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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1893
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- Deutsch
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226, 28. September 1898. Nichtamtlicher Teil. 5697 In dieses Gebiet künstlerischer Papierausstattung gehören auch die von Ludw. Gerber L Co. (Leipzig) ausgestellte» trans parenten Lampenschirme mit natürlichem Pflanzenschmuck, als deren Verfertigerin Johanna Bolhoevener (Leipzig) genannt ist. Die sorgfältige Auswahl und Aufbringung der Blumen, die mit Rück sicht auf ihre Lichtdurchlässigkeit zu geschehen hatte, wie der gute Geschmack in der Anordnung zeigen von richtigem technischen und künstlerischen Verständnis und finden hoffentlich die ihnen ge bührende Beachtung. Recht geschmackvolle Muster in Kartonprägungen aller Art und für alle möglichen Zwecke sahen wir bei Hohenstein L Lange (Berlin), E. Bindrich L Sohn (Annaberg), Emil Nestler L Co. (Annaberg) und Rich. Stäber L Co. (Buch holz in Sachsen), die sämtlich auch mit anderen hübschen Sachen der Papierverarbeitung (künstlichen Blumen, Lampenschirmen re. re.) vertreten waren. — Hübsch anzusehen war auch der mehrfach ausgestellte Christbaumschmuck aus Papier. Ob sich seine prak tische Verwendung empfiehlt, möchten wir bei der Feuergesährlich- keit des Stoffes dahingestellt sein lassen. — Die wohlbekannten Postkarten mit Grüßen aus irgend einem schönen Ziel- oder Rastpunkte der Reise, die uns bisweilen in unserer Alltagsarbeit überfallen und mit häßlichem Neid aus die Grüßenden erfüllen, waren in vorzüglichen Exemplaren von Carl Garte (Leipzig) und Emil Jacobsens Kunst an st alt Paul Hoffman» (Altenburg) ausgestellt. — Andere Erzeugnisse der litho graphischen Kunst (Waren-Etiquettes Abziehbilder u. a.) zeigten A B. Cramer vorm. C. Hesse (Leipzig), Franz Beutler (Leipzig) und R. Gerstäcker L Sohn (Chemnitz). — Paten briese, eine Vereinigung des Bunt- und Golddrucks mit einer sehr ausgiebigen und duftigen Papierausstattung brachten Geschwister Schmiedel (Leipzig), Friedrich Herm. Müller (Leipzig), Max Gruschwitz L Sterz (Breslau) und Gustav Schröder (Dresden). — Der berechtigte Wunsch aller einsichtigen Eltern, Spiel und Lehre der Kinder zweckmäßig zu vereinigen, kommt zu schöner Erfüllung bei einem von der lithographischen Kunstanstalt Hermann Richter (Leipzig-Neustadt) ausgestellten billigen Modellierkarton, den das Kind zu einem Erdglobus zusammen kleben kann. Zum engeren Gebiete des Buchhandels gehören die Brief- marken-Albums, mit denen Ernst Heitmann (Leipzig) in außer ordentlich reicher Ausstellung seines Verlages erschienen war. — Nicht für Verkaufszwecke, aber als in anderer Richtung verwend bar dürfen wir dem Buchhandel vielleicht die Postversandschachteln und -Körbe aus geprägtem starken und verhältnismäßig leichtem Pappkarton empfehlen, die Simon Junghans (Rittersgrün im sächs. Erzgebirge) und die Papierstoff-Fabrik Groß- Walditz May L Theuner ausgestellt hatten. — Ebenso mag sich wohl ein Versuch mit dem patentierten Briefumschläge »Lipsia« von Gustav Nickau (Leipzig) lohnen, dem an seiner unteren Kante ein um wenige Millimeter über das Format herausragender Faden zu dem Zwecke eingeklebt ist, um mit seiner Hilfe den geschlossenen Brief schnell, mühelos und sauber aufzureißen. Aus dem Gebiete der Buchbinderei seien Herm. Herdegen (Stuttgart) mit verbesserten Briefordnern und Fakturenbüchern, sowie Rudolf Morgeneyer (Leipzig) erwähnt. Letzterer zeigte uns eine augenscheinlich praktische Neuerung: Albums und andere Sammelbücher mit auswechselbaren Kartonblättern. Jedem ein zelnen Blatt ist an der Rückenkante ein starker Leinenfalz auf gesetzt, mit dem es vom Buchrücken festgehalten wird. Letzterer birgt in seiner ganzen Ausdehnung nach Höhe und Breite unter seinem Leinen- oder Lederüberzuge eine kräftige Metallfeder, deren Wucht die Falze zusammendrückt. Das Ausschlagen geschieht mühe los und jedenfalls glatter als bei einem gehefteten Buche und ohne die geringste Lockerung; erst bei gleichzeitigem vollständigen Zurückschlagen beider Deckel vollzieht sich die Lösung des Haltes und damit die Möglichkeit der Herausnahme und Auswechselung Sechzigster Jahrgang. einzelner Blätter oder des ganzen Buchinhaltes. — Auch Aug. Geilsdorf (Adorf im sächs. Voigtlande) war mit patentierten Schnellbindern, Springfolien,, Zeitungsmappen und ähnlichem er schienen, doch haben wir in deren Mechanismus keinen Einblick thun können. Buchbinderei-, Kartonnage- und Buchdruckmaschinen waren nur in geringer Zahl zur Ausstellung gebracht worden. Die leidige Drahthestmaschine, die Gebrüder Brehmer (Leipzig- Plagwitz) und C. L. Lasch L Co. (Leipzig-Reudnitz) in aus giebiger Menge ausgestellt hatten, herrschte natürlich vor. Eine patentierte neue Tiegeldruckpresse (»Victoria«) mit Cylindersärbung zeigten Rockstroh L Schneider Nachs. (Dresden-A.). — Die Maschinenfabriken Karl Krause (Leipzig-Anger) und W. Tanner L Co. (Leipzig-Neuschönefeld) waren mit Erzeugnissen ihrer Ge schäftszweige (Buchbinderei-Maschinen) würdig vertreten. Auch Scheiter <L Giesecke (Leipzig) hatten im Maschinenfach aus gestellt, aber in besonders reicher Auswahl auch Messing- linien und -Stempel und Erzeugnisse ihrer übrigen Zweige (Galvanotypie, Stereotypie, Buchdruckutensilien rc.) zur Ausstellung gebracht. — Mit Proben der Zinkographie, auch von Messing- schristen für die Vergoldepreffe empfahl sich die Gravieranstalt Hermann Köhler (Leipzig). — Buchdruckwalzenmasse, auch Hektographenmasse war in vorzüglicher Qualität von Felix Böttcher (Leipzig) ausgestellt, der seinen Besuchern eine originelle Probe seines Erzeugnisses in Gestalt einer feuchten Empfehlungs karte aus Walzenmasse auf den Weg gab. Die Schreibmaschine hatte in einem eigenartigen Exemplar, das durch geringen Druck in der Versenkung eines Pultes ver schwinden und wieder aus ihr auftauchen konnte, ihre Vertretung gefunden. Auch eine Rechenmaschine erregte durch ihre phäno menalen Leistungen allgemeine Ueberraschung. Beide waren von F. G. Mylius (Leipzig) ausgestellt. — Ebenso erregte Chr. Berteaux's (Dresden) Patentschreibpult für Kinder und Er wachsene die Bewunderung der Ausstellungsbesucher. Die weitere Ausstellung war in breiten Massen mit Schreib- nnd Galanteriewaren aller Art besetzt. Daß HeintzeLBlanckertz (Berlin kW.) mit ihren vorzüglichen Stahlfedern nicht fehlten, mag sich von selbst verstehen. Mit den gleichen Erzeugnissen war die Stahlfederbrik Hermann Müller (Leipzig-Lindenau) erschienen. Mit prachtvollen Holzarbeiten (Schränkchen, Kästchen, Kosfer- chen, Pültchen) als geschmackvollen und soliden Aufnahmebehältern für Brief- und Luxuspapiere, hatten C. Bauer L Co. Nachs. (Leipzig) einen imposanten Aufbau angefüllt. — Mit Schreib waren (Federhaltern, Schreibzeugen, Linealen, Bleistiften rc. rc.) waren viele und große Firmen von Weltruf erschienen. Daß hier neben vielem Schönen auch manches Neue zu sehen war, anscheinbar kleine Erfindungen, deren Tragweite gleichwohl sich oft über Erwarten groß erweist, braucht kaum versichert zu werden. Dahin.möchten wir den Bleistift »Jmmerspitz« rechnen, der von Hermann Hur Witz L Co. (Berlin 0.) ausgestellt war, eine Metallhülse, die acht Miniatur-Bleistifte birgt, eigentlich nur Bleistiftspitzen mit einem Restchen des Holzes. Dieser Holzrest hat am anderen Ende eine trichterförmige Vertiefung. Hat man nun, beispielsweise bei eifrigem Nachschreiben einer Rede oder Verhandlung, die erste Spitze stumpf geschrieben, so nimmt man sie ab und steckt sie am unteren Ende der Metall hülse in das trichterförmige Loch der letzten Spitze. Dadurch schiebt sich die ganze Reihe der in der Hülse steckenden Bleistift spitzen um die Länge einer Spitze vor und am vorderen Ende erscheint die Spitze Nr. 2 und so weiter. Das Ganze ist solid gearbeitet und arbeitet vollkommen exakt. — Wir müssen es uns zu unserem Bedauern versagen, weiter in die interessanten Einzelheiten dieser Branche einzudringen, obwohl gerade hier vieles der Beachtung und Behandlung wert sein möchte. Auch kann diese Besprechung nicht den Anspruch erheben in den behandelten Fächern vollständig zu sein. Mancher Aussteller mag seinen Namen vermissen; er wolle aus dieser 764
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