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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1893
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- Deutsch
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130, 8. Juni 1893. Nichtamtlicher Teil. 3447 ordentlichen Gerichte sich unterwerfen zu wollen erklärte; im anderen Falle von einem Schriftsteller und Selbstverleger gegen einen Kollegen. Letztere Angelegenheit ist noch im Zuge. Der schiedsgerichtliche Ausschuß hatte erfreulicherweise im Laufe des Jahres 1892 in keinem Falle einen Schiedsspruch zu fällen; auch dies bezügliche Anfragen an den Obmann — von denen eine wegen Nicht unterwerfung der Gegenseite, die andere wegen (angeblicher Einleitung anderweitiger Schritte nicht vor den Ausschuß gelangen konnten — kamen im verflossenen Jahre nur in verschwindender Zahl vor. Die Konflikte in der Vereinigung der Herren Kollegen vom Kolpor- tagebuchhandel ließen sich noch nicht beseitigen; nachdem an Stelle des zurückgetretenen Herrn Konegen Herr Daberkow zum Obmanne ge wählt worden war, hat auch dieser vor kurzem resigniert und ist ersucht worden, eine Neuwahl zu veranlassen. Der Obmann der Gehilfenversammlung, Herr Bertschinger, legte am 20. September sein Amt aus Gesundheilsrücksichten nieder, und wur den dessen Funktionen von dessen Stellvertreter Herrn Schalter, der später auch diese Stelle ausgab, ausgeübt. In der am 18. März 1893 stattgesundenen Gehilfenversammlung erfolgte die Wahl des Herrn Fey- Felber zum Obmanne. Die Vorgänge in der Gehilsenversammlung, sowie deren Ausschüsse, betreffs Errichtung einer Jnvaliditäts- und Altersversorgung setze ich als bekannt voraus und will hier nur nochmals betonen, daß die Korporation als solche, nach Maßgabe der bestehenden Statuten und als gesetzliche Institution nicht in der Lage war, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen und obligatorisch durchzuführen, wie dies schon in der letzten Hauptversammlung dargelegt worden ist, in welcher unter Zustimmung der Herren Gehilfenvertreter der Beschluß gefaßt wurde eine -freie Vereinigung- von Prinzipalen und Gehilfen des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels für Oesterreich-Ungarn als Unterstützungsvcrein zu gründen. Demzufolge ging die Angelegenheit auf den Verein der österreichisch ungarischen Buchhändler über, in dessen Generalversammlung am 15. Juni 1892 der Antrag angenommen und ein verstärktes Komitee beauftragt wurde, die komplizierten Vorarbeiten durchzusühren, um der diesjährigen Generalversammlung definitive Vorschläge zu unterbreiten. Der Gehilfen-Ausschuß fand sich trotzdem veranlaßt, auch seinerseits die Angelegenheit selbständig weiter zu verfolgen, namentlich aus dem Grunde, weil er die Ausdehnung der projeklierten Institution auf die außerhalb Wiens Angestellten Perhorresziert. Eine von einem seiner Mit glieder einberufene freie Versammlung von Prinzipalen und Gehilfen, zu der jedoch die Einladung vom Gesamt-Ausschuß ausging, fand seitens der elfteren so geringe Teilnahme, daß man den vorgelegten Statuten- Entwurf nicht in Beratung zog, sondern in einer Resolution eine zu wartende Stellungnahme aussprach. Ich bin in der erfreulichen Lage, in meiner Eigenschaft als Vor sitzender des Vereines der österreichisch-ungarischen Buchhändler Mitteilen zu können, daß die Arbeiten des Komitees weit vorgeschritten sind und eine gedeihliche Entwickelung dieser wichtigen Angelegenheit erhoffen lassen. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin das Bedauern aus zusprechen, daß aus dieser Ursache zwischen der Korporations-Vorstehung und dem Gehilsen-Ausschusse sich vorübergehend Kontroversen ergaben, will aber auch der Hoffnung Raum geben, daß in Zukunft ein gedeih liches Zusammenwirken Platz greisen möge. Die Gehilsenkranken-Kassa wirkt in segensreicher Weise und hatte im letzten Jahre sowohl bezüglich der Kranken- als auch der Kassa-Ver hältnisse günstige Ergebnisse auszuweisen. Die Vertretung der Prinzipale bei der Generalversammlung der Kassa erfuhr in der Weise Regelung, daß diese durch Bevollmächtigte geschieht und das Stimmenverhältnis auf die Hälfte der Zahl der jeweilig teilnehmenden Gehilsen-Bertreter normiert wurde. Der Gehilfenverein -Buchfink-, welcher seine Statuten revidierte und die früher bestandene Krankenkasse in eine Unterstützungskasse ver wandelte, hatte sich eines lebhaften Aufschwunges zu erfreuen. Aus dem Bericht über die Kassagebarung werden Sie ersehen, daß der Kassenstand sich gegen das Vorjahr wiederum erheblich vermehrt hat. Es hat dies seinen Grund nicht nur in der Vermeidung nicht dringlicher Ausgaben, sondern anch in der vortrefflichen Verwaltung unseres Kassierers Herrn Kirsch. Ihm und Herrn Schriftführer Konegen, sowie dem gesamten Aus schüsse, ebenso Herrn Sekretär Einsle fühle ich mich angenehm ver pflichtet, für freundliche Unterstützung und treue Mithilfe bei so vielfachen Arbeiten den herzlichsten Dank auszusprechen. Nach den Statuten sind auch diesmal nur Ergänzungswahlen vor zunehmen und haben diese nach erfolgter Auslosung laut Tagesordnung heute stattzufinden. Schon kursieren die neuen Münzen, aber die Erwartung, daß mit diesem Zeitpunkte eine Stabilität in der Berechnung der ausländischen Valuta sich ergeben würde, hat sich als trügerisch erwiesen; das Agio ist wieder vorhanden; statt 58'/, kr. (1 Kr. 17 H.) zahlten wir schon 60'/, kr. il Kr. 21 H.) für 1 ^! Es ist über diese Angelegenheit bereits im Ausschüsse verhandelt worden und wird es dessen Aufgabe sein, recht zeitig, vor Jnslebentreten der Krouenwährung — 1. Juli 1894 — sich Sechzigster Jahrgang. noch eingehender damit zu beschäftigen, um die Interessen unseres Handels zu wahren. Möge ein günstiges Geschick fortan über unserm Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhandel walten! — Auf diesen mit Beifall aufgenommenen Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden ergreift Herr W. Müller das Wort, um namens der Korporation dem Vorsteher für die sorgsame Ver tretung der Korporation und so vielfacher Agenden den Dank auszusprechen, in welche Kundgebung die Versammlung auf das lebhafteste einstimmt. Nun erteilt der Vorsitzende dem Kassierer Herrn H. Kirsch zur Erstattung seines Berichtes das Wort. Die Versammlung nimmt denselben zur Kenntnis und er teilt dem Kassierer einstimmig das Absolutorium. Zum Kassa-Voranschlag pro 1893 spricht Herr Heick und wünscht, daß in denselben ein bestimmter Betrag als Pauschale für Repräsentation eingestellt werde. Er macht geltend, daß man den Funktionären, insbesondere dem vielfach in An spruch genommenen Vorsteher, nicht zumuten könne, die manch mal viel Zeit in Anspruch nehmenden Gänge zu Fuß oder auf seine Kosten zu Wagen vorzunehmen, und daß hierfür, sowie für sonstige nicht näher zu verrechnende Ausgaben ein bestimmter Betrag zur Verfügung gestellt werde. Nachdem die Herren vr. Breitenstein, Lehmann, Heck u. a. gesprochen, auch der Herr Vorsteher den Wunsch, hiervon abzusehen, kundgegeben hatte, elnigt sich die Versamnr- lung dahin, keinen bestimmten Betrag in den Voranschlag ein zustellen, doch alle Repräsentationsgelder im vorhinein zu be willigen. Herr vr. Breitenstein findet den Vorschlag für Bestell- anstalts-Conto viel zu hoch, insoferne, als die Leistung dieser Institution, wie er meint, mit den Kosten in keinem günstigen Verhältnis steht. Er und Herr Eisenstein erhalten z. B die Zettel nur zweimal die Woche, wenige Schritte näher der Stadt erhält die Firma F. Deuticke täglich ihre Skripturen u. s. w. Er beantragt daher, einen geringeren Betrag für die Institution zu verwenden oder durch entsprechende Reorganisation sie leistungs fähiger zu gestalten. Indem Herr C. Konegen die Verhältnisse des Wiener Buchhandels charakterisiert und zu bedenken giebt, daß solche An stalten nur dann wirklich leistungsfähig sein können, wenn die Anzahl der Beteiligten eine bedeutende ist, infolge dessen die Mittel größer sind, empfiehlt er dem neuen Vorsteher zu unter suchen, wie eine eventuelle Erweiterung der Bestellanstalt zu ver anlassen wäre, womit diese Angelegenheit erledigt erscheint. Während der nun vorgenommenen Wahlen wird Punkt 4 der Tagesordnung zur Diskussion gebracht. Herr Konegen, vom Vorsitzenden hierzu ausgefordert, be gründet die Einhebung einer kleinen Zustellungsgebühr für die Journale insbesondere damit, daß die Spesen des Sortimenters in den letzten Jahren sich ganz bedeutend erhöhten, daß es dem Buchhändler nicht gestattet ist, sich durch Erhöhung des Laden preises für jene schadlos zu halten, daß selbst die Post im gleichen Falle eine Zustellungsgebühr einführte, gegen welche wir uns nicht verwehren konnten — er ist unbedingt der An sicht, daß die Abonnenten diesen kleinen Betrag bezahlen werden. Er will aber nicht, daß heute hierüber ein alle bindender Be schluß gefaßt, sondern nur die Berechtigung ausgesprochen werde, eine Zustellungsgebühr zu begehren. Es entspinnt sich nun eine längere Debatte, an welcher sich die Herren Lehmann, Deuticke, Daberkow, Konegen be teiligen, um schließlich in der Resolution zu enden, daß jeder Sortimenter berechtigt sei, eine Zustellungsgebühr von 1 kr. pro Journal von den Abonnenten einzuheben. Als Punkt 5 der Tagesordnung soll nun über die Höhe der Beiträge aus der Korporations-Kasse, welche dem Guten- bergdenkmalsonds gewidmet werden soll, Beschluß gefaßt werde». 462
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