Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220510
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192205105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220510
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-10
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 108 ,R. 74). Leipzig, Mittwoch den 10. Mai 1923. 89. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Deutsch-österreichischen Firmen wird das bisher unter Streifband bezogene Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel ad Juli d. I. durch Postüberweisung zugestellt, weil diese Art der Zustellung jetzl möglich ist und dadurch die hohen Porto kosten sür die Bezieher erspart werden. Etwa mit dieser Maß nahme nicht einverstandene Firmen wollen uns bis Ende Mai Nachricht zukommen lassen, weil Anfang Juni die Bezugsgelder und die Porlopauschal-Beträge für das Itl. Vierteljahr erhoben werden müssen. Geschäftsstelle des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Abt. Expedition. Allgemeiner Deutscher Buchhandlungsgehilsen-Bervanv, Leipzig. Jni vergangenen Monat April wurden ausgezahlt: 2415.— Krankengelder, WO.— BcgrübniSgelder, 1944.73 -kt Witwen- und Waisengelder, 383.95 -ki Jnvalidengelder, 200.— Notstandsunterslützung. Leipzig, den 1. Mai 1922. Der Borstand. Preiserhöhung und wirtschaftliche Zukunft. Von I)r. G. A. Delbane o. Aus den verschiedenen in letzter Zeit im Bbl. veröffentlichten Artikeln über die lünstige Preispolitik des Buchhandels ergibt sich als allgemein verbreitete Ansicht diejenige: der Buchhandel mutz mit seinen Preisen Herausgeyen. Dieser Gedanke scheint in der Praxis auch schon an Boden zu gewinnen. Es erhebt sich bei der Umsetzung dieses Vorschlages in die Wirklichkeit jedoch sofort die Frage: Wie weit sollen die Preise erhöht werden? Die populäre Antwort daraus lautet: Bis zur Höhe der all gemeinen Levensverteuerung. Herr Or. Menz führt nun im Bbl. Nr. 66 aus, daß eine allgemeine Verteuerungszisser nicht gesun den werden könne, da die verschiedenen Güter und Dienstleistun gen (Miele, Zinsen, Eisen- und Kohlenpreisc) sich in sehr verschie dener Weise nach oben bewegt haben. Das ist durchaus richtig. Und trotzdem kann und mutz eine ungefähre Angabe darüber mög lich sein und gesunden werden, um wieviel sich die Mark gegen über der Mark von 1814 entwerlet hat. Die darüber angesleiitcn Ermittlungen des ReichsalbeitsministeriumS, der Frankst. Ztg. und privater Statistiken ermöglichen bei genauer Durchforschung und Abwägung gegeneinander eine annähernd richtige Zahl zu finden. Diese Zahl — sagen wir, sie beträgt heute 3 Gold pfennig, was einer 33fachen Verteuerung gegenüber 1914 ent spricht — gibt also den Binneuwert, d. h. die innerdeutsche Kaus- krafl der heutigen Papiermark im Vergleich mit der Goldmark von 1914 an. (Es ist hier also weder von »Goldmark« die Rede, wie man sie auf Grund des Ankaufspreises der Reichsbank sür effektive Goldstücke errechnet, noch auch von einem Goldmarkbe- griss, der aus Grund von Umrechnungen unserer Geldeinheit zu Valutakursen zuslandekoinmt. Diese letztgenannten »Goldmark«- oder »Weltmarkt-Preise spielen in der Tagesliteralur zwar eine glotze Roue, sind aber praktisch ohne Bedeutung, da sie ja täglich und stündlich, manchmal in großen Sprüngen, schwanken, weil sie sich even au) den Devisenkursen ausbauen und svlglich deren sämt liche wilden Schwankungen milmachen müssen. Also von dem oben erläuterten Begriff der innerdeutschen Kaufkraft, vom Binnenwert der Mark, müssen wir bei weiteren Betrachtungen ausgehen. Nur die Anpassung an diesen Wert ist auch gemein!, wenn innerhalb des Buchhandels für eine Anpas sung an die allgemeine Verleuerung agitiert wird. Die Anpas sung an diesen Wert wird nun erstrebt — das werden wir als feststehendes Ergebnis der letzten Diskussionen über diese Fragen im Bbl. festhallen dürfen —, um dem jetzl herrschenden Kapital schwund ein Ende zu bereiten und um dem zu geringen Rein gewinn aus dem Verkauf der Bücher zu Preisen, die unier dem allgemeinen Niveau liegen, entgegenzuarbeilen. Andererseits aber ist auch erkannt, daß diese Anpassung (— Preiserhöhung) einen Absatzrllckgang bedeuten wird, schon jetzt — und noch viel mehr später, wie ich unten zeigen werde. Die nunmehr zu erörternde Frage heißt: Soll dies allge meine Niveau erreicht werden, oder soll es unter- oder überschrit ten werden? Auch darüber sind bereits einige Äutzerungen im Bbl. getan, die zumeist sür ein geringes Zurllaoleiben hinter dem allgemeinen Niveau emlreten. Ich erkenne diese Ansicht sür die nähere Zutunst als richtig an, mutz aber nochmals wiederholen, daß prinzipiell der Buchhandel sich dem allgemeinen Niveau unserer Preisskats voll und ganz anzupassen haben wird, wenn auch vielleicht erst in etwas weiterer Zukunft und nicht schon in der jetzigen Übergangszeit. Die Gründe dafür deutele ich bereits >m Bbl. Nr. 69 an; sie sind in der Steigerung der Produktions kosten zu finden, die — wegen allgemeiner Nivellterungsienden- zen in altem wirtschaftlichen Geschehen, wegen der Proouklions- oerwandtschast aller Produkte — auch im Buchhandel nicht nied riger als in anderen Gewerbezweigen gehauen werden können. Wie bereits wiederholt gesagt, ist es nur die Tatsache des Zehrens von alten Beständen, die es dem Bnchyandel gestaltet, langsamer der allgemeinen Preissteigerung zu solgen, als andere Zweige es lun. Aber dieser vermeintliche Vorteil hört mit dem Verbrauch alter Vorräte, die verkehrtcrweise noch zu alten Gestehungskosten in Kalkulation und Bilanz eingesetzt werden, aus. Dann späte stens kommt der Zeitpunkt, wo sich der Buchhandel der allgemei nen Verteuerung in seinen Erzeugnissen wird angleichen müs- s e n, was er während der Periode des gleitenden Geldwerts sei ner Vorräte wegen noch nicht nötig zu haben glaubte. Daß dann spätestens sich eine Absatzverringerung einstellen wird, wird heute auch mehr und mehr erkannt. Ich zitiere aus Bbl. Nr. 66 die Worte des Herrn Lutz: »Sollten wir dann beim wahren Wer! unserer Bücher (bzlv. einem diesem nahekommenden Preis) aus die Dauer keine Käufer mehr für unsere Erzeugnisse finden, dann ist damit der untrügliche Beweis erbracht, daß der deutsche Buch handel, angesichts der Verarmung unseres Volkes und des über wiegenden Verlangens nach nichigeistigen Genüssen, nicht mehr lebensfähig ist und.vorläufig keine Zukunft mehr hat.. Dann möge jeder einzelne Verleger mit sich darüber ins Klare komme«, «»1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder