignete Kräfte sehr schwer zu finden sein würden und daß der Buchhandel vielleicht längere Zeit unter der Ungeübtheit der Bibliographen des Börsenvereins zu leiden haben würde. Die obigen Fragen seien demnach beide zu verneinen gewesen. Immerhin gebe der Vorstand zu, daß der Versuch, selbst mit Opfern, vom Börsenverein unter nommen werden müsse, wenn etwa der gegenwärtige Zustand ein ungenügender oder gar unerträglicher sei und mit Sicherheit vorausgesetzt werden könne, daß der Börsenverein etwas Besseres an die Stelle des Bestehenden würde setzen können. Der Vorstand hege weder eine so ungünstige Meinung von der gegenwärtigen privaten Bearbeitung der Bibliographie, noch habe er die Zuver sicht, Besseres oder auch nur Gleichwertiges durch den Börsen verein leisten zu können. In der bibliographischen Wissenschaft sei eine Hauptsache Unverrückbarkeit der grundlegenden Normen. Wohin würde diese Wissenschaft geraten, wenn nach den Andeutungen eines Redners in der vorjährigen Kantateversammlung die Mit glieder des Börsenvereins die Möglichkeit haben würden, durch ihre Beschlüsse Einfluß auf die Gestaltung der deutschen Biblio graphie zu nehmen? Das einmalige Eingehen aus diesen Vor schlag würde aber noch weitere Bedenklichkeiten im Gefolge haben durch stets erneut an den Börsenverein herantretende Forderungen zur Verbesserung und Ausgestaltung der Bibliographie, Forde rungen, deren finanzielle Seite uukoiitrollierbar sei und ihn leicht einer Gefahr aussetzen könnte. Der Vorstand müsse dem nach raten, den Antrag des Dresdner Vereins abzulehnen. Herr vr. Ehlermann: Daß die Entscheidung des Vor standes in ablehnendem Sinne aussallen werde, hätten er und seine Mitantragsteller schon etwa seit einem Jahre erwartet. Jedenfalls danke er mit diesen dem Vorstande verbindlich für seine eingehende und wohlwollende Prüfung dieser Angelegenheit. Die Gründe, die der Vorstand geltend mache, seien allerdings sehr schwerwiegender Art, aber, da sie gleichzeitig interne Ver waltungsfragen beträfen, den Antragstellern nicht bekannt ge wesen. Ein wichtiger Vorteil sei übrigens doch erreicht, und er freue sich das hier feststellen zu können, daß nämlich die Biblio graphie inzwischen in der That zweckmäßiger gestaltet worden sei. Wenn er also mit seinen Mitantragstellern sich bereitwillig der Entscheidung des Vorstandes unterwerfe, so habe er nur noch !das Bedürfnis, darüber auszuklären, daß es den Antragstellern vom Vorjahre ferngelegen habe, den Verlegern unserer haupt sächlichen bibliographischen Hilfsmittel Opposition zu machen. Immer hin sei zu hoffen, daß eine spätere Zeit vielleicht doch in segens voller Weise das zur Ausführung bringe, worauf man heute verzichten müsse. Herr Hartmann-Elberfeld: Die Sortimenter könnten Herrn I>r. Ehlermann und dem Dresdner Verein nur dankbar sein, daß er diese Frage im Vorjahre hier angeschnitten habe. Die Frage einer guten und zweckmäßigen Bibliographie sei für den Sortimenter eine der allerwichtigsten, denn sie sei sein Hand werkszeug. Auch Herrn Georg-Hannover sei das Sortiment zu Danke verpflichtet, denn sein Verdienst durch Ausgabe seines bahnbrechenden Schlagwortkataloges sei es nach Ansicht des Redners, daß man gegenwärtig in der Hinrichs'schen Bibliographie sehr achtungswerte Verbesserungen begrüßen dürfe. Daß man bei dem jetzt Erreichten nicht stehen bleiben dürfe, würden alle em pfinden, die der bibliographischen Entwickelung der letzten sünf Jahre gefolgt seien Unerträglich sei es z. B., in der Zeit, in der das Monatsverzeichnis der Neuigkeiten im Börsenblatt noch nicht ausgegeben sei, ein Buch, das in den letzten Wochen er schienen sei, in den einzelnen Börsenblattnummern suchen zu müssen. Er möchte Vorschlägen, einmal versuchsweise, vielleicht in jeder Montagsnummer, ein nach Autoren geordnetes Ver zeichnis der Neuigkeiten der letzten Woche zusammenzustellen und dann das Monatsverzeichnis nach Schlagworten geordnet aus zugeben. Dann werde es nicht schwer sein, sich zurechtzufinden. Er stelle keinen Antrag, sondern wolle hiermit nur eine An regung gegeben haben, die vielleicht Beachtung finde. Herr Georg-Hannover: Zunächst danke er dem Vorredner verbindlich sür seine freundlichen Worte. Sodann habe er mit zuteilen, daß er einen Antrag vorbereitet habe, der auch bereits genügend unterstützt sei, den er aber nicht förmlich einbringen, sondern dem Vorstande nur zur Erwägung anheimstellen wolle. Dieser Antrag oder vielmehr Wunsch gehe dahin, daß das täg liche Neuigkeiten-Verzeichnis im Börsenblatt nach Autoren geordnet werden möge, damit der Sortimenter es auch zum Nachschlagen benutzen könne. Vorsitzender Herr vr. Eduard Brockhaus: Der Vorstand werde diese Vorschläge im Verein mit dem Börsenblatt-Ausschuß jedenfalls gern in Erwägung ziehen. Herr vr. Kirchhofs: Zur Beruhigung der Herren Hartmann und Georg möchte er darauf Hinweisen, daß die Hinrichs'sche Buchhandlung eine alphabetisch nach den Autoren geordnete wöchentliche Uebersicht der Neuigkeiten herausgebe. (Zuruf: Nach Wissenschaften geordnet, aber das ist ebenso gut!) Herr Adolf Rost: Er wolle nur klarstellen, daß diese wöchentliche Bibliographie allerdings wissenschaftlich geordnet sei. Nur in den früheren Jahrgängen sei sie alphabetisch geordnet gewesen. Uebrigens laufe sie innerhalb der wissenschaftlichen Einteilung natürlich auch nach dem Alphabet der Autoren, außer dem bringe jede Nummer eine genaue Uebersicht des Inhalts und zum Ueberfluß seien die Wissenschaften numeriert, so daß eine spezifische Nummer in allen Katalogen die gleiche sei und ein Ausfinden auch für Ungeübte sehr erleichtert werde. Herr Georg: Das wöchentliche Verzeichnis bringe die Neuigkeiten leider immer sehr viel später, als diese im Börsen blatte verzeichnet seien, so daß es dem Sortimenter keinen erheb lichen Nutzen bringe. Herr Theodor Ackermann-München: Er wolle nur kon statieren, daß es auch Freunde der jetzigen Einteilung der Neuig keiten im Börsenblatte gebe. Damit wurde der Gegenstand verlassen. Es folgte Punkt 8 der Tagesordnung: Antrag des Vorstandes: Die Hauptversammlung wolle genehmigen, daß den im großen Festsaale des Deutschen Buchhändlerhauses bereits be findlichen Bildnissen eine weitere Reihe von Bildnissen her vorragender Berufsgenossen angefügt werde. Berichterstatter Herr Kommerzienrat Franz Wagner: Er wolle sich ganz kurz fassen. Im Jahre 1864 habe die General versammlung die Vorschriften beschlossen, denen bei Aufstellung von Bildnissen zu folgen sei. Die Hauptvorschrist bestehe darin, daß der Vorstand mit sämtlichen ständigen Ausschüssen zusammentrete und diese Versammlung durch Zweidrittel mehrheit endgiltig zu bestimmen habe, wessen Bild aufgestellt werden solle. Eine solche Sitzung habe gestern stattgefunden, und dieser Hauptausschuß teile der Versammlung nun durch ihn, Berichterstatter, seine Beschlüsse mit. Die Berussgenossen, deren
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