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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1892
- Sprache
- Deutsch
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6032 Nichtamtlicher Teil. — ^Lprechsaal. -v 239, 13. Oktober 1892. 'pannter Erwartung der mannigfachen Genüsse, die das Programm in Aussicht stellte. Berechtigte das>elbe doch schon an und für sich durch seine etegante Ausstattung, um weiche sich ine renommierte Buchbinderei von Hübet L Deuck in Leipzig, sowie die wohlbekannteSchetiter'sche Druckerei in Cöthen verdient gemacht hatten, zu den schönsten Hoff nungen, die denn auch, nach dem einstimmigen Urteile der zahlreichen Festieilnehmer, nicht getäuscht worden sind. Nachdem die Klange der Leulner'jchen Festouverture, die den ersten Festabend einleitete, verrauscht waren, erhob sich der Vorsitzende ües Vereins, um in schlichten herzlichen Worten die Erschienenen zu begrüßen und sodann einen kurzen Rückblick aus das verflossene erste Dezennium zu werfen, betvueno, daß der Verein nicht nur die Pflege der Freundschaft und Kollegialität aus seine Fahne geschrieben habe, sondern auch bemüht gewesen sei, dem Wohllhun seine Kräfte zu widmen und für die Kassen oes Buchhandlungsgehitsen-Verbandes Erfolge erzielt habe, auf die er mit berechtigtem Stolze zurückblicken dürfe. Dieser Rede schloß sich eine Reihe meist mit wertvollen Geschenken begleiteter Ansprachen der Vertreter der befreundeten Vereine an, die in beträchtlicher Anzahl erschienen waren. Sv stiftete der Verein »Alte Hallenser-- in Berlin eine monumentale Sparkasse in Form eines kunstvoll gearbeiteten Automaten, die Vereinigung älterer Buchhändler -Daheim-- in Berlin ein prächtiges Triukhorn, der Verein jüngerer Buchhändler in Halle ein künstlerisch schönes Standbild des Kaisers und der Verein jüngerer Buchhändler in Jena ein vorzüglich ge lungenes Vereinsbild. Die freudigste Ueberraschung aber ries eine von den Damen des Vereins gestiftete lebensgroße Büste des Altreichskanzlers Fürsten Bismarck hervor, die von einer jungen Dame mit warm em pfundenen Worten übergeben und mit Begeisterung entgegengenommen wurde. Es würde zu tveit führen, alle Reden einzeln aufzusühren; wir er wähnen nur noch diejenige des Herrn Hintzsche, des Vertrauensmannes des Kreises Leipzig des Allgemeinen deutschen Buchhandlungsgehilfeir- Verbandes, der dem Verein die besten Wünsche für das zweite Jahrzehnt mit aus den Weg gab. Mit bewegten Worten dankte der Vorsitzende für diese mannigfachen Beweise der Freundschaft, die noch vermehrt wurden durch die in großer Fülle eingelaufenen brieflichen und telegraphischen Glückwünsche, und gedachte sodann des früheren Mitgliedes und wackeren Mitbegründers des Vereins, Herrn Ferd. Rüttinger in Stuttgart, welcher zum Ehren- mitgliede der -alten Hallenser- unter ljebersenüung eines kalligraphisch brillant ausgestatteten Diploms ernannt worden ist. Einen besonders hervorragenden Genuß bot der Abend durch die Gesangsvorträge einer jungen Künstlerin, Fräulein W., die dem Verein m liebenswürvtger Weise ihre Mitwirkung zugesagt haue; auch des Herrn Bathmann, welcher eine längere Deklamation zum gediegenen Vortrag brachte, soll gern gedacht werden. Den Höhepunkt dieses ersten Abends bildete jedoch das von dem Vereinsmilgtieve Herrn H. O. Sperling mit gewohnter Meisterschaft emwvrsene Festspiel: «Tiro oder die Gründung des ersten Buchhand- luugSgehilfenvereins in Rom-, das flott gemimt wurde und den Mit- wirlenden den lebhaftesten Beisall der Zuschauer eintrug. Das Stück pielte un alten Rom unü zeigte dem, der es noch nicht wußte, daß jckwn damals Streitigkeiten zwischen Verlegern und Autoren (in diesem Falle dem großen Cicero) nicht zu den Seltenheiten gehörten; besondere Heiter keit erregte der deutsche Sklave, Schmidt geheißen, dessen Vater bei »Kehlerffch» Marklhelser gewesen war. Der Nest des Abends verfloß in gehobenster Stimmung und spät erst suchte mancher das Lager aus, um sich für den folgenden Tag gebührend zu stärken. Halte der Sonnabend den Teilnehmern vorwiegend geistige Genüsse geboten, so kamen am Sonntag die leiblichen zu ihrem Recht. Zunächst durch einen solennen Frühschoppen im Vereinslokal -zum Wintergarten--, bei dem das von den Berliner Kollegen gespendete Trinkhorn fleißig kreiste und manch kräftig Sprüchlein aus das Gedeihen des Vereins laut wurde. Hieran schloß sich um 2 Uhr die gemeinschaft liche Tafel in Wiegner's Gesellschaftshaus. Bei trefflicher Speis uud Trank wurde auch hwr die Stimmung bald eine festlich-freudige, in der es an Trinksprüchen aller Art selbstredend nicht fehlte. Ein Tänzchen hielt sodann die Anwesenden bis gegen Mitternacht zusammen, und Aurora soll bereits wieder am Himiuelsbogen aufgezogen gewesen sein, als die letzten Teilnehmer den Feslsaal verließen, um das Lager oder auch den »Eisenbahnabteil-- aufzujuchen, der sie der Heimat wieder zusührte,' A. — iix. .Pcrioualuachrichten. Ordensverleihung. — Se. Majestät der Kaiser von Rußland hat den Buchhändlern Herren Albin Ackermann und Christian Ad. Rogbach, in Firma B. G. Teubner in Leipzig, den St. Stanislaus- Orden ti. Klasse bezw. den St. Annen-Orden ll. Klaffe, sowie dem früheren Teilhaber genannter Firma, Herrn Ur. August Schmitt in Leipzig, den St. Stanislaus-Orden II. Klasse verliehen. Se. Majestät der König von Sachsen hat genehmigt, daß die genannten Herren diese Ordensdekorationen annehmen und tragen. Ordensverleihung. — Ihre königl. Hoheiten der Großherzog und die Frau Großherzogin von Sachsen haben geruht dem Hosbuch- händler Herrn Alexander Huschte in Weimar die goldene Medaille, an einenl mit Orange-Streifen vermehrten landesfarbigen Bande zu tragen, zu verleihen. Jubiläum. — Am 7. Oktober früh versammelten sich die Mit glieder des Hauses Breitkopf <L Härtel in Leipzig, um ihre Glück wünsche Herrn Robert Katzsch mann darzubringen, welcher der Firma seit fünfundzwanzig Jahren als treuer Mitarbeiter angehört. Zuvor war derselbe durch ein Ständchen des Breitlops L Härtel'schen Gesangvereins begrüßt worden. Der Ches, Herr llr. von Haje, feierte den Jubilar in herzlichster Weise und überreichte ihm, zugleich im Namen des abwesenden Herrn Stadlrat Volkmann wertvolle Geschenke. Auch die Kollegen unü Angestellten des Kontors und der Expedition, sowie die Faktore des Hauses hatten durch Ausschmückung des Platzes, sowie durch reiche Er innerungsgaben zur Verherrlichung der Feier beigelragen. Der Jubilar war sichtlich gerührt und dankte mit marinen Worten. -r- <L>prechjaal. --- Bücherspendeu für Hamburg. (Vcrgl. Börsenblatt Nr. 283.) Dem leider ungenannten Kollegen, welcher im Börsenblatt Nr. 233 aus Grund seiner bv jährigen Praxis den von mir eingeschlagenen Weg zur Erlangung von Bücherspenden nicht für den richtigen hält*), möchte ich zu seiner Beruhigung Mitteilen, daß die deutschen Verleger, wie von mir auch nicht anders erwartet, nicht nur gern, sondern auch reichlich und gut gegeben haben. Makulatur und Unbrauch bares hat keiner gesandt. Seitens des Notstandskomitees und der hiesigen Geistlichen ist mir wiederholt die wärmste Anerkennung für die große Opsermilligkeit der deutschen Verleger ausgesprochen, uud können alle Geber das srohe Bewußt sein hegen, den armen Waisen und Kranken manche frohe Stunde bereitet zu haben. Einer Aufforderung an Hamburgs Einwohner, entbehrlich gewordene Unterhaltungslektüre herzugeben, bedurfte es nicht. Derartige Schenkungen werden hier in Hamburg ständig gepflegt, in dieser traurigen Zeit natürlich noch mehr als sonst. Hamburg, 8. Oktober 1892. Otto Meißner. *) Anmerkung der Redaktion. — Wir glauben zu Obigem be merken zu dürfen, daß in dem betreffenden Artikel des ungenannten Herrn Einsenders in Nr. 233 d. Bl. mit keiner Silbe gesagt ist, daß der von Herrn Otto Meißner eingeschlagene Weg zur Erlangung von Bücherspenden für die unglücklichen Kranken und Hinterlassenen in Ham- Anfrage. Wie hat sichrem Verleger zu verhalten, der einem Sortimenter auf dessen Verlangen hin eine Sendung gemacht hat, welche der letztere mit Spesennachnahme remittiert? Mir gegenüber verweigert der be treffende Sortimenter die Rücksendung ohne Spejenberechnung, wenn ich nicht seinem Kvmmiffionär seinen Original-Verlangzettel vorlege. Hierzu halte ich mich indes nicht für verpflichtet. Es ist doch dringend geboten, daß die Herren Sortimenter, falls sie an ihren Bestellzetteln keine KouponS angeheftet haben, wenigstens die verlangten Novitäten notieren und ihren Kommissionär entsprechend instruieren. /. Antwort der Redaktion. — Wir glauben, daß sich die obige Streitsache am einfachsten dadurch erledigen dürfte, daß der Herr Ein sender den Original-Verlangzettel des Sortimenters als Beweismittel vorlegt. Zu dieser ganz natürlichen Forderung halten wir den Sorti menter für durchaus berechtigt. Anfrage. Ist der Verleger verpflichtet a cond. versandte broschierte Bücher zu burg nicht der richtige sei. Wir haben aus jenem Artikel vielmehr nur den Eindruck empfangen, daß der Herr Einsender in wohlmeinendster, keineswegs kritischer Absicht neben dem von Herrn Meißner be tretenen Wege noch einen anderen gangbaren und zum Ziele führenden Weg in Vorschlag bringen wollte.
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