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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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7522 Nichtamtlicher Teil. 281, 4. Dezember 1893. überall die Rücksicht auf das sanitäre Wohl der Arbeiter, die Rücksicht auf Licht und Lust die erste Richtschnur für den Erbauer bildete, und die daher in sanitärer Beziehung geradezu als musterhaft bezeichnet werden müssen. »Diese großen Wohlthaten, diese stete Fürsorge für seine Arbeiter berechtigt aber auch zu großen Anforderungen, legt auch uns große Verpflichtungen auf. Wenn wir betrachten, wie bei jeder Gelegenheit unser Ches das Interesse seiner Untergebenen im Auge hat, so entsteht auch für uns die Verpflichtung, jederzeit unsere ganze Kraft den In teressen unseres Prinzipals, dem Gedeihen des Geschäftes zu widmen, und wir wollen daher am heutigen Jubiläumstage das Gelöbnis ab- legen, daß jeder nach bestem Wissen und Können zum gedeihlichen Fortblühen des Geschäftes sein Scherflein beitrage »Und wenn ich nun, hochverehrter Herr Chef, im Namen des ge samten Geschäftspersonales Ihnen diese einfache Gabe überreiche, so bitte ich, dieselbe zu betrachten als den schlichten Ausdruck unserer Dankbarkeit, unserer treuen Verehrung und Anhänglichkeit, als das Unterpfand des eben abgelegten Gelöbnisses treuer Pflichterfüllung Gleichzeitig verbinde ich aber damit, auch im Namen des ganzen Per sonales, unsere herzlichste und innigste Gratulation zu dem seltenen Jubelfeste, mit dem ausrichtigen Wunsche, die Jos. Kösel'sche Buch handlung möge fernerhin blühen und gedeihen und sich rüstig weitem entwickeln. Ich schließe mit den Worten unseres greisen Oderhirten, des hochwürdigen Herrn Bischofs Pankratius von Augsburg in seinem herrlichen Glückwunsch-Schreiben: »Möge der Segen Gottes und der Ruhm, welche aus dem Geschäfte ruhen, fortdauern von Geschlecht zu Geschlecht!» Sie aber, verehrte Festgäste und liebe Kollegen, fordere ich hiermit auf, mit mir einzustiinmcn in den Rus: Herr Ludwig Huber und die Familie Huber, sie leben hoch, hoch, hoch!» Nun überreichte Herr Reitner als Angebinde das Geschenk des Personals, ein mächtiges Album, das in prachtvollem, mit reichem, kunstvoll gearbeitetem Silberbeschlag verziertem Ein bande ans braunrotem Plüsch Ansichten der Stadt, der katho lischen Stadlpsarrkirche und der Residenz, in der das Geschäft gegründet wurde, des alten und des jetzigen Geschäftshauses und des Parkes, die Porträts des Gründers und der bisherigen Be sitzer der Firma Kösel enthält. Das prächtige Album fand all seitigen größten Beifall. Noch viele weitere Ansprachen und Ueberreichungen von Glückwunschadressen und Festgaben folgten, welche letzteren sich zu den zahlreichen anderen aus weiten Kreisen eingegangencn wertvollen Zeichen der Liebe und Hochachtung gesellten. Mit herzlichem Dankeswort wendete sich Herr Ludwig Huber an die Versammlung: Zunächst gebühre sein Dank dem Allmächtigen, dessen Schutz und Segen in sichtlicher Weise auf dem Geschäfte geruht und dasselbe die dreihundert Jahre hindurch bis auf den heutigen Tag glücklich zwischen allen Klippen hindurch gelenkt und geleitetffhabe. Möchte er es auch fürderhin unter seinen Schutz und Schirm nehmen! Sodann habe es ihn vor allem innigst gesreut, daß sein Sohn und künftiger Nach folger heute das Gelöbnis abgelegt habe, sich dem Berufe seines Vaters zu widmen und, dermaleinst an die Spitze des Geschäftes gestellt, es im Geiste seiner Vorfahren weitersühren zu wollen Innigster Dank gebühre weiter den Herren Autoren, welche die Erzeugnisse ihres Wissens und Geistes dem Geschäfte zur Publikation übergeben haben. Hierbei gedachte Herr Huber besonders des verstorbenen Herrn Dom propstes I)r. Phalhoser, in dem er nicht bloß den illustren Herausgeber der »Bibliothek der Kirchenväter», sondern auch einen aufrichtigen Freund seiner Familie und einen treuen Berater verloren habe Es schmerze ihn tief, daß es dem hochgeachteten Gelehrten und Freunde seines Hauses nicht mehr vergönnt war, dem heutigen Jubelfeste bei zuwohnen. Ferner gedachte der Redner seines lieben Freundes vr. Baumann, dessen vortreffliche Geschichte des Allgäus dem Köselschen Verlage zu Ruhm und Ehre gereiche, sowie des Herrn Pfarrers Se bastian Kneipp, dessen epochemachende Schriften, wie er unumwunden erkläre, wesentlich mit dazu beigelragen hätten, seinem Verlagsgeschäfte den Umsang zu geben, den es heute besitze, und dem es zu verdanken sei, daß sich das Absatzgebiet des Geschäftes säst aus alle Erdteile aus gedehnt habe. Ebenso danke er herzlichst allen Gönnern und Freunden des Geschäftes, den Bücherkäusern, den Kunden; es seien darunter Ge schäftsfreunde, die schon vier bis fünf Dezennien hindurch der Firma Kösel in Treue zugethan geblieben seien. Wie ein Baum nur dann gedeihen und wachsen könne, wenn ihm stets durch die Wurzeln und Aeste neue Säfte zugeführt werden, so könne auch ein Geschäft nur dann sich weiterentwickeln, wenn es eine Schar guter Freunde und treuer Kunden besitze. Er bitte alle diejenigen, die bisher schon zu den Freunden der Firma gehörten, derselben auch in Zukunst treu und anhänglich bleiben zu wollen. — Zum Schlüsse wandte sich Herr Huber an seine Mitarbeiter im Geschäfte, an die Angestellten und Arbeiter, und sprach ihnen wärmsten Dank aus für den Eifer und das Verständnis, mit dem sie seinen Intentionen gefolgt, für den Fleiß, mit dem sie ihre Arbeit verrichtet, und für die Anhänglichkeit, mit der sie ihm und seiner Firma gedient. Er bitte sie, auch ferner seinem Geschäfte mit Treue und Fleiß dienen zu wollen. Zwischen ihm und seinen Arbeitern herrsche nicht das kühle Verhältnis, wie es leider vielfach vorkomme und der Sozial demokratie die Wege ebne; er betrachte sie vielmehr gewissermaßen und im weiteren Sinne als zu seiner Familie gehörend, und er wünsche, daß dieses schöne Verhältnis auch in Zukunft sortbestehen bleibe, dem Geschäfte und den Arbeitern zu beiderseitigem Nutzen. Er bitte, daß man ihm jederzeit vertrauensvoll entgegenkommen möchte, damit zwischen ihm und seinem Geschäslspersonate stets volles Vertrauen und ein gutes Einvernehmen bestehen bleibe. Er habe sich lange besonnen, in welcher Form er seinem Danke sür die geleistete Arbeit einen greif baren Ausdruck verleihen könne. Nach längerer Erwägung habe er die Gründung einer Pensionskasse sür sämtliche Angehörige seines Geschäftes beschlossen und mit dessen Beihilfe auch bereits die Statuten einer solchen ausgearbeitet. Er übergebe hiermit die Stistungsurkunde der neuen Kasse und bitte, den Entwurs der Satzungen gelegentlich einer Beratung unterziehen zu wollen. Zum Gedächtnis des heutigen Tages übergebe er gleichzeitig mit dem Statuten-Entwurf und der Gründungs- Urkunde, entsprechend den drei Jahrhunderten des Bestehens seines Geschäftes, als Grundstock ein Kapital von 3000 Mark. An diese Mitteilung anschließend, ergriff Herr Verlags buchhändler Friedrich Pustet aus Regensburg, ein Schwager des Herrn Huber, das Wort, um dem Geschäftspersonal die Er öffnung zu machen, daß er im Verein mit seinen übrigen Schwägern der neuen Pensionskasse hiermit ebenfalls eine Summe von 1200 ^ übergebe. Damit schloß der Festakt. Eine weitere Feier vereinigte die Teilnehmer am Abend, wo es an fröhlichen und ernsten - Trinksprüchen nicht fehlte. Die Festschrift, die — wie wir mit zuteilen ermächtigt sind — Herr Huber seinen Freunden und allen, die sich dafür interessieren, auf Verlangen gern zur Verfügung stellt, führt hierüber mit großer Gewissenhaftigkeit Buch. Wir haben das kleine Buch mit Vergnügen gelesen und uns an seinen mancherlei illustrativen Beigaben erfreut. An sichten des alten und des neuen Geschäftshauses wechseln mit Bildnissen der Firmeninhaber und mit Blicken in den entzückenden parkartigen Garten, in dem die Hauptfestlichkeit des Tages ihren Verlaus nahm. Ein reichliches Stück Geschichte wandelte beim Durchblättern der kleinen Schrift an uns vorüber. Möchten dem ehrwürdigen Hause noch weitere ruhmvolle Jahrhunderte beschießen sein! Vermischtes. Weltausstellung in Chicago. Preisverteilung. — Zu der in Nr. 267 d. Bl. mitgeteilten Liste der in Chicago Prämiierten sind folgende Firmen nachzutragen, deren Ausstellungen nicht mit der Sammelausstcllung des deutschen Buchhandels und Buchgewerbes im -Deutschen. Hause- vereinigt waren oder die, außer an dieser Stelle, auch in anderen Ausstellungsgebäuden und -Gruppen vertreten waren: Transportgebäude. Sammelausstellung des Jngenieurwesens. Th. Ackermann, München. Bassermann'sche Verlagshdlg, München. Baumgärtncr's Buchhdlg., Leipzig. I. F. Bergmann, Wiesbaden. I. G. Cotta'jche Buchhdlg., Stuttgart. Craz L Gerlach, Freiberg i/S. Wilhelm Engelmann, Leipzig. Hahn'sche Buchhandlung, Hannover. Lipsiüs L Tischer, Kiel Julius Springer, Berlin. B G. Leubner, Leipzig. Friede. Vieweg L Sohn, .Braunschweig. Bernh. Friedr. Voigt, Weimar. Leopold Voß, Hamburg. Konrad Wittwer, Stuttgart Zeitschrift s. d. Berg-, Hütten- u Salinenwesen, Berlin. Jndustriegebäude. Sammelausstellung der Photographie. Jos. Albert, München Gesellschaft sür Natursarbendruck Vogel L Ulrich, Berlin. Franz Hanfstaengl, München.
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