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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1893
- Sprache
- Deutsch
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^ 205, 4. September 1898. Nichtamtlicher Teil. 5067 welchem die Sammlung durch zeitweilige größere Ankäufe, wie sich die Gelegenheit gerade bietet, vermehrt wird. Was die sonstige Vermehrung betrifft, so ist das Museum vorläufig hauptsächlich aus die Liberalität der Verleger angewiesen, welche in der Regel geneigt sind, die für das Museum erbetenen Werke und Kunstblätter re. zu stiften Im Jahre 1892 war die Zahl der oft sehr bändereichen und kostbaren Werke 4041, heute sind 5380 Nummern vorhanden. 1892 besaß das Museum 4759 montierte Einzeldlätter, heut erreichen sie bereits die Zahl von 5580. Sehr umfangreiche Blatt-Kollektionen warten noch der Mon tierung, um erst dann in den Bestand ausgenommen zu werden Die Sichtung, Klassifizierung und sonstigen Vorarbeiten für das Montieren sind sehr aufhältliche Arbeiten, die nur dann rasch vorwärts schreiten können, wenn es jemand möglich ist, lange Zeit hintereinander ungestört dabei zu bleiben. Hier hat ein günstiger Stern über dem Central-Verein gewaltet. Ein gewiß manchem unserer Leipziger Mitglieder bekannter, hochgebildeter und unabhängiger Mann, Herr vr. sur. Paul Vollsack, der ein besonderes Interesse an den graphischen Künsten nimmt, hatte den Wunsch ausgesprochen, einen Teil seiner ihm frei zu Gebote stehenden Zeit dem Buchgewerbe-Museum widmen zu können, ein Anerbieten, welches der geschäftsführende Ausschuß mit bestem Dank annahm. Durch die unermüdliche Thätigkeit des Herrn vr. Vollsack schreiten die erwähnten schwierigen Arbeiten in sonst nicht erreichbarer Schnelligkeit vorwärts. Wir erfüllen eine sehr angenehme Pflicht, indem wir unserem ebenso liebenswürdigen, wie mit der Sache es ernst nehmenden freiwilligen Mitarbeiter an unserem Werke den herzlichsten Dank und zugleich mit diesem die Hoffnung aussprechen, es möge ihm wenigstens noch eine Zeit lang unter uns gefallen, um die Vollendung des be gonnenen Werkes mit ihm feiern zu können. Wir knüpfen hieran die Mitteilung, daß der Kustos des Buchgewerbe-MuseumS, HerrKonrad Burger, zum Bibliothekar des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler ernannt worden ist. So sehr wir Herrn Burger seinetwegen zu dieser sicheren und ehrenvollen Stellung Glück wünschen, so würden wir dies unseretwegen doch nicht ungetrübt haben thun können, wenn es nicht durch ein Uebereinkommen zwischen dem Vorstand des Börsenvereins, Herrn Burger und dem Vorstand des Central vereins möglich gewesen wäre, in einer alle zufriedenstellenden Weise ein Abkommen zu treffen, wodurch Herr Burger uns in seiner Stellung als Kustos des Buchgewerbe-Museums erhalten bleibt. Die beiden hierbei in Frage kommenden Institute haben, ohne miteinander zu konkurrieren, sehr viele Interessen gemein, und die Kenntnisse und Neigungen des Herrn Burger könne» beiden gleichmäßig nutzbringend verwandt werden. Wie aus den Vorlagen des Herrn Schatzmeisters ersichtlich sein wird, geht es mit uns bergab, d. h. soweit es unsere Schulden be trifft. Hoffentlich werden wir baldigst den Punkt der Schuldenfreiheit erreicht haben, und unser Vermögen wird dagegen eine annehm bare Summe repräsentieren. Dasselbe besteht aber in Museums- Gegenständen und Einrichtungen, die als Vermögens-Objekte den Fehler haben, nicht Zinsen zu tragen; im Gegenteil, jemehr dieses Vermögen wächst, umsomehr Geld kostet die Aufbewahrung, die Erhaltung und die Nutzbarmachung desselben. Was mit den jetzigen Einnahmen und Räumlichkeiten erreicht werden kann, dürfte erreicht sein, und wir sind so ziemlich an dem gefährlichen Punkte des Still standes angelangt. Von diesem ab giebt es.bekanntlich zweierlei Bewegungen. Der Central-Verein wird deshalb nicht lange auf diesem gefährlichen Punkt ausruhen, sondern sofort versuchen, wenn auch ohne Ueberstürzung, die Bahn nach vorwärts zu betreten. Wir brauchen größere Ausstellungs - und Aufbe wahrungs-Räume, ein Lesezimmer und einen Vortrags-Raum, Spezial-Kataloge u. a. m., die zu schaffen mit Geld schwer, ohne Geld unmöglich ist. Also wird Vergrößerung unserer Ein nahmen Vorbedingung für die Vergrößerung unserer Räumlich keiten sein. Hat nun Leipzig als Sitz des Central-Vereins und dessen Institutionen auch einige Von eile vor anderen Städte» des Reichs voraus, so wird man doch nicht verlangen können, daß es so gut wie allein die fortwährend wachsenden Kosten tragen soll. Fällt es doch niemand ein, zu erwarten, daß die Stadt Nürnberg, weil sie Vorteile aus dem Germani schen Museum zieht, die Kosten desselben allein aus sich nehmen solle, oder daß die Königl. Bayerische Regierung die nötige Unter stützung für das nationale Unternehmen allein zu tragen habe. Außer der Königl. Sächsischen Regierung hat noch keine deutsche Regierung, außer den Städten Leipzig und Dresden noch keine deutsche Stadt dem Central-Verein für seinen nationalen Zweck einen Beitrag zufließen lassen. Bon den buchhänd lerischen Vereinen haben der Börsenverein der Deutschen Buchhändler in Leipzig (in ausgedehnter Weise) sowie der Verein der Buchhändler zu Leipzig sich mit einem jährlichen Beitrag be teiligt; aber die Vereine des eigentlichen Buchgewerbes und der graphischen Künste, die vorzugsweise aus den Bestrebungen des Central-Vereins Nutzen ziehen können, Verhalten sich größten teils passiv. Wir erwarten nun keineswegs, daß die deutschen Regierungen, Städte und Korporationen aus eigener Initiative Beiträge für die Zwecke des Central-Vereins leisten werden. Wir erkennen es im Gegenteil als unsere Pflicht, eine desfallsige Agitation selbst in die Hand zu nehmen. Nachdem der Central-Verein nunmehr nach verschiedenen Richtungen hin seine Leistungsfähigkeit erwiesen hat, glaubt der Ausschuß ohne Verzug handeln zu müssen. Am 29. Ok tober dieses Jahres begeht der Verein seinen zehnten Stiftungstag. Wir müssen darnach streben, daß an diesem Tage bereits eine Grundlage zur Abhilfe der räumlichen Not, die uns vom Beginn ab gedrückt, die Arbeit erschwert und viele unnütze Kosten verursacht hat, gelegt ist, daß, wenn der Verein am 29. Oktober 1894 in das zweite Jahrzehnt seines Wirkens tritt, er dies mit dem Be wußtsein thun kann, daß die Zeit der Kinder-Krankheiten hinter ihm liegt und daß die fröhliche frische Jugendzeit ihren Anfang genommen hat. Hierzu, geehrte Herren, reichen die Kräfte des geschäfts- sührenden Ausschusses allein nicht aus. Sie alle werden gebeten, die Hand im engeren Kreise mit anzulegen, der eine in dieser, der andere in jener Weise. Auch Vorschläge und Winke Ihrer seits werden uns willkommen sein und sicherlich nicht all aetu gelegt werden. Indem wir somit in freudiger Zuversicht unserem nächsten Zusammensein entgegen sehen, haben wir noch derjenigen in Liebe und Dankbarkeit zu gedenken, die unserem Verein im ver gangenen Jahre durch den Tod entrückt wurden. Herr Albert Hogenforst, Chef der Firma A. Hogenforst, durch eine lange Reihe von Jahren als Vertreter der weltbe rühmten Firma König L Bauer und später als intelligenter Fa brikant namentlich vorzüglicher Stereotyp-Apparate im Buchgewerbe bekannt, hat von Beginn ab, direkt und indirekt, den Verein in kräftiger Weise gefördert. Noch wenige Tage vor der Generalversammlung erhielten wir die Nachricht von dem Heimgang des Herrn August Hugo Käseberg, in Firma Käseberg L Oertel, Tylographische Anstalt in Leipzig. Die bedeutenden Verdienste dieser Firma um die xylographische Kunst sind allgemein bekannt. Die Repräsentation der Firma in unserem Verein hat, und zwar als Mitglied des Vorstandes, Herr Oertel seit der Gründung übernommen. Herr Fr. Hermann Meyer, langjähriger Bibliothekar des Börsen-Vereins der Deutschen Buchhändler. Mußte auch sein Augenmerk zunächst nur auf Förderung der Interessen der Biblio thek des Börsen-Vereins gerichtet sein, so hat sich derselbe doch oft durch Förderung unseres Ausstellungswesens verdient gemacht, indem er uns bereitwilligst die Schätze der Bibliothek, namentlich die reiche Sammlung älterer Einbände sowie die berühmte Butsch'- 680'
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