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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1892
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 1471 58, 10. März 1892. I. A, Weber in Leipzig ferner: sMcisterwcrkc der Holzschneidekunst. 162. Lfg. (XIV. Bd. 6. Lfg.j Fol. <7 Holzschn-Tas. m. Text S 21-24) 1. - Zacharias, O-, Katechismus d. Darwinismus. sWeber's illustr. Katechis men. Nr. 136 1 8°. (IX, 176 S. m. 30 Abbildgn,, 1 Taf. u. 1 Bildnis.) Geb * 2 50 S. A. Winter'sche BertagSH. in Leipzig. lironn's, 8. 6., Xlasssu u. OrdnuuAsu d. Dbier-Keieds, tvissoo8ol>akt- lieli darKesiellt in IVort u. Lild. 4. 8d. Vürwor: Vermsa. Lort- Zesetrt v. Ll. 8ranu. 18.—20. I-ttz. Zr. 8°. (8. 561—640 ra. 3 lat. n 3 81. Lriclär^u.) ä * 1. 50 Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer zum erstenmale angekvndigt sind. Karl Bauch in «era. l«5 kilolilivF, Oosdemona. Aerd. Tümmlers Berlagsbuchbaubliing in Berit«. i486 IVerner, Lin Leitrs^ rnr üssekiovts des suropäisobsu Uausrindss. Irendirell-Ikle^er, Ouids pratigno pour I'anal^ss gaalitativs. Th. «hr. Fr. «nSlin «Richard Schaetzi in Berlin. W 1489 8vi>Ioek»iv, 6sr preussisobs kbxsilrus. 3. ^uü. Lsvlcor, ^nleitnnA rar llsstimmnng der Arbeit»- und Lirvvids- uvkaliiAksit. 4. Xuti, 8otialr, Impfung. 3. ^uü. klstvr, 8öka,ndllln^ VerunglÜLlcter. kultieusltzin, ärrtliolisr koizebeKleitor und ÜLUskrsnud. 5. ^uü. Eduard Hampe in Bremen. >487 Schwalb, Las preußische Volksschulgcsetz. Franz Hansftaengl Knnftverlag A.-<ii. i» München. >488 Uieksladl, aandreiostunuAen. Earl HrhmannS Verlag in Berlin. 1483 Die preußische Landgemeindcordnung. Erläutert von Halbey. Wilhelm Zh e>b ««»stav Schnhr) in Berlin. 1490 Vbljfus, I4atur^smässö HeluindlunA der Xranlclioitsn. Fiiedrich SiliaiUS k. n. lInivcrstlütS-Bnchhandlung in Budapest. 1487 Vosiusirz', das prästistorisosts LoturuLveerk von Lenkst. 3. Doii. I. Si. cncke» S Nachf. «Bhil. Bickel» in Hamburg. >484 Lebensbeschreibung des William Carey. Miliar», Nachruf an C. H. Spurgeon. F. Tempsky in Wien u. «k. Frchtng in Leipzig. 1484 Kiitilikationen der iraiseri. ^Icademis der Wissensostaltsu iu iVisn. LoltsetrunAsn n. Heui^icoitso. Rtlylimlltqer Teil. Das Gerücht, betr. Verstaatlichung der Schulbücher in Preußen. Von unterrichteter Seite ging uns folgende Mitteilung zu, die wir mit Dank für die Beruhigung, die sie weiten Verlegcrkreisen ver schafft, hiermit veröffentlichen: In den letzte» Wochen ging die den Verlagsbuchhandel und alles, was damit im Zusammenhang steht, beunruhigende Nachricht durch die Zeitungen, der preußische Kultusminister be absichtige das gesamte Schnlbücherwesen zu verstaatlichen und — ähnlich wie in Bayern — allmählich einen staatlichen Central- Schulbiicherverlag zu begründen. Dieser Nachricht sollte ein dahingehender Erlaß des Kultusministers zu Grunde liegen, daß mit Ostern 1893 eine Aenderung im Schulbücherwesen eintreten werde. Da der Kultusminister zweifellos in der Lage ist, auf dem Ver waltungswege die Abschaffung eingeführter Schulbücher und die Ein führung anderer an deren Stelle anzuordnen, so unternahm es der Vorstand der Korporation der BerlinerBuchhändler, eine Aufklärung des preußischen Kultusministers gegenüber dieser Nachricht zu er bitten, und wandte sich deshalb an den derzeit einzigen Buchhändler im preußische» Landtag, Herrn Verlagsbuchhändler Peter Haupt- mann in Bonn mit der Bitte, in seiner Eigenschaft als Land tagsabgeordneter den Herrn Kultusminister in dieser Sache zu interpellieren, da auf ein bloßes Zeitungsgerücht hin die Kor poration keine offiziellen Schritte thun wollte. Herr Kollege Hauptmann hat sich bereitwilligsterweise sofort an den preußischen Herrn Kultusminister gewandt und erfreulicher weise die bündige Antwort erhalten: »Eine Verstaatlichung der Schulbücher durch Schaffung eines einheitlichen Schulbuches sei dem Minister nicht im DTraume eingefallen, ebensowenig wie die Idee, diese Schul bücher in der Staatsdruckerei Herstellen zu lassen. Eine solche kommunistische Anschauung habe er nicht«. Diese klare Antwort wird zur Beruhigung der sich gefährdet glaubenden Herren Kollege» beitragen. Im Anschluß an obige Mitteilung sind wir, nachdem diese An gelegenheit inzwischen in der Kammer zur Sprache gekommen ist, in der Lage, nach dem Bericht der Nationa'zeitung nachfolgend einige Er örterungen aus der Verhandlung des preußische» Abgeordnetenhauses vom 7. d. M. wicdcrzugebcn: Abg. Rickert: ..... Dann geht durch die Zeitungen eine Notiz, daß der Kultusminister beabsichtige, ein staatliches Monopol für die Herstellung von Lehrbüchern einzusühren. Das wäre lebhaft zu bedauern. Ich beklage es auch, daß z. B. die Einsührung eines Lesebuches von Ernst und Drewes sür Mädchenschulen, welches am Schluß die Haus- haltungsgcgenstände behandelt, und das in Sachsen cingesührt ist, vom preußffchen Kultusminister abgelehnt worden ist. Dagegen ist ein anderes Lesebuch für Mädchenschulen cingesührt, in welchem in dcni schönen Eichendorff'schen Liede von der Mühle das Liebchen durch de» Onkel er setzt ist. (Heiterkeit.) Da heißt es: »Sie hat die Treu gebrochen, mein Ringlein sprang entzwei.- Das soll alles aus den lieben Onkel Bezug haben. (Heiterkeit.) In dem Uhland'schcn Liede heißt es: -Sie singen von Lenz und Liebe, von sel'ger, goldner Zeit - Da wird gesagt: »Sic singen von Lenz und Freundschaft.» (Heiterkeit.) Natürlich, wie dürfen auch junge Mädchen so etwas wissen. In einem andern Liede sind die Verse: -Mit Hütten in den Armen, mit Herde» an der Brust- umgeündert in: -Mit Herden hie und da- - Kultusminister Gras von Zedlitz-Trützschlcr: .... Nun will ich über die Frage der Lesebücher sprechen. Es ist doch eine ganz wunderbare Sache; in irgend einer Zeitung wird die Behauptung ausgestellt und zwar ohne einen Schatten von Berechtigung. Es kommt die Behauptung zur öffentlichen Diskussion, daß der Kultusminister das Lesebuch verstaatlichen will; ich muß sagen: ein solcher Unsinn ist mir »och niemals in den Snin gekommen. Ich, meine Borgnngcr und meine verehrten Mitarbeiter haben noch niemals einen Gedanken gehegt, wie er darin zum Ausdruck kommt. Aber die Lesebuchsrage hat auch ihre ernste Seite. Ich muß ge stehen, es ist ein unverkennbares Verdienst des Ministers Falk, daß er sich der Ordnung dieser Frage angenommen hat. Im Jahre 1874 waren im preußischen Staate 167 Lesebücher im Gebrauch, es herrschte aus diesem Ge biete die grötzte Willkür. Ein Teil diescrLesebüchcr diente gar keinem anderen Zwecke, als einer beschränkten Zahl von Leuten Geld zu verschaffen und dabei etwas herauszuschlagcn. Noch nach einer andern Seite hin hatte Lie Sache etwas Bedenkliches. Denn in einzelnen Abschnitten der Bücher war zuweilen scharfe Polemik, nicht gegen staatliche, sondern gegen kon fessionelle Dinge enthalten, so daß dadurch eine Gefährdung des kon- sessionellen Friedens zu befürchten war. Der Minister Falk ist daher mit Recht dagegen vorgegangcn. Eins Anzahl schlechter Bücher ist aus der Welt geschafft worden. Ein Teil derselben ist aber noch in Gebrauch. Eine irgendwie die Produktion dieser Bücher einschränkende Thätigkeit wurde aber nicht von der Unterrichtsvcrwaltung betrieben. Das hat nie stattgefunden und wird nicht stattfindcn; die Gefahr, daß ich, dieser konfessionelle Extravagant, über Lesebücher Bestimmungen treffen würde, die ein Nachfolger von mir wieder aufheben könnte, die Gefahr liegt nicht vor. Wir wollen der freien Entwickelung auf diesem Gebiete keinen Hemmschuh anlcgen. Eine gewisse Rücksichtnahme, ins besondere aus Dinge, die gegen die guten Sitten verstoßen, ist doch not wendig. Einem Lehrer sofort zu gestatten, ein altes Buch abzufchaffen und ein neues Buch einzusühren, d. h. die Eltern zu zwingen, ein neues Buch anzuschassen, das heißt doch eine Neuerung vornehmen auf anderer Leute Kosten. Was das Lesebuch von Ernst betrifft, so wurde von der Unterrichts- Verwaltung anerkannt, daß das Lesebuch gut ist, es wurde für die
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