Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-04-24
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220424
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192204240
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220424
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-04
- Tag1922-04-24
- Monat1922-04
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X° 95, 24. April 1922. Zeitschriften-Verhol im besetzten rheinischen Gebiet. — Die Inter alliierte N h c i n l a n d k o m m i s s i o n hat das in Berlin W. 10, Genthinerstraße 40, erscheinende »Deutsche Offiziersblatt«, Organ des »Deutschen Offizier-Bundes«, fiir die Dauer von drei Monaten vom 24. April 1922 an aus dem besetzten Gebiet ausge schlossen. Beschlagnahmte Druckschriften. — In der Strafsache gegen P. und Gen. wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Beschlagnah m e der Nr. 14 des 4. Jahrgangs 1922 der periodischen Zeitschrift »Groß- Berliner Neueste Nachrichten« gemäß § 184* und ', 40,-41 StGB., 94, 95, 98, 102 Strafprozeßordnung a n g e o r d n e t. 127 O 2362/22 — 17 I 408/22. Berlin, 6. April 1922. Das Amtsgericht Berlin-Mitte. (Deutsches Fahndungsblatt, 24. Jahrg., Stück 6962 vom 18. April 1922.) » Die Beschlagnahme der Zeitschrift »I. a Vie ? ari 8 ienne«, Jahrgang 60, Nr. 13, vom 1. April 1922 wird angeordnet. 126 0 1945/22, 17 I 409/22. Berlin, 7. April 1922. Das Amtsgericht Berlin-Mitte. (Deutsches Fahndungsblatt, 24. Jahrg., Stück 6963 vom 19. April 1922.) Persliiililnailirllliteii. Grete Meiscl-Heß 7. — Frau Grete Geliert, bekannter unter ihrem Schriftstellernamen Meisel-Hcß, ist am 18. April, ihrem 43. Geburtstage, nach langem, schwerem Leiden in der Charite zu Berlin verstorben. Als Schriftstellerin auf dem Gebiete der Belletristik und Sozialreform hat sic sich einen Namen gemacht; ihre Arbeit: »Das Wesen der Geschlechtlichkeit« (1916) wurde von der August Specht-Stiftung in Gotha mit einer Ehrengabe ausgezeichnet. Ihre letzten Lebensjahre waren leider durch Not getrübt. Sie schrieb u. a.: Generationen und ihre Bildner (1900, 2. Aufl. 1905), In der modernen Weltanschauung (1901), Fanny Noth, eine Jung-Frauen- gcschichte (1902), Suchende Seelen (1903), Annie-Bianka, eine Rcise- geschichte (1903), Weiberhaß und Weibervcrachtung. Erwiderung auf die in O. Meiningers Buche »Geschlecht und Charakter« geäußerten An schauungen über »Die Frau und ihre Frage«, 1. und 2. Auflage (1904), Eine sonderbare Hochzeitsreise (1905), Die Stimme, 1.—5. Auflage (1907, 6.-8. Tausend 1919), Die sexuelle Krise. 1.-5. Auflage (1909), Die Intellektuellen (1911, 4. Anslage 1912), Geister (1913), Betrach tungen zur Frauenfrage (1914), Krieg und Ehe (1916), Das Wesen der Geschlechtlichkeit js. o.j (1916), Die Bedeutung der Monogamie (1917), Tie Ehe als Erlebnis (1919). SpreiMl. Bücherpreiserhöhung der Sortimenterlager. überall bricht sich endlich der Gedanke durch, daß die Preise der Wcltmarktlage angepaßt werden müssen. Das geht aber nicht allein die Fabrikanten — Bcrlagsbuchhändler — an, sondern auch die Sorti menter. Diese sehen mit Entsetzen die Lichtung ihres Lagers, das sie zu den früher festgesetzten billigen Preisen abgabcn. Die Ncubeschaffung gleichwertiger Bücher erfordert aber mehr als etwa das dreifache Kapital, das nicht mehr flüssig oder nur in den selteneren Fällen vor handen ist. Die Sortimenter sind mit den kleinen Quellen zu ver gleichen, die die großen speisen sollen. Woher sollen nur die Sortimenter das Geld aufbringcn, wenn die Herren Verleger oft mit einer großen Ängstlichkeit darüber wachen, daß ja keine höheren Verkaufspreise erzielt werden! Im beider seitigen Interesse wäre cs angebracht, wenn die Herren Verleger den Sortimenten über die z. B. im letzten Jahre bezogenen Bücher un aufgefordert die neuen Preise melden würden, damit die Sorti menter gleichen Schritt halten können. In vielen Fällen kann die Prcisänderung auf Grund des Börsenblatts fcstgestellt werden, aber der größte Teil des Lagerbestands bleibt unberücksichtigt, zum Schaden der kleinen Quellen, die langsam, aber sicher die großen Quellen nicht mehr so gut wie früher werden speisen können. Die von mir für das gesamte Sortiment erbetenen Meldungen würden dem Verlag wohl viel Arbeit und Kosten verursachen, aber diese würden sich durch die Erhaltung eines zahlungsfähigen Sortiments doch gut bezahlt machen. Ich unterbreite hiermit meinen Vorschlag dem löblichen Verlag und erhoffe hiervon Vorteil für beide Teile. Lörrach, 16. April 1922. Carl P 0 l t i e r - W e e b e r. Hinauf mit den Preisen! Sortiment und Verlag sind sich durchaus darüber einig, daß die Bücherpreise allerschleunigst in dre Höhe müssen. Wcr's noch nicht ge wußt hat, dem hat's der inzwischen berühmt gewordene Herr Lutz gesagt, und in jeder Nummer des Börsenblatts kann er ein paar wunderschöne Aufsätze über die Notwendigkeit der Preiserhöhung lesen. Aber — geschieht etwas? Sind unsere Preise jetzt im allge meinen wenigstens auf dem 25fachen Betrag des Friedenspreises an- gelangt? Ach, gar keine Nede! Da wird ein bekanntes Buch in Groß-Qktav mit 150 Abbildungen und 560 Seiten in Halbleinen band zu Mk. 50.— ord. angezeigt, hier eine in Ganzleinen gebundene illustrierte Jugendschrift zu Mk. M.— und ein paar Seiten weiter ein Hausbuch mit über vierzig meist farbigen Bildern in Halbleinen zu Mk. 27.—. So geht's weiter, fast das gauze Börsenblatt hindurch. Ein paar Ganzlederbände auf echt kaiserlich Japan, handschriftlich signiert, machen eine Ausnahme. — Wohin soll das noch führen! Sind denn dem Verleger die Augen immer noch nicht aufgcgangen? Merkt er nicht, daß sein Betriebskapital langsam, aber sicher in die Binsen geht und daß er an eine Erneuerung seiner verkauften Auflagen nicht mehr denken kann? — Also in letzter Stunde: hinauf mit den Preisen auf mindestens das 25fache der Frie denspreise ! Stuttgart, 18. April 1922. E. L. Erhöhte Valutagewinne zur Niedrighaltung der Inlandprcise. Mgl. Bbl. Nr. W ». 84.> Die Entgegnung des Herrn Wilhelm Möller in Oranienburg (Nr. 84) zwingt mich, nochmals zu dieser These Stellung zu nehmen. Herr Möller hat aus meinem Artikel (Nr. 58) so ungefähr das Gegen teil dessen hcrausgelesen, was ich geschrieben habe. Ich möchte aber in dem Punkte nicht mißverstanden sein. Es liegt in meinem Interesse nicht minder als dem jedes anderen Verlegers, daß das Buch nirgendwo in der Welt unter dem Sachwert verkauft werde. Das deutsche Buch aber wird ganz erheblich unter Wert verkauft, namentlich ins Ausland. Ich wiederhole: man konnte letzte Weihnacht in der Schweiz beobachten, daß man sich schämte, das deutsche Buch zu Geschenkzwecken zu vertuenden, weil ihm der Makel des Spottpreises, oder sagen wir gleich des Aus-vcrkaufspreises an haftet. Dagegen sind Geschenkwerke schweizerischer Verlage, auch wenn sie teuer waren, besser gekauft worden denn je. — Das deutsche Buch verträgt im Ausland einen ganz erheblichen Preiszuschlag. Diesen Preiszuschlag sollen die Auslandzuschläge bringen. Nun sind aber diese Auslandzuschläge ein Hieb in die Luft. Ich bin, es ist noch nicht lange her, mit einem ganzen Koffer voll Bücher — es war mein Messe-Ausstellungsgut — in Basel über die Grenze gegangen. Die Ausfuhrerlaubnis hatte ich in der Tasche. Aber der Zollbeamte ließ mich und die Bücher ungeschoren. Als ich auf Schweizerscite wieder im Eisenbahnwagen saß, setzte sich freudestrahlend ein forscher junger Berner neben mich. Ich fragte ihn, was cs denn so zu lachen gäbe: oh, er hätte sich in Deutschland ein ganzes Exemplar Brchms Tierleben in Halbleder (13 Bünde) erstanden und hätte es unbeanstandet über die Grenze gebracht. Wie viele Zentner zum Jnlaudpreis ein gekaufter deutscher Bücher mögen in diesem einen Eisenbahnzug vom Badischen Bahnhof weggefahren sein! — Solange Bücher nicht das Gewicht und den Umfang einer Buchdruckmaschine haben, solange können sie auch unbeanstandet über die Grenze geschleppt werden und werden es auch. Weil die Kontrolle nicht möglich ist und weil sie versagt, darum sind die Valutazufchlüge eine gänzlich unvollkommene Maßregel und bieten keinerlei Schutz gegen die Auslandverschleuderung. Die These »Erhöhte Valutagewinne zur Niedrighaltung der Jnlaud- preise« halte ich deshalb für ein Irrlicht. Ich trat dafür ein, daß für alle Bücher, für die das Ausland sich interessiert, der Jnlaudpreis ganz wesentlich hinaufgesetzt werde, iveil im Hinblick auf die Ver hinderung der Auslandverschleuderung die Höhe des Jnlandpreises viel wichtiger sei als die Höhe des Valutazuschlags. Werden auf diese Weise Gewinne gemacht, so können diese verwendet iverdcn zur Niedrig- haltung der Jnlaudpreise solcher Bücher, für die der Ausländer kein Interesse hat. Es gibt deren ja in jedem Verlage. Tie Valutazuschläge sollen deswegen nicht fallen, aber sie erfüllen ihren Zweck nur, wenn sie mäßig gehalten sind, und natürlich auch dann in vielen Fällen nicht. Aber mit der Herabsetzung der Valuta- Zuschläge müßte eine ganz erhebliche Erhöhung der Inlandpreise Hand in Hand gehen für solche Bücher, die vom Ausland besonders begehrt werden. Das war der Sinn meines Artikels, und ich denke, daß auch Herr Möller dazu Ja sagen kann. vr. Eugen Rent s ch. 564
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder